Schluss mit Schusselfehlern! Wie Kinder Flüchtigkeitsfehler vermeiden
Katharina Looks
Ohjeh..
Ein Buchstabe zu wenig oder zu viel, Plus anstatt Minus gerechnet – solche Schusselfehler passieren Kindern (und Erwachsenen) immer wieder. Ärgerlich! 7 Tipps, wie Kinder Flüchtigkeitsfehler in Zukunft vermeiden.
Jeder kennt sie, niemand mag sie – Flüchtigkeitsfehler! Egal wie oft man den eigenen Text liest, oft verstecken sie sich noch irgendwo, unsichtbar vor dem eigenen Auge – irgendwie kaum zu vermeiden, oder? Besonders ärgerlich: Man weiß es doch eigentlich besser und sie kosten wertvolle Punkte in der Klassenarbeit.
Warum machen wir Flüchtigkeitsfehler?
Schusselfehler haben rein gar nichts mit fehlender Intelligenz zu tun. Verschiedene Faktoren führen zur Fehleranhäufung:
- Zeitdruck
Oft sitzt uns die Zeit im Nacken. Vor allem in Klassenarbeiten oder Diktaten haben Schüler Angst, nicht genug Zeit zu haben und nicht mitzukommen. Und am Nachmittag zu Hause will der Nachwuchs natürlich so schnell wie möglich die Hausaufgaben hinter sich bringen. In solchen Situationen schreibt man schnell und unbedacht drauf los – da lassen sich Flüchtigkeitsfehler meist gar nicht vermeiden.
- Leistungsdruck
Heutzutage legen wir viel Wert auf gute Noten. Eltern wollen den besten Schulabschluss, die beste Ausbildung, die besten beruflichen Chancen für ihre Kinder. Unbewusst baut sich so Druck auf. Das stresst. Dieser Leistungsdruck ruft Schusselfehler hervor.
- Konzentrationsschwierigkeiten
Sind Zeit und Leistungsdruck nicht das Problem, ist häufig fehlende Konzentration der Grund für Schusselfehler. Toben die kleinen Geschwister um einen herum, läuft Musik oder ist man mit den Gedanken woanders, schleicht sich nämlich schnell der Fehlerteufel ein.
Flüchtigkeitsfehler vermeiden – so geht´s! 7 praktische Tipps
Unsere Tipps auf einen Blick:
1. Zeit richtig einteilen
Wer weiß, wie er seine Zeit richtig einteilt, ist gut gegen Zeitdruck gewappnet. Das können Kinder schon bei ihren Hausaufgaben üben. Am besten verschaffen sie sich zuerst einen Überblick über all ihre Aufgaben und stellen dann eine Reihenfolge auf, in der sie diese bearbeiten wollen. Ein Zeitlimit hilft, konzentrierter zu arbeiten, Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie lange sie für eine Aufgabe brauchen. Hinweis: In der Grundschule sollten die Hausaufgaben nicht länger als 30 bis 45 Minuten dauern. Überschreitet Ihr Kind diese Zeitvorgabe regelmäßig, wenden Sie sich am besten an die Schule.
2. Einfache Aufgaben zuerst lösen
Unser Tipp: In einer Klassenarbeit zuerst in Ruhe die Aufgaben lösen, die man am besten kann. Auf diese Weise sichern Schüler wichtige Punkte und bekommen das gute Gefühl, schon etwas geschafft zu haben – das senkt den Stresspegel deutlich. Den schwierigeren Aufgaben können sie sich dann in der restlichen Zeit widmen.
3. Keine Panik!
Leistungsdruck hemmt viele Schüler vor Klassenarbeiten und verursacht Prüfungsangst. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es mehr ist als seine Noten und nehmen Sie ihm so den Druck von den Schultern. Entspannungsübungen helfen außerdem gegen schlotternde Knie vor einer Klassenarbeit. Ganz banal aber wichtig: positiv denken! Machen Sie sich vor einer Klassenarbeit keine Sorgen, wird Ihr Kind es sehr wahrscheinlich auch nicht tun.
4. Fehlerteufel finden und überlisten
Macht Ihr Kind immer wieder dieselben Flüchtigkeitsfehler, liegt möglicherweise ein spezifisches Problem vor. Wenn Sie dieses gemeinsam identifizieren, können Sie den Schusselfehlern gezielt entgegenwirken.
- Papiertrick
Verrutscht ein Kind beim Lesen ständig in der Zeile oder beim Rechnen zwischen den Aufgaben, hilft es, mit einem weißen Blatt Papier die Informationen abzudecken, die es gerade nicht braucht.
- Bunte Rechenzeichen
Manchmal rechnen Schüler plus, obwohl minus gefordert ist oder umgekehrt. In diesem Fall kann etwas Farbe helfen. Teilen Sie gemeinsam jeder Grundrechenart eine Farbe zu. Bevor Ihr Kind sich an seine Aufgaben macht, kann es alle Rechenzeichen farblich markieren und nimmt diese besser wahr.
- Konzentration auf häufige Fehler
Wenn Ihr Kind weiß, welche Fehler es häufiger macht, sollte es beim Kontrollieren auch verstärkt auf diese Fehler achten. Zum Beispiel das fehlende i-Tüpfelchen oder die Groß- und Kleinschreibung. Zu Hause können Sie gemeinsam lustige Eselsbrücken und bunte Merkzettel dazu erstellen. Je öfter Ihr Kind sich mit diesen Fehlern ganz zwanglos auseinandersetzt, desto eher wird es diese Flüchtigkeitsfehler vermeiden.
Achtung Eltern: Nicht die eigene Erklärungsweise aufdrängen, sondern sich an die Schulmaterialien halten. Die Erklärungswege unterscheiden sich oft stark. Das führt nur zu Verwirrung. Alternativ kann ein Nachhilfelehrer oder eine Online-Lernplattform bei ausbleibenden Geistesblitzen helfen.
Flüchtigkeitsfehler lassen sich leider nicht immer vermeiden. Umso wichtiger ist es, sie im Nachhinein zu entdecken. Leider kennen wir unseren eigenen Text meist so gut, dass unser Gehirn liest, was es will und die Schusselfehler übersieht. So geht das Korrekturlesen leichter:
- Erst einmal tief durchatmen
Bevor wir uns daran machen, etwas Korrektur zu lesen, sollten wir uns eine Pause gönnen. Kurz strecken, einen Schluck trinken, tief durchatmen – dann kann es weiter gehen. Der Kopf ist wieder frisch und bereit, auf Fehlersuche zu gehen.
- Rückwärts lesen
Um Wort für Wort auf Rechtschreibfehler zu untersuchen, kann man einen Text einfach rückwärts lesen. Dabei jedes einzelne Wort genau anschauen. Betrachten wir die Worte außerhalb des Satzzusammenhangs, überlisten wir unser Gehirn und nehmen Fehler wieder besser wahr.
- Mit den Lippen lesen
Beim lauten Vorlesen können Schüler gut hören, ob Sätze stimmig klingen und vollständig sind. In einer Klassenarbeit macht Ihr Kind sich zwar keine Freunde, wenn es beginnt, laut zu lesen. Doch es reicht schon nur die Lippen zu bewegen, um Wörter und Sätze konzentrierter betrachten zu können.
6. Konzentration stärken
Ist fehlende Konzentration das Manko bei Ihrem Kind, können Sie gemeinsam ein paar spielerische Konzentrationsübungen ausprobieren, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.
Lassen Sie Ihr Kind zum Beispiel einen Raum genau angucken, den es danach verlässt. Verändern Sie anschließend ein paar Gegenstände. Jetzt darf Ihr Sprössling auf Fehlersuche gehen. Tipp: Verändern Sie ein paar auffällige und ein paar weniger auffällige Details. Dann macht das Ganze noch mehr Spaß und ist gleichzeitig herausfordernd.
7. Fit und stark im Schulalltag
Besonders anfällig für Schusselfehler sind Kinder, wenn sie müde oder hungrig sind. An Konzentration ist dann gar nicht zu denken. Achten Sie auf eine ordentliche Mütze voll Schlaf und ein reichhaltiges Frühstück, damit Ihr Kind gut gestärkt in die Schule kommt. Für genug Power am Nachmittag sorgt ein gesunder Pausensnack. Nach der Schule sollte sich Ihr Kind auch erst einmal eine Pause und eine Stärkung gönnen, bevor es sich an die Hausaufgaben setzt. Auch so können Flüchtigkeitsfehler vermieden werden.
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