Schreiben: Läuft es schon oder hakt es noch?

Johannes Braun

Schreiben lernen leicht gemacht
© STABILO International GmbH

Schreibprobleme erkennen und lösen? Stockendes Schreiben ist eine echte Spaßbremse und hat ungünstige Auswirkungen auf andere Unterrichtsfächer. Wie man Schreibprobleme erkennt und löst, zeigen die STABILO Education Experten.

Ob ein Kind in Mathematik zusätzlich gefördert werden muss, ist meist relativ leicht zu erkennen. Doch in anderen Bereichen, wie dem Schreiben, muss näher hingesehen werden.

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Häufig täuscht z. B. ein formschönes und leserliches Schriftbild über andere Defizite hinweg, wie z. B. starkes Aufdrücken und langsames Schreiben. Diese führen jedoch dazu, dass Kinder im Unterricht nicht mitkommen, bei Tests nicht rechtzeitig fertig werden oder durch verkrampfte, schmerzende Hände die Lust am Schreiben und Lernen verlieren. Es gilt also auch hier frühzeitig und gezielt zu fördern. So identifizieren Sie möglichen Förderbedarf bei der Handschrift Ihrer Kinder:

1. Schreibprobleme und ihre Ursachen einfach erkennen

Vier Faktoren beeinflussen unsere Schreibbewegungen und können die Ursache für Probleme beim Schreiben sein. Die sogenannten Schlüsselkompetenzen der Schreibmotorik – Druck dosieren, Tempo steuern, Formen üben und Rhythmus finden.

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Komponenten der Schreibmotorik

Beantworten Sie durch Beobachtung Ihrer Kinder folgende Fragen:

Druck dosieren: Schreibt mein Kind verkrampft und drückt zu stark auf?

  • Sind die Hände verkrampft, sodass die Fingerknöchel weiß hervortreten?
  • Drückt das Geschriebene durch und ist noch auf der Folgeseite sichtbar?
  • Klagt das Kind über Schmerzen in der Hand, Arm oder Schulter oder schüttelt die Hand beim Schreiben aus?

Form üben: Schreibt mein Kind unleserlich?

  • Haben Lehrkräfte und auch Sie schon häufiger angemerkt, dass Geschriebenes nicht lesbar ist?
  • Sind Hefteinträge unordentlich und unübersichtlich?
  • Fällt es Ihrem Kind schwer, gleichmäßige Formen (z. B. Kreis) zu zeichnen?

Tempo steuern: Schreibt mein Kind zu langsam?

  • Sind Hefteinträge häufig nicht vollständig ausgefüllt?
  • Bei Tests und Diktaten wird Ihr Kind häufig nicht fertig, kann nicht alle Aufgaben bearbeiten?
  • Braucht Ihr Kind für Hausaufgaben sehr lange, weil es langsam schreibt?
     

Rhythmus finden: Schreibt mein Kind nicht flüssig?

  • Kippen Buchstaben in verschiedene Richtungen und sind Abstände häufig unterschiedlich?
  • Wirkt das Schriftbild insgesamt unregelmäßig und ungleichmäßig?
  • Kann Ihr Kind z. B. keine Wellenlinien gleichmäßig malen, ohne mit dem Stift zu pausieren?
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Mit rotem Stift werden die Bewegungen geübt

2.  Mit gezielten Übungen unterstützen und Probleme lösen

Sie konnten eine oder mehrere Fragen bejahen? Dann ist schon der erste Schritt getan, denn nun können Sie Ihr Kind mit ganz gezielten Übungen in den einzelnen Kompetenzen unterstützen.

Druck dosieren – locker schreiben lernen:

Schreiben und schreiben lernen verlangt häufig die ganze Konzentration der Kinder und versetzt sie unter Anspannung – welche sich oft auch auf Stift und Papier überträgt. Dann wird teilweise so fest aufgedrückt, dass die Schreibspuren noch auf den nächsten Seiten zu sehen sind. Bei so hohem Krafteinsatz verwundert es nicht, wenn die Schreibhand schnell ermüdet oder wehtut. Somit ist es wichtig zu lernen, den Druckeinsatz beim Schreiben zu dosieren. Mit Schreibmotorik-Übungen zum Förderschwerpunkt Druck können Kinder trainieren, locker und ausdauernd zu schreiben. 

Form üben – lesbar schreiben lernen:

Eine lesbare Schrift zeichnet sich dadurch aus, dass Buchstaben eindeutig und schnell erkannt, d. h. gelesen, werden können. Das ist dann möglich, wenn die ausschlaggebenden Charakteristika jedes Buchstabens eingehalten werden. Wichtig ist, dem Kind verständlich zu machen, wann ein Buchstabe lesbar und gut erkennbar ist und wann nicht mehr. Durch gezielte Übungen, in denen die Kinder lernen die Grundformen der Buchstaben zu verinnerlichen, wird eine leserliche und automatisierte Handschrift von Anfang an gefördert.

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Schreiblernhefte

Tempo steuern – schneller schreiben lernen:

Zu Beginn konzentrieren sich Schreibanfänger oft so sehr auf den einzelnen zu schreibenden Buchstaben, dass sie zu langsam werden. Das kann vor allem in höheren Schulklassen zu Leistungsproblemen führen, z. B. bei Aufsätzen oder bei Diktaten. Können die Buchstaben, ohne nachzudenken, also automatisiert, zu Papier gebracht werden, geht das Schreiben zum einen schneller, und es bleibt zum anderen mehr Konzentration für die Inhalte übrig.

Um schnell schreiben zu lernen, sollten Buchstaben und Formen mit dem Fokus auf Geschwindigkeit trainiert werden. Durch gezieltes Training mit dem Förderschwerpunkt Tempo, klappt es leichter mit dem schnellen Schreiben.

Rhythmus finden – flüssig schreiben lernen:

Eine große Herausforderung für Schreibanfänger ist es, ein gleichmäßiges Schriftbild zu entwickeln. Es ist wichtig, dass jeder seinen individuellen Schreibrhythmus findet, denn durch gleichmäßige Bewegungen ermüdet die Hand auch bei längeren Texten weniger schnell. Spielerische Übungen zum Förderschwerpunkt Rhythmus fördern die Schreibmotorik und helfen Kindern, den individuellen Bewegungsrhythmus zu automatisieren.

Über die Autorin

Lisa Meister ist Expertin für das Thema „Schreiben lernen“ und möchte Begeisterung für das Schreiben mit der Hand wecken. Darum setzt sie sich mit STABILO Education für das spielerische Training der Schreib- und Graphomotorik ein. Das Ergebnis sind innovative und motivierende Übungshefte, Bücherdigitale Analyse-Stifte mit Apps für alle Altersstufen.

*Dieser Artikel ist in Kooperation mit STABILO Education entstanden.

Johannes Braun

Johannes Braun studiert Politikwissenschaften in Hamburg, ist ältester Bruder von zwei Geschwistern und interessiert sich für die Themen Neue Medien und digitale Wissensvermittlung. Er unterstützt scoyo als Werkstudent.