Ein Blick auf unseren digitalen (Familien-)Alltag. Blogparade #mydigitalday
Katharina Looks
Generation digitale Medien. Und wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus?
Wir Eltern sind die größten Vorbilder für ihre Kinder. Die Kleinen ahmen alles nach, was wir ihnen vorleben. Das gilt auch für unseren Medienkonsum – ob wir wollen oder nicht. Also mal Hand aufs Herz: Wie viel Medienvorbild steckt in uns?
Blogparade #mydigitalday – so machen Sie mit:
Kein eigener Blog? Sie können trotzdem teilnehmen:
Sie können auch mitmachen, wenn Sie keinen eigenen Blog haben. Schreiben Sie uns dafür einfach unten in den Kommentaren, wie Sie das Thema Mediennutzung in Ihrem Familienalltag handhaben. Damit nehmen Sie automatisch an unserem Gewinnspiel teil.
scoyo-Beitrag zur Blogparade:
Auch wir machen natürlich bei der Blogparade mit und erzählen von unserem digitalen Alltag. Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, hat schon in die Tasten gehauen und merkte dabei schnell, dass er nicht immer ganz ehrlich mit sich war:
Unser digitaler Alltag.
Von Daniel Bialecki
Mein erster Gedanke: Einen digitalen Alltag gibt es bei uns nicht. Medien spielen bei uns keine große Rolle. Zumindest sind sie kein Gesprächsthema. Schon gar kein Diskussionsstoff.
Mein zweiter Gedanke: Hm, naja. (Nachdem ich anfing mir unseren Tag etwas deutlicher zu vergegenwärtigen.) Irgendwie hat sich das Digitale doch schon ziemlich fest und dreist in unseren Alltag eingeschlichen. Verrückt!
Das fängt morgens an: Wer weckt mich? Mein Smartphone. Ich schaue tatsächlich direkt in meinen E-Mail-Posteingang (oha), wenn auch nur ganz kurz (puh). Zum Frühstückmachen brauche ich das Handy erneut: Radio bzw. Musik anmachen, das geht nicht mehr ohne.
Doch gleich darauf kommen wir in Kontakt mit der einzigen expliziten Medien-Regel in unserem Haus: keine Geräte beim Essen. Die müssen vom Tisch, mehr noch, sie müssen außer Reichweite liegen. Diese Regel gilt zunächst mal nur für meine Frau und mich – die Jungs sind noch etwas zu klein für eigene Geräte. Ehrlich gesagt, war das Einhalten nicht ganz so einfach, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Impuls, mal eben rüber zu fassen und fix was nachzuschauen, ist nicht immer leicht zu unterdrücken.
Auf dem Weg ins Büro darf ich dann aber wieder. Ziemlich schnell ziehe ich das Smartphone aus der Tasche. In der Bahn sind die E-Mails dran, ein bisschen WhatsApp zwischendurch, manchmal hole ich mein Kindle heraus. Dass ich mal einen eReader benutze hätte ich übrigens nie gedacht.Im Büro wird es dann sehr digital, klar. Das möchte ich lieber nicht alles aufzählen.
Gegen Abend ändert sich wenig im Vergleich zum Morgen. Fernsehen ist für die Jungs kein Thema. Warum? Ehrlich gesagt, keine Ahnung … Vielleicht weil wir Erwachsenen den Apparat nicht einschalten, bevor die Jungs im Bett liegen. Und gleichzeitig fordern die Beiden nichts ein, außer wenn sie krank sind oder ihnen die Haare geschnitten werden. Dann brauchen sie das bewegte Bild. Sonst nicht.
Sie kennen zwar viele Formate und Charaktere aus KiTa und Schule, aber irgendwie haben sie noch nicht verstanden, dass man den Fernseher einfach einschalten könnte. Und ich werde ihnen das nicht erklären.Letztlich haben sie schlichtweg keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie sind immer auf Achse, immer beschäftigt, mit Toben, Spielen, Malen usw. Ihnen fehlt nichts. Und wenn wir uns mal einen Film gemeinsam anschauen, dann eher über das Tablet.
Beim Abendessen gilt die gleiche Regel wie bei allen gemeinsamen Mahlzeiten: keine Geräte! Davor oder danach ist mein Handy allerdings stets am Mann: kurz dies, kurz das, mal telefonieren, mal Bilder zeigen… Ist ja auch so praktisch. Hier bekommen die beiden kleinen Männer also absolut mit, dass das Smartphone für uns ein permanenter Begleiter ist. Ich bin gespannt, was das mal mit ihnen macht und wie es ihre Wahrnehmung und ihren eigenen Umgang prägen wird. Ich denke, sie sehen das heute als eine Art Assistenten, der alles kann: Telefon sein, Bilder und Filme zeigen, Fragen beantworten …
Beim Einschlafen spielen Medien für die Kinder selten eine Rolle: Wir lesen vor, kuscheln, manchmal singen wir was. Ab und zu gibt es eine Einschlafgeschichte auf CD (oder vom WLAN-Lautsprecher, aha! Also doch …).
Sobald die Kinder im Land der Träume sind, wird unser Abend aber wieder ziemlich digital: Netflix gucken, Amazon shoppen, E-Mails beantworten, einen oder mehrere WhatsApp-Gruppenchats pflegen. Smartphone und Tablet sitzen definitiv mit auf dem Sofa. Wie sollte ich auch sonst Licht anmachen? Das ginge zwar, nun gut, auch über den Schalter, aber über die App ist es bequemer. Ich mag das ja, dieses “Smarthome”. Aber nur, wenn ich ausblende, was man mit meinen Profil-Daten so alles machen könnte.
Digital und analog sind bei uns sehr eng verwoben. Wir wollen das nicht trennen. Solange die Hierarchie gewahrt bleibt und ein persönlicher Kontakt Vorrang hat vor Tickern und Daddeln, ist das für uns fein. Dann geht er zu Ende, mein Tag, indem ich vor dem Einschlafen den Flugmodus am Handy einschalte.
Und wie sieht Ihr digitaler Alltag aus?
Mehr zum sinnvollen Umgang mit Medien in der Familie
Welche Regeln zur Mediennutzung sind wirklich sinnvoll, und wie setzt man sie durch? Diese und weitere Fragen zum Umgang mit Medien in der Familie stellten wir Kindern, Eltern und Medienpädagogen auf unserem 5. Digitalen scoyo-Elternabend. Hier können Sie die Diskussion noch einmal online ansehen und erhalten viele praktische Tipps von unseren Experten.
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