Online für die Schule lernen – so geht´s!
Katharina Looks
Kinder sind fasziniert vom Lernen mit digitalen Medien, denn sie bergen enorme Möglichkeiten
Apps, Lernplattformen, Videos – es gibt haufenweise Möglichkeiten, wie Kinder online für die Schule lernen können. Wir zeigen, welche Wege wann am erfolgreichsten sind und worauf Eltern achten sollten.
Mit Tablet und Smartphone lässt sich wunderbar spielen, keine Frage. Gleichzeitig kann man mit ihnen aber auch sehr effektiv lernen (mehr: Online lernen: Vorteile für Schüler und worauf Eltern achten sollten). Doch wer im Netz danach recherchiert, wie und wo Kinder online für die Schule lernen können, fühlt sich meist erschlagen von der Fülle an Angeboten.
► Mehr zum Thema: Qualität von Online-Angeboten bewerten
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Deshalb haben wir die wichtigsten Lernangebote für Kinder einmal genauer betrachtet und zeigen Ihnen, in welcher Situation welches Medium das Beste ist.
Inhalt dieses Artikels:
1. Lern-Apps: Unterwegs und zwischendurch online für die Schule lernen
Der Begriff “App” ist eine Kurzform für das englische Wort “Application”. Dahinter verbergen sich kleine Programme, die sich auf mobilen Geräten, aber auch Computern installieren lassen. Das Spektrum reicht von ersten Bildrätseln über Vokabeltrainer bis hin zu Anwendungen mit Übungen für Prozent- oder Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Über Updates lassen sich Inhalte und Software regelmäßig aktualisieren, sofern der Anbieter die App weiterentwickelt. Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Angebote, mit denen Kinder online für die Schule lernen können. Diese sind über die verschiedenen App-Stores erhältlich.
Eine erste Übersicht finden Eltern unter bestekinderapps.de. Auf klick-tipps wird jeden Monat eine Liste mit sicheren Kinderapps aktualisiert, die von Medienexperten empfholen wurden. Hier lässt sich auch nach verschiedenen Suchkritierien filtern.
Wann macht es Sinn, mit Apps online für die Schule zu lernen?
Mit Apps zu lernen, kann richtig Spaß machen. Zwischendurch ein paar Vokabeln auffrischen oder die Mathe-Übungen nochmal durchgehen und das alles auf dem coolen Smartphone oder Tablet – tolle Sache. Meistens wird sich hier aber auf das Sofa gelümmelt oder unterwegs gelernt, oft zwischen Tür und Angel. Für intensives Lernen, z. B. für Klassenarbeiten, sind Apps daher weniger geeignet. Vielmehr können Kinder mit ihnen den Stoff weiter vertiefen und ihn in einem anderen Umfeld lernen.
Gleichzeitig gibt es schöne Apps, die “zwischen den Zeilen” Lerninhalte vermitteln: Puzzle, Malbücher, Spiele … die Liste ist lang.
► Hier ein paar Tipps für gute Apps: die besten Kinder-Apps
Aber Achtung: Eltern sollten sich gerade am Anfang mit ihren Kindern hinsetzten und sie bei den ersten Schritten begleiten. Auch Regeln für die Mediennutzung sind wichtig, weil Kinder ihren Konsum selbst noch nicht gut regulieren können.
Wie sinnvoll sind Apps im Vorschulalter?
Beispiel aus dem Alltag: Hochkonzentriert wischt die fünfjährige Anna über das iPad ihrer Mutter Martina, sortiert Balken der Größe nach und erfreut sich an den Tönen, die erklingen, wenn sie mit dem Finger darauf tippt. Kirsten, eine Freundin von Martina und ebenfalls Mutter, fragt erstaunt: „Ist sie dafür nicht noch zu jung?“
Martina bekommt sofort ein schlechtes Gewissen, weil sie Anna oftmals dann ihr Tablet überlässt, wenn sie einmal Ruhe haben will. Ganz sicher ist sie sich auch nicht, ob ihre Tochter in ihrem Alter nicht lieber mit anderen Dingen spielen sollte. Andererseits ist ihr Kind selten mit so viel Begeisterung und Konzentration bei der Sache wie beim Spielen mit dem Tablet.
scoyo-TIPP: Keine Frage, im Vorschulalter haben Kinder genug damit zu tun, die Welt mit ihren Sinnen direkt zu entdecken. Grundsätzlich brauchen sie in dieser Zeit keine Medien, um zu lernen. Andererseits sind Tablets oder das Smartphone der Eltern Teil ihrer Umwelt, die sie erkunden. Solange es nicht zur Regel wird, ist nichts dagegen einzuwenden, dass Ihr Kind sich hin und wieder mit ausgewählten Apps beschäftigt.
2. Online-Lernplattformen: Eigenständig und motiviert für die Schule lernen
Eine Lernplattform ist ein geschlossener Raum im Netz, in dem verschiedene Angebote für Schülerinnen und Schüler abrufbar sind.
Wann macht es Sinn, auf speziellen Lernplattformen online für die Schule zu lernen?
Um Kinder zum Lernen zu motivieren sollte eine Online-Lernplattform anders aufgebaut sein, als das Schulbuch. So hilft die Plattform dabei, den Schulstoff auf andere Art und Weise näher zu bringen. Mehr Infos dazu: Lernbegleitung vs. Nachhilfe
Bei scoyo ist der Schulstoff der Klassen 1-7 in kindgerechte Online-Lerngeschichten verpackt, die von Experten entwickelt wurden. In interaktiven Übungen und Tests können die Schüler ihr Wissen auf die Probe stellen.
Kann ich mein Kind allein online lernen lassen?
Beispiel aus dem Alltag: Max ist gerade in die dritte Klasse gekommen. Er geht gerne zur Schule und kommt ganz gut mit. Im letzten Jahr lag er mit den Ergebnissen seiner Tests in Mathe und Deutsch immer im Mittelfeld. Für das kommende Jahr möchte er seine Ergebnisse verbessern, denn am Ende der dritten Klasse wird er zum ersten Mal ein Zeugnis bekommen. Sein Vater Klaus hat gehört, dass es im Internet Angebote gibt, mit denen Kinder für verschiedene Fächer eigenständig lernen können. Das ist ihm wichtig, weil er und seine Frau die freie Zeit mit ihrem Sohn nicht mit Lernen verbringen möchten – wirkliche Probleme hat Max ja nicht in der Schule.
scoyo-TIPP: Eltern, die ihre Kinder eigenständig lernen lassen, unterstützen sie damit doppelt: Zum einen üben sich die Kinder darin, sich selbst zu organisieren und selbstständig zu arbeiten. Zum anderen sind sie in der Schule aufmerksamer, wenn sie sich nicht darauf verlassen, dass ihre Mutter oder ihr Vater am Nachmittag alles noch einmal erklärt.
Wenn Sie Ihr Kind alleine lernen lassen, ist es umso wichtiger, vorab die Qualität des Lernangebots zu prüfen. Stellen Sie auch sicher, dass Ihr Kind Feedback erhält, motiviert wird und sich mit Inhalten beschäftigt, die aktuell für die Schule relevant sind.
3. Kinderinternetseiten: Online recherchieren
Das Netz ist voll von Seiten, die kindgerechte Inhalte präsentieren. Achten Sie dabei immer auf den Absender der Informationen und gehen Sie sicher, dass es sich um werbefreie Angebote handelt. (Mehr: Qualität von Online-Lernangeboten beurteilen)
Wann macht es Sinn, mit Kinderseiten online für die Schule zu lernen?
Für die ersten eigenen Recherchen empfehlen sich die Kindersuchmaschinen und Einstiegsseiten Frag-Finn und Blinde-Kuh. Der Verein Internet-ABC hat einen hilfreichen Leitfaden zusammengestellt, der Kinder bei den ersten Schritten in der Online-Recherche begleitet und zeigt, wie Kinder online für die Schule lernen können.
Zudem gibt es Webseiten wie internauten.de, die Kindern, Eltern und Lehrern umfassende Anleitungen für den Umgang mit dem Netz geben.
► Noch mehr Tipps für gute Seiten: Die besten Kinderinternetseiten
Worauf muss ich achten, wenn mein Kind online recherchiert?
Beispiel aus dem Alltag: Die neunjährige Lisa soll für die Schule ihr erstes Referat ausarbeiten. Das Thema: Wie ernähre ich mich gesund? Die Lehrerin hat ihr empfohlen, Informationen dafür auch im Internet zu suchen. Lisa hat bislang keine Erfahrungen mit der Online-Recherche und bittet ihre Mutter Sarah um Hilfe. „Hat Frau Schulze euch denn auch gesagt, wo du recherchieren sollst?“, fragt Sarah ihre Tochter. Lisa zuckt mit den Schultern. Sarah setzt sich mit Lisa an den Rechner und fragt sich, wo sie anfangen soll.
scoyo-TIPP: Informieren Sie sich, wie Sie kindgerechte Seiten im Netz finden, bevor Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind im Internet auf die Suche machen. Planlos zu surfen wird immer dann problematisch, wenn Sie dabei auf Seiten stoßen, die für Kinder nicht geeignet sind. Sprechen Sie auch die Lehrer an: Wenn von den Schülern erwartet wird, dass sie Informationen im Netz recherchieren, so sollte die Online-Suche auch im Unterricht thematisiert werden.
4. Online-Videos: Schulstoff wiederholen
Lernvideos können Schülerinnen und Schüler unter bestimmten Umständen darin unterstützen, den Lernstoff online zu wiederholen, wenn sie in der Klasse nicht mitgekommen sind.
Dafür ist es aber wichtig, dass sich die Eltern vorab genau informieren, wer für den Inhalt verantwortlich ist und wie es mit der Qualität des Angebots aussieht – das muss für jeden Film neu geprüft werden. Eine Checkliste finden Sie in unserem kostenlosen Ratgeber Lernen im Internet.
Angesichts der Bandbreite verschiedener Videos im Netz ist es kaum möglich, einen wirklichen Überblick zu gewinnen. Einige Anbieter von Lernvideos haben sich auf bestimmte Fächer oder Themen spezialisiert und bieten die Filme zum Teil kostenpflichtig an.
Eine aktuelle, fundierte Auseinandersetzung mit Lernvideos findet sich in der Masterarbeit von Alexander Becher, TU Dresden. Becher hat Lernvideos für Mathematik und Englisch unter verschiedenen Aspekten geprüft und ab Seite 73 seiner Arbeit eine Übersicht erstellt.
Wann macht es Sinn, mit Videos online für die Schule zu lernen?
Der Vorteil von Lern-Videos liegt auf der Hand: Die Schüler haben die Möglichkeit, den Film anzuhalten, wenn sie etwas nicht verstanden haben, zurückzuspulen und zu wiederholen.
Der Nachteil: Beim reinen Zuschauen verbleiben die Lernenden in der passiven Situation des Betrachters und können keine individuellen Fragen stellen. Die motivierende Wirkung tendiert dabei gegen Null, wenn keine Interaktivität möglich ist.
Wie sicher sind Lernvideos auf YouTube?
Beispiel aus dem Alltag: Die elfjährige Rebecca hat Probleme im Matheunterricht. Ihre Mutter hat von Freunden gehört, dass es Lernvideos auf YouTube geben soll, die einzelne Bereiche der Mathematik für Schüler erklären. Sie fragt sich, wie sie diese Filme findet, und ob ihrer Tochter wirklich geholfen ist, wenn sie sich Videos ansieht.
scoyo-TIPP: Wer auf YouTube recherchiert, wird dort in jedem Fall fündig. Allerdings müssen sich Eltern bewusst machen, dass sich ihre Kinder hier auf einer ungeschützten Plattform bewegen. Jeder kann Videos einstellen – ob die in diesem Fall kostenlosen Inhalte richtig sind, kann nicht garantiert werden. Das sollten Eltern immer genau prüfen.
Außerdem könnten Kinder zu den Videos zum Teil üble Kommentare finden – und das gesamte YouTube-Universum mit Filmen, die Kinder noch nicht sehen sollten, ist nur einen Klick weit entfernt. Eltern sollten deshalb aufmerksam verfolgen, was sich ihr Kind ansieht. Sollte ein junger Nutzer doch auf verstörende Inhalte treffen, kann ein offenes Gespräch weiterhelfen.
Die Werbung, die bei vielen YouTube-Videos eingespielt wird, ist auch ein großes Thema, mit dem sich Eltern auseinandersetzen sollten. Kinder können nicht von Anfang an zwischen werblichen und redaktionellen Inhalten unterscheiden.
► Mehr Infos dazu: Gefahren im Internet
5. Lernspiele: Spielerisch für die Schule üben
Lesen Sie die Produktbeschreibungen sehr genau und achten Sie darauf, ob das Angebot auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht und von Pädagogen oder Lernpsychologen mit entwickelt wurde. Wichtig ist auch, dass sich die Inhalte an den Lehrplänen der Bundesländer orientieren und damit den wichtigen Schulstoff abdecken.
Lernen mit Computerspielen – sinnvoll oder nur Zeitvertreib?
Beispiel aus dem Alltag: Der zehnjährige Moritz kommt zurück von seinem Freund Hannes, der zum Geburtstag ein neues Computerspiel von seinem Onkel geschenkt bekommen hat. Moritz durfte gleich mitspielen und hat zusammen mit seinem Freund kniffelige Matheaufgaben gelöst. Jetzt möchte er auch so ein Spiel haben. Sein Vater Markus hat Vorbehalte, wenn er nur das Wort „Computerspiele“ hört. „Ich möchte nicht, dass ich dich zukünftig gar nicht mehr vom Rechner wegbekomme, weil du nur noch an der Kiste herumdaddelst“, sagt er.
scoyo-TIPP: Auch wenn Sie selbst als Eltern strikt dagegen sind: Ihr Kind wird seine Erfahrungen mit Computerspielen machen – wenn nicht zu Hause, dann bei Freunden. Computerspiele sind grundsätzlich weder reiner Zeitvertreib noch machen sie zwangsläufig süchtig.
Einige sind sogar gut geeignet, Kinder zum Lernen zu motivieren. Verschaffen Sie sich deshalb einen Überblick, lernen Sie gute Lernspiele von Games zu unterscheiden, mit denen Kinder nur Zeit vertreiben. Behalten Sie im Auge, was Ihr Kind spielt und wie viel Zeit es damit verbringt. Suchen Sie gemeinsam Spiele aus und testen Sie sie zusammen – so bleiben Sie mit Ihrem Kind in Beziehung.
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