Gesund kochen mit Kindern: Die 10 besten Tipps
Katharina Looks
Gemüse ist gesund! Doch leider ist es oft nicht so einfach, Gemüsemuffel für Zucchini & Co zu begeistern. Wir verraten 10 Tipps, wie Sie Ihren Kindern die Energielieferanten schmackhaft machen.
Unsere 10 Tipps:
- Leben Sie gesundes Essen vor: Sie als Vertrauensperson sind Vorbild für Ihre Kinder, denn sie lernen viel durch Nachahmung: Wer mit Genuss in die Paprika beißt, zeigt, dass sie nicht giftig ist. Doch wenn Papa kein Gemüse mag, kann damit ja etwas nicht stimmen.
- Verstecken Sie das Gemüse: Gesund zu kochen, ist mit Kindern manchmal eine Herausforderung. Versuchen Sie doch mal, Gemüse in die Lieblingsgerichte zu schmuggeln. Reiben Sie beispielsweise Zucchini in den Pfannkuchenteig (geschält wird sie gänzlich unsichtbar). Auch Hackbällchen sind ein gutes Versteck für geriebenes Gemüse – Karotten eignen sich hier ebenso gut wie Zucchini oder Pastinaken. Und mit geriebener Roter Bete werden schnöde Frikadellen zu quietschpinken Farbtupfern auf dem Teller. Ein Teil Gemüse sollte jedoch immer sicht- und identifizierbar bleiben. So lernen die Kinder, dass Gemüse eben zu den Mahlzeiten dazugehört.
- Machen Sie gesundes Kochen mit ihren Kindern zur Familienangelegenheit: Wer beim Schnippeln der Zutaten geholfen, die Suppe umgerührt oder die Kräuter in den Topf geworfen hat, nimmt sein eigenes Werk oft viel besser an als ein vorgesetztes Gericht. Beziehen Sie Ihre Kinder mit ein, erklären Sie die verschiedenen Zutaten, zeigen Sie, dass gesund kochen Spaß macht.
- Mit dem Essen spielt man doch! Auch gesundes Kochen mit Kindern darf und soll Freude bringen. Gerichte, die haptisch sind und am Tisch von jedem Familienmitglied selbst zusammengestellt werden können, sind dabei eine gute Möglichkeit. Bunte Wraps nach dem Baukastenprinzip sind ein schönes Familienessen und erlauben Ihrem Kind, aus verschiedenen Zutaten auszuwählen – und auch mal eine Komponente auszuschließen, die es nicht mag. Und Kartoffelbrei-Soßen-Vulkane mit Brokkoli-Bäumen machen das Abendessen zum Abenteuer. Gesund kochen mit Kindern kann also durchaus auch kreativ sein: Denken Sie sich mit Ihren Kindern neue Namen für Zutaten aus. Perlen sind eventuell wesentlich attraktiver – und somit auch leckerer – als Erbsen.
- Nutzen Sie den großen Hunger aus: Während Sie gesund kochen, gibt Ihr Kind vor, ohne Keks sofort eines grausamen Hungertodes zu sterben? Seien Sie vorbereitet – mit in Stäbchen geschnittenen Karotten, Gurken oder Kohlrabi, die bereits auf dem Tisch stehen. Vermeiden Sie jedoch süße Zwischenmahlzeiten kurz vor dem Hauptgericht.
- Das Auge isst mit! Auch Kinder mögen Essen, das hübsch angerichtet ist – das gilt natürlich besonders für gesundes Essen. Besorgen Sie zum Beispiel einen Kinderteller mit aufgedrucktem Gesicht und ordnen Sie die einzelnen Komponenten darauf an. Möhrenscheiben sind als rote Wangen eventuell viel schmackhafter.
- Nicht drohen oder zwingen: „Wenn du das nicht isst, gibt es auch keinen Nachtisch!“ – solche Aussagen mögen zwar in Einzelfällen zum Ziel führen, verstärken aber die Ablehnungshaltung gegenüber der Hauptmahlzeit. Das Gemüse zu essen, ist dann ein notwendiges Übel, um an die süße Nachspeise zu kommen. Wenn etwas subjektiv nicht gut schmeckt, Ihr Kind aber gezwungen wird, es trotzdem aufzuessen, besetzt es die ungeliebte Zutat doppelt negativ und wird sie beim nächsten Mal umso vehementer ablehnen.
- Kommunikation und Verständnis als A und O: Erzählen Sie Ihren Kindern von sich, bieten Sie Identifikationsmomente. Sicherlich gibt es Dinge, die Sie erst spät lieben gelernt haben: „Ich mochte als Kind gar keine Oliven, aber ich habe sie immer wieder probiert und esse sie jetzt sehr gerne. Wie gut, dass ich es öfter als einmal versucht habe!“ Oder lassen Sie Ihre Kinder erfahren, dass stärkereiche Zutaten wie Kartoffeln, Brot oder Pasta plötzlich süß schmecken, wenn man sie lange kaut. Gesund mit Kindern zu kochen heißt auch, sich mit den Zutaten auseinanderzusetzen. Lassen Sie Ihre Kinder beschreiben, wie Dinge schmecken. Vielleicht finden sie manche Gemüsesorten auch einfach nur langweilig, und ein Klecks Kräuterquark oder Frischkäse kann Abhilfe schaffen.
- Entspannen! Selbst wenn Ihr Kind sich eine Weile lang nur auf Kartoffeln mit Butter und ein kleines Stück Gurke einigen kann, wird es nicht verhungern. Was heute nicht klappt, funktioniert vielleicht morgen besser.
- Geben Sie nicht auf: „Mein Kind ist ein schlechter Esser.“ Haben Sie diesen Satz auch schon oft gehört oder gar selbst gedacht? Entspannen Sie sich, Ihr Kind ist wahrscheinlich ganz normal. Dass ungewohnte Geschmackserlebnisse auf Ablehnung stoßen, ist ein Instinkt, der uns im Laufe der Evolution das Überleben gesichert hat. Ungewohntes könnte giftig sein. Kindergaumen sind sehr empfindlich – aber lernfähig. Wenn wir mit einer negativen Erwartungshaltung im Hinterkopf versuchen, unsere Kinder dazu zu bewegen, Gemüse zu essen, werden wir wahrscheinlich wenig erfolgreich sein, da Kinder unsere Skepsis spüren. Letztlich müssen die Kleinen eine neue Geschmacksrichtung bis zu 15 Mal probieren, um sich an sie zu gewöhnen und sie als essbar einzustufen. Vereinbaren Sie, dass zumindest probiert wird, und zwar immer wieder. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass verschiedene Zubereitungsarten unterschiedlich schmecken. Oft wird Rohkost besser angenommen als gekochtes Gemüse. Verabschieden Sie sich von Vorurteilen wie: „Mein Kind mag einfach keine Aubergine“. Eventuell isst Ihr Kind auf dem nächsten Kindergeburtstag bei Freunden die Aubergine, die den Durchbruch bringt und zum neuen Lieblingsgemüse wird.
Über die Autorin
Lisa Rentrop von KommtEssen Lisa Rentrop liebt gutes und gesundes Essen. Und weiß, dass es nicht einfach ist, Job, Familie und frisch gekochte, leckere Mahlzeiten unter einen Hut zu bringen. 2010 war sie als Gründerin von KommtEssen, einem Online-Einkaufslieferservice für Familienmahlzeiten, Pionierin auf dem deutschen Markt. Mit ihren Rezepten beweist sie, wie unkompliziert es sein kann auch als ungeübter Koch eine ausgewogene Mahlzeit auf den Tisch zu bringen, die auch Kindern schmeckt. Ihre Kinder lieben, was Mama und Papa kochen – obwohl es frisch und gesund ist.
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