Osterbräuche in Deutschland: Osterhase, Eierwerfen & Co.
Katharina Looks
Wie bei jedem Fest gibt es auch zu Ostern verschiedenste Traditionen. Wir haben für Sie nicht nur die traditionellen, sondern auch die außergewöhnlichen deutschen Osterbräuche unter die Lupe genommen.
Kaum haben die Schoko-Weihnachtsmänner den Platz in den Supermärkten geräumt, ziehen goldene Osterhasen und Gelee-Eier in die Regale ein. Der Tannenbaum wird zum Osterstrauch, die Christbaumkugel zum bunten Osterei und aus dem Weihnachtsmarktbummel wird ein gemütlicher Abend am Osterfeuer.
Jedes Jahr wird zwischen dem 22. März und dem 25. April das wichtigste christliche Fest zelebriert – die Auferstehung Jesu Christi. Doch was hat es mit den vielen Osterbräuchen und -sitten hier in Deutschland eigentlich auf sich?
Traditionelle deutsche Osterbräuche und ihre Bedeutung
Wenn Sie sich an Ihre Kindheit erinnern, wissen Sie noch, was bei Ihnen das Osterfest besonders gemacht hat? Der Osterhase und die gefärbten Eier waren bestimmt auch bei Ihnen ein fester Bestandteil der Osterzeit. Aber haben Sie sich mal gefragt, was der Hase mit Ostern zu tun hat und warum wir ausgerechnet Eier bemalen? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Osterbräuche für Sie zusammengestellt.
1. Das Osterei
Das Ei symbolisiert schon seit vorchristlichen Zeiten die Entstehung neuen Lebens und die Wiedergeburt. In der Urchristenzeit wurde den Toten ein Ei als Sinnbild für die Auferstehung ins Grab gelegt. Die tote und leblose Schale verbirgt und umschließt das neue Leben, das Küken. Die christliche Kirche verbindet dies mit der Auferstehung Jesu Christi nach der Kreuzigung. Während der Karwoche, der letzten Woche vor dem Ostersonntag, war es den Christen untersagt, Eier zu essen. Diese wurden gesammelt, aufbewahrt und mit schönen Farben verziert, um sie am Ostersonntag zu weihen und feierlich zu verspeisen. Dieser Brauch ist bis heute erhalten geblieben und hat sich zum allgemein bekannten “Ostereier bemalen und suchen” entwickelt.
2. Der Osterhase
Jeder kennt es, das braune Tier mit den langen Löffeln. Aber wieso bringt genau dieser die Ostereier? Der Hase ist, genau wie das Ei, bereits seit vorchristlicher Zeit ein Symbol für die Fruchtbarkeit und die Entstehung des Lebens. Eine Häsin etwa kann bis zu 20 Junge im Jahr auf die Welt bringen. Zudem ist Ostern das Fest des Frühlings, und der Hase gilt als Frühlingsbote. Im Zusammenhang mit Ostereiern wird das Langohr erstmals 1682 erwähnt. Wie es allerdings zu der Symbiose Eier und Hase und dem Ursprung des Mythos vom Osterhasen kam, der Eier bemalt und diese versteckt, ist unklar. Eine möglicher Hinweis geht zurück bis ins Mittelalter: Zu dieser Zeit war es übllich, kurz vor Ostern seine Schulden zu begleichen. Diese wurden häufig in Form von Sachgütern getilgt, üblich waren Hasen oder Eier.
Interessanterweise brachte in einigen deutschen Regionen auch lange der Fuchs, der Hahn oder der Kuckuck die Ostereier – Meister Lampe konnte sich aber irgendwann doch weitgehend durchsetzen.
3. Das Osterfeuer
Auch wenn Feuer und Licht im christlichen Glauben eine wichtige Rolle spielen: Hinter dieser Tradition steckt ebenfalls ein ehemals vorchristlicher Brauch. Mit dem Osterfeuer sollen die bösen Wintergeister vertrieben und der Frühling begrüßt werden – ein heidnisches Ritual aus dem Mittelalter. Anders als heute war es für viele Menschen damals durchaus überlebenswichtig, dass die kalte Jahreszeit möglichst kurz blieb. In Zeiten von Heizungen und Versorgung durch den Supermarkt ist die Tradition trotzdem geblieben, denn natürlich freuen sich auch heute noch die meisten Menschen auf den Frühling, wärmere Temperaturen und mehr Tageslicht.
Also, falls Sie für die Osternacht noch keine Pläne haben: Schnappen Sie sich Ihre Familie und suchen Sie sich ein schönes Osterfeuer in Ihrer Nähe; denn was ist ein Osterfest ohne den rauchigen Geruch von Feuer in der Nase?
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Ostern mal anders – Verrückte Osterbräuche in Deutschland
Wie auch zu anderen Festen haben sich zu Ostern in vielen Regionen die unterschiedlichsten Traditionen entwickelt. Wir haben für Sie fünf außergewöhnliche deutsche Osterbräuche zusammengestellt, die den Osterhasen mit seinen bunten Ostereiern ganz schnell in den Schatten stellen können:
1. Osterräder (Niedersachsen, Hessen, Alpenregionen)
Eine spannende Abwandlung des Osterfeuers sind die Osterräder: Große mit Stroh gestopfte Holzräder werden angezündet und einen Hang hinab gerollt. Diese Tradition wird in einigen kleinen norddeutschen Gemeinden gefeiert, ist aber auch in Orten in Hessen und in den österreichischen Alpenregionen bekannt. Zu besonderer Bekanntheit hat es der Ort Lüdge im Weserbergland gebracht: Dort findet jährlich ein großer Osterräderlauf mit viel Publikum und anschließendem Feuerwerk statt.
2. Eierwerfen (Bayern)
Das Eierwerfen gibt es in verschiedenen Formen. In Bayern wird das Ei traditionell in ein Wollsäckchen gesteckt und auf einer Wiese oder Weide von sich geschleudert. Der Wurf wird so lange wiederholt, bis die Eierschale kaputt ist, dann scheidet man aus. Sieger ist der, dessen Ei am längsten heil bleibt und die meisten Würfe übersteht.
Auch in anderen Gebieten Deutschlands gibt es verschiedene Versionen des Eierwerfens. In einigen Regionen werden die Ostereier über das Hausdach geworfen, oft zu einem Partner auf der anderen Seite, der das Ei fangen muss. Es heißt, das Haus solle so vor einem Blitzeinschlag geschützt werden.
3. Eierlauf, Eierlage (Bayern, Rheinland-Pfalz)
Der traditionelle Eierlauf existiert in einigen wenigen Orten in Deutschland und wird dort in ähnlicher Weise ausgeführt. Jeweils ein Ei-Sammler und ein Läufer arbeiten zusammen. Der Eiersammler, in Rheinland-Pfalz auch Raffer genannt, muss eine große Zahl Eier einsammeln, die in gleichmäßigem Abstand auf einer geplanten Strecke liegen. Sein Mitstreiter, der Läufer, muss gleichzeitig zu einem bestimmten Punkt laufen und wieder zurück. Das Team, das zuerst das Ziel erreicht, gewinnt den Wettstreit.
4. Ostereierschieben (Sachsen)
In Sachsen werden traditionell Eier (oder auch Süßigkeiten und Obst) an einem Hang heruntergerollt, die von den unten stehenden Kindern aufgefangen werden müssen. Da sich die Tradition in einigen Orten zu einem größeren Spektakel mit vielen Besuchern gewandelt hat, werden heutzutage auch bunte Bälle benutzt, die dann gegen kleine Geschenke eingetauscht werden können. Aber auch in Bayern oder in Ostfriesland gibt es ähnliche Formen des Eierschiebens.
5. Osterreiten (Brandenburg und Sachsen)
Die genauen Ursprünge des Osterreitens sind unbekannt, heute finden die Prozessionen am Ostersonntag statt. In Frack und Zylinder gekleidete Männer reiten auf reich geschmückten Pferden eine festgelegte Prozessionsstrecke entlang, traditionell in den Nachbarort, und verkünden die Auferstehung Christi auf ihrem Weg. An der Spitze der Prozession reiten in der Regel Träger mit Fahnen, einem Kreuz und einer Christusstatue. Entlang der Strecke versammeln sich vielerorts eine große Zahl an Zuschauern, die das Spektakel beobachten.
6. Osterpostamt
Schon seit längerem konnten Kinder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann schicken, seit einiger Zeit beantwortet aber auch der Osterhase Briefe von kleinen Fans aus aller Welt. Denn neben den zahlreichen Weihnachtspostämtern gibt es in Deutschland nun seit einiger Zeit auch zwei Osterpostfilialen: In Ostereistedt und in Osterhausen. Zugegeben, hier handelt es sich nicht um Jahrhunderte altes Brauchtum, aber vielleicht entwickelt sich aus der Post an den Osterhasen eine schöne Familientraditionen?
Post an den Osterhasen kann geschickt werden an:
Herrn Osterhase
Hanni Hase
Am Waldrand 12
27404 Ostereistedt
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Wir wünschen ein tolles Osterfest! Ihr scoyo Team
Außerdem haben wir ein kleines Osterei für euch. Wir haben einen besonderen scoyo Oster-Bastelbogen zusammengestellt, in dem viele brandneue Ausmalbilder und sogar der Papercraft Küken-Q darauf warten, gebastelt zu werden!
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