Digitale Medien in der frühkindlichen Bildung: Chancen und Herausforderungen am Beispiel von scoyo

Natascha Denell

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, und auch für Kinder wird der Umgang mit ihnen immer relevanter. Während einige den frühen Einsatz digitaler Medien befürworten, gibt es noch kaum Langzeitstudien zu ihren Auswirkungen. Dieser Beitrag soll helfen, verschiedene Perspektiven zu beleuchten und eigene Haltungen zu entwickeln oder zu hinterfragen.

Die Integration digitaler Medien in die frühkindliche Bildung hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dazu gibt es auch bereits in mehreren Bundesländern Empfehlungen, Handreichungen, ein Rahmencurriculum oder Ähnliches. Vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen zum Beispiel gibt es seit 2019 ein“Eine Handreichung für pädagogische Fachkräfte, Träger und Eltern in Kindertageseinrichtungen.” Auch in Niedersachsen wurde 2022 ein “Rahmencurriculum zur Kindgerechten Medienbildung im Elementarbereich – kurz KiM-Elementar – erarbeitet” und auf dessen Grundlage wird seit Frühjahr 2023 ein zweijähriges Pilotprojekt durchgeführt.

Denn diese Entwicklung wirft Fragen nach den Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung, Lerngewinne und potenzielle Risiken auf. Die Studienlage für die Untersuchung des Einsatzes von digitalen Medien bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr ist dabei allerdings noch recht dünn. Gerade im deutschsprachigen Raum gibt es bisher nur wenig Studien in dieser Altersstufe. Besonders im Bezug auf Langzeitstudien gestaltet sich die Umsetzung aufgrund der sehr schnellen Entwicklung in der digitalen Landschaft auch schwierig. 

Digitale Medien im Alltag

Digitale Medien gehören aber oft bereits von Geburt an zur Lebensrealität von Kindern, sei es, weil Erziehungsberechtigte und soziales Umfeld ihnen den Umgang damit vorleben, weil diese auch gemeinsam genutzt werden, Beispielsweise, um über Videotelefonie soziale Kontakte zu pflegen, oder gemeinsam Fotos anzuschauen, oder weil diese als eine Art Ruhigstellung für die Kinder verwendet werden.

Aus unserer aller Lebenswelt sind digitale Medien heutzutage nicht mehr wegzudenken, daher kommt auch das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung zu dem Schluss, dass eine “Integration von digitalen Medien in die bestehenden Konzepte der frühkindlichen Bildungsarbeit unabdingbar” ist. 

Sowohl unter den Erzieherinnen und Erziehern, als auch in der Elternschaft wird dies aber sehr unterschiedlich betrachtet. Die Meinungen gehen hier oft weit auseinander, auch der jeweils persönliche Umgang mit digitalen Medien schwankt stark. Auch aus Fachkreisen gibt es unterschiedliche Sichtweisen zu diesem Thema,

Potentiale und Möglichkeiten

Digitale Medien bieten viele Vorteile in der frühkindlichen Bildung. Sie ermöglichen interaktive und individuell zugeschnittene Lernangebote. Kinder können spielerisch lernen und dabei ihre Medienkompetenz entwickeln. Ein Beispiel dafür ist scoyo, eine Plattform, die kindgerechte Lerninhalte spielerisch vermittelt.

In der Forschung1 wurde gezeigt, dass digitale Inhalte positive Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung haben können. Interaktive Lernanwendungen verbessern kognitive Flexibilität und Problemlösungsfähigkeiten. Auch auf die Sprachentwicklung2 haben digitale Medien positive Effekte, wenn sie qualitativ hochwertige sprachliche Interaktionen beinhalten.

Digitale Medien fördern zudem die soziale Interaktion und emotionale Entwicklung3. Kooperative digitale Spiele können die sozialen Fähigkeiten von Kindern verbessern, wenn sie moderat und unter Anleitung genutzt werden. Die Ziele der Medienbildung in Kitas sind vielfältig, von Informations- und Kompetenzerwerb bis hin zur Förderung der Kreativität und Dokumentation.

Auch in Bayern gab es ein Modellprojekt „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ aus diesem wurde ein Kompetenzrahmen4 für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren entwickelt. Darin wurden zwei  Basiskompetenzen und sechs Kompetenzdimensionen ermittelt. Die Basiskompetenzen sind:

  • “Erfahrungen und Fertigkeiten im praktischen Umgang mit digitalen Medien sammeln”, das bedeutet zum Beispiel digitale Medien im Alltag entdecken und bedienen lernen und
  • “Mediale Zeichensysteme verstehen” also zum Beispiel Formate erkennen und Realität und Fiktion zu unterscheiden lernen.


Die sechs Kompetenzdimensionen, die dort aufgeführt werden, sind:

  • Suchen und Verarbeiten,
  • Kommunizieren und Kooperieren,
  • Produzieren und Präsentieren,
  • Schützen und sicher Agieren,
  • Problemlösen und Handeln,
  • Analysieren und Reflektieren

Das klingt jetzt eher nach Anforderungen, als nach Potenzialen und Möglichkeiten, aber genau hinter solchen Anforderungen, die Experten an Medienbildung in der Kita formulieren, lassen sich diese erkennen. Denn ein zentraler Punkt, der hinter all dem steckt, ist, Kinder sicher und fit für eine digitale Zukunft zu machen und das in einem professionellen und gesicherten Rahmen.

Hürden und Grenzen

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Die Infrastruktur ist oft ein großes Thema: Während einige Kitas gut ausgestattet sind, fehlen in anderen grundlegende digitale Ressourcen. Auch die Vertrautheit und Affinität mit digitalen Medien variiert stark unter den Erzieher*innen und Eltern.

Ein weiteres Problem ist die Abstimmung mit den Eltern und die Auswahl der Inhalte. Es gibt jedoch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für Kita-Personal sowie Testmöglichkeiten für digitale Inhalte.

Die Digitalisierung hat Grenzen, besonders in der Kita. Digitale Angebote sollten nie pädagogische Aktivitäten ersetzen, sondern als ergänzender Baustein dienen. Die Arbeit von Erzieher*innen bleibt weiterhin unverzichtbar.

scoyo – ein praktisches Beispiel

scoyo ist eine digitale Lernanwendung, die vielseitig in der Kita eingesetzt werden kann. Sie eignet sich sowohl für den individuellen Gebrauch als auch für interaktive Gruppenspiele. Die Inhalte sind kindgerecht aufbereitet und decken Bereiche von Schulvorbereitung bis Allgemeinwissen ab.

Kinder können scoyo selbstständig nutzen, da die Inhalte vertont sind und auch für Nichtleser einfach bedienbar sind. Die App fördert kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten, indem sie Problemlösungsfähigkeiten, Zusammenarbeit und Empathie stärkt. Zudem schult sie Feinmotorik durch präzise Handbewegungen am Bildschirm.

Mit scoyo können Kinder Selbstständigkeit und Eigenverantwortung entwickeln. Die App bietet direkte Rückmeldungen und Erfolgserlebnisse, was die Motivation erhöht. Jedes Kind kann einen eigenen Avatar erstellen, und es gibt zahlreiche zusätzliche Materialien wie Ausmalbilder und Masken.

scoyo bietet eine sichere Lernumgebung ohne Werbung oder Chat-Funktionen. Die Inhalte wurden von Bildungsexperten entwickelt und werden ständig weiterentwickelt. Es gibt auch einen Erzieher*innen-Bereich zur Lernstands-Anzeige und Verwaltung der Kindergruppen, was die Dokumentation erleichtert.

scoyo kann kostenlos getestet werden und bietet Webinare zur Einführung ins Produkt.

Fazit

Digitale Medien bieten viele Chancen in der frühkindlichen Bildung, stellen aber auch Herausforderungen dar. Wichtig ist eine ausgewogene Nutzung, die analoge Aktivitäten ergänzt und nicht ersetzt. Mit Anwendungen wie scoyo können Kinder spielerisch lernen und sich auf eine digitale Zukunft vorbereiten.

Quellen:

1 Vgl.: Anderson, C. A., & Subrahmanyam, K. (2017). Digital Screen Media and Cognitive Development. Pediatrics, 140 (Supplement 2)

2Vgl.: Hirsh-Pasek, K., Zosh, J. M., Golinkoff, R. M., Gray, J. H., Robb, M. B., & Kaufman, J. (2015). Putting Education in” Educational” Apps: Lessons From the Science of Learning. Psychological Science in the Public Interest, 16(1).

3Vgl.: Radesky, J. S., Schumacher, J., & Zuckerman, B. (2016). Mobile and Interactive Media Use by Young Children: The Good, the Bad, and the Unknown. Pediatrics, 138(5), e20162593.

4 Vgl.: Reichert-Garschhammer 2019

Natascha Denell

Natascha Denell studierte zunächst Pädagogik und Philosophie, arbeitete danach in der Praxis, bevor sie 2016 ihren persönlichen Bildungsweg an der Universität Hamburg fortsetzte. Seit 2018 ist sie zudem Teil des scoyo Teams, beginnend als Werkstudentin im Produkt führte ihr Weg sie zum Kundenservice und heute ist sie Customer Success Specialist. Lebenslanges Lernen bildet für sie nicht nur in ihrem eigenen Leben den Mittelpunkt. Sie setzt sich dafür ein, Bildung vielfältig zu gestalten, individuell auf die Bedürfnisse der Lernenden und Lehrenden einzugehen und gemeinsam mit scoyo einen Baustein dafür zur Verfügung zu stellen.