Kinder brauchen ihre Pause vom Schulalltag, so wie wir Eltern unseren Urlaub. Eine forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo ergab jedoch, dass 55 Prozent der Kinder auch in den Ferien lernen. Zum Glück bedeutet lernen in den Ferien nicht, dass unsere Kinder nur am Schreibtisch sitzen müssen. Es gibt viele tolle Möglichkeiten, unterwegs und spielerisch zu lernen. Zum Beispiel bei Besuchen im Museum, Zoo & Co., mit Gesellschaftsspielen oder unserem großen Sommer- und Urlaubsquiz.
In die Gruppe kreativer Lernmethoden reiht sich auch unser Lernpuzzle ein. Ob auf langen Autofahrten, Flügen zum Urlaubsziel, draußen in der Sonne oder am Esstisch während eines Regentages, mit dem kostenlosen Lernpuzzle zum Download können Schüler der 1. bis 4. Klasse den Schulstoff der Fächer Deutsch und Mathe im Spiel üben.
So basteln Sie das scoyo-Lernpuzzle
1. Drucken Sie das dreiseitige Lernpuzzle aus. Die ersten beiden Seiten am besten doppelseitig. Ansonsten können Sie Blatt 1 und 2 auch nach dem Drucken zusammenkleben. Auf der dritten Seite stehen die Lösungen. Das ist das „Spielfeld“. Auf diesem werden die Puzzleteile später angeordnet.
2. Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie auch alle Puzzleteile sowie das Spielfeld laminieren oder auf Pappe kleben. Das macht das Lernspiel stabiler und länger haltbar.
3. Zuletzt schneiden Sie die Fragen (Blatt 1 und 2) entlang der Linien aus, sodass Sie viele kleine Puzzleteile erhalten.
4. Schon ist Ihr Lernpuzzle fertig und es kann losgehen!
Spielanleitung
Damit ein Bild entsteht, müssen 15 Fragen beantwortet werden. Die Aufgaben stehen auf der Rückseite der Puzzleteilchen, die Lösungen auf dem Spielfeld.
- Die einzelnen Teile des Lernpuzzles werden gemischt und mit den Aufgaben nach oben auf einen Stapel gelegt.
- Nun werden die Fragen nacheinander beantwortet und mit dem Bild nach oben auf die entsprechende Antwort gelegt. Sind manche Fragen zu schwierig, können Erst- und Zweitklässler sich mit einem Blick auf die Lösungsmöglichkeiten oder die Bildausschnitte weiterhelfen. Dritt- und Viertklässler hingegen, sollten erst einmal versuchen, das Spiel ohne diese Hilfen zu lösen.
- Gespielt wird bis das Bild richtig zusammengesetzt ist.
Die Aufgaben in unserem Lernpuzzle stammen übrigens alle aus der scoyo-Lernwelt. In dieser ist der Schulstoff der Klassen 1 bis 7 in spannende Lerngeschichten verpackt und gleichzeitig auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt. Probieren Sie scoyo doch einmal aus:
Ein Eltern-Kind-Vertrag hilft, Regeln für die Smartphone-Nutzung zu setzen
Spätestens, wenn die besten Freunde über WhatsApp kommunizieren und sich über die neusten Online-Spiele unterhalten, wollen die meisten Kinder auch auf die digitale Welle aufspringen. Eltern sind jetzt an der Reihe, ihre Smartphone-Einsteiger davor zu bewahren, ihre Freizeit nur noch vor dem kleinen Hightech-Wunder zu verbringen und persönliche Gespräche durch Textnachrichten zu ersetzen.
Klären Eltern ihre Sprösslinge von Anfang an über mögliche Risiken auf und legen Regeln für die Nutzung des Smartphones fest, sollte das kein Problem sein.
Pädagogen empfehlen für den Smartphone-Einstieg übrigens ein Mindestalter von elf bis 13 Jahren. Idealerweise haben die Smartphone-Einsteiger vorher Erfahrungen mit einem Handy ohne Internetzugang gesammelt.
Um das Gespräch zu fördern und getroffenen Vereinbarungen mehr Nachdruck zu verleihen, haben unsere Experten einen Eltern-Kind-Vertrag entwickelt, den Sie hier kostenlos runterladen, ausdrucken und gemeinsam ausfüllen können:
Der Vertrag soll keineswegs als rechtliche Grundlage dienen, sondern Eltern und Kindern beim sicheren und bewussten Umgang mit dem Smartphone helfen. Indem die Smartphone-Einsteiger ihre Unterschrift unter den Eltern-Kind-Vertrag setzen, wird ihnen klarer, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema ist.
Extra-Tipp: Den Eltern-Kind-Vertrag am besten direkt im Kinderzimmer aufhängen! So hat der Nachwuchs die Regeln immer vor Augen.
Apps, Kinderwebsites, Online-Lernplattformen – digitale und Online-Lernangebote üben auf Kinder eine besondere Faszination aus. Eltern und Schulen haben die Aufgabe, Kinder zu bewussten Mediennutzern auszubilden.
Doch oft sieht die Realität in den Schulen anders aus: Nur in wenigen Einrichtungen wird ein kompetenter Umgang mit Neuen Medien systematisch vermittelt. Wie Kinder im Internet sicher lernen können, wird meist nicht ausreichend erklärt.
Eltern müssen ihre Kinder beim Internet-Einstieg begleiten
Deshalb liegt die Verantwortung oft bei den Eltern, ihren Kindern zu zeigen, wie sie Informationen im Netz finden, wie sie sich sicher im Internet bewegen und welche Möglichkeiten und Gefahren sie online erwarten.
Viele Eltern sind verunsichert: Ab welchem Alter soll mein Kind online lernen? Woran erkenne ich, ob ein Angebot wirklich das Lernen fördert oder nur „Spielerei“ ist? Welchem Anbieter kann ich vertrauen?
Fragen wie diese beantwortet der kostenlose Eltern-Ratgeber „Lernen im Internet“ von Daniel Bialecki, Geschäftsführer der scoyo GmbH. „Kinder machen heute Erfahrungen mit digitalen Medien und dem Internet – egal ob Eltern das aktiv fördern oder nicht. Damit die Kinder davon profitieren, sollten sie ihren Nachwuchs beim Einstieg intensiv begleiten“, so der Experte für Online-Lernen.
Hier setzt der Ratgeber „Lernen im Internet“ an und begegnet den Ängsten vieler Eltern.
Nachdem Sie den Ratgeber Lernen im Internet gelesen haben, wissen Sie:
- was Online-Lernen überhaupt bedeutet und welche Vorteile sich hieraus ergeben;
- welche Online-Lernangebote es gibt;
- wie Sie die Qualität der Angebote einschätzen können;
- wie Sie als Eltern die Medienkompetenz des eigenen Kindes beurteilen;
- wie Sie Ihr Kind beim Lernen im Internet optimal begleiten;
- was Experten raten.
1 x 1 mit Kuma: Mathe-Lernposter für kleine Rechenmeister
Die Stiftung Rechnen weiß: Wer gut rechnen kann, spart Zeit, Geld und kann sich leicht den täglichen Fragestellungen unseres Alltags stellen. Die Basis für ein gutes mathematisches Verständnis wird im Matheunterricht der Grundschule gelegt. Zu den wichtigen Lerninhalten gehören zum Beispiel das Einmaleins, Subtraktion, Addition, aber auch die Kenntnis von Körper und Flächen.
Wir haben uns vier mathematische Themen herausgesucht, die wir auf unserem Lernposter auf einem Blick zusammengefasst haben. GrundschülerInnen erhalten damit vier praktische Lernhelfer, die das Vertiefen und Wiederholen dieser Themen aus dem Unterricht vereinfachen. Die Poster können am Schreibtisch oder auch am Kühlschrank befestigt werden. Das Einmaleins lässt sich auch in kleine Lernkärtchen schneiden, um Schritt für Schritt die Produkte der einzelnen Faktoren zu lernen.
So sieht das Lernposter aus:
Das Lernposter Mathe für die Grundschule enthält Informationen zu:
- Das kleine Einmaleins
- Die Grundrechenarten
- Flächen und Körper
- Maßeinheiten und Währung
Wir wünschen viel Spaß und Lernerfolg mit unserem Lernposter Mathe!
► Alles Wichtige zu Wortgruppen finden Sie auf unserem Lernposter Deutsch.
Mit scoyo spielerisch Mathe lernen
Mathe ist überall. Rechnungen, Gleichungen und Zahlen stecken in unserem Alltag. Und wie lernt Ihr Kind am besten? Wenn es versteht, warum es etwas lernen soll! Darum vermittelt die scoyo Lernwelt alle relevanten Rechenarten für die Grundschule durch anschauliche Beispiele. Das macht nicht nur mehr Spaß, auch die Lernmotivation und ein besseres Verständnis für Zahlen werden dadurch gefördert! Darüber hinaus gibt es auch in der Lernwelt noch Zugriff auf die gesamten Lerninhalte Deutsch und Englisch.
Bunter Begleiter für die Grundschule: Deutsch-Lernposter von scoyo
In der Grundschule wird die Grammatik-Basis für alle weiteren Schuljahre gelegt. Deshalb ist es gerade für Grundschüler wichtig, die gängigen Regeln zu verinnerlichen. Spannend sind die aber oftmals nicht.
Und so werden Mama und Papa um Hilfe gefragt, wenn die Kleinen mit dem Fach Deutsch auf Kriegsfuß stehen. Doch nur wenige Eltern haben die Regeln parat, geht die Muttersprache einem doch irgendwann sprichtwörtlich ins Blut über. Und mal ehrlich: kaum einer denkt regelmäßig darüber nach, ob er Präteritum oder Imperfekt in seinem Satz benutzt hat und welche Hilfsverben dafür benötigt wurden.
Um all diese Regeln und Fachwörter noch einmal aufzufrischen, haben wir unser Lernposter Deutsch entwickelt. Für Eltern gibt es alles Wichtige zum Thema Wortgruppen auf einen Blick. Für Grundschüler haben wir gleich 3 praktische Lernhelfer gestaltet, die über dem Schreibtisch Platz finden können und auch noch hübsch aussehen. So macht Lernen Spaß, oder?
So sieht unser Lernposter aus: Alles Wichtige auf einen Blick!
Das scoyo-Lernposter Deutsch für die Grundschule enthält Informationen zu:
- Personalformen
- Indikativ
- Zeitformen
- Bestimmte und unbestimmte Artikel
- Einzahl und Mehrzahl
- Die vier Fälle
- Pronomen
- Präpositionen
- Konjunktionen
- Adverbien
►Hier finden Sie all unsere kostenlosen Ratgeber und Checklisten: Ratgeber scoyo ELTERN! Magazin
Kennen Sie schon die scoyo Lernwelt für die Grundschule?
Bei scoyo taucht Ihr Kind gemeinsam mit dem Außerirdischen Awi und den Zwillingen Luis und Lisa in spannende Geschichten ein. Um den verrückten Gnork auszutricksen, müssen allerhand Übungen aus den Fächern Deutsch, Englisch und Mathe bearbeitet werden – nur so kann Awi und seinem Volk geholfen werden!
Der Lernstoff ist in spannende Lerngeschichten eingebettet und gleichzeitig auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt. So wird Lernen mit ganz viel Spaß verknüpft! Für Eltern gibt es einen separaten Bereich, in dem sie die Lernerfolge im Blick behalten können.
Ratgeber “Durchstarten zu guten Noten” hier kostenlos downloaden:
Das erwartet Sie im Ratgeber:
- Schritt 1: Richtig reagieren – 6 Tipps zum guten Umgang mit Zeugnissen & Noten
- Schritt 2: Ursachenforschung – So spüren Sie Gründe für schlechte Noten auf
- Schritt 3: Noten verbessern – Jetzt durchstarten zum guten Zeugnis
- Checkliste für ein gutes Elterngespräch
- Der 5-Tage-Lernplan
- Das andere Zeugnis für die Stärkung des Selbstbewusstseins
Mission: In 3 Schritten das Zeugnis verbessern, ohne Stress!
Über den Ratgeber “Durchstarten zu guten Noten”:
Die wichtigste Voraussetzung für gute Noten ist Motivation. Ohne die Einsicht, warum und wofür wir lernen sollen, sind Erfolge langfristig nur schwer zu erreichen. Am besten und wie von selbst lernen wir, wenn wir uns für ein Thema interessieren und uns aus einem inneren Antrieb heraus damit beschäftigen (intrinsische Motivation).
Das geht aber natürlich nicht immer. Manchmal müssen wir etwas lernen, das uns nicht wirklich begeistert. Aber letztlich wachsen wir und unsere Kinder durch diese Herausforderungen, weil wir etwas selbstständig schaffen und uns von Fehlern nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil: Aus unseren Fehlern lernen wir am meisten.
In diesem 25-seitigen Ratgeber finden Sie viele Tipps und Tricks, die Kindern helfen, ihre Lernmotivation aufrecht zu halten und genau dadurch Schritt für Schritt zu besseren Noten zu gelangen. Und wir geben Ihnen, liebe Eltern, Anregungen, wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können.
Viel Spaß beim Lesen und Anwenden.
Daniel Bialecki (Geschäftsführer scoyo) und Sina Wendt (Redaktion scoyo ELTERN! Magazin)
Wir freuen uns über alle Hinweise, Tipps oder Fragen an: redaktion@scoyo.de oder unten in den Kommentaren.
►Hier finden Sie all unsere kostenlosen Ratgeber und Checklisten: Ratgeber scoyo ELTERN! Magazin
Mindestens einmal im Jahr setzten sich Eltern und Lehrer zusammen, um einen Blick auf die Schullaufbahn des Nachwuchses zu werfen. Hat ein Kind Probleme in der Schule, kann dieses Gespräch auch einmal weniger harmonisch verlaufen. Gibt es keine bestimmten Gründe für ein Treffen, wissen wir Eltern manchmal gar nicht so richtig, was wir den Lehrer eigentlich fragen sollen. Für welche schwierigen Situationen auch immer, da hilft nur: eine gute Vorbereitung auf Elternsprechtag & Co.
Eins steht fest: Eltern und Lehrer sind auf derselben Seite und wollen beide nur das Beste für den Schüler. Jetzt geht es nur noch darum, auch das Beste aus dem Elterngespräch herauszuholen. Unsere Checkliste unterstützt Sie dabei!
Elternsprechtag Vorbereitung – so geht´s:
Egal ob Sie ein außer der Reihe liegendes Elterngespräch haben oder zum jährlichen Elternsprechtag oder Lernentwicklungsgespräch geladen sind, die Vorbereitung sieht im Allgemeinen gleich aus:
1. Sich eine Checkliste für das Elterngespräch machen (oder unsere gratis downloaden)
Unsere Checkliste, entwickelt in Zusammenarbeit mit Eltern und Schulleiter Falko Stolp, dient als Leitfaden und manövriert Sie stolperfrei durch das Elterngespräch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich optimal auf Elternsprechtag, Lernentwicklungsgespräch & Co. vorbereiten, was im Gespräch selbst wichtig ist und wie Sie einen guten Abschluss finden.
2. Sich auf den aktuellen Schulstand bringen
Es ist gut, wenn Eltern während des ganzen Schuljahres einen Blick auf die Leistungen und die Entwicklung ihres Sprösslings haben. Doch gerade vor dem Elterngespräch ist es wichtig, sich einmal in druckfreier Atmosphäre zusammenzusetzen und gründlich über den Schulalltag sprechen. “Fühlst du dich wohl in deiner Klasse? Was gefällt dir? Was weniger?”.
Dadurch bekommen Sie als Eltern einen guten Einblick in die schulischen Bedürfnisse Ihres Kindes und können diese beim Elternsprechtag oder -gespräch bestmöglich vertreten. Notieren Sie sich Ihre wichtigsten Anliegen und Themen, sodass diese wirklich zur Sprache kommen. Mehr Anregungen finden Sie in unserer Checkliste Elterngespräch.
3. Ein respektvolles Elterngespräch auf Augenhöhe führen
Ist es dann soweit und Sie sitzen dem Lehrer oder der Lehrerin Ihres Kindes gegenüber, sollten Sie keine Angst haben, die eigenen Sorgen anzusprechen. Wenn Sie unzufrieden sind, bleiben Sie sachlich – Schuldzuweisungen und Anschuldigungen bringen niemanden weiter. Erklären Sie in Ruhe Ihre Sichtweise und lassen Sie auch die Lehrkraft ihre Position erklären. Das Ziel ist, gemeinsam eine Lösung zu finden – und nicht auszuschweifen oder den Faden zu verlieren. Bei Elternsprechtag und Lernentwicklungsgespräch ist die Zeit begrenzt und das Elterngespräch sollte auch nicht länger als nötig dauern. Arbeiten Sie Punkt für Punkt Ihrer Themenliste ab.
4. Einen guten Abschluss finden
Am Ende des Elterngesprächs heißt es: Resümee ziehen und die gemeinsamen Vereinbarungen festhalten. Damit sich auch alle Parteien daran halten – Lehrer, Kind und Eltern. Gibt es größere Schwierigkeiten, machen Sie am besten gleich den nächsten Gesprächstermin und/oder bleiben Sie telefonisch oder per Mail in Kontakt.
Eine Kolumne von Christian Hanne, Blog Familienbetrieb.
Das Auto zählt zu den beliebtesten Urlaubsreisemitteln. Jedes Jahr benutzen ungefähr 50 Prozent der Deutschen, die in den Urlaub fahren, das Auto als Transportmittel ihrer Wahl. Wenn sie dann acht Stunden auf deutschen und eventuell europäischen Schnellstraßen verbracht haben, mehrmals bei brütender Hitze im Stau standen und von quengelnden Kindern in den Wahnsinn getrieben wurden, kommen sie als nervliches Wrack am Ziel an und hoffen, sich in den nächsten zwei Wochen soweit zu erholen, dass sie in der Lage sind, die Rückreise zu überstehen.
Das muss nicht sein! Mit den folgenden Tipps wird Ihre Autourlaubsreise entspannt und erholsam wie ein vierwöchiger Wellness-Urlaub in der Karibik. Einige der Tipps werden Ihnen möglicherweise unangemessen vorkommen, aber denken Sie daran: Im Krieg, in der Liebe und bei Autoreisen mit Kindern ist alles erlaubt. Schließlich wollen Sie körperlich und geistig unversehrt am Urlaubsort ankommen.
Entspannung geht durch den Magen
Die richtige kulinarische Verpflegung ist das A und O für eine entspannte Autoreise mit Kindern. Allerdings kann bei diesem Thema sehr viel falsch gemacht werden. Weltfremde Ratgeberseiten im Internet empfehlen immer wieder, Apfelschnitze, Karottenstifte, Paprikastreifen und Vollkornbrote sowie Wasser und ungesüßten Tee mitzunehmen. Das sei erfrischend und spende Energie.
Fallen Sie darauf bloß nicht rein! Denn was wollen Sie nicht? Erfrischte, energiegeladene Kinder, die Sie in Maschinengewehrgeschwindigkeit mit Fragen bombardieren. Und was wollen Kinder nicht? Gesunde Obst- und Gemüsesnacks. Diese werden als elterliche Provokation empfunden, die Meuterei auf der Rückbank ist vorprogrammiert. Ein klassische Lose-lose-Situation für alle Beteiligten!
Orientieren Sie sich bei der Zusammenstellung des Reiseproviants besser an den Lebensmitteln, die Sie Ihren Kindern normalerweise vorenthalten beziehungsweise nur in homöopathischen Dosen erlauben. Chips, Schokolade, Kekse, Gummibärchen, Nutella-Sandwiches, Bifi, Cheese-Strings sowie Limonade und Fruchtsäfte pur, einfach alles, was zu 99 Prozent aus Industriezucker und Fett besteht. Zugegebenermaßen sind alle diese Lebensmittel nicht gerade die idealen Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung, aber Sie wollen ja auch nicht vom Bundesverband der Kinder und Jugendärzte zu “Eltern des Jahres” ernannt werden, sondern entspannt zu Ihrer Urlaubsdestination reisen. Weil es wahrscheinlich selten ist, dass Ihrem Nachwuchs solche Leckereien in derartigen Mengen bewilligt zugänglich sind, wird der Mund ununterbrochen gefüllt sein. Genau das ist das Ziel, denn mit vollem Mund lassen sich nicht so gut Fragen stellen. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass die Essenszufuhr während der gesamten Fahrt unter keinen Umständen abreißt.
Außerdem wird der viele Zucker, den sie zu sich nehmen, zu Verstopfungen führen, so dass Sie nicht an einem schmierigen Rasthof Halt machen müssen, um Ihre Kinder über eine hygienisch fragwürdige Toilette zu halten, damit diese “groß” machen können. (So lange können Sie gar nicht Urlaub machen, um nach einem solchen Erlebnis wieder so etwas wie Entspannung zu fühlen.)
Ein kleiner Tipp noch: Kleiden Sie vor der Abfahrt den kompletten Fonds sorgfältig mit Plastikfolie aus, damit keine Schoko- und Fettflecken auf den Polstern entstehen oder Essensreste in irgendwelchen Hohlräumen verschwinden, wo sie sich zu einer neuen Lebensform weiterentwickeln. Darüber hinaus ist die Plastikfolie eine sehr gute Präventionsmaßnahme, falls Ihren Kindern vom vielen Essen schlecht wird.
Let me entertain you
In der heutigen hedonistisch geprägten Spaßgesellschaft möchten Kinder permanent unterhalten werden, sonst langweilen sie sich sofort. Und das wollen Sie im Auto unbedingt vermeiden, denn gelangweilte Kinder sind der Endgegner einer harmonischen Autoreise.
Denken Sie bei Unterhaltung aber bitte nicht an altmodische Spiele wie “Ich sehe was, was du nicht siehst” oder “Ich packe meinen Koffer”. Schließlich leben Sie nicht im 19. Jahrhundert und fahren mit einer Pferdedroschke in den Urlaub.
Nein, heutzutage erwarten Kinder Auto-Entertainment durch elektronische Unterhaltungsspielgeräte, wie portable DVD-Player, Tablets, Smartphones, VR-Brillen, mobile Spielekonsolen und so weiter. Falls Sie solche Geräte noch nicht besitzen, besorgen Sie sie. Und zwar alle. Das mag Ihnen zwar etwas kostspielig vorkommen, ist aber immer noch günstiger als ein Jahr lang zum Psychotherapeuten zu gehen, um das Trauma einer Autofahrt aufzuarbeiten, bei den Ihnen die Kinder acht Stunden lang ohne Pause “Hunger, Durst, Klo, wielangebrauchenwirnoch” ins Ohr geplärrt haben.
Gewähren Sie Ihren Kindern während der Fahrt unbeschränkten Zugang zu den Geräten und sparen Sie sich Albernheiten wie “Gleich machst du aber mal eine Pause, Schätzchen”. Schließlich ist das Ziel Entspannung und das erreichen Sie nicht, indem Sie mit einem tobsüchtigen Kind über altersangemessene Mediennutzung diskutieren.
Nicht vergessen: Kaufen Sie vor der Fahrt ausreichend Ersatzakkus, damit die Stromzufuhr bis zur Ankunft am Urlaubsort gewährleistet ist. Besorgen Sie außerdem jedes Gerät doppelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder mit ihren von den vielen Süßigkeiten verklebten Fingern irgendetwas irreparabel beschädigen, ist sehr hoch.
Machen Sie sich auch keine Gedanken, dass Ihre Kinder noch zu klein für elektronische Geräte sein könnten. Sobald die Hand-Auge-Koordination weit genug entwickelt ist, um Duplo-Legosteine zusammenzustecken, ist ein Kind auch in der Lage, ein Tablet zu bedienen. Wahrscheinlich besser als Sie!
Des Wahnsinns fette Kinderhörspiele
Falls sie aus waldorfpädagogischen Gründen Ihren Kindern den Zugang zu elektronischem Entertainment-Spielzeug verwehren möchten, können Sie auch auf Hörspiele und Kindermusik als Unterhaltungsprogramm zurückgreifen. Allerdings wandeln Sie dabei auf einem sehr schmalen Grat zwischen Entspannung (hinten bei den Kindern) und Wahnsinn (vorne bei den Eltern).
Organisieren Sie daher von der NASA getestete und für gut befundene Kopfhörer für Ihre Kinder, die absolut schalldicht sind. Denn Sie möchten unter keinen Umständen in Dauerschleife hören, wie Conni eines ihrer drölfzigmillionen Hobbys in Perfektion ausübt oder wie TKKG in der Manier einer mit der AfD sympathisierenden Bürgermiliz Verbrechen aufklärt. (Die Kopfhörer sind außerdem auch langfristig gesehen gut angelegt, zum Beispiel, um Tipp 1 und 2 “Wie Ihnen Ostern nicht auf die Eier geht” einfach umzusetzen.) Es soll Eltern geben, die im Stau ihr Auto angezündet haben, weil Sie das “Törööö” von Benjamin Blümchen nicht mehr ertragen haben.
Auch von Kindermusik sollten Sie sich tunlichst abschotten. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Ihnen Rolf Zuckowski wieder und wieder ins Ohr brüllt, dass dein Platz im Auto hinten ist. Für Ihre Kinder ist es sicherlich kein schöner Anblick, wenn die Eltern einen Nervenzusammenbruch erleiden und sich in van-Goghscher Tradition die Ohren abschneiden.
Vertrauen Sie aber nicht blind auf den schalldämpfenden Effekt der Kinder-Kopfhörer. Diese könnten defekt sein und schon sind Sie doch dem Hörspiel- und Kindermucke-Terror ausgesetzt. Erlernen Sie daher in den Monaten vor dem Urlaub tibetanische Meditationstechniken, durch die Sie eins mit Auto und Straße werden und alle störenden Umweltgeräusche ausblenden. (Eine Fähigkeit, die auch nach dem Urlaub bei nervigen beruflichen Meetings sehr nützlich ist.)
Beware of the Geschwister-Fight-Club
Wenn Sie mit Geschwisterkindern unterwegs sind, hat das für die Urlaubsanreise seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil: Die Kinder beschäftigen sich miteinander und sind nicht so schnell gelangweilt. Der Nachteil: Die Kinder beschäftigen sich miteinander und es kommt schnell zu Eskalationen gegen die die G20-Ausschreitungen in die Kategorie ‘Mahatma-Gandhi-Friedensmarsch’ fallen.
Daher müssen Sie sich auf eine Autoreise mit Geschwisterkindern besonders gut vorbereiten. Führen Sie beispielsweise die Verpflegung für jedes Kind in identischer Ausführung mit. Sortieren Sie Gummibärchen in farblich gleicher Zahl, wiegen Sie Chips-Portionen ab (Verwenden Sie dazu eine absolut perfekt messende Atomwaage, denn selbst eine Abweichung im µ-Bereich, wird im Fonds die Apokalypse auslösen) und schneiden Sie Nutella-Sandwiches akkurat in einheitliche Längen-, Breiten- und Höhenmaße. (Dass Sie das verwendete Nutella abwiegen müssen, haben Sie inzwischen sicherlich verstanden.)
Kaufen Sie auch die Spiele für die Unterhaltungsgeräte mehrfach, damit jedes Kind sein eigenes hat. Wahrscheinlich werden die Kinder gar nicht das gleiche Game spielen wollen, aber wenn es auch nur ein einziges Spiel ausschließlich in einfacher Ausführung gibt, möchte jedes Kind genau dieses haben und auf der Rückbank wird Krieg ausbrechen.
Trotz aller dieser Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie ihre Kinder zusätzlich in dicke Schaumstoffpolster einwickeln, damit sie sich nicht verletzen können, wenn es auf der Rückbank trotz aller Maßnahmen zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommt. Die Schaumstoffpolster haben außerdem einen erfreulichen schalldämpfenden Effekt, der Sie vor dem Fragefeuerwerk Ihrer Kinder schützt.
Wenn Ihnen das noch nicht ausreicht, engagieren Sie eine Gouvernante vom Schlage einer Frau Prysselius, die auf der Rückbank die Einhaltung von zivilen Umgangsformen durchsetzt. Oder noch besser: Sie nehmen einen volltätowierten, glatzköpfigen Hells-Angels-Rocker mit, der auf der Rückbank allein durch Blicke für Zucht und Ordnung sorgt.
Driving in Harmony
Zu guter Letzt: Denken Sie bei der Urlaubsreise auch an sich. Unter Paaren gibt es kaum ein größeres Konfliktpotenzial als gemeinsames Autofahren, bei dem passiv-aggressiv der Fahrstil des anderen kritisch kommentiert wird. (“Die war schon rot.”, “Der hatte Vorfahrt.”, “Du bist nicht Sebastian Vettel.”, “Du hättest abbiegen müssen.”).
Amerikanische Wissenschaftler der Fake University haben herausgefunden, dass das Trennungsrisiko nach einer fünfstündigen Familienautoreise bei 67 Prozent liegt. Mit jeder weiteren Stunde steigt es um sieben Prozentpunkte. Das heißt, bei einer Autofahrt von zehn Stunden und mehr können Sie vor dem Urlaub schon die Scheidungspapiere vorbereiten.
Diskussionen über angemessenes Fahrverhalten und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung eskalieren häufig auch schnell und bringen tieferliegende Dissonanzen zum Vorschein (“Du mochtest meine Mutter noch nie.”, “Du sahst in dem Kleid doch fett aus.”). Beginnen Sie daher mindestens drei Monate vor dem Urlaub eine Paartherapie, um verdrängte Konflikte in ihrer Partnerschaft aufzuarbeiten, damit diese nicht während der Fahrt hervorbrechen.
Am besten nehmen Sie den Paartherapeuten gleich mit, damit er bei aufkommenden Differenzen während der Fahrt gütig vermitteln kann. Und falls er nicht weiterkommt, kann er immer noch den Hells-Angel-Rocker, der sich um Ihre Kinder kümmert, um Unterstützung bitten. Dies sollte eine friedvolle Urlaubsanreise gewährleisten
Ich wünsche Ihnen eine entspannte und harmonische Fahrt in den Urlaub und erholsame Ferien!
Weitere Kolumnen von Christian Hanne hier im ELTERN! Magazin:
Kolumne von Eltern für Eltern
Im Wechsel schreiben Blogger und Journalisten über Themen, die Eltern bewegen. Lesen Sie hier Geschichten und Beispiele aus der wunderbar chaotischen Welt des Lernens und Lebens. Alle Kolumnen ansehen.
Über den Autor
Christian Hanne, Jahrgang 1975, ist im Westerwald aufgewachsen und hat als Kind zu viel von Ephraim Kishon gelesen und zu viel ‘Nackte Kanone’ geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Berlin-Moabit. Auf seinem Blog ‘Familienbetrieb’, auf Twitter und Facebook schreibt er über den ganz normalen Alltagswahnsinn. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September ist sein Buch “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith” im Seitenstraßenverlag erschienen. In zwölf gar nicht mal so kurzen Kurzgeschichten sinniert er darüber, wie Schwangerschaft, Marathongeburten und nachtaktive Babys eine moderne, gleichberechtigte Partnerschaft auf die Probe stellen.
Im Netz:
Urlaub mit Kind ist irgendwie immer ein Kompromiss, obwohl mein Sohn eigentlich relativ anspruchslos ist. Doch genau das ist das Problem. Er hat mir bereits eröffnet, dass er gar nicht in den Urlaub fahren will, sondern lieber ins Spaßbad um die Ecke “reisen” würde. Ich soll also an meinen freien Tagen wie ein gestrandeter Wal stundenlang durchs pipiwarme, knietiefe Wasser robben? Nein danke!! Unsere Vorstellungen von Erholung und Freizeitspaß liegen ziemlich weit auseinander.
Klar, er ist ein Kind. Und ich nicht. Dass ich so alt war wie er, ist jetzt schon 23 Jahre her. Ich kann mich trotzdem noch sehr genau erinnern, dass ich als Kind auch ganz andere Vorstellungen als meine Eltern hatte, wenn es um die Urlaubs- und Freizeitgestaltung ging. Was für eine Qual ins Museum zu gehen (die kleinen Schildchen sind schließlich zum Lesen da, meinten meine Eltern), und selbst der tolle Trip nach Indien hatte seine Hindernisse: In Darjeeling blickten wir ins tiefe, grüne, dicht bewaldete Tal (oooooh!), waren begeistert, bis Papa uns mit leuchtenden Augen eröffnete, dass er gern einen Tagesmarsch auf die andere Seite unternehmen wollte (waaaaaa?!). Gott sei Dank hatten wir Mama dabei, die uns nach lautstarken Protesten vor dem Übel bewahrte.
Für Sie getestet: das Kontrastprogramm (eine Woche All-Inclusive vs. Selbstversorger-Städtetrip)
Jetzt bin ich selbst Mutter und merke, wie schwierig es ist, die verschiedenen Ferien-Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen. Wie oft mein Kind nicht das will, was ich will. Und umgekehrt. Karma? Im letzten Jahr habe ich das ganz deutlich zu spüren bekommen. Wir waren zweimal im Urlaub, das Kontrastprogramm kurz hintereinander: All-Inclusive-Pauschal-Strandurlaub und ein grob geplanter Airbnb-Selbstversorger-Städtetrip.
Der All-Inclusive-Urlaub: Mit einer Freundin und meinem Sohn habe ich eine Woche in Ägypten verbracht. Laptop und Co. blieben zu Hause, ich hatte nur einen Koffer voll mit luftigen Kleidchen, Sandalen und literweise Sonnencreme dabei. Wir pendelten zwischen Pool, Strand und Buffet. Der einzige Termindruck war, noch rechtzeitig zum Frühstück zu kommen. Oder nachmittags zur Eiscreme-Kinderzeit. Mein Sohn war ziemlich glücklich damit. Auch ich habe mich erholt. Aber auch oft gelangweilt. Und an die kitschige Einrichtung, die Animation und die vielen Menschen, die diese gut fanden, sich aber permanent über das Essen (viiiiiel zu wenig europäisch) oder das Personal (viiiiiel zu langsam) beschwerten, konnte ich mich nur schwer gewöhnen.
Der Selbstversorger-Städte-Trip: Etwas später ging es mit Kind und Freund nach Portugal, erst Lissabon, dann Porto. Billig-Airline, Privat-Wohnungen. Morgens verließen wir die Unterkunft, streiften den ganzen Tag durch die Stadt und fielen dann abends mit platten Füßen und tausend neuen Eindrücken ins Bett. Wir (die Erwachsenen) waren begeistert. Der damals Vierjährige aber streikte regelmäßig. Keinen Schritt weiter wollte er gehen. In Porto weigerte er sich dann, überhaupt noch die Wohnung zu verlassen. Wir (die Erwachsenen) haben viel gewartet, das Kind verbrachte jede Menge Zeit bockig in der Horizontalen auf diversen Pflastersteinen. Und den Rest auf den Schultern seiner männlichen Urlaubsbegleitung. Nach der Reise hatte mein Freund einen Nacken wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Bodybuilder-Zeiten.
Mein Fazit: Beide Urlaube hatten etwas für sich, aber genau so würde ich sie nicht wiederholen wollen. Ich will nicht wieder laute, geistlose Popmusik oder Zimmernachbarn ertragen, die über das Personal rassistisch herziehen. Aber auch keine Schreianfälle, weil mein Sohn einfach nicht mehr diese verdammten Hügel rauf und runter laufen möchte, sondern lieber irgendwo plantschen.
Herz über Kopf: Abenteuer und Kultur vs. Entspannung und TÜV-Siegel
Es ist ein Dilemma: Mein Herz will Kultur und auch, dass mein Kind ein bisschen davon mitnimmt. Denn ich bin meinen Eltern im Nachhinein für die “Quälereien” dankbar, sie haben mir die Augen und das Herz für Geschichte, Kunst, Musik, Städte, Länder und Menschen geöffnet. Aber mein Kopf erinnert mich daran, dass ich für mich und mein Kind auch Entspannung möchte.
Mein Herz schreit nach Abenteuer, blickt auf meine Vor-dem-Kind-Rucksack-Reisen zurück und schwelgt in Erinnerungen. Mein Kopf fragt sich, ob ich denn vollkommen irre war. Völlig abgebrannt im kambodschanischen Nirgendwo an hölzernen Bushaltestellen zu übernachten. In altersschwache Rostlauben einzusteigen, die anderswo ausgemustert wurden, weil nicht mehr verkehrssicher. Zu siebt in einen Fünfsitzer. Durch Schlaglöcher so groß wie ein Nilpferdbaby und mit einem Tempo, dass der Kopf jedes verdammte Mal ans blanke Metall des Autodachs knallte. Ja ja, es war einmal. Mit Kind geht das so nicht mehr. Mein Kopf will TÜV-Plaketten, Sitzerhöhungen, Sicherheitsgurte. Verlangt nach akzeptablen Hygienestandards und einem gut ausgebauten Gesundheitssystem.
Also doch lieber All-Inklusive? Nicht einkaufen, nicht kochen, nicht aufräumen, nicht putzen. Spielplatz und Schwimmbad direkt vor der Tür. Mit Glück sogar andere nette Kinder und eine Betreuerin, die die Kleinen bespaßt. Hurra, schreit der Kopf. Och nee, nicht schon wieder, jammert das Herz und zieht eine Schnute.
Auf der Suche nach dem goldenen Mittelweg
Aber gibt es nur Entweder/Oder? Nein, natürlich nicht. Der gute alte Kompromiss muss her. Ich habe mir unzählige Nächte um die Ohren geschlagen. Günstige Flüge, erträgliche Bahn- oder Busrouten, familiäre, bezahlbare Hotels gesucht. (An dieser Stelle bitte ich um eine Schweigeminute für die vielen versäumten Stunden Schlaf.)
Aber: Ich habe jetzt eine Lösung gefunden, die Herz, Kopf, Kind und sogar den Geldbeutel befriedigen könnte. Sowas wie ein Abenteuer light. Bahnfahrt nach Italien (abenteuerlich!), und dann auf einen entspannten Campingplatz am Meer. Mit Spielplatz und Pool. Von dem auch locker ein Tagesausflug zu tollen Städten oder antiken Ruinen möglich ist. Ha!
Für alle, die sich auch in ein Abenteuer stürzen (und das ist das Reisen mit Kind ja fast immer), hier noch eine kleine Packliste mit Dingen, die ich unbedingt mitnehme, wenn ich mit dem Kind auf große Fahrt gehe:
- MP3-Player (Ich habe ein Vorläufer-Modell des Sony MP3-Players und bin sehr zufrieden. Läuft seit Jahren.) und Kinderkopfhörer (Haben das Kind schon ein Jahr überlebt!): Nimmt wenig Platz weg, bietet aber viel Raum für Unmengen an Kinderliedern und Hörspielen. Verkürzt Flüge, Bus- und Bahnfahrten und alle sonstigen Wartezeiten. Im diesem ominösen Internet gibt es einige Seiten mit kostenlosen Märchen, Geschichten und Co. (zum Beispiel hier bei OHRKA e.V.).
- Eins dieser Multifunktionsbücher/-Hefte + Buntstifte + Schere + Klebestift: Geschichten, Bilder zum Ausmalen, Rätsel und Aufklebergedöns. Platzsparende Beschäftigungstherapie. (Mein Sohn hat sich dieses mit Dinos ausgesucht, ich finde aber auch das hier schön.)
- Aufblasbare Nackenhörnchen für beide: Wenn ich Urlaub habe, versuche ich möglichst viel zu schlafen. Überall. Schnarch.
- Lärmschutz-Ohrstöpsel: Siehe vorherigen Punkt. (Ich schwöre übrigens auf die von Hansaplast!)
- Ein reisetaugliches Spiel, wir haben zum Beispiel diese Pantomime-Karten von Haba: Braucht keinen Tisch oder sonstiges Zubehör, daher super praktisch für unterwegs. Und lustig auch für alle anderen Mitreisenden, wenn Mutti den Affen vormacht.
- Feuchttücher: Dein Freund und Helfer in allen Situationen! Pipi, Kacka, Eiscreme, Blut, Schweiß und Tränen.
- Pflaster: Falls Feuchttücher nicht reichen.
- Einen kleinen Plastik-Zip-Beutel: Für Fundstücke wie Muscheln, Steine, Bierdeckel oder was das Kind sonst so findet und uuuuunbedingt mitnehmen muss. (Nein, Käfer, Fische oder Katzenbabys darf er natürlich nicht einpacken.)
- Ein paar von diesen bunten Ikea-Plastik-Bechern: Platzsparende Alternative zu Eimer, Schaufel, Sandförmchen und co.
So, in Gedanken ist der Koffer (oder doch lieber der Rucksack?) schon gepackt und ich am Strand (im Museum?). Jetzt muss ich nur noch dem Sohn schonend beibringen, dass wir nach Italien fahren und doch nicht ins Schwimmbad.
Über die Autorin
Redakteurin
© Kali Richter
Kali Richter studiert Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg. Sie schreibt nicht nur gerne über sondern auch für Kinder. Das gebürtige Nordlicht hat in Hamburg seine Heimat gefunden, fühlt sich aber in der Welt zu Hause, ihr Rucksack war dabei lange ihr liebster Begleiter. Seit sie 2011 Mutter eines Sohnes wurde, darf es aber auch mal Pauschalurlaub sein.
Kolumne von Eltern für Eltern
Im Wechsel schreiben Blogger und Journalisten über Themen, die Eltern bewegen. Lesen Sie hier Geschichten und Beispiele aus der wunderbar chaotischen Welt des Lernens und Lebens. Alle Kolumnen ansehen.
Was ist eigentlich los an Deutschlands Schulen? Wer sich aktuell mit der Situation befasst, bekommt das Gefühl, dass nichts so richtig läuft: Sinkende Bildungsstandards, sich häufende Unterrichtsausfälle, fehlende Digitalkonzepte oder Mobbing sind an der Tagesordnung. Schule gleicht eher einem Chaos als einer Institution, in die Eltern ihre Kinder guten Gewissens schicken können. Die Schuldigen für diese Misere sind in den meisten Debatten sehr schnell ausgemacht – die Lehrer. Denn sie scheitern ja offensichtlich an ihrer Aufgabe, für unsere Kinder ein positives Umfeld zu schaffen, in dem ihnen wichtiges Wissen und essenzielle (soziale) Kompetenzen vermittelt werden. Diese verbreitete Argumentation kann und will ich nicht mehr hören. Sie ist falsch, gefährlich und verhindert eine wirklich nachhaltige Lösung der miserablen Situation.
Schule verändert sich
Fakt ist: Die zunehmende Komplexität in Kultur und Gesellschaft durch Themen wie Digitalisierung und Migration macht auch vor der Schule nicht halt. Schule wird immer mehr zum Schmelztiegel der Gesellschaft. Das vor allem deshalb, weil die soziale Mobilität in Deutschland, aller Bemühungen zum Trotz, weiterhin erschreckend gering ist. Die Schere zwischen bildungsfernen und bildungsnahen Schichten führt dazu, dass Kinder schon beim Eintritt in die Schule ganz unterschiedliche Ausgangslagen haben: Auf der einen Seite stehen Kinder, die teilweise bilingual erzogen wurden und die schon die Grundrechenarten beherrschen, auf der anderen Kinder, die noch nie ein Buch in der Hand hatten. Das Resultat sind immer heterogener werdende Klassengefüge in allen Altersstufen. Da sind Probleme und sinkende Wissensstandards vorprogrammiert. Aber versagen an dieser Stelle wirklich die Lehrer, oder eine ganz andere Instanz?
Aufgaben für Lehrer weiten sich aus
Offensichtlich wird, dass Schule längst nicht mehr nur faktisches Wissen vermittelt, sondern auch der Ort für die Sozialisierung der Kinder ist – sein muss angesichts der oben skizzierten Gefüge. Dadurch stehen Lehrer plötzlich vollkommen neuen Aufgaben gegenüber: Sie sind gefragt als Ansprechpartner und Mediator zwischen Kindern, um soziale Konflikte, die auf dem Schulhof ausgetragen werden, zu schlichten. Manchmal muss im Unterricht bei grundlegendem Verhalten angesetzt werden, wenn Kinder zuhause nicht lernen, nicht ständig dazwischen zu reden oder bei jedem Schritt an die Hand genommen werden müssen. Lehrer scheitern regelmäßig an diesen Anforderungen. Aber sind sie wirklich einfach zu faul, an ihrem Unterrichtskonzept zu arbeiten, wie es manch böse Zunge am Stammtisch gerne behauptet? So einfach ist es nicht. Ja, es gibt auch im Lehrerberuf Menschen, die dort grundlegend falsch sind. Das gibt es in jedem Unternehmen, in jeder Branche. Aber auch die Lehrer, die höchst engagiert sind, können kaum anders, als viele der heute eigentlich notwendigen Aufgaben zu vernachlässigen. Denn es fehlt ihnen schlicht an Zeit und Ressourcen. Das können wir nicht hinnehmen, wenn wir langfristig eine starke, soziale Gesellschaft wollen.
Die Institution Schule muss mehr sein als das, was sie heute ist
Schule als Institution muss in dieser Situation mehr in den Fokus rücken. Man muss ihr in der Gesellschaft ein deutlich stärkeres Gewicht geben, denn nur sie kann der Aufgabe langfristig gerecht werden, eine starke, soziale Gesellschaft zu bilden. Nicht nur, dass Lehrer schon vor einer Herkulesaufgabe stehen und mit der oben skizzierten heterogenen Klassenzusammensetzungen jonglieren müssen. Themen wie Inklusion und die daraus folgende zunehmende Bedeutung der Sozialpädagogik verschärfen die ohnehin komplexe Situation nochmals deutlich und erhöhen wiederum die Anforderungen an Lehrer. Darauf ist aber weder die Lehrerausbildung noch der Lehrplan ausgelegt. Vielmehr muss Schule als zentrale Instanz und Lösung für unsere gesellschaftlichen Herausforderungen wahrgenommen werden. Damit das aber passieren und die Schule dieser Aufgabe gerecht werden kann, müssen viel mehr Ressourcen aufgewendet werden. Lehrer alleine können das nicht schaffen. Erst recht nicht in Anbetracht des zunehmenden Lehrermangels.
Staat und Gesellschaft müssen Schule und Lehrer massiv unterstützen
Langfristig brauchen Lehrer deshalb einen Ansprech-, oder besser Sparringspartner, an den sie Kinder verweisen können, die in der Schule oder zuhause Probleme haben. Es braucht weitere Fachkräfte wie Psychologen oder Sozialarbeiter, die Lehrer unterstützen. Ihre Anwesenheit an Schulen muss ausgeweitet werden, um Lehrer zu entlasten. Vor allem staatliche Träger müssen hier Verantwortung übernehmen. Lehrer blieben in einem solchen Konstrukt weiterhin federführend, jedoch würde die Last auf mehrere, speziell dafür ausgebildete Schultern aufgeteilt werden. Und auch die Gesellschaft ist gefragt, sie muss mehr für Lehrer und Kinder einstehen. Nur ein System, das Schule und ihr gesamtes Personal wertschätzt und ihre Probleme ernst nimmt, kann gut ausgebildete und zufriedene Kinder hervorbringen.
Besser etwas tun als gar nichts tun
Nun bringen die oben erwähnten Vorschläge kurzfristig keine Besserung. Denn es ist ja nicht realistisch, wenn wir sagen, jede Schule braucht ab sofort zwei Psychologen und fünf Sozialarbeiter. Allein die Ausbildung dieser Fachkräfte dauert mehrere Jahre. Es braucht daher ebenso konkrete Maßnahmen, die unmittelbar greifen. Ein Anfang wäre zum Beispiel, an Zwischen-Segmente, wie Coaches, zu denken. Mithilfe einer Kurzausbildung von ein bis zwei Jahren kann kurzfristig eine Verbesserung erreicht werden, die langfristig durch strukturelle Förderprogramme von Psychologen und Sozialarbeitern unterstützt wird. Das mag vielleicht nicht die Ideallösung sein, aber es ist immerhin ein Anfang, ein erster Schritt. Und den braucht es. Sehr schnell.
Technologie kann helfen, aber nicht retten
Digitale Tools, die in den Alltag der Lehrer integriert werden, sind hingegen keine Heilsbringer. Sie können eine Hilfestellung sein, um Lehrer beim Unterrichten zu entlasten, ja. Sie können aber auf keinen Fall – weder kurz- noch langfristig – ein persönliches und empathisches Gespräch ersetzen. Das wäre auch vollkommen falsch. Digitalisierung entfaltet vor allem dann ihre Stärke, wenn Prozesse automatisiert oder vereinheitlicht werden können. Die individuelle Betreuung unserer Kinder mit all ihren Sorgen, Problemen und Ängsten darf nicht vereinheitlicht werden. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass wir uns individuell um die Kinder kümmern müssen. Denn sonst kann das wahrscheinlich ein Algorithmus bald tatsächlich besser und vor allem schneller. Und das wäre der Anfang von Ende.
Fazit: Schule als Ort des Lernens
Das Thema Bildung ist nicht nur auf Deutsch, Mathe oder Naturwissenschaften begrenzt, sondern betrifft auch viele soziale Aspekte, die eine zunehmende gesellschaftliche Relevanz haben. Schule sollte ein Ort des Lernens sein. In jedweder Form. Damit Schule dieser Aufgabe gerecht werden kann, müssen wir vom Staat konsequent und umfangreich Ressourcen einfordern. Wir müssen unseren Kindern schnellstmöglich eine bessere Perspektive bieten. Wir müssen Vorbild sein und ihre Probleme endlich ernst nehmen. Und damit einhergehend unbedingt auch die der Lehrer.
Über den Autor
scoyo-Geschäftsführer und Familienvater Daniel Bialecki
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Daniel Bialecki ist seit 20 Jahren im Bereich der digitalen Wissensvermittlung tätig und beschäftigt sich seitdem damit, wie richtig gute Bildung im digitalen Zeitalter aussehen kann. Seit über 10 Jahren konzentriert sich der Dreifach-Vater speziell auf erfolgreiche Lernprozesse von Kindern im Zusammenspiel mit deren Eltern und Lehrern. Gemeinsam mit Pädagogen und renommierten Geschichtenentwicklern baute er von 2007 bis 2009 die virtuelle Lernumgebung von scoyo mit auf. Seit 2014 ist er scoyo-Geschäftsführer.