Nein! Ich meine Jein. – Leichter Internet-Regeln für Kinder aufstellen

Katharina Looks

Um sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen, brauchen Kinder Regeln und Unterstützung von ihren Eltern
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Facebook, Snapchat und Instagram – Kinder sind in vielen Medien unterwegs. Viele Eltern kommen da nicht mehr mit. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die helfen, sinnvolle Internet-Regeln für Kinder festzulegen.

In diesem Artikel

Medienpädagogen, Medienmacher, Schüler und Eltern disktutierten sowohl beim 5. scoyo Elternabend im Netz als auch beim 8. scoyo Elternabend im Netz über einen der größten Streitpunkte im Familienalltag: Die Mediennutzung. Oft möchten Kinder mehr Zeit im Internet verbringen als sie dürfen. Eltern wissen aber oft nicht, wie viel Medienzeit im “normalen” Rahmen ist. Sie fragen sich oft: Wie kann ich mein Kind an die digitale Welt heranführen und es gleichzeitig schützen? Hierbei helfen klare Internet-Regeln für Kinder, die wir für Sie aus beiden scoyo-Elternabenden zusammengefasst und ergänzt haben.

Internet-Regeln für Kinder für die Nutzung von Internet, Handy und Computer aufstellen – so geht´s:

Das wichtigste vorweg: Es gibt keine “goldenen Regeln”. Jede Familie muss diese wahrscheinlich für jedes Kind individuell festlegen. Hierbei spielen beispielsweise Medienkompetenz und Alter des Kindes eine entscheidende Rolle.

Welche Internet-Regeln für Kinder sind sinnvoll? – Wichtige Rahmenbedingungen vorweg

  • Reden Sie über Konfliktpunkte, die auftauchen könnten, am besten schon vorab. Hier kann es um Nutzungszeiten gehen, aber auch darum, wer die Kosten trägt, was passiert, wenn Regeln nicht eingehalten werden etc. Wichtig: Nehmen Sie Ihr Kind ernst, fragen Sie es nach den eigenen Wünschen, Anregungen und Gedanken. Wenn es die Regeln auch mitgestalten darf, wird es sich garantiert viel eher auch daranhalten.
  • Legen Sie unbedingt medienfreie Zeiten oder sogar medienfreie Tage fest. Das tut der ganzen Familie gut, besonders wenn Sie diese Zeit gemeinsam verbringen. Das hat unsere Redakteurin Kali übrigens auch schon ausprobiert: Digital Detox: Ein Wochenende Smartphone-Fasten
  • Stellen Sie die Regel auf, dass jedes Familienmitglied die anderen ermahnen darf, wenn jemand zu viel Zeit am Bildschirm verbringt – ohne, dass es in Streit ausartet. So werden sich alle bewusster über ihren Medienkonsum.

Besonders zu Beginn: Begleiten Sie Ihr Kind bei der Erkundung des Internets. Möchte es sich zum Beispiel in einem sozialen Netzwerk anmelden, prüfen Sie dieses mitsamt der AGB zuvor genau. Machen Sie sich dann gemeinsam an die Erstellung eines Profils, indem Sie Ihrem Kind dabei über die Schulter blicken und einzelne Einstellungen besprechen. Erklären Sie den Hintergrund, damit Ihr Kind auch versteht, warum es gewisse Informationen besser nicht angibt. Schlichte Verbote führen nur dazu, dass es die Einstellungen später wieder ändert.

Internet-Regeln für Kinder: 9 wichtige Grundregeln

1. Die persönlichen Daten Ihres Kindes bleiben geheim

In Zeiten von sozialen Medien, Online-Banking, Identitätsdiebstahl und Co. ist das Geheimhalten von persönlichen Daten wichtiger denn je! Das persönliche Passwort darf Ihr Kind niemandem verraten, ist ja klar. Aber auch persönliche Informationen, wie zum Beispiel der eigene Name, die Handynummer und Adresse sollten nirgendwo leichtfertig preisgegeben werden. Auf sozialen Netzwerken wie Facebook kann Ihr Kind auch mit Pseudonym und Comic-Profilbildern unterwegs sein!

2. Es gelten feste Internet-Zeiten

“Nur mal eben schnell was nachschauen” – das kann sich unerwartet lange hinziehen! Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind feste Surfzeiten, die Sie dann mit dem Alter und Medienverhalten anpassen. Wichtig ist die Balance: Auch eine kreativ genutzte Medienzeit sollte die Zeit in der realen Welt nicht überschreiten. Die ein oder andere „Bildschirmpause“ ist auch nie verkehrt!

3. Kommunikationsregeln für Chaträume

Die Anonymität des Internets verführt einige Menschen allzu schnell zu verbalen Ausfällen. Dabei sind Chaträume strenggenommen öffentlich und vor allem: Hinter dem Profil eines anderen Nutzers sitzt immer noch ein Mensch! Wie in der realen Welt ist also auch in der virtuellen ein höflicher Umgang miteinander Pflicht.

4. Fremden mit gesunder Skepsis begegnen

“Du nimmst keine Schokolade von Fremden an und gehst auch nicht mit ihnen mit!” Diese Regeln kennen viele Eltern sicher noch aus ihrer Kindheit. Das gilt auch für die digitale Welt: Ihr Kind sollte sich zum Beispiel nie mit einem Fremden treffen, nur weil man sich im Chatgespräch gut versteht. Ob sich hinter dem witzigen Profilnamen und Bild auch wirklich die Person verbirgt, die man erwartet, ist nämlich nie gegeben. Grundsätzlich sollte Ihr Kind also auch keine fremden Personen „adden“ (bei Facebook) oder auch Mails von Fremden öffnen (Spam-Gefahr). Handelt es sich doch um einen Bekannten, kann dies auch durch Nachfragen über andere Kanäle (Telefon, persönliches Gespräch) bestätigt werden.

5. Kritisch gegenüber Informationen aus dem Internet sein

Das Internet ist frei, jeder kann Inhalte zunächst einmal problemlos veröffentlichen. Das heißt auch, dass viele verschiedene Inhalte (Texte, Bilder und Videos) im Umlauf sind, die nicht unbedingt wahr sein müssen. Ein gesundes Misstrauen über den Wahrheitsgehalt der Informationen im Internet ist hierbei sehr wichtig. Im Zweifel kann Ihr Kind andere Quellen heranziehen, um auf Nummer sicher zu gehen und sogenannte „Hoax“, Spam und Falschmeldungen umgehen.

6. Uploads, Downloads, Gewinnspiele und Newsletter-Anmeldungen: Zuerst mit den Eltern absprechen

Das Internet vergisst nicht. Ist das Kostüm-Bild vom letzten Karneval hochgeladen, ist es sehr schwer bis fast unmöglich, es wieder zu entfernen – da sollte stets im Hinterkopf bleiben. Besprechen Sie also Dinge, die Ihr Kind hochladen möchte unbedingt vorher. Auch bei Downloads gilt es, achtsam zu sein: Was wird da heruntergeladen (Viren- und Spyware-Gefahr)? Von welcher Seite? Gewinnspiele und Newsletter fordern fast immer persönliche Daten, also gilt auch hier: Zunächst wird die Teilnahme oder Anmeldung mit den Eltern besprochen, damit man zum Beispiel möglichen Abo-Fallen aus dem Weg gehen kann.

7. Das Urheberrecht stets beachten

Apropos Downloads: Mit wenigen Klicks hat man auf den „richtigen“ Seiten Bücher, Filme, komplette Serien und Musikalben heruntergeladen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Das Urheberrecht greift aber natürlich auch in der digitalen Welt, solche Downloads (oder Streams) sind also strafbar. Um Abmahnungen und Geldstrafen vorzubeugen, muss Ihr Kind sich stets fragen: Warum ist der Film auf der einen Seite kostenlos und auf allen anderen Seiten nicht? Wer den Künstler schätzt, bezahlt auch gern für sein Werk!

8. Beängstigende Internetinhalte gleich mit Vertrauten besprechen

Ein Kinderinternetbrowser (z.B. fragFINN.de) ist gerade für junge Surfer sehr wichtig. Hier werden unangemessene Inhalte gleich herausgefiltert. Stößt Ihr Kind doch einmal auf beängstigende Dinge, sollte es einen Ansprechpartner in der Nähe haben. Das müssen und können nicht immer die Eltern sein, auch andere Verwandte oder Bezugspersonen können Ihrem Kind in solchen Situationen zur Seite stehen.

9. Vertrauen Sie Ihrem Kind

Die wichtigste Regel zuletzt: Haben Sie Vertrauen in die Fähigkeiten Ihres Sprösslings! Zum einen können Sie ohnehin nicht ständig über die Schulter blicken, ob nun beim Surfen am Computer, Tablet oder Handy. Zum anderen lernt Ihr Kind am besten durch eigene Erfahrungen. Dabei reicht es meist schon zu wissen, dass Sie im Fall der Fälle unterstützen und helfen!

Hilfe bei Cyber-Mobbing

Katharina Looks

Opfern von Cyber-Mobbing sollte schnell geholfen werden
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Wird Ihr Kind im Internet gemobbt? Brauchen Sie Hilfe bei Cyber-Mobbing? Wir haben wichtige Informationen, Ratgeber und Beratungsstellen für Eltern und Kinder zusammengestellt.

Soziale Netzwerke, Chatrooms, Instant Messenger – eine Bandbreite neuer Medien hat unsere Kinder längsterreicht. Damit warten auch neue Gefahren auf den Nachwuchs. Eine davon ist das so genannte Cyber-Mobbing, bei dem Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene im Internet lächerlich gemacht, beleidigt und sogar bedroht werden. Auch wenn das nur virtuell geschieht, richtet das realen Schaden an – und den Opfern sollte schnell geholfen werden.

Möchten Sie wissen, was Sie als Elternteil tun können, wenn Ihr Kind im Internet beleidigt wurde? Wir haben eine Liste mit nützlichen Links zu Ratgebern, Beratungsstellen und anderen Informationen zusammengetragen, die Ihnen bei Problemen mit Cyber-Mobbing helfen.

Experten-Tipps zum Thema Cyber-Mobbing

Bei unserem ersten scoyo-Elternabend im Netz zum Thema Medienkompetenz haben sich Experten wie Autor und Lehrer Philippe Wampfler und Mediencoach Kristin Langer auch über Cyber-Mobbing diskutiert. Hier haben wir die besten Tipps für Lehrer und Eltern zusammgengefasst: Cyber-Mobbing Schule – Was Eltern tun können

scoyo Elternabend: Diskussion zum Thema Cyber-Mobbing in der Schule

► Hier geht es zum ganzen scoyo Elternabend.

Die besten Kinder-Apps: Lernen und Spielen

Katharina Looks

Die besten Kinder-Apps: Lernen und Spielen
| © Unsplash

Apps eröffnen Kindern bunte Fantasiewelten, in denen sie abtauchen, spielen und sogar lernen können. Doch welche Apps sind richtig gut? Wir haben uns auf Schatzsuche begeben und die besten Kinder-Apps ausgegraben.

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Der Markt ist voll von tollen Apps für Kinder. Doch Achtung: Nicht alle von ihnen sind tatsächlich für die Kleinen geeignet. Denn nur weil eine App keine Altersbeschränkung ausgewiesen hat, bedeutet das nicht, dass Eltern ihren Nachwuchs damit unbeaufsichtigt spielen lassen sollten. Warum?

Die größten Probleme von nicht kindgerechten Apps sind:

  • Werbung
  • Reizüberflutung
  • Anspruchslose Inhalte

Die meisten Kinder lieben es, sich mit Tablet, Smartphone un Co. zu beschäftigen. Neben der Suche nach passenden Inhalten fragen sich Eltern oft: Wie lange sollte mein Kind eigentlich Medien täglich nutzen? Neben dem Alter des Kindes kommt es hier auch immer darauf an, wofür das Kind Medien nutzt. Denn: Medien, Apps und Online-Inhalte können tolle Werkzeuge zum Lernen sein, wenn sie richtig eingesetzt werden. Bei manchen Lerntypen kann das sogar zu einem regelrechten Lernboost führen.

Die besten Kinder-Apps: Die Lieblinge der scoyo-Redaktion

1. Monument Valley – in fantasievollen Welten um die Ecke denken

Zu den besten Kinder-Apps gehört zweifellos Monument Valley. Eine wunderbare App, in der die Spieler mit den Regeln der Realität brechen müssen, um die stumme Prinzessin Ida an ihr Ziel zu bringen. Zauberhaft gestaltete Level warten auf die Kinder. Einen Weg durch die fantastischen Welten zu finden, ist ganz schön kniffelig und erfordert eine Menge kreatives Querdenken. Ein ruhiges Spiel, für das man etwas Geduld braucht, das aber mit wunderschönen Bildern und intelligenten Rätseln belohnt.

Die App ist weitgehend werbefrei, jedoch können per In-App-Kauf für 1,99 (iOS) und 1,79 (Android) zusätzliche Level freigeschaltet werden.

2. Lindbergh: Eine Maus geht auf Reisen

© NordSüd Verlag / Torben Kuhlmann
Lindbergh die Erfindermaus

Hamburg vor über 100 Jahren: Eine Mausefalle wird erfunden und erschwert das Leben einer kleinen Maus. Ihre Kinder können hier in eine andere Zeit eintauchen:  Die clevere Maus muss Mittel und Wege finden, eine Reise nach Amerika unbeschadet zu überstehen. Wird sie es schaffen, mithilfe der Entwicklung eines Flugapparats, ihr Abenteuer zu beenden? Kinder können sich die Geschichte der kleinen Maus hier vorlesen lassen oder selbst den Lesefluss trainieren. Außerdem verfolgen sie die Geschichte interaktiv in der App mit.

3. Opera Maker – Gestalte Deine eigene Oper mit Dir in der Hauptrolle

Opera Maker
Drama, Licht, Action!

Oper und Kinder passen nicht zusammen? Falsch gedacht! Mit dem Opera Maker erstellen Kinder ihre eigene Oper: von der Geschichte, über das Bühnenbild bis hin zur musikalischen Untermalung. Wer mag, kann seinem Theater mit Kamera und Mikrofon eine ganz persönliche Note verleihen. Das macht einen riesen Spaß und ganz nebenbei lernen Kinder, wie ein Bühnenstück entsteht.

4. Der menschliche Körper – Biologie einmal anders

Biologieunterricht für das Smartphone gibt es mit dieser Kinder-App, die die Spieler auf eine Reise durch den menschlichen Körper mitnimmt. Die Steuerung der App ist sehr intuitiv, so dass sie ganz ohne Erklärtexte auskommt und die Kinder schnell begreifen, wie sie sich durch den Körper navigieren. In einem Elternbereich haben Eltern die Möglichkeit, einzustellen welche Körperregionen ihr Kind bereisen darf. Per Sprachaufzeichnung kann der Nachwuchs Fragen zu den Körperfunktionen stellen, die die Eltern dann beantworten können.

5. Waldfibel –spielerisch den Wald erkunden

© Waldfibel
So wird der Wald zur Entdeckerzone

Für kleine Naturfreunde haben wir hier genau das richtige: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat hier eine App entwickelt, mit deren Hilfe Kids allerhand spannende Infos über die heimischen Wälder bekommen. Mit Klick auf die verschiedenen Pflanzen und Tiere werden kleine Erklärungen eingeblendet. Durch einen Zeitstrahl erfahren die kleinen Entdecker außerdem mehr über die Geschichte des Waldes.

6.  Das Sonnensystem – Professor Astrokatz

Herzlich Willkommen im Astrokatz Weltraumprogramm! Sobald die jungen Astronauten einen felligen Begleiter ausgesucht und ihren Dienstausweiß entgegengenommen haben, steht ihnen unsere Galaxie offen. Die Mission: fremde Planeten entdecken, eine Rakete bauen und BLOß NICHT ABSTÜRZEN … Die App ist wirklich liebevoll gestaltet und versteht es, viel Weltraumwissen spannend zu verpacken.

7. Lego Movie Maker – einmal selbst Regisseur sein

© Lego Movie Maker
Wie im Lego Movie!

Die App bietet den Kids die Möglichkeit, ihre eigenen Trickfilme mit Legofiguren und -steinen zu drehen. Lego Movie Maker ist zwar komplett auf Englisch, durch die selbsterklärenden Symbole beim Erstellen eines Films ist das jedoch nicht hinderlich. Für einen Film werden zunächst die verschiedenen Einzelbilder fotografiert. Danach werden die Bilder mit der Funktion „Onion Skin“ so übereinander gelegt, dass sie ineinander übergehen. Außerdem können Musik oder Dialoge hinterlegt werden. So entsteht nach und nach ein kleiner Trickfilm, der jederzeit im Hauptbildschirm abrufbar ist.

8. Petterssons Erfindungen – Experimente mit Physik, Mechanik und Witz

Pettersson und sein Kater Findus sind den meisten Kindern sicherlich ein Begriff. Der alte Pettersson baut die ungewöhnlichsten Apparate, um die Pläne seines frechen Kumpels umzusetzen. Auch in dieser Kinder-App hat Findus mal wieder einen ausgefallenen Wunsch – er möchte fliegen. Deshalb soll Pettersson eine Flugmaschine bauen. Dabei braucht er die Hilfe der Kinder.

Diese App steckt voller verrückter Erfindungen, die zusammengesetzt und ausprobiert werden wollen. Ein schlaues und schön gestaltetes Spiel, das Kreativität fördert und ganz klar zu den besten Kinder-Apps gehört.

Petterssons Erfindungen Deluxe bietet Teil 1 und 2 des Spieles. Die Teile können auch einzeln gekauft werden.

9. Die große Wörterfabrik – Eintauchen in die Welt der Worte

Die große Wörterfabrik ist eigentlich ein Kinderbuch, in dem es um ein sonderbares Land geht, wo die Bewohner Wörter kaufen müssen, um sie aussprechen zu können. Der kleine Paul möchte der hübschen Marie gerne sagen, wie sehr er sie mag, aber die Worte dafür kann er sich nicht leisten. Auf jeder Seite der rührenden Geschichte gibt es kleine Spiele zu entdecken, die die Geschichte vertiefen. Die Spieler dürfen in vergessenen Wörtern stöbern, Wortfetzen zusammenflicken oder Vokabeln ihrer Sprache zuordnen. Eine der besten Kinder-Apps und eine zauberhafte Geschichte über den Wert der Sprache.     

 

10. The Unstoppables – Jeder ist etwas Besonderes

Einer für alle und alle für einen – das ist das Motto der Unstoppables. Die Helden in dieser Kinder-App haben alle ein Handycap. Melissa ist zum Beispiel blind. Achim sitzt im Rollstuhl. Trotzdem lassen sie sich nicht davon abhalten, Großes zu leisten. Als Melissas Hund Tofu entführt wird, macht sich die Gruppe gemeinsam zur Befreiungsaktion auf. Ein Abenteuerspiel in dem Kinder ganz viel über Zusammenhalt und Inklusion lernen. Daumen hoch!

11. Woozle Goozle App – Woozle erklärt die Welt

© Woozle Goozle
Woozles Welt

Für alle Kids mit unstillbarem Wissensdurst: In der App können Kinder die Wissensvideos von Toggo abrufen. Für jedes angeschaute Video steigt der Erfinderlevel. Außerdem gibt es kleine Belohnungen, die zum Weiterschauen ermuntern. Der Erfinder Woozle beantwortet zudem geduldig Fragen – das funktioniert mit Sprachsteuerung oder mit einem Klick. Auch Spiele kommen hier nicht zu kurz, denn Woozle braucht die Hilfe der Nachwuchserfinder, um seine Erfindungen zu reparieren.

12. Die Maus – Lach- und Sachgeschichten für unterwegs

/ Die Maus
Hier kommt die Maus!

Die clevere Maus gibt es jetzt auch für die Hosentasche. In der DieMaus-App können Kinder vergangene Sendungen angucken, ihre Geschicklichkeit in Minispielen auf die Probe stellen oder Fotos verrückt umgestalten. Hier wird gespielt, gelacht und gelernt. Eine Kinder-App, mit der Eltern ihren Nachwuchs sorglos spielen lassen können.

13. Die Maus ist fleißig und hat gleich noch eine zweite tolle App: Frag doch mal … die Maus!

Frag doch mal … die Maus! ist ein Quiz für die ganze Familie mit pfiffigen Fragen rund um scheinbar alltägliche Dinge des Lebens. Zusätzlich wird in Minispielen Geschicklichkeit gefordert. Bis zu sechs Spieler können hier zusammen oder gegeneinander antreten. Durch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen können Groß und Klein problemlos miteinander spielen.

14. Inventioneers – Verrücktes erfinden und bauen 

Eine weitere grandiose Kinder-App, die ordentlich Gehirnschmalz fordert, ist Inventioneers. In dieser Anwendung hilft man den kleinen Inventioneers, lustige Erfindungen zusammen zu bauen. Dafür stehen einem jede Menge sonderbare Gegenstände zur Verfügung, wie springende Hasen, Kuckucksuhren, Sprungfedern und jede Menge Obst und Gemüse. In einem „Kreativbereich“ können die Kinder auch selber verrückte Gerätschaften zusammen basteln. Die besten Erfindungen kann man in der Kinder-App mit seinen Freunden teilen. Das macht Spaß, kurbelt die Fantasie an und die Kleinen lernen sogar ein bisschen was über Physik.

15. Slice Fractions – Bruchrechnen in der Eiszeit

Die Eiszeit naht. Ein mutiges Mammut spaziert durch die Welt, doch sein Weg wird immer wieder von Eis- und Lavablöcken versperrt. Aufgabe ist es, dem kleinen Mammut den Weg frei zu machen. Lava- und Eisblöcke neutralisieren sich. Durch Tippen lösen die Spieler Kettenreaktionen aus, die die Blöcke wegräumen. Dabei kommt es vor allem auf Geschicklichkeit an, doch auch die physikalische Denke wird trainiert. Nach und nach und fast unbemerkt, kehren dann auch Brüche ins Spiel ein. Eis- und Lavablöcke müssen so geteilt werden, dass sie gleich groß sind, sonst bleibt ein Rest – macht Sinn, oder? Eine kniffelige Kinder-App, die ihre Spieler ganz schön fordert, aber viel Spaß verspricht.

16. Happi Wörter – Assoziationsspiel für Kinder

Ameise, Spinne, Schnecke – was haben diese Drei gemeinsam? Den Zusammenhang zwischen gezeigten Bildern herauszufinden, darum geht es in der App Happi Wörter. Ganz schön kniffelig, macht aber mächtig stolz, wenn man die Lösung herausgefunden hat. Die App ist extra für Kinder im Grundschulalter konzipiert, die Wörter sind also nicht allzu kompliziert. Steht man auf dem Schlauch, hilft eine ausgeklügelte Hilfsfunktion. Eine tolle App, die Querdenken und Deutschkenntnisse trainiert.

17. Toggolino App – eine Bibliothek voller Spaß

In der Toggolino App finden Ihre Kinder ein buntes Angebot von Videos, Hörspielen und Spielen. Sie als Eltern haben hier die Möglichkeit, Zeitlimits festzulegen und bestimme Inhalte auszuschließen. So können Sie beruhigt Ihre Kinder in der Welt von Toggolino stöbern lassen.

Zusatz-Tipp: Spielerisch lernen mit der Online-Lernwelt von scoyo

Ob Mathe, Deutsch, Englisch, Physik, Chemie, Biologie oder Kunst  – scoyo ist die Nr.1 Lernplattform* für Kinder der 1. bis 7. Klasse. In der scoyo Lernwelt lernen Kinder Schulstoff der wichtigsten Fächer durch animierte, interaktive Lernabenteuer und -geschichten. Ein Punktesystem und individuelle Avatare motivieren die Kinder, dranzubleiben. Für Eltern gibt es einen separaten Bereich, in dem sie den Lernfortschritt ihrer Kinder in jedem Fach verfolgen können. Testen Sie scoyo hier gleich selbst! 

Cyber-Mobbing Schule: Was Eltern tun können

Katharina Looks

Mobbing im Netz: Für Schüler ein großes Problem |
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Beleidigungen bei WhatsApp, private Bilder in sozialen Netzwerken: Längst ist Mobbing auch im Internet angekommen. Was Eltern bei Cyber-Mobbing in der Schule tun können, haben Experten auf dem scoyo Elternabend diskutiert.

Mittlerweile gehen 63 Prozent der Kindern zwischen 6 und 13 Jahren ins Internet, 40 Prozent davon fast täglich. Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sind es sogar 96 Prozent, 87 Prozent davon täglich. Der Großteil der Jugendlichen nutz dafür ein Smartphone. Das geht aus der JIM-Studie 2016 bzw. der KIM-Studie 2016 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest hervor, der regelmäßig Daten zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen erhebt. Aufgrund mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets hat die digitale Welt einen großen Einfluss auf den Alltag der Heranwachsenden. Bei dieser Entwicklung ist es keine große Überraschung, dass sich auch das Thema Mobbing ins Internet ausweitet. Folgend erhalten Sie umfassende Hintergrundinformationen sowie konkrete Tipps zum Thema Cyber-Mobbing.

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Was ist Cyber-Mobbing?

Cyber-Mobbing, auch Internet Mobbing, E-Mobbing oder Cyber-Bullying genannt, beschreibt Angriffe auf die Persönlichkeit mithilfe moderner (digitaler) Kommunikationsmittel wie Handy oder Internet. Das heißt, Kinder werden über Chatgruppen oder auf sozialen Netzwerken wiederholt erniedrigt und/ oder verbal angegriffen. Diese Form des Mobbings nimmt – wie die Internetnutzung selbst – immer mehr zu: Jeder Dritte (34 Prozent) der Zwölf- bis 19-Jährigen kennt jemanden, der bereits im Internet oder per Handy “fertig gemacht wurde”. Acht Prozent waren sogar schon direkt von Mobbing übers Internet betroffen, wie die JIM-Studie 2016 ebenfalls zeigte.

Das sind alarmierende Anzeichen. Dabei aber bitte bedenken: Formen gegenseitigen Bloßstellens unter Kindern und Jugendlichen gab es schon immer. Neue Medien eröffnen heutzutage vor allem zusätzliche Kanäle und eine große Reichweite, sind aber nicht per se Auslöser für das diskriminierende Verhalten der Täter.

Was Cyber-Mobbing so gefährlich macht

Mobbing 2.0, eine neue Dimension der beleidigenden Angriffe: Wie bereits angedeutet, im Gegensatz zum Mobbing in der realen Welt, erreicht Mobbing als Form regelmäßiger Tyrannisierung bei der Anwendung im Internet eine neue Stufe. Denn Cyber-Mobbing endet nicht mehr in der Schule, sondern findet mittels der pausenlos verfügbaren digitalen Medien oft rund um die Uhr statt. So fühlen sich Opfer selbst in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher, während verletzende Nachrichten und Bilder über sie verbreitet werden.

“Die häufigste Form, die wir heute beim Cyber-Mobbing in der Schule erleben, sind WhatsApp-Gruppen, die im Klassenzimmer gebildet werden. Hier treffen auch am Wochenende oder oft die ganze Nacht durch beleidigende Kommentare ein. Oft werden Personen ausgeschlossen oder Gruppen werden nur zu dem Zweck gebildet, jemanden fertig oder lächerlich zu machen”, so Lehrer und Autor Philippe Wampfler, einer unserer Experten beim scoyo-Elternabend zum Thema Medienkompetenz.

Hinzu kommt, dass beim Cyber-Mobbing unterschiedliche Kanäle wie WhatsApp, Facebook, Instagramm oder Snapchat benutzt werden. Das Fatale daran ist die “Reichweite”, die vor allem soziale Netzwerke erreichen: Mobbing-Opfer werden nicht “nur” vor (einigen) Klassenkameraden bloßgestellt, sondern vor einem unüberschaubar großen Publikum. Zudem können Täter leichter anonym bleiben oder unter falscher Identität auftreten. Das macht sie teils “mutiger” und manchmal auch rücksichtsloser.

Dieser Mix kann zu verheerenden Folgen bei den Opfern von Cyber-Mobbing führen und erklärt, warum Kinder und Jugendliche diese Form des Mobbings mehr fürchten, als Angriffe in der realen Welt. “Es ist schwierig, Cyber-Mobbing in der Schule überhaupt erst wahrzunehmen. Und es ist auch für die Betroffenen schwer zu erkennen, was da überhaupt schon abgelaufen ist”, so Philippe Wampfler. “Gerade in diesen (WhatsApp-) Gruppen findet keine Begleitung durch Eltern oder Pädagogen statt. Dort sind dann Kinder oder Jugendliche wirklich auf sich allein gestellt und entsprechend denken sie auch, dass niemand sie zur Rechenschaft ziehen kann für das, was sie da tun.”

Video-Tipp: Cyber-Mobbing in der Schule – Infos & Tipps

Wird Ihr Kind im Internet gemobbt?

So deuten Eltern Anzeichen für Cyber-Mobbing in der Schule

Nicht alle Kinder öffnen sich zu Hause, vielen ist das Mobbing auch peinlich, besonders, wenn es um Bilder oder Videos geht, die den Schüler in einer unangenehmen Situation zeigen. Generell gleichen die Symptome denen vom Mobbing im Allgemeinen. Alarmsignale, die Sie stutzig machen sollten, sind:

  • regelmäßige gesundheitliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Schlafprobleme
  • Verschlossenheit, Nervosität, Gereiztheit
  • Leistungsabfall in der Schule
  • Rückzug in virtuelle Welten
  • ständige Kontrolle digitaler Nachrichtendienste
  • Rückzug aus dem Freundeskreis
  • Schulverweigerung

Was tun, wenn mein Kind über digitale Medien gemobbt wird? Tipps für Eltern

  • Geduld haben: Eltern, die den Verdacht haben, ihr Kind sei Opfer von Cyber-Mobbing, sollten viel Geduld haben, denn nicht immer vertrauen sich Kinder und Jugendliche ihren Bezugspersonen an. Gründe dafür können Scham oder die Angst vor restriktiven Maßnahmen wie ein Internet- oder Handyverbot sein. Zeigen Sie deshalb Interesse für die Aktivitäten Ihres Kindes im Internet und vermeiden Sie Vorwürfe und Schuldzuweisungen nach dem Motto: “Du bist ja selbst schuld!” Schaffen Sie eine ruhige und vertrauliche Gesprächsatmosphäre und geben Sie Ihrem Kind Zeit, sich zu öffnen.
  • Gemeinsame Strategie überlegen: Sprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind darüber, was Sie gegen das Mobbing im digitalen Raum tun können.
  • Täter identifizieren, Gespräch suchen: Die meisten Cyber-Mobbing-Attacken stammen von Tätern aus dem Umfeld der Opfer und beziehen sich auf Vorfälle im Alltag von Jugendlichen. Ist der Täter identifizierbar, sollten Sie das Gespräch mit der Schule und den Eltern des Täters suchen.
  • Mobbing-Attacken dokumentieren: Beleidigungen, Belästigungen und Bedrohungen sowie die unerlaubte Veröffentlichung von Bild- und Tonmaterial im Internet sind strafbar. Um Täter zur Verantwortung zu ziehen, müssen die Cyber-Attacken dokumentiert werden. Dazu sollten Sie Screenshots anfertigen, Mails und Nachrichten speichern und sich Notizen zu den betreffenden Plattformen und zum Täter machen. Nur dokumentierte Cyber-Attacken können strafrechtlich verfolgt werden.
  • An Betreiber wenden: Wenden Sie sich schnellstmöglich an den Betreiber der entsprechenden Plattform. Melden Sie den Täter und fordern Sie die Löschung seines Profils. Der Betreiber ist verpflichtet, Diffamierungen zu löschen.
  • Strafanzeige stellen: In gravierenden Fällen sollten Sie Strafanzeige bei der Polizei stellen.

Cyber-Mobbing in der Schule: Hier finden Eltern Hilfe

Kompetente Hilfe und Unterstützung bei der Frage, was Sie bei Cyber-Mobbing tun können, finden Sie bei Psychologen, Beratungsstellen und im Internet, z. B. unter folgenden Adressen:

Weitere hilfreiche Links finden Eltern hier: Hilfe bei Cyber-Mobbing

Prävention Cyber-Mobbing: was können Eltern und Lehrer tun?

Gerade weil Cyber-Mobbing so schwerwiegende Folgen haben kann und sich oft schneller und weiter ausdehnt als das “klassische” Mobbing, ist es wichtig, dass Eltern und Lehrer über die Mechanismen und Konsequenzen dieser Art von Mobbing aufklären – sodass es bestenfalls gar nicht zu Cyber-Mobbing in der Schule kommt.

Expertenmeinungen zum Thema Cyber-Mobbing in der Schule

Lehrer & Autor © Philippe Wampfler Lehrer & Autor Philippe Wampfler:

“Der Cybermobbing-Prozess kommt immer aus einem bestehenden sozialen Umfeld. Da wird nicht irgendjemand gemobbt, den man gar nicht kennt, sondern das sind meistens Klassen oder Gruppen, die diese Mobbing-Prozesse einleiten. Und deshalb ist die Prävention auch die klassische Mobbing-Prävention, eben dass man ein gutes Klassenklima hat, einen offenen Umgang miteinander hat und über Probleme spricht.”

 

Bloggerin © Anna Luz de León Bloggerin Anna Luz de Léon:

“Bei Cyber-Mobbing ist es, wie beim Umgang mit digitalen Medien generell, ganz wichtig zu begreifen, dass der virtuelle Raum nicht tatsächlich virtuell ist. Das, was dort passiert an Kommunikation und an Begegnungen hat echte Effekte, genauso als würde man sich gegenüber stehen. Da sehe ich mich als Mutter in der Pflicht, das meinen Kindern zu vermitteln, ihnen zu sagen: Das, was du da machst, ist echt, das bist du, auch wenn du dir einen Nickname gibst. Das, was du da äußerst, hinterlässt Spuren, und du redest mit echten Menschen. Ich glaube, das ist eine große Herausforderung, weil es auch genug Erwachsene gibt, die sich im virtuellen Raum anders verhalten. Das müssen wir Eltern uns bewusst machen, um es nachhaltig an unsere Kinder weiterzugeben. Das, was du da tust in der WhatsApp-Gruppe, ist echtes Mobbing, nicht nur “Cyber-Mobbing”. Das ist nicht weniger schlimm.”
 

Mediencoach © Kristin Langer Mediencoach Kristin Langer: 

“Ich glaube auch, dass wir den Kindern vermitteln sollten: Das, was du dort tust, stell dir vor, dir passiert das selbst. Würde mich das kränken oder traurig machen? So ist das für viele Kinder vorstellbarer. Aber das ist gleichzeitig auch das, was Kindern oft sehr schwer fällt. Sie machen Sachen meist intuitiv, gar nicht aus böser Absicht, und sehen erst später, dass das eine Schieflage war. Oft trauen sie sich aber dann nicht, ihren Fehler einzugestehen.”

eBook Ratgeber Schulwahl: Tipps und Tricks für eine gute Schulzeit

Katharina Looks

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Wie Sie die richtige Schule für Ihr Kind finden und die Schulzeit erfolgreich meistern – darum geht es in den kostenlosen eBooks von scoyo mit den Schwerpunkten Grundschule und weiterführende Schule.

eBooks “Ratgeber Schulwahl” kostenlos downloaden:

Überblick Inhalt (Auszug):

  • So funktioniert das deutsche Schulsystem
  • Schritt für Schritt die richtige Schule finden 
  • Der Traum von der perfekten Schule
  • Waldorfschule: Das erwartet Kinder und Eltern
  • Kolumne: Ganztagsschule – aber bitte nur halbtags
  • Einschulung planen
  • Der Ernst des Lebens – was sich jetzt verändert
  • Erfolgreich durch die Schule: wie man lernt, zu lernen

Überblick Inhalt (Auszug):

  • Weiterführende Schulen in Deutschland – welche passt?
  • Die richtige Schule finden
  • Reformities im deutschen Schulsystem
  • Warum es nicht immer das Gymnasium sein muss
  • Mehr Freiraum fürs Lernen: alternative Schulformen
  • Das Beste aus jedem Zeugnis herausholen
  • Wenn alles zu viel wird: Vom Umgang mit Schulstress

Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, über das eBook zur Schulwahl:

Liebe Eltern,

die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag. Die Kleinen sind neugierig, wissbegierig und freuen sich aufs Lernen. Gleichzeitig beginnt für Mütter und Väter eine Erziehungs-Etappe, die sich der elterlichen Beobachtung weitestgehend entzieht. Als Eltern sind wir gleichzeitig stolz und voller Sorge. Wir fragen uns, ob unser Kind den Anforderungen gewachsen ist, ob es genug gefördert und vom Lehrer unterstützt wird. Eine gute, passende Schule zu finden, bildet hierfür die Basis.

Und dann kommt der Wechsel auf eine weiterführende Schule, der zugegeben ziemlich anstrengend sein kann: das Wirrwarr der Schulformen ist groß, der Druck auch. Ging es in der Grundschule noch überwiegend entspannt zu, ändern sich die Anforderungen in der weiterführenden Schule oft schlagartig: die Zahl der Fächer steigt, damit die Zahl der Lehrer, Leistung steht im Mittelpunkt. Ihr Kind wird vielfältiger und intensiver gefordert sein. 

Wir möchten Ihnen mit diesem eBook zum Thema Schulwahl einen Überblick über das deutsche Schulsystem geben, damit Sie besser entscheiden können, welche Schule für Ihr Kind die richtige ist. Gleichzeitig ist es uns wichtig, zu zeigen, dass eine entspannte Begleitung während der Schulzeit das A und O ist. Denn dies ist mitunter die prägendste Phase für unseren Nachwuchs: Er darf deshalb nicht die Lust am Lernen verlieren und sollte sich selbst entfalten können – Freunde finden, Hobbys nachgehen, sich engagieren.

Viel Spaß beim Lesen wünschen 

Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, und die scoyo Redaktion

Checkliste Schulwahl: So finden Sie die richtige Schule für Ihr Kind

Katharina Looks

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Fotolia: unguryanu

Naht die Einschulung oder der Wechsel auf eine weiterführende Schule, fragen sich manche Familie, wie sie die richtige Schule für ihr Kind finden sollen. Unsere Checklisten helfen.

Gut vorbereitet zu Tag der offenen Tür & Co

Das deutsche Schulsystem ist wunderbar vielfältig, aber leider auch unübersichtlich. Verschiedene Schulformen warten mit einem breiten Angebot auf und machen die Suche nach der richtigen Schule ganz schön kompliziert. Wir geben Ihnen einen Wegweiser an die Hand, der Ihnen bewusst macht, was Ihrer Familie wirklich wichtig ist und hilft verschiedenen Einrichtungen zu vergleichen, um am Ende die richtige Schule für Ihr Kind auszuwählen. Denn, sobald Familien einige Schulen in der engeren Auswahl haben, steht der Schulbesuch auf dem Plan. Unsere Checklisten zur Schulwahl helfen, beim Tag der offenen Tür oder beim persönlichen Gespräch mit der Schule den Überblick zu behalten. 

So geht’s:

Relevante Checkliste ausdrucken:

Schritt 1: Vorbereitung auf den Schulbesuch

Füllen Sie die erste Spalte der Checkliste gemeinsam mit Ihrem Kind aus. Hier können Sie Ihre Vorstellungen von der Schule in  Form von Notizen oder einer Bewertungsskala eintragen und werden sich mit Ihrer Familie darüber klar, welche Ansprüche Sie überhaupt an eine Schule stellen.

Schritt 2: Vorstellung mit Wirklichkeit vergleichen

Beim Schulbesuch schauen Sie gezielt nach Übereinstimmungen Ihrer Ansprüche mit den tatsächlichen Gegebenheiten in der Schule. Dafür ist die zweite Spalte der Checkliste gedacht. Lassen Sie sich dabei nicht von einer geschönten Präsentation beeindrucken und versuchen Sie, hinter die Kulissen zu blicken.

Checkliste Hausaufgaben für Eltern & Kinder zum Downloaden

Katharina Looks

Mit den richtigen Rahmenbedingungen klappt’s auch mit den Hausaufgaben
© jackfrog/Fotolia

Manche Kinder erledigen ihre Hausaufgaben problemlos, andere schieben sie vor sich her oder lenken sich ab. Unsere Hausaufgaben-Checklisten helfen Eltern und Kindern, die Hausaufgaben gut vorzubereiten und zu meistern.

Die typische Situation am Nachmittag: Schüler und Schülerinnen wollen sich auf ihre Hausaufgaben konzentrieren, doch ihre Gedanken sind schon bei der nächsten Verabredung, das Handy summt, vor dem Fenster passieren so spannende Dinge und manchmal sind die Kleinen auch einfach müde oder ihr Magen ist leer … 

Die Konzentration geht stiften, die Hausaufgaben dauern ewig lang. Hausaufgaben nerven manche Kinder so sehr, dass sie sie am liebsten abschaffen würden.

Das muss nicht sein! Bei unserem 6. digitalen Elternabend im Netz (hier nachträglich ansehen) haben wir uns ausgiebig mit dem Thema Hausaufgaben beschäftigt – mit dem Ergebnis: Eltern und Kinder können dafür sorgen, dass die Hausaufgaben entspannter und einfacher von der Hand gehen. Man braucht aber die richtigen Rahmenbedingungen und ein paar Motivationsstrategien. Dafür haben wir zwei Checklisten für die Hausaufgaben entwickelt – eine für Kinder und eine für Eltern – die helfen, das Beste aus den Schularbeiten herauszuholen.

So klappt’s mit den Hausaufgaben:

  1. Der Lernmoment: Respektieren Sie den Rhythmus Ihres Kindes. Manche brauchen nach der Schule erst mal eine Erholung, andere wollen direkt weitermachen.

  2. Die Lernumgebung: Es darf auch mal draußen oder am Küchentisch sein, hauptsache der Lernort bietet genug Platz, ist ordentlich aufgeräumt und kurbelt die Motivation Ihres Kindes an. →Tipps: Mission Schülerarbeitsplatz: Diese 19 Einrichtungsideen machen den Lernplatz zum Kindertraum

  3. Hausaufgabenstruktur: Bevor es los geht, sollte überlegt werden, in welcher Reihenfolge die Aufgaben bearbeitet werden. Tipp: Etwas Leichtes zum Start und grundverschiedene Fächer nacheinander üben.

  4. Vorbereitung: Bevor es los geht, sollte Ihr Kind kontrollieren, ob es alles hat, was es für die Hausaufgaben braucht – sind die Stifte gespitzt, ist der Füller voll Tinte? 

  5. Rituale: Ein Kakao, ein Hausaufgabenlied oder ein Lern-T-Shirt – kleine Rituale helfen, den Kopf in den Hausaufgabenmodus zu schalten.

  6. Ruhe: Die Geschwister müssen woanders spielen, Handy und Fernseher sind aus – beseitigen Sie alle Konzentrationsstörer.

  7. Pausen: Ungefähr alle 15 Minuten bzw. sobald die Konzentration nachlässt, sollte Ihr Sprössling einen Schluck trinken und sich die Beine vertreten. 

  8. Freiraum: Hausaufgaben sind Aufgaben der Schüler, um das Gelernte zu festigen und dem Lehrer wichtige Rückmeldungen über den Lernstand zu vermitteln. Eltern dürfen dann und wann beim Lösungsweg helfen, sitzen aber möglichst nicht daneben. Können die Schüler die Hausaufgaben nicht allein erledigen, suchen Sie das Gespräch mit dem Lehrer bzw. ermutigen Sie Ihr Kind dazu, der Lehrkraft Bescheid zu sagen. →Mehr Tipps: Ein gutes Gefühl. Tipps für ein erfolgreiches Eltern-Lehrergespräch

  9. Anerkennung: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sehen, wenn es sich bemüht. Loben Sie für die Anstrengung und die Selbstständigkeit. Das stärkt Ihr Kind. 

Mehr Tipps & Tricks:

Keine Panik! Das mag auf den ersten Blick etwas viel erscheinen, aber mit unseren Checklisten für die Hausaufgaben vergessen Sie nichts und nach ein paar Wiederholungen werden diese Rituale schnell zur Routine.

Wir wünschen viel Spaß bei den Hausaufgaben!

Studie: Angst vor Mathe – wie schlecht ist die Stimmung unter SchülerInnen wirklich?

Katharina Looks

Mathe gilt als Angstfach Nummer Eins. Wohl jeder von uns könnte eine Horror-Geschichte aus der Schulzeit erzählen. Wir wollten es genau wissen und fanden in unserer FACT-Umfrage heraus: SchülerInnen rechnen gerne!

Wie schlecht denken SchülerInnen über Mathe wirklich? Alle Ergebnisse unserer Studie:

Inhalt dieses Artikels:

1. Studie “Angst vor Mathe”: Das denken SchülerInnen wirklich

Gerade von Mädchen hören wir die Aussage allzu häufig: “Ich bin einfach schlecht in Mathe”. Diese Frustration kann schnell in tatsächliche Angst umschlagen. Die Stiftung Rechnen beobachtet seit Jahren, dass kaum ein anderes Schulfach für so viel Angstschweiß bei Kids UND Eltern sorgt. Deshalb wollten wir wissen: Wie schlecht schneidet Mathe in den Augen der SchülerInnen wirklich ab?

Die wirklich gute Nachricht zuerst: Wir können aufatmen! Unsere repräsentative FACT-Umfrage, in der wir gemeinsam mit der Stiftung Rechnen SchülerInnen der Klassen 1 bis 7 befragt haben, zeigt: 47 Prozent, also fast die Hälfte, haben Spaß am Rechnen.*

Aber wir haben auch herausgefunden: Fast jedes zehnte Kind fürchtet sich richtig vor dem Schulfach.

Eltern haben Einfluss darauf, wie gut oder schlecht Mathe aufgenommen wird

Dabei ist für uns Erwachsene vor allem eines wichtig zu wissen: Wie hoch das Jonglieren mit Zahlen bei Kindern im Kurs steht, ist auch abhängig davon, wie gut oder schlecht die Stimmung in Bezug auf Mathefragen zu Hause ist. Reagieren die Erwachsenen selbst eher ablehnend auf Prozentrechnung und Co., steigt die Abneigung auch beim Nachwuchs – und darunter leiden die Noten.

“Eltern sollten versuchen, ihre Kinder trotz eventueller eigener Vorbehalte, für das Rechnen zu motivieren und zu begeistern. Nur so können Mädchen und Jungen ein positives Verhältnis zu Mathe entwickeln und später zu guten Rechnern im privaten und beruflichen Alltag werden”, erklärt Claudia Abjörnson, Managerin der Stiftung Rechnen.

Mathe muss zum Anfassen sein! Schüler fordern mehr Spiele, Alltagsbezug und Gruppenarbeit. Die befragten Kinder wissen sehr genau, wie ihnen der Mathematikunterricht besser gefallen könnte. Mehr als jedem dritten Schüler ist das Schulfach mit zu wenig Spielen verbunden, ein Viertel wünscht sich mehr Bezug zum echten Leben.

“Mathe macht dann keinen Spaß, wenn es nur aus dem Schieben von Zahlen besteht.”, weiß auch Daniel Bialecki, Geschäftsführer des Online-Lernspezialisten scoyo. “Kinder lernen am erfolgreichsten, wenn sie neugierig und motiviert sind. Unsere Umfrage zeigt, was die Kinder sich dazu wünschen: Matheaufgaben, die aus ihrem Lebensalltag stammen und die sie spielerisch lösen können. Das in Kombination mit einer offenen Haltung verhindert das Entstehen von Angst.”

Auch das Lösen von Rechenaufgaben in Gruppenarbeiten würde Kindern sehr gut gefallen.

Prof. Dr. Silke Ladel, Universitätsprofessorin für Didaktik der Primarstufe mit dem Schwerpunkt Mathematik an der Universität des Saarlandes fasst die Lösung für Kinder mit Angst vor Mathe passend zusammen:

“Entscheidend ist, dass Lehrpersonen und Eltern Kindern gemeinsam eine positive Einstellung zur Mathematik vermitteln und ihnen ermöglichen die Schönheit der Mathematik zu erleben und zu entdecken. Dies gelingt, wenn Kinder immer wieder Erfolge in der Mathematik erleben, sie deren Anwendungsbezug im Alltag erfahren oder durch einen spielerischen Umgang mit mathematischen Handlungen motiviert sind.”

Spezialfall: Mädchen doppelt so ängstlich wie Jungen

Trotz all der guten Nachrichten, ergab unsere Umfrage aber auch: Mädchen denken deutlich schlechter über Mathematik als Jungen und haben doppelt so häufig Angst vor dem Fach. In der fünften Klasse zeigt sogar jede dritte Schülerin eine klare Abneigung. Eine mögliche Erklärung dafür hat Petra Naumann-Kipper vom Institut Dyskalkulie-Saar: “Mädchen tendieren eher dazu, sich selbst für das ‘Versagen’ in Mathematik die Schuld zu geben. Jungen suchen die Ursache eher im Außen, also dem ‘schlechten’ Lehrer oder den Eltern, die nicht gut erklären.”

Positive Rollenbilder helfen

Die Studien einer deutschen Bildungsforscherin, Prof. Madeleine Bieg, geht noch einen Schritt weiter und zeigt, dass Mädchen Mathematik immer noch als “Jungsfach” wahrnehmen und deshalb eher dazu neigen, sich selbst schlechter in Mathe einzuschätzen, als sie tatsächlich sind. Das führt zu Blockaden und im weiteren Schritt zu schlechteren Noten.

Auch hier können Eltern und Lehrer gemeinsam an einer positiveren Wahrnehmung arbeiten und dabei auch typische Rollenbilder ändern. Genau das führt laut einer aktuellen Studie aus den USA langfristig zu einem erfreulichen Schneeballsystem. Denn je mehr sich das gesellschaftliche Bewusstsein ändert und je mehr erfolgreiche Frauen als Vorbilder dienen können, desto besser wird die Selbstwahrnehmung unter Schülerinnen.

3. Experten-Tipps: Wie Mädchen und Jungen mit einfachen Tricks besser in Mathe werden können und mit (mehr) Spaß rechnen

Alles halb so schlimm also. 😀 Besonders wichtig ist eine grundsätzlich positive Grundeinstellung zu Mathematik im Elternhaus und natürliches Lernen mit Spaß, ohne Vorurteile. Das heißt nicht, dass sich Eltern mit ihren Kindern jeden Tag ans Mathe-Büffeln machen müssen – insbesondere, wenn sie selbst eigentlich gar keine großen Rechenkünstler sind.

Unsere zwei Expertinnen Frau Prof. Dr. Ladel und Frau Naumann-Kipper verraten, wie speziell Mädchen, aber natürlich auch Jungen ihre Rechenkünste sehr einfach verbessern können und Kinder generell mit Spaß beim Lösen von Zahlenknobeleien sind.

  • Mögliche Mathelücken in einem positiven Kontext schließen – Erfolgserlebnisse schaffen

Dafür eignet sich am besten professioneller Einzelunterricht oder eine spezielleLernumgebung, die ein individuelles Lerntempo zulässt. Denn Kinder bilden sich eigene Verstehensmuster und Eselsbrücken. Deshalb ist es hilfreich, wenn Eltern ihre Kinder darin unterstützen, Themen individuell zu erlernen – viele Vorteile bieten Online-Lernprogramme in diesem Zusammenhang. Denn dabei werden Erfolgserlebnisse geschaffen, die nicht im direkten Bezug zum Lehrstoff stehen. Und gleichzeitig werden nicht nur die Leistungen verbessert, die Angst verfliegt ebenfalls wie von alleine.

  • Positives Bild von Mathematik aufzeigen

Mit Mathematik kann man wunderbare Sachen machen: Zum Beispiel ausrechnen, wie ein Haus gebaut werden muss, damit es nicht zusammenbricht. Oder das Wetter vorhersagen. Oder Computerspiele entwickeln. 

Und Mathe ist auch für alltägliche Dinge unerlässlich, zum Beispiel um eine Preisvergünstigung auszurechnen oder zu ermitteln, wieviel Tafeln Schokolade für das Taschengeld gekauft werden können … Kinder neugierig auf mathematische Herausforderungen zu machen und dadurch ein positives Bild von Mathematik zu zeichnen, motiviert Kinder automatisch.   

Sehr subtil geben beispielsweise auch die Filme “Die Entdeckung der Unendlichkeit” (Ohne Altersbeschränkung) oder “A beautiful Mind” (FSK12) einen Einblick in die faszinierende Welt der Mathematik.

  • Anwendungsbezug im Alltag schaffen

Gerade in den ersten Grundschuljahren, eigentlich schon im Vorschulalter, werden die wichtigsten Bausteine dafür gelegt, dass Mathematik eine positive Assoziation erhält. Gerade dann ist es auch noch einfach, grundlegende Bausteine im Alltag einzubauen.

Zum Beispiel: Den Weg zu den Großeltern, der Schule oder einem guten Freund auf dem Tablet eingeben und unterschiedliche Wegalternativen heraussuchen. Dann Zeit- und Wegunterschiede ausrechnen lassen.  

4. Veranstaltungshinweis: scoyo Elternabend im Netz – Keine Angst vor Mathe! Was Eltern tun können, damit Kinder Spaß am Rechnen haben

Gemeinsam mit der Stiftung Rechnen veranstalten wir von scoyo am 24. Januar 2017, 20 bis 21 Uhr, einen Elternabend mit dem Titel “Keine Angst vor Mathe! Was Eltern tun können, damit Kinder Spaß am Rechnen haben”.

Es diskutieren und antworten auf Fragen der Eltern:

  • Prof. Dr. Silke Ladel: Fachdidaktik Mathematik Primarstufe und Initiative KLEE (Kreativ Lernen, Erfolg Erleben)
  • Alexandra v. Plüskow: Lehrerin und Bildungskoordinatorin
  • Petra Naumann-Kipper: Geschäftsführerin des Instituts Dyskalkulie-Saar

Interessierte können vor und während des Elternabends ihre Fragen stellen, via:

*Repräsentative FACT-Umfrage unter 544 Kindern der Klassen 1 bis 7, erhoben im Oktober 2016.

Studie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Gewissensbisse als Dauerzustand

Katharina Looks

Über die Hälfte der Eltern hat ein schlechtes Gewissen, weil im Familienalltag immer jemand zu kurz kommt – vor allem die Kinder. Alle Ergebnisse der scoyo-Studie zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Familie und Beruf vereinbaren – die Ergebnisse unserer Studie:

Zeit mit den Kindern verbringen, erfolgreich im Beruf durchstarten und auch dem Partner, Freunden und Hobbies Raum geben – viele Eltern scheitern bei dem Versuch, alle Ansprüche zu erfüllen. 

56 Prozent der berufstätigen Mütter und Väter kämpfen mit Gewissensbissen, weil sie glauben, dass im alltäglichen Miteinander von Beruf und Familie immer jemand zu kurz komme.

Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage* im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo unter berufstätigen Eltern von Kindern zwischen sechs und 14 Jahren.

Vor allem wegen der Kinder plagt die Befragten ein schlechtes Gewissen:

  • 52 Prozent haben laut Studie zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer wieder das Gefühl, zu wenig Zeit mit ihren Söhnen und Töchtern zu verbringen.
  • 41 Prozent glauben, dass sie ihre Kinder schulisch zu wenig unterstützen.

Fast die Hälfte aller Eltern (49 Prozent) hat auch sich selbst gegenüber ein schlechtes Gewissen,

weil sie als Mütter oder Väter die eigenen Interessen vernachlässigen. 45 Prozent befürchten zudem, dass sie zu wenig für ihren Partner oder ihre Partnerin da sind.

Innere Konflikte entstehen, wenn die Eltern an sich selbst denken: 42 Prozent der Befragten berichten von einem schlechten Gewissen, weil sie ihren Beruf sehr wichtig nehmen.

Etwas weniger Bedeutung messen die Eltern indessen der beruflichen Weiterentwicklung bei:

Nur etwas mehr als jeder dritte Elternteil befürchtet, die eigene Karriere zu wenig voranzutreiben.

Studie zeigt auch: Schlechtes Gewissen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf trifft fast alle gleich stark

Männer wie Frauen, Stadtbewohner genau wie die Eltern, die auf dem Dorf wohnen, ältere wie junge. Auch der Bildungshintergrund macht keinen Unterschied. Überdurchschnittlich oft sind dagegen Alleinerziehende betroffen: Zwei Drittel von ihnen treibt das ungute Gefühl um, dass sie nicht allen Ansprüchen gerecht werden.

Teilzeitjobs bieten kaum Entlastung beim Spagat zwischen Familie und Beruf

Auch die Entscheidung für einen Teilzeitjob verbessert die Situation offenbar nicht: 55 Prozent der befragten Teilzeit-Berufstätigen kennen die Schuldgefühle genauso wie 56 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten.

Mathias Voelchert, Coach und Gründer von familylab.de, plädiert für eine Kombination aus kürzeren Arbeitszeiten für Eltern und längeren Betreuungszeiten für die Kinder: „Eltern gehören ab 16 Uhr nach Hause, um Kraft zu schöpfen und mit ihren Kindern zusammen zu sein. Mein Wunsch wären Schulen, die bis 14 oder 16 Uhr gute Betreuung anbieten, und Arbeitgeber, die Eltern ab 16 oder 17 Uhr freistellen.“ Was in acht Stunden erledigt werden könne, sei auch in sechs oder sieben Stunden zu schaffen – davon ist der zweifache Vater überzeugt.

Wie gut sich Beruf und Familie miteinander vereinbaren lassen, ist auch eine Frage der Einstellung

Um den Eltern die Gewissensbisse zu nehmen, reiche es aber nicht aus, den Alltag umzuorganisieren, glaubt Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. „Viele Eltern empfinden einen massiven Bildungsdruck, um den Kindern eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Und auch hier meinen die meisten, die gesamte Förderung selbst in die Hand nehmen zu müssen.“ Das legt eine forsa-Umfrage nah, die scoyo 2013 in Auftrag gegeben hatte: 74 Prozent der befragten Eltern sahen sich damals selbst in der Pflicht, ihre Kinder beim außerschulischen Lernen zu unterstützen.               

Deshalb könne auch ein Wandel der Einstellung mehr Gelassenheit in den Familienalltag bringen, meint Bialecki: „Schulkinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern nicht rund um die Uhr. Viele Schulen und Horte leisten großartige Arbeit. Wichtig ist weniger, wie viel Zeit man als Familie zusammen hat. Entscheidend ist vielmehr, ob Eltern und Kinder diese Stunden auch genießen können – ohne Stress und Gewissenbisse. Da ist weniger oftmals mehr.“

Mehr zum Thema Vereinbarkeit: Digitaler Elternabend am 19. Mai 

„Beruf und Familie vereinbaren: wenn immer etwas zu kurz kommt“ 

Am Dienstag, den 19. Mai, ab 21 Uhr können Interessierte beim 4. Digitalen Elternabend von scoyo online mitdiskutieren. Die Gesprächspartner: Mathias Voelchert, Gründer und Leiter von familylab.de, Susanne Garsoffky, Autorin von „Die Alles ist möglich-Lüge“, Patricia Cammarata, Bloggerin (dasnuf.de), Psychologin und IT-Projektleiterin sowie Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations und Blogger (haltungsturnen.de). Alle Gesprächspartner haben selbst Kinder und freuen sich darauf, Elternfragen im Google Hangout live zu beantworten. Moderation: Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. 

Alle vergangenen Elternabende finden Sie hier.

* Repräsentative, bundesweite forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo im April/Mai 2015. Befragt wurden 1.001 berufstätige Eltern mit Kindern von sechs bis 14 Jahren.

Test: Mediennutzung und Medienkompetenz

Katharina Looks

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Grundschüler lernen schnell, digitale Medien zu nutzen. Doch in punkto Medienkompetenz brauchen sie die Hilfe ihrer Eltern. Testen Sie, wie gut Ihr Kind mit Neuen Medien umgehen kann – inklusive Anregungen zur Medienerziehung.

Im Internet gibt es eine Vielzahl an Vorschlägen und Tabellen, Altersangaben und Zeitbegrenzungen zum Thema Kinder & (digitale) Medien. Doch diese sind oft pauschalisiert und beziehen nicht mit ein, dass Kinder verschiedene Grundvoraussetzungen und Interessen mitbringen. Der scoyo-Test zum Thema Mediennutzung und Medienkompetenz von Kindern gibt Eltern Orientierung im Bereich der Medienerziehung.

Medienkompetenz-Test: Von Experten entwickelt

Unser Test sowie die Typenentwicklung basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. An der Ausarbeitung war die Medienpädagogin Kristin Langer (Landesanstalt für Medien NRW und Mediencoach für die Initiative „Schau hin!“) beteiligt. Bitte beachten Sie, dass der Test Ihnen nur eine erste Orientierung bieten kann. In unseren Tipps zur Medienerziehung in der Familie finden Sie weitere Anhaltspunkte.