Welche Nachhilfe ist gut für mein Kind? Angebote im Vergleich

Katharina Looks

Hausaufgaben zu zweit – doppelter Spaß
© Lisa F. Young – Fotolia.com

Ob Nachhilfe-Institut, private Lernbegleitung oder Online-Lernprogramme: Nachhilfe hat das Ziel, Noten zu verbessern und auf einem guten Niveau zu halten. Doch welche Form der Nachhilfe ist gut für Ihr Kind?

1. Eltern als Nachhilfelehrer: Aufgepasst!

Laut einer scoyo-Studie fühlen sich 74 Prozent der Eltern verpflichtet, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen und schlüpfen in die Rolle des Nachhilfelehrers. Doch oft behindert die emotionale Verbindung innerhalb der Familie eine konstruktive, objektive Lernbegleitung. Es entstehen Konflikte, die das Verhältnis belasten könnten.

Unsere Meinung: Am besten unterstützen Sie Ihre Kinder mit einer gesunden Portion Gelassenheit und Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Sie Ihrem Kind gut beim Lernen helfen können? Dann klären Sie vorher folgende Punkte:

  • Verstehen Sie den Lernstoff selbst?
  • Bringen Sie die Geduld mit?
  • Haben Sie Zeit, die Nachhilfe regelmäßig und verlässlich anzubieten?
  • Können Sie Ihrem Kind neben den Lerninhalten auch Lernmethoden vermitteln? (Wissen Sie, mit welchen Methoden in der Schule gearbeitet wird?)
  • Können Sie den nötigen emotionalen Abstand einnehmen?

Und vergessen Sie nicht: Lob und Feedback für kleine Zwischenziele, die Sie mit Ihrem Kind gemeinsam vereinbart haben, wirken Wunder! Bewerten Sie die Mühe und den Einsatz, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen, stärker als ein unmittelbar richtiges Ergebnis.

Mit der interaktiven Lernapp scoyo lernt Ihr Kind ohne Ihre Hilfe selbstständig in über 35.000 Übungen nach Lehrplan.

2. Private Nachhilfe: Lernen auf Augenhöhe

Die private Nachhilfe ist die am häufigsten genutzte Form der Lernbegleitung in Deutschland. Die Eins-zu-eins-Situation eignet sich besonders, wenn größere Wissenslücken zu schließen sind. Oft wiederholen Mitschüler, Studenten oder Bekannte im Einzelunterricht den Unterrichtsstoff gemeinsam mit dem Schüler. Der Vorteil, den ältere Mitschüler mitbringen: Sie leben selbst im Schulalltag, kennen die Probleme und finden manchmal sogar einen besseren Zugang zu dem Kind als Lehrer oder andere Experten. Lehramtsstudenten hingegen haben nicht nur Fachwissen und kommunizieren auf Augenhöhe, sie kennen auch geeignete Methoden aus dem Studium, um neben den Lerninhalten auch Lerntechniken erfolgreich zu vermitteln.

Vorteile der privaten Nachhilfe: 

  • gut geeignet für Kinder, die Hemmungen haben, vor der Klassen nachzufragen
  • Lehrer kommt direkt zu Ihnen nach Hause
  • Lehrer geht auf individuelle Bedürfnisse ein und bestärkt durch positive Äußerungen – das fördert das Selbstbewusstsein
  • Ihr Kind bestimmt selbst das Lerntempo, ist nicht von anderen Gruppenteilnehmern abhängig

Darauf ist zu achten:

  • Chemie zwischen dem Nachhilfelehrer und Ihrem Kind muss stimmen
  • der Nachhilfelehrer sollte über aktuelle Unterrichtsinhalte Bescheid wissen
  • regelmäßige Rücksprache mit Ihrem Kind und dem Nachhilfelehrer
  • schaffen Sie zu Hause einen aufgeräumten und ruhigen Lernplatz

Nachhilfe Anbieter in der Nähe gesucht? Bundesweite Online-Datenbanken:

3. Nachhilfeinstitute: Unterstützung durch die Profis

Eine Alternative zur privaten Nachhilfe sind professionelle Nachhilfeinstitute, die Einzel- und Gruppennachhilfe anbieten.

Generelle Vorteile von Nachhilfeinstituten:

  • Nachhilfe nach Konzept (Qualität)
  • Lehrer sind meist selbst (ehemalige) Lehrkräfte, die pädagogische und didaktische Fähigkeiten mitbringen
  • enge Zusammenarbeit mit Eltern
  • Lehrer wissen, was auf dem Lehrplan steht und was gefordert wird – das Ganze hat aber auch seinen Preis!

Darauf ist zu achten:

  • Unterricht sollte in geeigneten Räumen mit qualifiziertem Lehrpersonal stattfinden
  • Probestunde vereinbaren
  • kurzfristige Kündigungsfristen und flexible Laufzeiten (monatlich oder quartalsweise kündbar)

Wann Einzelnachhilfe? Gerade wenn Wissensdefizite in einem Fach größer sind, ist diese Form der Nachhilfe besonders gut geeignet. Das geschulte Personal kann ganz individuell auf Fragen und Probleme eingehen und die fehlenden Grundlagen gezielt wiederholen.

Wann Nachhilfe in der Gruppe? Lernt Ihr Kind gern gemeinsam mit anderen? Dann kommt auch die Gruppennachhilfe infrage, solange es „nur“ darum geht, Unterrichtsinhalte zu vertiefen oder sich auf eine besondere Klassenarbeit vorzubereiten. Der Vorteil: In der Gruppe fühlt sich Ihr Kind ggf. nicht allein mit seinen Schwierigkeiten und lernt zusätzlich durch Fragen und Probleme der anderen. Letztlich ist der Gruppenunterricht oft auch günstiger als Einzelnachhilfe. Achten Sie jedoch darauf, ob Ihr Kind Hemmungen hat, vor anderen Schwächen einzugestehen. Außerdem sollte die Gruppe nicht aus mehr als fünf Schülern bestehen, die den gleichen Lernstand und ein ähnliches Tempo haben.

4. Multimedial und online lernen: Motivation durch Spaß

Internet, Smartphone-Apps, Computerspiele: Neue Medien haben eine große Anziehungskraft auf Kinder. Dass digitale Medien auch beim Thema Lernen eine besondere Faszination ausüben, zeigt eine Studie (Kinder lernen am liebsten mit digitalen Medien). Verschiedene Lernangebote wie die Lernapp scoyo kombinieren diese Begeisterung für die digitale Welt mit Lerninhalten aus der Schule. Ob Online-Vokabeltrainer, Erklärvideos auf YouTube oder Lernspiele – das Angebot wächst stetig.

Doch schauen Sie hier genau hin, welche Inhalte abgedeckt werden und ob das Angebot als Nachhilfe für Ihr Kind wirklich gut ist. Außerdem sollte Ihr Kind den Umgang mit dem Computer kennen. Nur dann kann es effektiv mit Online-Angeboten lernen. Auf schau-hin.info gibt es viele nützliche Hinweise zum Thema „Kinder und Medien“.

Nachhilfelehrer aus dem Netz

Ziemlich neu auf dem Nachhilfemarkt ist die Lernbegleitung via Webcam. Wie im Einzelunterricht bespricht der Nachhilfelehrer zu einem festgelegten Zeitpunkt Lernaufgaben mit Ihrem Kind. Die Online-Nachhilfe kombiniert so multimediale Lernerfahrung mit individueller Einzelnachhilfe. Arbeitet Ihr Kind gerne mit dem Computer, braucht aber die individuelle Unterstützung eines Nachhilfelehrers, könnte dies eine geeignete Form sein.

Vorteile:                                                                                                   

  • räumliche und zeitliche Flexibilität
  • Lehrer kann trotzdem auf die individuellen Fähigkeiten und Defizite Ihres Kindes eingehen
  • Fragen können direkt beantwortet werden

Darauf ist zu achten:

  • Chemie sollte auch online stimmen
  • Ihr Kind sollte sich auf die Nachhilfestunde konzentrieren können und nicht abgelenkt sein
  • Lehrer sollte über aktuelle Unterrichtsinhalte Bescheid wissen
  • regelmäßig Rücksprache halten

Computergestützte Nachhilfe

Computergestützte Lernprogramme bieten sich besonders bei kleineren Lern- und Übungsrückständen oder als regelmäßige Lernbegleitung und Ergänzung zum Schulunterricht an. Da das Lernen am Computer oder Tablet vielen Kindern besonders viel Spaß macht, erhöhen sich die Lerneffekte. Gleichzeitig können häufig gleich mehrere Fächer abgedeckt werden.

Vorteile:

  • Computer sind geduldig und objektiv: Ihr Kind kann im eigenen Tempo, selbst motiviert und selbst gesteuert lernen
  • durch interaktive Lernwelten und kleine Motivationsanreize wecken einige computergestützte Lernprogramme den natürlichen Wissensdurst der Schüler und motivieren sie „von innen heraus“ – der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen!
  • Lerninhalte sind zu jeder Zeit, von jedem Ort aus abrufbar.
  • im Vergleich zu anderen Nachhilfe-Anbietern sind die Lernprogramme und -plattformen kostengünstig

Darauf ist zu achten:

  • Sie sollten wissen, womit sich Ihr Kind am Computer beschäftigt
  • prüfen Sie, ob das Programm über einen Elternzugang Einblick in die Fortschritte Ihrer Kinder bietet
  • Programme sollten auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt sein
  • gute Lernprogramme sind werbefrei
  • Lerneinheiten dürfen nicht zu lange dauern, sondern sollten das Wissen in kleinen Häppchen vermitteln
  • Kinder sollten sich auf die Lerneinheiten konzentrieren können und nicht abgelenkt sein

Über 35.000 Übungen nach Lehrplan in kindgerechter, werbefreier Umgebung bei scoyo.

Studie zum Thema Nachhilfe: Klaus Hurrelmann im Experteninterview

Katharina Looks

Klaus Hurrelmanns beschäftigt sich u.a. mit Sozialisations- und Bildungsforschung
© Hertie School of Governance

Mehr als 50 Prozent der Schüler in Deutschland erhalten zusätzliche Lernförderung – so das Ergebnis der von scoyo und dem Studienkreis in Auftrag gegebenen Studie zum Thema Nachhilfe. [1]

Drei von vier Eltern fühlen sich verantwortlich, ihr Kind beim Lernen zu unterstützen. Wie bewertet Klaus Hurrelmann dieses Ergebnis der Studie zum Thema Nachhilfe?

„In Deutschland herrscht immer noch die Tradition vor, dass Eltern die Nachhilfelehrer der Nation sind. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, ihr Kind bis ins Detail zu unterstützen.“
Professionelle Nachhilfeinstitute, Online-Plattformen und andere Angebote können hier gezielt ansetzen, um bei der zusätzlichen Förderung der Kinder zu helfen und Eltern zu entlasten und Stress zuhause zu vermeiden. Denn wenn Eltern als Nachhilfelehrer einspringen müssen, führt das nicht selten zu Ärger und einer schlechten Beziehung zwischen Eltern und Kindern, wenn die Hausaufgaben mal nicht so klappen wie gewünscht. 

In unserer Studie zum Thema Nachhilfe begründen Eltern außerschulische Lernförderung hauptsächlich damit, dass Gelerntes besser verinnerlicht wird (64 %) und Leistungen verbessert werden sollen. Denn bessere Noten bedeuten bessere Zukunftschancen für Kinder (62 %).

Das Image von Nachhilfe habe sich im Laufe der Zeit gewandelt. Nachhilfe bedeute laut Hurrelmann heute nicht mehr dem Wortsinn nach das Nachholen von Stoff oder den Ausgleich von Defiziten. Man müsse vielmehr von Ergänzungsangeboten, Zusatzunterricht am Nachmittag oder von Lernbegleitung reden.
„Das, was an Nachhilfeinstituten und professioneller Lernunterstützung hierzulande existiert, ist meist von sehr hoher Qualität. Diese Angebote bieten eine individuelle Diagnose des Lernstandes eines Kindes. Sie sind einfühlsam, messen ganz genau die Fortschritte der Schüler, ermutigen den Einzelnen gezielt zu weiterführenden Lernschritten.“

Es gilt also, die Stigmatisierung der Nachhilfe, die teils noch immer stattfindet, aufzuheben und diese als erweitertes Lernangebot zu verstehen, welches zusätzliche Möglichkeiten schaffen und neue Perspektiven auf ein Thema eröffnen soll. Dennoch sollten Eltern nicht vergessen, dass ein möglichst guter Schulabschluss nicht alles ist. Es muss nicht immer das Gymnasium sein, auch wenn viele Eltern sich natürlich den bestmöglichen Abschluss für ihre Kinder wünschen. Dies erzeugt im schlimmsten Fall allerdings einen Leistungsdruck auf die Kinder, dem viele nicht gewachsen sind. 

Das vollständige Interview zum Thema Nachhilfe mit Bildungsexperte Klaus Hurrelmann finden Sie hier .

Zu Klaus Hurrelmanns wichtigsten Arbeitsbereichen zählen die Sozialisations- und Bildungsforschung mit den Schwerpunkten Familie, Kindheit, Jugend und Schule sowie die Gesundheits- und Präventionsforschung.[2]

[1] Die Zahlen sind das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Forsa im Auftrag von scoyo und dem Studienkreis durchführte. Befragt wurden 1002 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren mit schulpflichtigen Kindern im Haushalt.

Studie zum Thema Nachhilfe

Katharina Looks

Infografik zur Nachhilfe-Studie
© scoyo

Wie viel Nachhilfe benötigt Ihr Kind? Mehr als 50 Prozent der Schüler in Deutschland erhalten zusätzliche Lernförderung – so das Ergebnis der von scoyo in Auftrag gegebenen Studie zum Thema Nachhilfe. [1]

Umfrage zeigt: Eltern sind Nachhilfelehrer Nr. 1

„Mama, kannst du mir das mal bitte erklären …?“ Sie kennen diese Situation vielleicht. Vielen Familien geht es ähnlich: Drei von vier Eltern sehen sich laut der Nachhilfestudie in der Pflicht, ihr Kind beim Lernen nach Schulschluss zu unterstützen. Es sind meist Mütter, Väter oder andere Familienangehörige, die den Kindern selbst Nachhilfe zur Vertiefung des Schulstoffs geben. 22 Prozent sind dagegen der Meinung, dass dies die Aufgabe der Schule oder professioneller Anbieter sei. Zusatzangebote werden natürlich auch wahrgenommen. Die Nachhilfestudie zeigt zudem, dass etwa jedes sechste Kind mit Computer- und Onlineprogrammen lernt, ungefähr jedes zehnte mit der Hilfe von Mitschülern, Nachbarn oder Studenten. 6 Prozent der befragten Eltern entscheiden sich für professionelle Nachhilfe für ihr Kind.

Nachhilfe wird am häufigsten im Problemfach Mathe benötigt

Und wieder ist es das Fach Mathe! Laut unserer Studie zum Thema Nachhilfe hat jedes zweite Kind, das am Nachmittag zusätzlich lernt, Nachholbedarf in Mathe. Das Fach Deutsch liegt mit 40 Prozent auf Platz 2, dicht gefolgt vom Fach Englisch, für das jedes dritte geförderte Kind Zeit zum Lernen investiert.

Image von Nachhilfe hat sich gewandelt

Egal, für welches Fach und in welcher Form Nachhilfe in Anspruch genommen wird, eins haben alle Eltern gemeinsam: Sie wünschen sich nur das Beste für ihr Kind. In unserer Studie begründen die befragten Eltern die zusätzliche Förderung ihrer Kinder vor allem mit dem Wunsch nach besserem Lernerfolg (64 Prozent). Sie haben die Hoffnung, dass gute Noten bessere Zukunftschancen für die Kinder bedeuten (62 Prozent). 59 Prozent der Schüler nutzen Nachhilfe, um sich gezielt auf Klassenarbeiten oder Abschlussprüfungen vorzubereiten. Nachhilfe kann viele Gründe haben. Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Bildungsexperte der Hertie School of Governance, fasst in unserem Experteninterview die Nachhilfesituation in Deutschland folgendermaßen zusammen: „In den letzten drei Jahrzehnten hat es sich entwickelt, dass Nachhilfe nicht mehr dem Wortsinn nach das Nachholen von Stoff oder Ausgleichen von Defiziten bedeutet. Eigentlich müssten wir von Ergänzungsangeboten oder von Lernbegleitung neben der Schule sprechen. Denn Eltern wünschen dauerhafte Unterstützung für ihre Kinder, weil sie glauben, die Schule schaffe das nicht allein und sie selbst seien überfordert.“

Professionelle Nachhilfe kann Eltern entlasten

Nachhilfe-Studie: 46 Prozent der Kinder lernen mit ihren Eltern
© Monkey Business Images/Shutterstock

Zeitnot, Stress und das Pflichtgefühl als Eltern, das eigene Kind bestmöglich zu unterstützen, kann den Familienalltag belasten. Professionelle Lernangebote können hier eine Orientierungshilfe geben und Sie in Ihrer Elternrolle ein wenig entlasten. Aus dieser Motivation heraus haben scoyo und der Studienkreis ab Herbst 2013 eine Kombination aus eigenständigem Onlinelernen und gezielter Eins-zu-eins-Nachhilfe angeboten. Unser Ziel: individuelle Lernunterstützung zu leisten, die den Schülern optimale Voraussetzungen gibt, mit Motivation und Erfolg zu lernen.

[1] Die Zahlen sind das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die forsa im Auftrag von scoyo und dem Studienkreis durchführte. Befragt wurden 1002 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren, in deren Haushalt schulpflichtige Kinder leben.

Studie Lernbegleitung: Eltern nehmen das Heft selbst in die Hand

Katharina Looks

Individuelle Förderung: Nach Schulschluss helfen Eltern nach
© scoyo

forsa-Umfrage zeigt: Jeder vierte Elternteil glaubt, dass die Schule Kinder nicht optimal fördere. Fast alle halten zusätzliche Lernangebote für sinnvoll. Doch woran liegt das und was können Eltern tun?

Viele trauen der Schule nicht mehr zu, dass diese die Kinder angemessen fördert. Die Folge: Immer mehr Mütter und Väter nehmen das Heft selbst in die Hand. Der Umfrage zufolge können sich insgesamt 83 Prozent aller befragten Eltern vorstellen, ihre Kinder mit zusätzlichen Lernangeboten zu unterstützen. Bei den Eltern sehr guter Schüler sind es sogar 86 Prozent.

Warum Eltern auf zusätzliche Lernangebote setzen

Die häufigsten Gründe, warum Eltern auf außerschulische Lernangebote setzen: Um das Mitkommen ihrer Kinder zu sichern oder ihnen mehr individuelle Förderung zu bieten als die Schule leisten kann (jeweils 61 Prozent). 59 Prozent der befragten Eltern halten zusätzliche Lernangebote für sinnvoll, um die Noten zu verbessern. Auch um Noten zu halten (52 Prozent) oder den Übergang in eine andere Schulform zu erleichtern (49 Prozent), würden sich Eltern für die Ergänzung zum Unterricht entscheiden.

Das Vertrauen in die Schule sinkt

„Eltern ist heute mehr denn je bewusst, dass Kinder im Idealfall individuelle Lernangebote brauchen. Aber vielen Lehrkräften ist es nicht möglich, im eng getakteten Schulalltag jedes einzelne Kind im Blick zu behalten“, erklärt Daniel Bialecki, Geschäftsführer der scoyo GmbH. Auch Eberhard Kwiatkowski, Vorsitzender der Landeselternkonferenz Nordrhein-Westfalen, bestätigt diese Sicht der Eltern: „Wir wissen, dass sich viele Schulen bei der individuellen Förderung schwer tun. Das ist sicherlich auch ein entscheidender Faktor für das Milliardengeschäft der Schülernachhilfe“. Als weiteren Faktor sieht er die Einführung des achtjährigen Abiturs, kurz G8.

Nachhilfe ist keine Dauerlösung

Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2010 zufolge besuchen je nach Klassenstufe, Region und Schulform zwischen sechs und 24 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland kommerziellen Nachhilfeunterricht. Aber nicht jeder Wunsch nach mehr Lernerfolgen lässt sich mit klassischem Nachhilfeunterricht erfüllen. „Nachhilfe blickt traditionell auf die Defizite, also die Schwächen der Schülerinnen und Schüler“, erläutert Bialecki. „Eine dauerhafte individuelle Förderung muss aber bei Fähigkeiten der Kinder ansetzen und diese weiter ausbauen.“ Angelika Stein, Gründerin des Netzwerks „Schule sorglos“, hält Nachhilfe für „keine ganzheitliche Lösung, sondern eher ein Pflaster, das Sinn ergibt, wenn eine kleine Wunde versorgt werden muss.“ Zum Beispiel ließen sich auf diese Weise konkrete Wissenslücken schließen. „Nachhilfe greift aber nicht mehr, wenn sie abhängig macht und Schule nur noch funktioniert, weil das Kind zur Nachhilfe geht“, sagt sie.

Eltern sehen sich als Lernbegleiter

Als Lernbegleiter Nummer eins sehen sich vor allem die Eltern selbst in der Pflicht. Das zeigte 2013 eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo, in der sich 74 Prozent diese Rolle zuschrieben. Aber viele sind unsicher, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen. „Immer wieder fragen uns Eltern, welche Lernangebote geeignet sind oder wie viel Kontrolle angemessen ist“, erzählt Bialecki. Er rate dann häufig, vor allem die Lernmotivation der Kinder durch individuelle Angebote zu steigern. Einen zu engen Schulterblick hält er nicht für hilfreich: „Nur wenn die Kinder Lernaufgaben eigenständig bewältigen, erleben sie sich als unabhängig.“

Lernbegleitung – was Experten raten

Wir haben ein Booklet zur Studie erstellt, in dem wir auch Experten zu Wort kommen lassen. Erfahren Sie, was Angelika Stein, Lerntrainerin und Gründerin von Schule sorglos, Eberhard Kwiatkowski, Vorsitzender der Landeselternkonferenz NRW und Martin Löwe, Vorsitzender des Bayerischen Elternverbands, zu unseren Ergebnissen sagen  inklusive vieler Tipps für Eltern: 

*Quelle: Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo unter 1.004 Eltern schulpflichtiger Kinder. 

 

Terminhinweis: 3. Digitaler Elternabend – Zeugniszeit

Beim 3. scoyo-Elternabend im Netz diskutieren Experten über Zeugnisse und geben Eltern Tipps © scoyo Am Mittwoch, 21. Januar, um 20 Uhr können Eltern beim dritten digitalen Elternabend mitdiskutieren. Diesmal geht es um das Thema „Zeugniszeit: Trösten? Loben? Locker bleiben? So reagieren Eltern richtig“.

Beim vergangenen digitalen Elternabend diskutierten Experten über Facetten und das richtige Maß zusätzlicher Förderung: hier anschauen

Sprachferien für Kinder – Worauf ist zu achten?

Katharina Looks

Sprachferien heißt für viele Kinder Spaß. Doch das gilt längst nicht für alle
© Travelworks

Sprachreisen sind längst nicht mehr nur Jugendlichen vorbehalten. Immer mehr junge Schüler zieht es ins Ausland. Doch sind Sprachferien wirklich für jedes Kind geeignet und worauf sollten Eltern achten?

Für viele Unternehmen sind sehr gute Englischkenntnisse bei der Auswahl von Bewerbern ein Muss, eine zweite Fremdsprache gehört mittlerweile zum guten Ton. Kultusministerkonferenz und Europäischer Rat unterstützen diese Entwicklung und empfehlen, Kinder so früh wie möglich an andere Sprachen heranzuführen.

Sprachferien für Kinder: Schon in der Grundschule ein Thema

Immer mehr Eltern folgen diesem Rat und schicken ihre Kinder schon früh in die Sprachferien. Laut dem Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) waren von 160.000 Sprachreisenden im Jahr 2013 rund 15 % zwischen sechs und 13 Jahre alt.

Viele Möglichkeiten, viele Angebote: Doch das A und O ist Spaß!

Auf diese Nachfrage reagieren natürlich auch die Reise-Veranstalter. So bietet TravelWorks beispielsweise mittlerweile auch vergleichsweise kurze (ein bis vier Wochen) Sprachferien für Kinder in Berlin oder Limburg an. Durch die Teilnahme von englischen, spanischen oder französischen Schülern und gemeinsamen Ausflügen, Workshops und Sprachkursen bringen sich die Sprachreisenden gegenseitig Vokabeln und Redewendungen bei; Tandem-Lernen heißt das in der Fachsprache. Und Berlin ist im günstigsten Fall gar nicht weit weg von zu Hause.

Wer sich schon zutraut, etwas weiter weg zu reisen, kann sogenannte Sprachcamps in England, Spanien oder Frankreich besuchen und hier mit Schülern verschiedenster Kulturen über mehrere Ferien-Wochen zusammenleben. Sprachkurse, Ausflüge und Sportaktivitäten bieten bei vielen Veranstaltern ein abwechslungsreiches Rundum-Paket, das wirklich Spaß machen kann und nicht nur zusätzlich Stress für die Kinder bedeutet.

Doch das sind nur zwei der Möglichkeiten, die sich heute in puncto Sprachferien für Kinder bieten. Der FDSV geht von insgesamt rund 140 Sprachreise-Anbietern aus. Nur knapp die Hälfte von ihnen ist professionell unterwegs, dazu gehören unter anderem TravelWorksOffaehrte und Berlitz. Eine Übersicht finden Sie auf fdsv.de.

Sind Sprachferien für mein Kind eine gute Idee? Eltern unter Druck

Und so bedeutet die zunehmende Internationalisierung auch Druck für viele Eltern. Kann ich mein Kind schon ins Ausland schicken? Welchem Anbieter kann ich vertrauen? Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Wahl eines Angebots achten müssen, für welche Kinder sich die Sprachferien lohnen und wann es heißt, lieber noch etwas zu warten.

Auf geht´s – Für diese Kinder machen Sprachferien Sinn:

  • Gute Schüler: Viele Eltern gehen davon aus, dass Kinder durch eine zweiwöchige Sprachreise in den Ferien ihre Noten schnell und einfach verbessern können. Ein Trugschluss: Sprachferien sind nämlich vor allem für gute Schüler geeignet, ihre Noten weiter zu verbessern. Sie fühlen sich meist schon wohl im Umgang mit der Sprache und haben weniger Scheu, mit Kindern aus anderen Ländern in Kontakt zu treten.
  • Schüchterne Schüler mit Talent: Helfen können Sprachferien auch den Kindern, denen es schwerfällt, sich im Unterricht zu melden – aber dennoch ein Faible für die Sprache haben. Ein kurzer Auslandsaufenthalt im anderen Land kann unterstützen, Sprachbarrieren zu überwinden. Schön sind hier auch Tandem-Angebote: Hier lehren sich Schüler gegenseitig die jeweils fremde Sprache und sehen, dass es auch für andere schwierig sein kann, sich Vokabeln und Grammatik zu merken. Ist das Selbstbewusstsein gestärkt, klappt´s auch mit den Noten zuhause gleich viel besser. Oft erwarten Kinder einfach viel zu viel von sich selbst.
  • Schwer zu motivierende Kinder: Sprachferien eignen sich auch gut für Kinder, die eher unmotiviert sind, Vokabeln zu lernen. Für sie macht es wahrscheinlich mehr Sinn, wenn sie ganz nebenbei ihre Sprachkenntnisse verbessern, zum Beispiel beim Fußballspielen. In diesem Fall sollten Sie explizit darauf achten, dass das Sprach-Angebot auf „Lernen mit Spaß“ ausgerichtet ist. Generell ist es positiv, wenn Sprachferien für Kinder große Teile vom spielerischen Lernen beinhalten – denn wer opfert schon gern seine Ferien, um wieder die Schulbank zu drücken?
  • Offene Kinder: Generell sollten die Schüler, die in den Ferien an einer Sprachreise teilnehmen, offen sein und selbst Lust haben, ein fremdes Land und eine andere Kultur kennenzulernen. Denn das ist – neben dem Sprachaspekt – das weitere wichtige Motiv für einen Auslandsaufenthalt. Kinder lernen durch eine Sprachreise schnell, auf eigenen Beinen zu stehen und stärken ihr Selbstbewusstsein. Ob Ihr Kind dazu bereit ist, bekommen Sie häufig sehr schnell heraus: Wenn es gern bei anderen übernachtet (nicht nur bei dem besten Freund oder bei Oma und Opa) und sich auf die nächste Klassenreise richtig freut, scheint Ihr Kind wirklich Spaß daran zu haben, mal ein paar Nächte nicht zu Hause zu schlafen.

Vorsicht – Hier sind Sprachferien nur bedingt zu empfehlen:

  • Kinder mit Heimweh: Hat Ihr Kind schnell Heimweh und ist es generell ein eher ängstlicher Typ, dann könnten Sprachferien genau das Falsche sein – hier treffen die Teilnehmer nämlich nicht nur auf fremde Personen, sondern auch auf eine fremde Sprache. Das könnte sich für viele Schüler schrecklich anfühlen. Generell lernen Kinder am besten, wenn sie begeistert und interessiert sind (>Whitepaper Lernmotivation). Das liegt daran, dass im Gehirn Informationen mit Gefühlen verknüpft und so langfristig gespeichert werden. Hat Ihr Kind also Angst vor neuen Situationen, würde es womöglich noch mehr Scheu und Barrieren entwickeln. In diesem Fall wäre es wohl sinnvoller, gemeinsam als Familie einen Trip ins Ausland zu planen und die Kinder so langsam an Neues zu gewöhnen. Auch könnte es von Vorteil sein, wenn der Schüler mit Freunden an den Sprachferien teilnimmt – wobei hier die Gefahr groß ist, dass sich nur auf Deutsch unterhalten wird.
  • Kinder, die sich selbst noch nicht viel zutrauen:  Wie selbstständig ist Ihr Kind schon im Alltag? Hat es Scheu davor, auch mal alleine unterwegs zu sein oder bestimmte Sachen wie Einkäufe zu erledigen? Traut es sich, aktiv nach Hilfe zu suchen und Probleme in einer Gruppe anzusprechen? Dies sollte gegeben sein, damit eine Sprachreise auch wirklich als positives Erlebnis wahrgenommen wird.
  • Kurze Sprachreisen sind nicht DIE Lösung von Schulproblemen. Sind die Noten schlecht und sollen schnell verbessert werden, bringt ein kurzer Aufenthalt im Ausland meist gar nichts. Bei Sprachferien von bis zu dreiwöchiger Dauer geht es eher darum, Selbstbewusstsein zu tanken, Sprachbarrieren zu überwinden und neue Kulturen kennenzulernen. Also Vorsicht vor Anbietern, die mit einer schnellen Verbesserung der Noten um eine oder zwei Zensuren werben. Das sollte nicht im Vordergrund stehen! Bei schlechten Noten ist punktuelle Nachhilfe bei einem geeigneten Anbieter also besser geeignet. Doch auch Sie als Eltern können helfen, Ihrem Kind die Sprache auf andere Art und Weise näherzubringen. Lesen Sie beispielsweise ab und an ein einfaches, englisches Buch oder schauen Sie einen englischen Film, der speziell für Schüler gemacht ist (Kreative Lernmethoden für Schüler).

Worauf Sie bei der Wahl von Sprachferien für Kinder achten sollten:

  • Fragen Sie sich vorab immer, welches Angebot zu Ihrem Kind passt, wo die Probleme und Stärken liegen und was eigentlich mit der Reise bezweckt werden soll.
  • Achten Sie auf die Reisebeschreibung des Veranstalters: Je präziser die Details, desto besser. Außerdem gehören AGBs und ein Versicherungsschutz ebenso zu einem seriösen Veranstalter wie die Erreichbarkeit: Rufen Sie also unbedingt auch mal beim Anbieter an und/oder vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch. Worauf der Ansprechpartner auf jeden Fall eine Antwort parat haben sollte, ist die Frage nach den Unterrichtsstunden, den Betreuern und welche Leistungen ganz allgemein im Preis eingeschlossen sind.
  • Generell sollten Sie darauf achten, dass die Lehrer nicht ausschließlich Muttersprachler sind, sondern auch Pädagogen und deutschsprachige Mitarbeiter greifbar sind – so ist immer jemand „Bekanntes“ da, wenn´s mal Heimweh geben sollte. Das Positive an Muttersprachlern als Lehrer: Sie kennen meist die Umgangssprache, wissen viel über Kultur und Lebensweise und können das fremde Land den Schülern so viel besser näherbringen.
  • Je jünger das Kind, desto weniger sollte es allein sein. Sie sollten deshalb darauf achten, dass genügend Betreuer zur Verfügung stehen.
  • Die Lerngruppe, die an den Sprachferien teilnimmt, sollte nicht mehr als 15 Schüler umfassen.
  • Besonders effektiv ist die Sprachreise, wenn unterschiedliche Nationalitäten zusammenkommen – auch wenn´s erst einmal komisch ist, sich nicht ausschließlich in der eigenen Sprache unterhalten zu können. So bleiben deutsche Schüler nämlich nicht nur unter sich, sondern können sich mit anderen austauschen.

Gut zu wissen: Laut FDSV beträgt die durchschnittliche Dauer einer Sprachreise 2,2 Wochen und kostet im Durchschnitt 1.205 Euro.

Alle Artikel zum Thema Lernen in den Ferien mit vielen Tipps gibt´s hier: Übersicht Lerntipps für die Ferien

Mehr zum Thema Sprachen lernen in den Ferien: Interview mit Reiseveranstalter TravelWorks

Sprachen lernen in den Ferien: Interview mit TravelWorks

Katharina Looks

Die richtige Mischung aus Sprachkurs und Freizeit ist wichtig
© Travelworks

Immer mehr jüngere Schüler wollen in den Ferien ihre Sprachkenntnisse verbessern oder eine neue Sprache lernen. Torsten Pankok, Geschäftsführer vom Reiseveranstalter TravelWorks erzählt, worauf es bei Sprachreisen ankommt.

scoyo: Wie sinnvoll ist es, dass Schüler in den Ferien Sprachen lernen und hierfür an Sprachreisen teilnehmen?

Torsten Pankok: Eine Sprache zu erlernen, besteht aus mehr als nur Vokabeln zu pauken und Grammatikformeln zu büffeln. Viele Schüler tun sich schwer damit, die zu erlernende Sprache in der Klassensituation aktiv zu praktizieren – es fehlen oft die Sprechanlässe oder es fehlt auch der Mut, vor den Mitschülern eventuell Fehler zu machen. So geht viel Gelerntes möglicherweise schnell wieder verloren. Darum ist es sinnvoll, eine Sprache dort zu lernen, wo sie gesprochen wird – im Mutterland der Sprache!

scoyo: Aber sind die Ferien nicht zur Erholung da?

Torsten Pankok: Natürlich ist es wichtig, dass sich Schüler in den Ferien erholen und auch mal Nichtstun dürfen, aber mit einer guten Mischung aus Unterricht am Vormittag und spannenden Freizeitaktivitäten am Nachmittag kann man Kinder gut motivieren, eine Sprache in den Ferien zu lernen. Zudem sind Kinder grundsätzlich lern- und wissbegierig, und der Unterricht in den Sprachschulen ist in den meisten Fällen kommunikativer und abwechslungsreicher als der Fremdsprachenunterricht in der heimischen Schule. Er muss schließlich keine übergeordneten Lehrpläne beachten, was nicht bedeutet, dass er unstrukturiert und planlos erfolgt.

scoyo: Warum ist es wichtig, dass beim Sprachen lernen in den Ferien nicht nur die Schulbank gedrückt wird?

Torsten Pankok: Auf Ausflügen, bei verschiedenen Freizeitaktivitäten oder auch einfach beim Einkauf um die Ecke können die Schüler direkt anwenden, was sie im Unterricht gelernt haben. So prägen sich Vokabeln und Inhalte schneller ein und die Schüler entwickeln den Mut, die Sprache nicht nur zu lernen, sondern auch im Alltag anzuwenden. In einer gelösten Atmosphäre fernab des Klassenzimmers fällt es Schülern leichter, die Hemmungen, eine fremde Sprache zu sprechen, zu überwinden. Darum ist wichtig, dass gut konzipierte Schülersprachreisen nicht nur einen qualitativ hochwertigen Sprachunterricht, sondern auch ein ansprechendes Freizeitprogramm beinhalten, bei dem die Schüler untereinander, aber auch mit anderen internationalen Schülern ihre Sprachkenntnisse auf die Probe stellen können.

scoyo: Gibt es eine ideale Mischung aus Freizeit und Unterricht, also ein effektives „Sprach-Lern-Rezept“ für die Ferien?

Torsten Pankok: Auch wenn manche Eltern denken, sie müssten ihre Kinder zu einem sehr intensiven Sprachkurs mit sechs Unterrichtsstunden täglich oder mehr anmelden, so sollte immer noch genug Zeit für spannende Freizeitaktivitäten bleiben. Gute Sprachreiseveranstalter bieten den Schülern bzw. deren Eltern verschiedene Destinationen an. Hier sollte man dann mehrere Optionen bei der Kurs- bzw. Stundenauswahl haben. So können die Schüler zusammen mit ihren Eltern entscheiden, wie intensiv die Sprache gelernt werden soll. Wichtig bei den Angeboten von TravelWorks ist zudem, dass Freizeit und die Gelegenheit, die Sprache im Alltag zu testen, nicht zu kurz kommen. Das Angebot an spannenden Aktivitäten muss zudem stimmig und vielfältig sein. Die Schüler sollen sich wohlfühlen und sich gelöst und mutig an die Sprache heranwagen.

scoyo: Und was halten Sie von Sprachferien für Grundschüler? Gibt es Ihrer Meinung nach ein „zu früh“ in puncto Sprachen lernen in den Ferien?

Torsten Pankok: Wenn ich mir das Alter unser diesjährigen Kunden bei den Schülersprachreisen anschaue, so sind nur sehr wenige Schüler darunter, die unter 13 Jahre alt sind (ca. 6%), auch wenn einige unserer Programme durchaus für jüngere Teilnehmer buchbar wären.

Von meinen internationalen Kollegen bspw. in Russland oder der Türkei weiß ich, dass in diesen Ländern sehr wohl auch Schüler im Alter zwischen 8-12 Jahren auf eine Sprachreise geschickt werden. Ich denke nicht, dass wir hier in Deutschland diesem Trend folgen werden. Wenn Kinder in diesem Alter (ohne Eltern) in ein fremdes Land reisen, deren Mentalitäten, Sprache und Kultur ihnen noch nicht vertraut sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder Heimweh oder andere Probleme bekommen, natürlich sehr viel größer. Ich finde ab 12 oder 13 Jahren sind Kinder in einem guten Alter, mit der ersten Sprachreise ins Ausland zu starten. Und für die Schüler, die schon früh gern reisen und auch kein Problem damit haben, einige Tage von den Eltern getrennt zu sein, bietet sich eine Sprachreise innerhalb Deutschlands an. Da hier auch internationale Schüler teilnehmen, bringen sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig die Sprache bei.

scoyo: Wie kommt es, dass bei Sprachferien in Deutschland auch internationale Schüler dabei sind?

Torsten Pankok: Das sind zum einen Schüler, die nach Deutschland kommen, um genau wie deutsche Teilnehmer Englisch zu lernen. Es können aber auch Kinder und Jugendliche sein, die hierher kommen, um Deutsch zu lernen. So treffen sich deutsche und internationale Schüler in den Kursen oder spätestens bei den gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Und auch hier können sie dann im Gespräch miteinander das Gelernte direkt anwenden, weil sie sich mitunter gar nicht anders als auf Englisch verständigen können. Davon profitieren dann sowohl die deutschen als auch die internationalen Teilnehmer.

scoyo: Wie früh sollten Eltern sich mit der Planung einer Sprachreise für ihre Kinder beschäftigen? Wie schnell sind die Kurse ausgebucht?

Torsten Pankok: Es gibt beliebte Ziele, in denen die Plätze schon früh knapp werden können – dazu zählen bspw. die Südküste Englands, London oder Malta. Wer also sichergehen will, dass er die Sprachschule seiner Wahl auch wirklich besuchen kann, sollte sich möglichst frühzeitig anmelden – also gerne schon im Frühjahr oder wenn die Ferienplanung der Familie Anfang des Jahres beginnt. Bei TravelWorks können sich Kurzentschlossene aber generell auch noch bis zu zwei Wochen vorher für eine Schülersprachreise anmelden.

scoyo: Welche Gütesiegel sind die Wichtigsten, die jeder seriöse Sprachreise-Anbieter vorweisen sollte?

Torsten Pankok: Es gibt verschiedene Siegel, die für uns Sprachreiseveranstalter eine Rolle spielen. Das wichtigste Gütesiegel ist mit Sicherheit das DIN-Zertifikat über die Europäische Sprachreise-Norm EN 14804. Die DIN-Zertifizierung überprüft die (Schüler-)Sprachreisen hinsichtlich der erbrachten Leistungen. Weitere Kriterien sind die Mitgliedschaften und Auszeichnungen in Verbänden wie dem Fachverband Deutscher Sprachreiseveranstalter (FDSV), der Association of Language Travel Organisations (ALTO) und der International Association of Language Centres (IALC), bei denen Sprachreiseveranstalter zur Aufnahme diverse Qualtitätschecks bestehen müssen. Ziel aller Siegel ist es, den Kunden zu garantieren, dass sie von einem Sprachreiseveranstalter stets eine Top-Qualität mit professionell arbeitenden Sprachschulen erwarten können.

scoyo: Was heißt das genau?

Torsten Pankok: Dazu gehört beispielsweise eine kompetente und individuelle Betreuung, leidenschaftlicher Service, Zuverlässigkeit und ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Zudem sollten die Kundenberater die Gegebenheiten vor Ort genau kennen. Einige Veranstalter – so auch TravelWorks – schickt in beliebte Destinationen auch eigene (deutschsprachige) Betreuer mit und gewährleistet die Erreichbarkeit des Büros in Deutschland durch eine 24-Stunden-Notrufnummer.

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TravelWorks ist ein zertifizierter Reiseveranstalter und schickt seit über 20 Jahren Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Reisen – derzeit sind es rund 10.000 pro Jahr. Jeder im Team von TravelWorks, so heißt es auf der Website, hat selbst durch Jugendreisen und Auslandsaufenthalte umfangreiche Auslandserfahrungen gesammelt.

Alle Artikel zum Thema Lernen in den Ferien mit vielen Tipps gibt´s hier: Übersicht Lerntipps für die Ferien

Problemkind deutsches Schulsystem: (Verbesserungs-)Wünsche an die Schule

Katharina Looks

Das deutsche Schulsystem hat viele Baustellen – Was sich Eltern wünschen
© pixabay.com

Beim scoyo ELTERN! Blog Award 2018 haben wir nach Gedanken zum Thema “Nachhilfe&Förderung: Was hilft Kindern wirklich?” gefragt – und so viele tolle Texte erhalten, die wir unbedingt teilen wollen. Lesen Sie in diesem Artikel die Wünsche an ein (besseres) deutsches Schulsystem von 16 der Bloggerinnen.

Klare Pausenzeiten zum Essen, mehr Förderung in der Grundschule oder das Streichen von Sonderschulen: Die (Verbesserungs-)Wünsche an das deutsche Schulsystem dieser 16 Bewerberinnen für den scoyo ELTERN! Blog Award 2018 Autorinnen könnten kaum verschiedener sein. Und doch sind sie sich alle in einem Punkt einig: Es muss sich etwas verändern. Lassen Sie sich von diesen Texten inspirieren!

#1: Schluss mit Leistungsdruck und schlechtes Miteinander: 10 Gründe gegen die Regelschule von ‘Sandra Schindler’

Sandra Schindler © Sandra sieht rot, wenn sie an die Probleme der Regelschulen denkt. Was sie am meisten stört? Auf jeden Fall sind Mobbing und Leistungsdruck ganz vorne mit dabei. Insgesamt 10 leidenschaftliche Punkte führt sie in ihrem Text ‘Waldorfschule Teil 1: Warum ich begann, an der Regelschule zu zweifeln’ an. Außerdem gibt sie allen Eltern Tipps, die sich für ihre Kinder einen alternativen Bildungsweg zur Regelschule wünschen.

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#2: Eltern sollten entscheiden, welche Schule zu ihrem Kind passt, findet ‘Glucke und so’

Glucke und so © Mit der Einschulung müssen sich viele Eltern zum ersten Mal ernsthaft mit dem Schulsystem auseinandersetzen. Dani gefällt nicht unbedingt, was sie sieht. Aber sie hat auch klare Verbesserungsvorschläge. Da wäre zum Beispiel die elektronische Chipkarte für alle Schulausgaben oder jahrgangsübergreifende Unterrichtsstunden. In ihrem Beitrag ‘Der nächste große Schritt – Gedanken zur Einschulung’ schildert sie zusätzlich, dass Förderung für sie bereits bei der Schulwahl für ihre Kinder beginnt.

Zum Beitrag von Glucke und so
 

#3: Den Schonraum der Sonderschulen können wir auch an normalen Schulen aufbauen, findet ‘Kleinstadtlöwen’

Kleinstadtlöwen © Über Inklusion an deutschen Schulen wird seit Jahren hitzig diskutiert. Als Mutter eines behinderten Sohnes hat die Löwenmama einen ganz besonderen Bezug zu diesem Thema. Inklusives Lernen gestaltet die Gesellschaft von morgen, argumentiert sie in ihrem Beitrag ‘Warum Inklusion die beste Förderung ist – und die Sonderschule endlich der Vergangenheit angehören sollte’. Nur so können behinderte und nicht-behinderte Menschen voneinander lernen. Und von einer empathischeren Gesellschaft profitieren wir doch am Ende alle, oder?

Zum Beitrag von Kleinstadtlöwen

#4: Wir sollten die Rahmenbedingungen besser an die Schüler anpassen, schreibt ‘Ellas Blog’

Ellas Blog © Wegen ihnen müssen Abläufe oft deutlich visualisiert werden und sie erhalten so viel Anleitung wie sie benötigen: Geht die besondere Rücksichtnahme, die Autisten entgegengebracht wird, tatsächlich zu Lasten ihrer Mitschüler? In Wirklichkeit können sehr viele Kinder davon profitieren, so die These von Ella in ihrem Text ‘Welche Rahmenbedingungen Autisten und vielen anderen Schülern helfen’. Denn Stille im Klassenzimmer kommt schließlich nicht nur Autisten zugute, sondern allen.

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#5: Ein Gedicht über die ideale Schule, verfasst von ‘In Kinderschuhen’

In Kinderschuhen © Es müssen nicht immer viele Worte sein, um seine Gefühle auszudrücken. Getraud hat ein Gedicht geschrieben, in dem sie als Mutter und Lehrerin ihren Traum von einer besseren Schule schildert. In ihrem Traum gibt es keine Strafen und Zwänge, Kinder dürfen einfach Kinder sein und ihren Lernweg individuell wählen.

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#6: Im Erleben liegt der Kern des erfolgreichen und motivierten Lernens, sagt ‘Zuckersüße Äpfel’

Zuckersüße Äpfel © Früher hat Tanja mal ein Arbeitsblatt über Bäume und ihre Blätter ausgefüllt. Stünde sie heute im Wald, würde ihr die richtge Zuordnung mehr als schwerfallen. In ihrem Beitrag ‘Lernen zum Erlebnis werden lassen’ berichtet sie von den neuen Lernmethoden in der Klasse ihrer Tochter. Sie besuchen den Imker und den Schäfer oder schnitzen im Matheunterricht. Und erlebt, wie nachhaltiges Lernen funktionieren kann. Seit sie die Begeisterung ihrer Tochter beobachtet, wünscht sich Tanja, ihre Klasse wäre damals zum Lernen in den Wald gegangen.

Zum Beitrag von Zuckersüße Äpfel

Tanja ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#7: ‘mindfulsun’ lässt ihre zwei Schulkinder zum Thema Schule zu Wort kommen

mindfulsun © Wer kann am besten entscheiden, was Schüler wirklich brauchen? Lehrer? Experten? Eltern? Am besten die ‘Betroffenen’ selbst! Der Text ‘Eine bessere Schule aus unserer SIcht – Auch wir Schüler möchten zu Wort kommen’ von ‘mindfulsun’ zeigt genau diese Perspektive. Ihre Söhne schreiben unter anderem darüber, was sie an der Schule gehasst haben und welche Unterstützung ihnen Zuhause geholfen hat. Dass es nie Ärger bei schlechten Noten gab, wissen sie besonders zu schätzen. Auf den frühen Unterrichtsanfang hätten sie jedoch getrost verzichten können.

Zum Beitrag von mindfulsun

mindfulsun, oder viel besser ihre beiden Söhne sind 2018 unter den Finalistien des scoyo ELTERN! Blog Awards. Die Sieger werden von den LeserInnen direkt gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#8: Kommen Schüler nicht im Lehrplan vor, erstickt ihr Wissensdurst, warnt ‘familieberlin’

familieberlin © Wenn Frau Y nicht gewesen wäre, würden wir inzwischen womöglich auf dem Mars leben oder müssten uns keine Sorgen um den Klimawandel machen. Denn ohne sie wäre Bella vielleicht Wissenschaftlerin geworden. In ihrem Text ‘Die Reise ins Ungewisse: Menschen, Lehrpläne und Wissensdurst’ teilt sie ihre Hoffnung, dass ihre Kinder solchen Lehrern nicht begegnen. Denn stumpfer Dienst nach Vorschrift tut keinem Schüler gut. Im Gegenteil, er raubt ihm die Begeisterung für das Lernen.

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Bella ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gwählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#9: Unsere Bildungsgesellschaft erfüllt nicht bei allen Kindern ihren Lehrauftrag, findet ‘Mama Maus Blog’

Mama Maus Blog © Jedes Schulkind hat die gleichen Chancen, egal welchen familiären Hintergrund es hat. So sollte es zumindest sein, da sind sich alle einig. Die Realität sieht aber ganz anders aus, schreibt Mama Maus in ihrem Artikel ‘Bildungsgerechtigkeit? Fehlanzeige!’. So studieren weniger Kinder von Nicht-Akademikern als Kinder deren Mütter oder Väter einen Universitätsabschluss besitzen. Ebenso wiederholen zahlreiche Gundschüler eine Klasse, weil ihre Eltern sie nicht beim Lernen unterstützen können oder wollen. Und das Gefühl des Versagens ist für viele Schüler nur sehr schwer abzuschütteln.

Zum Beitrag von Mama Maus Blog

#10: Wir müssen die Pausenzeiten in der Schulen überdenken, fordert ‘Natalia Fisteria’

Natalia Fistera © Wir alle brauchen Pausen, in denen wir uns entspannen und etwas essen, um konzentriert weiterzuarbeiten. Dennoch ist es heute inzwischen der Normalzustand, dass sich Kinder in der Schule zwischen dem Essen des Pausenbrotes und dem Fangenspielen mit Freunden entscheiden müssen. Es ist einfach nicht genug Zeit für beides. So kann es nicht weitergehen, findet Natalia. Sie erklärt in ihrem Beitrag ‘Pause ohne Pausenbrot’ ihre Lösung: eine Pause nur für das Essen und eine allein für das Spielen.

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Natalie ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#11: Wissen wir nicht, warum wir lernen, zieht das Selbstvertrauen in den Keller ein, erklärt ‘Hallo liebe Wolke’

Hallo liebe Wolke © Es wird Zeit, dass das Lernen im Haus der Gefühle in den ersten Stock umzieht. Dorthin, wo die Liebe und der Stolz wohnen. Die Zeit, in der es bei der Angst im Untergeschoss lebte, soll endgültig vorbei sein. Aber das ist gar nicht so einfach, wenn man Herrn Nosferatu als Lehrer hatte. Hallo liebe Wolke teilt in ihrem Beitrag ‘Von der Geschichte, das Lernen lieben zu lernen. (Oder: Das Haus der Gefühle.)’ ihre Wünsche an die Schulzeit ihrer Tochter und erzählt von dem großen Haus des Empfindens, das jeder von uns in sich trägt. 

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Susanne ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#12: Wenn Lehrer und Schüler gemeinsam stolz sind: Eine Geschichte von ‘Kirstenmalzwei’

Kirstenmalzwei © Viele Eltern beklagen, dass sich Lehrer nur auf die Defizite und nicht auf die Erfolge ihrer Schüler konzentrieren würden. Wäre es nicht schön, wenn Schule auch ein Ort wäre, an dem Schüler und Lehrer ihre Meilensteine gemeinsam feiern würden? ‘Die Leiter’ erzählt von einem solchen Moment, den es viel öfter geben sollte. Denn dann wachsen Kinder im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus. Und die Lehrerin ist da, um mitzujubeln. 

Zum Beitrag von Kirsten mal zwei

#13: Bestimmen Kinder selbst, was sie lernen, funktioniert es am besten, rät ‘Kids & Cats’

Kids & Cats © Wenn doch bloß alle Kinder die gleiche Begeisterung für Mathe wie für ihr Lieblingshobby aufbringen könnten. Dann wäre es für Carola wahrscheinlich erst recht kein Problem, dass sich ihr Wohnzimmer in ein Fußballstadion verwandelt hat. In ihrem Artikel ‘Wann fällt unseren Kindern das Lernen besonders leicht? Und was hat Fußball eigentlich mit Mathe zu tun?’ verrät Carola ihren Motivationstrick. Denn eigentlich ist es ganz einfach: Es geht darum, Lernen und Neugier miteinander zu verbinden. Außerdem hilft es, Vorbilder in dem Lieblingssportler, der Lehrerin oder dem Onkel zu finden.

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Carola ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#14: Schule muss wieder Spaß machen, fordert ‘Kuchenerbse’

Kuchenerbse © Eigentlich wollte Victoria das Lernen in unserer Gesellschaft verteidigen. Immerhin ist es woanders doch noch viel schlimmer. Aber dann wurde sie nachdenklich. Beim Rückblick auf ihre eigene Schulzeit erkennt sie, was ihr in schweren Zeiten wirklich geholfen hat. Und entwickelt in ihrem Beitrag ‘Von Neuland, Matheangst und einem sicheren Hafen: Schule 3.0’ ein Rezept für bessere Lehrkräfte in Deutschland. Zu den Zutaten gehören: 1 Tasse Selbstliebe, 1 Packung Weiterbildung und 250g Empathie für seine Mitmenschen.

Zum Beitrag von Kuchenerbse

#15: Was ich dich schon immer mal fragen wollte: Sassi trifft das Schulsystem

liniert-kariert © Was würden Sie dem Bildungssystem sagen, wenn Sie es treffen könnten? Sassi hat in ihrem Beitrag ‘Ein Treffen’ sogar einen Spaziergang mit ihm unternommen. Sie sprechen über den Leistungsdruck, die fehlende Augenhöhe und den Konflikt zwischen Eltern und Lehrern. Zum Glück weiß das System selbst, an welchen Ecken es hapert. Aber es wird ein langer Weg – denn das deutsche Schulsystem läuft auf maroden Krücken.

Zum Beitrag von liniert-kariert

Sassi ist eine scoyo ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden direkt von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

#16: ‘anyworkingmom’ fragt sich, ob das freie Lernen der richtige Weg für ihre Kinder ist

anyworkingmom © Andrea möchte verhindern, dass ihre Kinder den Spaß am Lernen verlieren. Also besucht sie mit ihnen eine Schule für Freilerner. Dort gibt es keine Wandtafel, dafür aber eine Menge Spielzeug, Handwerkssachen und ein Trampolin. Andrea bleibt in ihrem Artikel ‘Freilernen: Schule ohne Druck’ trotzdem weiterhin skeptisch. Verzieht es ihre Kinder, wenn sie immer selbst entscheiden dürfen, was sie tun oder lassen? Zum Glück hat sie noch ein bisschen Zeit, ihre Entscheidung zu treffen.

Zum Beitrag von anyworkingmom


Was würden Sie gerne an Schulen ändern? Schreiben Sie es uns gerne in den Kommentaren, wir sind gespannt!

Praxiserprobte Bloggertipps rund um Hausaufgaben, Zeugnisse, Lernmethoden und Nachhilfe

Katharina Looks

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© kaliantye

Beim scoyo ELTERN! Blog Award 2018 haben wir nach Gedanken zum Thema “Nachhilfe & Förderung: Was hilft Kindern wirklich?” gefragt – und viele hilfreiche Texte erhalten. 10 geben praxiserprobte Tipps zu Hausaufgaben, Zeugnissen und Co.

Hausaufgaben, Zeugnisse und manchmal auch die ein oder andere schlechte Note: All diese Dinge sind untrennbar mit der Schule verwoben. Aber der Umgang mit diesen (manchmal unangenehmen) Angelegenheiten fällt nicht immer ganz leicht. Für den scoyo ELTERN! Blog Award 2018 haben 10 BloggerInnen uns an ihren Erfahrungen und Tipps für das wichtige “Drumherum” von Schule teilhaben lassen. Wir haben sie für Sie zusammengefasst:

#1: Macht euch und euren Kindern keinen Stress, rät ’Kunterbunt und lebensfroh’

Kunterbunt und lebensfroh © Nicht alle Kinder erledigen ihre Hausaufgaben gerne. Angie ist sich bewusst, dass die Übungen sogar oft der größte Auslöser für Stress bei Schulkindern sind. Gerade deshalb fordert sie Eltern und Schüler dazu auf, das Thema doch einmal ganz entspannt zu betrachten. Schularbeiten sind schließlich nicht das Wichtigste auf der Welt. In ‘Hausaufgaben – Probier’s mal mit Gemütlichkeit’ gibt sie Tipps für mehr Leichtigkeit bei den Übungen. Wie wärs zum Beispiel erst mal mit einer Pause nach der Schule, bevor die Kleinen sich an die Aufgaben setzen?

#2: Wir manipulieren den Willen unserer Kinder, warnt ’Schwesternliebe & Wir’

Schwesternliebe & Wir © Was passiert, wenn Belohnungen als Lernanreize genutzt werden? Sarah beobachtet, dass ihre Tochter nach dem Erhalt ihrer Urkunde keinen Sinn mehr in ihrem Lesebuch sieht. Sie befürchtet, dass der eigene Wille zu Lernen durch diese Manipulationen irgendwann verloren geht. Das führe dazu, dass Kinder irgendwann nicht mehr wissen, was sie erreichen wollen und was ihre Kompetenzen sind, schreibt sie in ‘Schule // Warum ich Belohnungs- und Bestrafungssysteme nicht sinnvoll finde’. Doch so ganz ohne Belohnungen kommt auch Sarah nicht aus.

#3: Verständnis ist ein erster Schritt zur Erleichterung, schreibt ’Mama & Co’

Mama & Co. © Erwachsene wollen mit ihren Sorgen ernstgenommen werden. Das Gleiche gilt für Kinder, rät Viola. Denn für Kinder kann eine schlechte Zeugnisnote einem Weltuntergang gleichkommen. In ihrem Beitrag „Angst vor dem Zeugnis – so unterstützt ihr euer Kind“ gibt Viola anderen Eltern 6 Tipps für den Umgang mit verunsicherten Kindern. Im Einzelfall kann zum Beispiel das Gespräch mit dem Fachlehrer schon helfen. Aber besonders wichtig: Ruhe bewahren und betonen, dass Ihre elterliche Liebe von einer 3 in Mathe so gar nicht beeindruckt ist.

#4: Noten sagen so wenig über die Kinder aus, ärgert sich ’grossekoepfe’

grossekoepfe © Manchmal sorgen sich nicht nur Schüler um den Zeugnistag. Auch Konsti muss feststellen, dass das Zeugnis seines Sohnes schlechter ausgefallen ist als angenommen. Aber muss sein Sohn sich ändern, oder seine Einstellung zu solchen Bewertungen? In „Zeugnistag – unser Sohn der Tänzer“ teilt er ehrlich seine Ratlosigkeit und seine Sorgen. Aber Konsti ist sich sicher: Sein Sohn mag sich in gewissen Bereichen „sehr schwer“ tun, aber er ist auch sehr unterstützenswert.

#5: Die Idee verbreitete sich wie ein Lauffeuer, freut sich ’Muttiheft’

Muttiheft © Als Jennifer ihre neue Schulklasse übernimmt, herrscht bei den Schülern im Matheunterricht große Frustration. Aber sie schafft es, ihre Schüler mit digitalen Lernprogrammen für die Zahlen zu begeistern. Jeden Tag startet sie ihre Stunde mit Plickers, einer Quiz-Methode, die Schüleraktivität und Digitales miteinander verbindet. Die Begeisterung ihrer Schützlinge für diese Art des Lernens ist Jennifer schnell aufgefallen, schreibt sie in „Plickers im Mathematikunterricht: Meine Erfahrungen nach 9 Monaten Einsatz“. Der nächste logische Schritt: Eine Fragendatenbank für ihre Kollegen anlegen.

#6: Kein Schüler ist dumm, betont ’Kitamaus’

Kitamaus © NJA wird wütend, wenn sie hört, dass ein Kind mit Nachhilfe als Versager abgestempelt wird. Sie appelliert an die Erwachsenen, die Situation des Schülers mit der eigenen zu vergleichen: Niemand verbringt gern extra viel Zeit bei der Arbeit, nur um eine Präsentation nachzuarbeiten. Und auch Erwachsene haben doch Gebiete, in denen sie glänzen und wiederum welche, mit denen sie nichts anfangen können. NJA verrät in „Kinder, die Nachhilfe benötigen, sind keine Versager – im Gegenteil“ außerdem, wieso ein guter Nachhilflehrer eine echte Bereicherung sein kann und wie man diesen überhaupt findet.

#7: Dann habe ich mich in die Zahlen verliebt, erinnert sich ’Die Rabenmutti’

Die Rabenmutti © In der Schule ist Yasmin unter anderem wegen Mathe einmal sitzengeblieben. Dabei war eigentlich das Mobbing ihrer Mitschüler der Grund für ihre schlechten Noten. Nach einem Schulwechsel läuft es mit den Klassenkameraden besser und auch der neue Mathelehrer kann Yasmin endlich für Zahlen gewinnen. In „Mädchen können doch gar kein Mathe!“ ermutigt sie andere Eltern, tiefer nach den Ursachen für die Schulprobleme ihrer Kinder zu suchen. Außerdem gibt sie hilfreiche Tipps, wie Mobbing erkannt und bekämpft werden kann.

#8: Lassen wir Kinder tun, was sie begeistert, fordert ’Kinderwärts’

Kinderwärts © Anna versteht den Sinn von Noten nicht ganz. Auch in ihrer Schulzeit hat sie dafür keine richtige Begründung bekommen, erzählt sie in „Ferien, Förderung und Freiheit“. Und trotzdem bestimmen Noten schon früh, welche Türen einem Schulkind einmal offenstehen werden. Dabei kann jedes Kind mit der richtigen Förderung sein volles Potenzial entwickeln. Denn jedes Kind ist ein Genie. Egal, was die Noten sagen. Würde dieser Gedanke nicht stimmen, hätten wir heute wahrscheinlich noch keine Glühbirnen.

Anna ist eine scoyo-ELTERN!-Blog-Award-Finalistin 2018. Die Siegerinnen werden von den LeserInnen gewählt. Hier für ihren Text abstimmen.

Wir verbrachten viel Zeit mit Reden und Zuhören, schreibt ’Lernwerkstatt’

Lernwerkstatt © Die perfekte Schule existiert für Christa leider nicht, weswegen ihr Sohn schließlich die Grundschule im Heimatdorf besucht. Aber bereits in der zweiten Klasse beginnen dort die Probleme. Auf der Suche nach einer Lösung setzt Christa sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander. Denn auch sie fühlte sich bereits während ihrer Schulzeit dem Wohlwollen ihres Lehrers ausgeliefert. In ihrem Beitrag ‘Unser Weg aus der Schulkrise’ schildert sie ausführlich, was ihrem Sohn bei der Bewältigung seiner Schulprobleme geholfen hat.

#10: Kann man Defizite überhaupt schon so früh bemerken?, fragt sich ’Frühlingskindermama’

Frühlingskindermama © Die Frühlingskindermama erfährt, dass zwei Mitschüler ihres Sohnes bereits kurz in der ersten Klasse Förderunterricht erhalten. Ist diese Einschätzung so kurz nach der Einschulung überhaupt sinnvoll? Die Frühlingskindermama hat keine Antwort auf diese Frage, schreibt sie in „Förderunterricht für Schulanfänger?“. Aber sie weiß, dass ein betroffenes Mädchen sich durch die Sonderstellung unter Druck gesetzt fühlt und nun mit einer Abwehrhaltung reagiert. Schade, wie sie findet, denn dem Mädchen wird die Lust am Lernen schon gleich sehr früh genommen.

Was hat Ihnen und ihrem Kind bei Problemen mit Hausaufgaben, Zeugnissen und Co. geholfen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

Hassfach Physik? 6 Tipps, die Physik für Kinder schmackhaft machen

Katharina Looks

Mehr Spaß am Physikunterricht – mit ein paar Kniffen ist das möglich!
Christisn Schwier / Fotolia

Kein Fach bereitet Schülern so viele Bauchschmerzen wie Physik. Warum ist das so? Und wie können Eltern ihre Kinder für Physik begeistern? Wir sind dem auf den Grund gegangen. Plus: 10 Physik-Experimente für zu Hause.

In diesem Artikel

Bekommen Sie immer noch schlotternde Knie, wenn Sie an den Physikunterricht damals in der Schule denken? Oder gehören Sie zu denjenigen, die mit Leichtigkeit Stromkreisläufe gelegt und mechanische Gesetze begriffen haben?

Tatsächlich fällt die wissenschaftliche Erforschung der Naturerscheinungen einem großen Teil der Schülerinnen und Schüler schwer: In einer Umfrage von Dr. Heinz Muckenfuss 2006 wählten 40 Prozent von 751 befragten Realschülern Physik zum unbeliebten Fach. Ähnlich schlecht fallen die Ergebnisse nur bei Mathe (35 Prozent) und Chemie (38 Prozent) aus. Vor allem Mädchen scheinen wahre Physik-Gegner zu sein: 60 Prozent der Schülerinnen gaben bei der Befragung Physik als ein unbeliebtes Fach an.*

Warum ist Physik für Kinder so ein rotes Tuch?

Die naturwissenschaftliche Denke ist uns leider nicht angeboren. Während wir unsere Sprache ganz natürlich und unbewusst lernen, müssen naturwissenschaftliche Gesetze und Regelmäßigkeiten aktiv geübt und verstanden werden, damit wir sie anwenden können. Im Fach Physik scheint das besonders schwer zu sein. Der Erziehungswissenschaftler Dietmar Raufuß setzte sich 1989 damit auseinander und definierte vier Barrieren, die den Physikunterricht für Kinder so schwierig machen:  

  • Von den Schülern wird eine enorme Abstraktionsleistung verlang, wenn sie reale Beobachtung auf eine mathematische Ebene bringen sollen.

  • Wir können Messwerte wie Spannung oder Widerstand nicht anfassen. Deshalb sind viele physikalische Phänomene für die Kinder nur durch Messapparate sichtbar – Faszination und Verständnis bleiben aus.

  • Physikalische Zusammenhänge werden weniger durch Worte, als durch Mathematik beschrieben. Das ist unnatürlich und fällt besonders schwer.

  • Die Chance im Physikunterricht etwas Falsches oder Belangloses zu sagen, ist besonders hoch und hemmt die Schüler bei der mündlichen Mitarbeit.*

Ein weiteres Problem: Viele Vorurteile belasten dieses Fach. Stellen Kinder sich einen Physiker vor, sehen Sie einen Außenseiter. „Ein Jugendlicher, mit dem die meisten Schülerinnen und Schüler eben nichts zu tun haben wollen“, erklärt Psychologin Bettina Hannover von der FU Berlin gegenüber dem Deutschlandfunk.

Doch das muss nicht sein: Die deutsche ROSE-Erhebung 2007 (eine internationale Vergleichsstudie zu den Einflussfaktoren wissenschaftlichen Lernens), an der 1247 Schüler teilnahmen, ergab, dass vor allem Themen, die eine Überschneidung von Physik und Medizin verkörpern, beide Geschlechter gleichermaßen interessieren. Dazu gehört z. B. die Entstehung von Röntgenbildern oder die Erklärung für Fehlsichtigkeit.*

Es sind vor allem alltagsrelevante Themen, die bei Kindern beliebt sind. Der derzeitige Physikunterricht fängt dieses Bedürfnis jedoch leider nicht auf: Schülerinnen und Schüler würden mit völlig veralteten Lehrmaterialien und mit Experimenten konfrontiert, die mit ihrer Alltagsrealität nichts zu tun hätten, so Prof. Hannover. Vorurteile und Desinteressen würden so eher genährt, als überwunden.

Kinder für Physik begeistern – Stichwort: Alltagsrelevanz

Um Physik für Kinder schmackhaft zu machen, müssen wir das veraltete Physiker-Klischee entstauben und Inhalte greifbarer machen, indem wir sie anhand von Alltagsphänomenen erklären. Denn: Kinder lernen am besten, wenn sie den Sinn dahinter sehen.

Deshalb haben wir ein paar Ideen zusammengesammelt, die Eltern dabei helfen, Physik für ihre Kinder greifbarer zu machen und die Lust auf das Erforschen von Naturerscheinungen zu wecken.

6 Tipps für Eltern, die Physik für Kinder interessant machen:

1. Gutes Vorbild sein: eigene Vorurteile abschütteln

Sie gehören selbst zu denen, die zu Schulzeiten ihre Probleme mit den Naturwissenschaften hatten? Das ist nicht schlimm – Sie sehen ja, Sie sind nicht allein. Eine mögliche Antipathie gegen diese Fächer sollten Sie Ihren Kindern aber keinesfalls zeigen. Es besteht die Gefahr, dass sie diese übernehmen. Das Bild des uncoolen Physikers muss dringend überwunden werden. The Big Bang Theory (FSK 12) beweist uns doch schon längst, dass Nerds gar nicht uncool sind. Probieren Sie Ihrem Kind von Haus aus, ein positives Bild von Naturwissenschaftlern zu vermitteln.

2. Ziel setzen: Wer gut in Physik ist, kann …

Viele Berufe setzen physikalische Kenntnisse voraus. Sie denken jetzt vielleicht an Mechatroniker oder Elektriker. Aber auch Ingenieure, Tierärzte oder andere Mediziner sind auf die Physik angewiesen. Vielleicht kann ein bestimmter Berufswunsch für Ihr Kind einen Anreiz zum Physik Lernen schaffen.

3. Die Physik in spannenden Lerngeschichten entdecken

In der Online-Lernwelt von scoyo wird Schülern der Klassen 5 – 7 neben anderen wichtigen Fächern auch Physik näher gebracht.

Von Magnetismus über Optik bis hin zu technischen Geräten kann Ihr Kind den Schulstoff hier spielerisch wiederholen und vertiefen.

Die Lerninhalte sind kindgerecht aufbereitet, am Lehrplan der Bundesländer orientiert und in spannende, alltagsnahe Geschichten verpackt – damit das Lernen richtig Spaß macht.

4. Interesse für Physik wecken: Spiele und Ausflüge machen Lust auf mehr

Ausstellungen, wie die Phänomenta in Flensburg, das Universum in Bremen oder das Mathematikum in Gießen, bieten für Kinder Physik zum Anfassen. Hier können sie zwanglos und vorurteilfrei an die Materie herangeführt werden und entdecken, was in der Welt der Physik alles möglich ist. 

Haben Sie kein passendes Ausflugsziel in Ihrer Nähe, tut es auch ein Experimentierkasten für zu Hause, wie dieser von Kosmos. Denn: Helfen Eltern ein bisschen nach, den Einstieg in die Physik für ihre Kinder spielerisch zu gestalten, nimmt das Hemmungen und weckt wohlmöglich anhaltendes Interesse.

5. Zukunftsluft schnuppern: Girls Day oder KinderUni eröffnen neue Perspektiven

Weil besonders in techniknahen Bereichen qualifiziertes Personal fehlt, wird seit 2001 jährlich der bundesweite Girls’ Day veranstaltet. Ein Berufsorientierungstags für Mädchen ab der 5. Klassen, an dem sie technische Berufe und ungeahnte Potentiale entdecken können. Aber nicht nur für Mädchen gibt es tolle Angebote. Beim Projekt Kinder-Uni bieten deutschlandweit über 70 Hochschulen und Universitäten Vorlesungen für alle Schüler an. Darunter auch Physikvorlesung für Kinder – da kriegt man richtig Lust auf Technik!

6. Tipps und Links: Kleine Physik-Experimente für zu Hause

Begeistern Sie Ihre Kinder für Physik, indem Sie in Ihrer Freizeit gemeinsam physikalischen Phänomenen auf den Grund gehen. Hinter folgenden Links finden Sie genaue Anleitungen für spannende Experimente:   

Physik-Experiment: Einen Kompass bauen von Blumenmädchen

Erklärung: Die Erde ist wie ein riesiger Magnet. Alle Magnete haben einen Nord- und einen Südpol. Hat man zwei Magnete, ziehen sich Nord- und Südpol an und gleiche Pole stoßen sich ab. Sobald die Nadel magnetisiert wurde, richtet sie sich so aus, dass der Nordpol der Nadel zum magnetischen Südpol unserer Erde zeigt und umgekehrt. Das ist etwas verwirrend, aber ja, zur Zeit liegt der magnetische Südpol an unserem geographischen Nordpol. Da sich das eisenhaltige Erdinnere bewegt, ändert sich die Lage der magnetischen Pole ständig ein bisschen.

►Viele weitere tolle Physik-Experimente, einfach erklärt, finden Sie auf kindererziehung.com: www.kindererziehung.com/Paedagogik/Tipps/Experimente/Experimente-fuer-Kinder.php

Physik-Lern-Tipp für Kinder von scoyo-Redakteurin Ronja: Sehen, wie Kapillarkräfte wirken

„Ich habe dieses Experiment als Kind gemeinsam mit meiner Mutter gemacht und war total begeistert: Wir haben drei Gläser mit etwas Wasser gefüllt. In das erste Glas kippten wir vorsichtig eine kleine Patrone blaue Tinte und in das zweites Glas rote Tinte. Das dritte blieb unverändert.

Im Anschluss kauften wir drei weiße Rosen, schnitten sie an und steckten jede in eines der Wassergläser. Schon ein paar Stunden später konnten wir beobachten, wie die Blumen in dem gefärbten Wasser ihre Farbe veränderten. Das Wasser gelangte über die kleinen Gefäße der Blume von ihrem Stängel bis an die Spitzen ihrer Blüten.

Der Grund für dieses Phänomen sind die so genannten Kapillarkräfte, die zwischen den Gefäßwänden der Blume und dem Wasser wirken. Diese Kräfte sind sogar stärker als die Schwerkraft. Deshalb wandert das Wasser nach oben, ganz ohne dass die Blume sich anstrengen muss.“

Der richtige Lernweg: Nachhilfe oder Lernbegleitung?

Katharina Looks

Nachhilfe als Erfolgsfaktor
© Tyler Olsen – Fotolia.com

Etwa jeder vierte Schüler nimmt im Laufe seiner Schulzeit Nachhilfe. Damit die Lernunterstützung wirklich hilft, sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Kind die richtige Wahl treffen.

Welche Unterstützung ist am besten für Ihr Kind geeignet? Antworten auf einen Blick:

Zeitlich begrenzte Nachhilfe ist sinnvoll, wenn Ihr Kind:

  • in einem einzelnen Schulfach akute Schwierigkeiten hat. Ein Nachhilfelehrer spürt die Wissenslücken auf und gibt Sicherheit.
  • während einer Krankheit viel Unterrichtsstoff verpasst hat.
  • die Schule gewechselt hat und Lerninhalte aufholen muss.
  • Schwierigkeiten hat, dem Unterricht aufmerksam zu folgen, zum Beispiel nach einem Todesfall in der Familie oder der Scheidung der Eltern.

Eine kontinuierliche Lernbegleitung ist sinnvoll, wenn:

  • Sie Lerndefiziten vorbeugen möchten. Die Lernbegleitung hilft bei der Wiederholung und festigt das Wissen.
  • im Schulunterricht wenig Zeit bleibt, den Lernstoff ausreichend zu bearbeiten, zum Beispiel in zu großen Schulklassen oder bei Zeitdruck.
  • sich Ihr Kind auf Klassenarbeiten vorbereitet. Online-Lernportale wie scoyo stellen Übungen bereit, die zeigen, wie gut es den Stoff verinnerlicht hat.
  • Ihr Kind sein Selbstvertrauen steigern soll. Erfolgreich absolvierte Tests vermitteln die Gewissheit, dass das entsprechende Wissen auch in der Klassenarbeit abrufbar ist.
  • Ihr Kind sich über den Unterrichtsinhalt hinaus für ein Wissensgebiet interessiert.

Tipp: Nachhilfe und Lernbegleitung Hand in Hand

Für manche Schüler mag es gar nicht zielführend sein, wenn Sie sich nur für eine Form der Lernhilfe entscheiden. Probieren Sie ruhig auch mal die Kombination verschiedener Angebote aus. So kann zum Beispiel die Profi-Unterstützung vom Studienkreis ganz gezielt helfen, Defizite auszugleichen und für Klassenarbeiten zu lernen.

Daneben können Online-Lernangebote unterstützen, wieder Spaß am Lernen zu entwickeln und das Wissen nach und nach in den Fächern zu vertiefen – eigenständig zu Hause am Computer. 

 

“Nachhilfe” wird oft zu negativ gesehen

Generell wird Lernunterstützung oft erst in Betracht gezogen, wenn der Schüler schon einige schlechte Klassenarbeiten im Gepäck hat. Dabei ist das Angebot in punkto Lernbegleitung in Form, Art und Zweck schon deutlich vielfältiger geworden und bietet viel mehr, als “mal eben schnell das Ruder rumzureißen”.

So lässt sich Nachhilfe heute schon als kontinuierliches Ergänzungsangebot zum Unterricht verstehen, eben als Lernbegleitung im wahrsten Sinne des Wortes – unabhängig von guten oder schlechten Noten. Doch besonders Letzteres ist bei vielen Familien noch nicht angekommen.

Das liegt zu einem großen Teil daran, dass der Begriff an sich lange Zeit einen negativen Beigeschmack hatte und ihn wohl immer noch hat. “Mein Kind braucht Nachhilfe.” Mist! Das muss nicht sein, findet Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo:

“Nachhilfe ist per se nichts Schlechtes, sondern hilft, die eigene Lernmotivation zu steigern. Das passiert ganz automatisch, eben weil das nervige Thema endlich verstanden wird und Kinder es weiter verstehen wollen.”

In diesem Zusammenhang kritisiert er gleichzeitig, dass häufig nur Schwächen in den Fokus gerückt werden und nicht genug Aufmerksamkeit auf die Kompetenzen der Kinder gelegt wird. “Wir spielen ja auch nicht Fußball, weil wir schlecht darin sind, sondern weil es uns Spaß macht, wir uns hier weiterentwickeln wollen. Warum können Schulfächer also nicht zu Hobbies werden?”

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, um motiviert zu lernen

Einige Anbieter, besonders digitale Lernangebote, gehen schon auf diesen Ansatz ein. Sie motivieren Schüler, indem sie ihnen das Gefühl geben, selbstbestimmt lernen zu können und nicht unter Beobachtung zu stehen. 

Sie können selbst wählen, was sie üben wollen, und das auch unabhängig vom Problemfach. Das stärkt das Selbstbewusstsein.

Wenn die Inhalte dann auch noch in spannende Geschichten verpackt sind, macht es den Schülern sogar richtig Spaß zu lernen. Motivationsanreize wie Bonuslevel, Avatare oder Bestenlisten wecken die Spielfreude in den Kindern.

Und ist das nicht wichtig für eine Generation, die immer wieder dazulernen muss?

Leider ist Spaß für viele nicht mit Lernen in Verbindung zu bringen. Für Daniel Bialecki hingegen umso mehr:

“Kinder lernen gerne. Das ist ihre Natur, solange sie begeistert bei der Sache sind. Der Spaß am Lernen kommt dann durch das Verstehen der Inhalte, durch den Erfolg und letztlich durch die eigene Motivation”, so der Familienvater.

Auch punktuelle Nachhilfe kann sinnvoll sein

Ist da was dran? Sollte man also nicht immer nur die Defizite in den Vordergrund rücken, sondern lieber kontinuierlich unterstützen und auch Stärken fördern, in guten wie in schlechten Tagen?

Generell schon, finden wir. Doch manchmal ist es in der Tat auch sinnvoll, nur für kurze Zeit, für eine bestimmte Klassenarbeit Lernhilfe in einem speziellen Fach zu ordern. Vielleicht hat Ihr Kind nur das eine Thema in Deutsch nicht ganz verstanden, vielleicht kommen ihm nur einige Ansätze in Physik Spanisch vor?

Durch gezielte Unterstützung nehmen Sie Ihrem Kind die Angst vor dem Thema und geben ihm das Gefühl, dass es damit nicht allein fertig werden muss. Und dass es vor allem auch gar nicht schlimm ist, auch mal etwas nicht so gut zu können. Dafür gibt´s ja schließlich Hilfe!

Wie finde ich das passende Angebot für mein Kind?

Welche Nachhilfe- oder eben Lernbegleitungsangebote es gibt, welche Vorteile diese haben und für wen bzw. welche Situation sie geeignet sind, erfahren Sie in unserem Artikel “Welche Nachhilfe ist gut für mein Kind?”

Ein Patentrezept gibt es am Ende wahrscheinlich nicht. Kinder lernen unterschiedlich. Was dem einen gut liegt, muss dem anderen noch lange nicht gefallen. Ob Sie die richtige Wahl getroffen haben, ist oft erst nach zwei oder drei Lerneinheiten absehbar. Deshalb sollten Sie jede Form der Lernbegleitung zuerst testen.

Das A und O für Lernerfolg und Motivation: Beziehen Sie Ihr Kind mit ein

Finden Sie vorab heraus, wo die Ursachen für die schlechten Noten und/oder die Demotivation liegen, indem Sie offen mit Ihrem Kind reden und klären, was Schwierigkeiten bereitet, was doof ist und warum.

Fragen Sie in diesem Zusammenhang auch gleich mal, was denn besonders Spaß macht und toll ist – vielleicht findet sich auch hierfür ein passendes Angebot.

Denn: Der Lerneffekt wird sich in Grenzen halten, wenn Ihr Kind nur lernt, weil Sie das möchten. Wirklich erfolgreich kann Nachhilfe nur sein, wenn Schüler sich gerne mit den Lerninhalten beschäftigen und bereit sind, Unterstützung anzunehmen.

Meist ist es ratsam, ein kontinuierliches Lehrer-Feedback anzufordern, denn Lehrer wissen meist genau, wo die Stärken und Schwächen des Schülers liegen.

Konzentrieren Sie sich bei so einem Gespräch auch mal bewusst auf die Stärken Ihres Kindes und lassen sich nicht von vermeintlichen Hiobsbotschaften die Sicht vernebeln. Manchmal ist doch auch eine Drei in Bio gar nicht so schlimm, wenn dafür die Kreativität in Sachen Deutsch und Kunst in Höchstform turnt, oder?