Kinder verändern alles. Aus wilden Partys werden schlaflose Nächte. Flecken und Fäkalien schockieren einen nicht mehr. Anstatt AC/DC ertönt Rolf Zuckowski aus dem Radio. Doch all diese einschneidenden Veränderungen sind nichts im Vergleich zu der emotionalen Veränderung, die mit dem Elternsein einhergeht: Einen Menschen so sehr zu lieben, dass man dessen Wohl über das eigene stellt, das ist eine Erfahrung, die nur Eltern machen und nachfühlen können. „Mir war nicht klar, dass ich zu so viel Liebe fähig bin, bis ich unsere erste Tochter zum ersten Mal im Arm hielt“, sagt Christof, Papa von drei Mädchen.
Die Geburt eines Kindes ist der Beginn einer ganzen Reihe von Herzklopf-Momenten. Doch welche sind das genau? Um das herauszufinden, haben wir bei Eltern und Familien-Bloggern nachgefragt und möchten auch von Ihnen wissen, welche emotionalen Momente die letzten Jahre besonders geprägt haben.
Nachgefragt: Das sind die emotionalsten Momente mit Kindern für Eltern und Familien-Blogger
„Der emotionalste Moment war die Geburt des Prinzen. Ich hatte einen Kaiserschnitt mit Sectio, ich war wach und konnte somit die Geburt mit meinem Mann erleben. Das ist ziemlich aufregend. Vorher hat uns die Hebamme noch gesagt, dass, wenn das Kind nicht gleich weint, es sein könnte, dass es direkt auf Intensiv kommt und ich es nur ganz kurz sehen kann. Das war ein mulmiges Gefühl. Aber als ich dieses leise Weinen hörte und mir mein Sohn hochgehalten und sofort auf die Brust gelegt wurde, da flossen die Tränen bei meinem Mann und mir. Wir waren so erleichtert und gleichzeitig so überwältigt. Er war so schön. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Die Geburt unseres Sohnes war der schönste Tag unseres Lebens.“
Kleine Etappen auf dem Lebensweg ihres Sohnes erfüllen Carola mit Stolz und berühren sie besonders:
„Klar, die Geburt ist sicher der unvergleichlich emotionalste Moment. Aber vor allem Momente, in denen ich mein Kind anschaue und von Stolz durchflutet werde, gibt es auf der Strecke des Großwerdens immer wieder. Z. B. Als mein Sohn das erste Mal auf eigenen Beinen stehend auf mich zugelaufen kam. Oder als er mit dreieinhalb Jahren in die Kita eingewöhnt wurde und mir in der zweiten Woche draußen am Tor einen Kuss gab und mich fest umarmte und sagte: ‚Mama, kannst schon gehen, ich muss jetzt schnell den anderen beim Frühstückmachen helfen – Tschüss!‘ Oder als er mir zum Geburtstag ein Bild gemalt hat und in krickliger Schrift darunter stand: ‚Du bist die cuhlste Mama der Welt!‘“
Der erste Tag ihrer Tochter im Kindergarten war für Manuela ein aufwühlendes Ereignis:
„Meine Kleine das erste Mal allein in der Kita zu lassen war bewegender, als ich erwartet hatte: Beim Abschied krallt sie sich an meinem Arm fest. Als ich später aus dem Raum bin, lausche ich noch kurz, wie lange sie wohl schreien wird. Gott sei Dank beruhigt sie sich schnell. Unter mein neues Gefühl von Freiheit mischt sich andererseits der mulmige Gedanke, dass ich nun zukünftig alle Verantwortung in die Hände von fast fremden Menschen legen muss.
Bei meiner Rückkehr in die Kita beobachte ich durch den Zaun, wie die Lütte in der Sandkiste sitzt und verträumt den anderen Kindern beim Spielen zuschaut. Als sie mich entdeckt, weiten sich ihre Augen, sie streckt mir ihre Arme entgegen und ihr Mund formt ein ‚Mama‘. Ich kann nicht sagen, wer von uns beiden sich mehr auf den anderen gefreut hat.“
Annika fiel es sehr schwer, ihren Sohn erstmals für längere Zeit gehen zu lassen:
„Wir haben gerade die erste Klassenreise durchgestanden. Der Kleine war das erste Mal so lange von uns getrennt. Ich hätte ihn mit meiner mütterlichen Übervorsicht am liebsten gar nicht erst mitfahren lassen. Aber als er überglücklich wieder nach Hause kam und von all den tollen Erlebnissen erzählte, war ich unglaublich stolz auf meinen großen Jungen. Bei solchen Sachen bin ich hin- und hergerissen. Er wird mir einfach zu schnell erwachsen.“
Johann ist Vater eines Sohnes und erwartet bald eine Tochter. Für ihn sind emotionale Momente vor allem die, die für Außenstehende nicht wichtig erscheinen:
„Die schönsten Momente sind für mich oft gar nicht große besondere Ereignisse, sondern ein kleiner Blick, ein Geräusch oder das Gefühl, einander auch ohne Worte zu verstehen. Einer der lustigsten Momente war bestimmt – und den haben wir auf Video –, als mein Sohn zum ersten Mal Zitrone probiert und das Gesicht verzogen hat.
Es gibt so viele Eigen- und Besonderheiten aus den verschiedenen Alltagssituationen, die mich ungemein freuen, auch wenn es für Außenstehende nichts Besonderes ist. Der schönste Moment des Tages ist es, nach Hause zu kommen und freudig begrüßt zu werden.“
Martin hatte vor Kurzem einen sehr emotionalen Moment mit seiner ältesten Töchter:
„Eines Abends beim ins Bett Bringen sagte meine Älteste: ‚Papa, ich habe nachgedacht. Eigentlich möchte ich, dass Lise (jüngere Schwester) einfach verschwindet und nicht mehr da ist.‘ Ich war erschrocken und habe nachgefragt, wieso sie das denn möchte. Darauf antwortete sie: ‚Dann habt ihr mehr Zeit für mich und ich muss nicht so viel teilen. Aber, Papa, ich habe ja nachgedacht. Und als ich überlegt habe, wie das wohl ohne Lise wäre, wurde ich so traurig, dass ich weinen musste. Papa, ich habe euch alle so lieb.‘ Ich war zu Tränen gerührt und versicherte, dass ich sie auch lieb habe. Dann haben wir uns fest umarmt.“
Als Mutter einer Tochter und zweifache Großmutter hat Ingrid viel Erfahrung im Elternsein. Sie war beim Schulabschluss ihrer Tochter besonders ergriffen:
„Meine Evelyn ist schon 38 Jahre alt und hat selber Mann und Kinder. Ich glaube, am emotionalsten war es für mich, als sie ihren Schulabschluss gemacht hat. Auf einmal war mein kleines Mädchen groß und würde auf eigenen Beinen stehen. Das hat mich damals sehr berührt.“
Dieser Artikel ist in Kooperation mit kunststoffplattenonline.de entstanden
Wir wissen ja: Ordnung ist die halbe Miete! Das gilt natürlich besonders für den eigenen Arbeitsplatz. Gut eingerichtet und übersichtlich hilft er Groß und Klein bei der Konzentration. Also brauchen Bücher und vor allem die vielen Schreibutensilien einen eigenen, festen Platz! Warum diese Notwendigkeit nicht mit einem schönen, kreativen Projekt mit Ihrem Kind verbinden? Wir hätten da eine tolle Bastelidee für Kinder in petto: eine Stiftebox basteln!
► Mehr Informationen und Anregungen rund um das Thema Lernplatz:
Aber wo anfangen, wenn Sie mit Ihrem Kind eine Stiftebox basteln wollen? Die Experten von kunststoffplattenonline.de haben uns eine tolle Anleitung verraten.
Der erste Schritt beginnt bei der Auswahl des passenden Material. Beim Stiftebox basteln eignet sich Acrylglas sehr gut. Die Vorteile dieses Kunststoffes:
- Er ist beständig, zerbricht also nicht gleich in tausend Teile, wenn die Box doch mal vom Schreibtisch fällt.
- Er ist kratzfest, was ihn praktisch macht, um darin Stifte aufzubewahren.
- Es gibt ihn in verschiedenen Farben, wie z.B. gelb, grün, rot oder komplett bunt. Es kommt also Farbe in das Bastelprojekt. Und kleine Individualisten können ihn anschließend auch noch zusätzlich mit den liebsten Stickern, Glitzer oder Buchstaben verzieren.
Eine Bastelidee für Kinder, bei der Teamwork gefragt ist
Eine Stiftebox zu basteln ist nicht nur eine feine Sache, weil Sie und Ihr Kind gemeinsam etwas Neues schaffen. Die Bastelei fordert von Ihnen beiden auch eine gute Zusammenarbeit. Denn im ersten Schritt überlegen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind ein Konzept für die Aufbewahrungsbox:
- Welche Farben möchte Ihr Kind?
- Wieviele “Stöcke” also Schubfächer soll sie haben?
- Soll die Stiftebox nach dem Basteln zusätzlich dekoriert werden?
- Wo soll die Stiftebox stehen?
Ihr Junior-Bastler wird natürlich sehr stolz sein, mit Ihnen zusammen dieses Projekt zu meistern und am Ende etwas Selbstgemachtes in den Händen zu halten! Und wer weiß, vielleicht inspiriert die selbstgebaute Stiftebox ja zu weiteren kreativen Bastelideen …
► Weitere schöne Bastelideen für Kinder haben wir hier für Sie gesammelt
Hinweis: Beim Basteln der Stiftebox sollten Sie individuell entscheiden, welche Aufgaben Ihr Sprössling schon übernehmen kann. Kinder können je nach Alter aber auf jeden Fall viele wichtige Teilaufgaben in diesem anspruchsvollen DIY-Projekt übernehmen, wie zum Beispiel abmessen, zuschneiden oder verzieren. Beim Anfertigen der Stiftebox ist bei manchen Schritten, zum Beispiel beim Kleben, allerdings viel Feinmotorik gefragt, wobei die meisten Kids wahrscheinlich Unterstützung brauchen.
Stiftebox basteln: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zunächst einmal brauchen Sie folgende Materialien, um mit Ihrem Kind eine Stiftebox zu basteln (die Anleitung sieht eine Stiftebox mit drei Schubfächern vor; wenn Sie eine größere Ausführung haben wollen, benötigen Sie entsprechend mehr Material):
- 6 kleine Acrylglasplatten für die Ober- und Unterseite, Seitenwände und Regalfächer (10×15 cm, 3-5mm dick)
- 1 große Acrylglasplatte für die Hinterseite (15,6×15 cm bei 3mm Dicke // 15,8×15 cm bei 4mm Dicke // 16×15 cm bei 5mm Dicke)
- Plexiglaskleber
- Lineal
- Stift zum Markieren
Stiftebox basteln: Schritt 1
Im ersten Schritt haben Sie die Wahl: Sie können die notwendigen Acrylglasplatten entweder selbst kaufen und zuschneiden oder passgenaue Acrylglas-Zuschnitt hier zum Beispiel online bestellen (Hinweis: nach Auswahl von Dicke und Farbe können Sie die gewünschten Maße eingeben).
Stiftebox basteln: Schritt 2
Die große Acrylglasplatte (mit den Maßen 16×15 cm/15,8×15 cm/15,6×15 cm) dient später als Rückwand der Box. Nehmen Sie diese Acrylglasplatte und messen Sie 5 cm von der Ober- sowie von der Unterkante ab. An diesen Stellen werden später die Regalplatten eingeklebt.
Stiftebox basteln: Schritt 3
Jetzt wird ‘ne Box draus! Für diesen Schritt brauchen sie 4 der 6 kleinen Acrylglasplatten, die an die Außenkanten der großen Acrylglasplatte geklebt werden. Befestigen Sie zuerst die zwei der kleinen Acrylglasplatten an den kurzen Seiten der großen Acrylglasplatte (siehe Abbildung). Diese sollten bündig an den Kanten abschließen. Sind die kleinen Platten an den gegenüberliegenden Außenkanten stabil befestigt, kleben sie die beiden anderen Acrylglasplatten an. Achten Sie dabei darauf, dass die Kanten alle gut verleimt werden.
Stiftebox basteln: Schritt 4
Ist der Kleber getrocknet, können Sie im letzten Schritt die Regalplatten hinzufügen. Bringen Sie den Kleber an eine lange Kante sowie an die beiden kurzen Seiten der kleinen Acrylglasplatte an und kleben Sie diese in die Box. Dasselbe machen Sie mit der letzten kleinen Acrylglasplatte.
Sobald der Kleber getrocknet ist, können Sie sich zusammen mit Ihrem Kind an das Verzieren mit Stickern, Glitzer etc. machen!
Haben Sie selbst noch weitere kreative Bastelideen für Kinder? Verraten Sie sie uns gerne!
*Dieser Artikel ist in Kooperation mit kunststoffplattenonline.de entstanden
So bricht Sabrina mit ihrer Familie aus dem Alltag aus:
1. “Liebe geht durch den Magen” leben.
“Ganz klar, als Food- und Familienbloggerin liebe ich es zu kochen und zwar gemeinsam mit meinen Kindern und meinem Mann. Dann suchen wir alle zusammen das Mittagessen aus, gehen bei Bedarf einkaufen und bereiten dann die Mahlzeit zu. Einfache Tätigkeiten kann dabei auch schon unser 2,5-jähriger mit meiner Hilfe übernehmen. Das macht Spaß und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.”
2. Easy like sunday morning zelebrieren.
“Am Sonntag bleiben wir alle ganz lange im Bett. Gemeinsam mit den Kindern gönnen wir uns richtig viel Zeit im großen Elternbett, lesen Bücher, spielen ein bisschen mit den Autos unseres großen Sohnes und lachen über dieses und jenes. Wir schmieden Pläne für den Sonntag und vergessen einfach mal eine Stunde lang die Zeit – das tut richtig gut!”
3. Familienausflüge zum Flohmarkt unternehmen.
“Der Ausflug zum Flohmarkt ist bei schönem Wetter an Sonntagen zur Tradition geworden. Erstens verbringen wir so gemeinsame Zeit an der frischen Luft, durchstöbern gemeinsam den Outdoor-Flohmarkt und freuen uns zweitens immer darüber, wenn wir ein paar Schätze finden, wie Bücher für unseren Sohn Max.”
Svens Tipps für mehr Auszeit mit der Familie:
1. Digital stummschalten.
“Nachricht prasseln heutzutage aus unzähligen Kanälen auf uns ein. Abschalten fällt immer schwerer. Aber hier genau liegt der Hase im Pfeffer: Smartphone aus. Nicht in Sichtweite legen. Lass es bei den Autoschlüsseln im Eingangsbereich, wenn Du nach Hause kommst. Genieße die neu gewonnene Zeit, ohne auf das Display schielen zu müssen. Sei es für Dich, oder mit den Kindern.”
2. Brettspiele hervorkramen.
“Kram mal in der Abseite. Such nach alten, klassischen Brettspielen, die ohne elektronischen Schnickschnack daherkommen. Räumt den Wohnzimmertisch frei und spielt. Spielt, spielt, spielt. Lernt gemeinsam von Euch, ob gewinnen oder verlieren. Das Gemeinsame steht im Vordergrund.”
3. Kneten, backen, naschen.
“Was gibt es Schöneres, als gemeinsam zu backen? Ich erinnere mich noch sehr gerne an diese Momente aus meiner Kindheit. Dies kannst Du auf einfache Weise an Deine Kinder weitergeben. Weihnachten ist zum Beispiel ein einfacher Ausstechteig kein Hexenwerk, das bekommen selbst vielbeschäftigte Väter hin. Knetet gemeinsam, backt und nascht. Besser geht’s nicht.”
Dank Klassenarbeiten, Deadlines und Feiertagsvorbereitungen sind Auszeiten mit der Familie gerade in der besinnlichen Zeit des Jahres rar. Deshalb haben wir uns ganz speziell für diese Wochen umgehört und haben acht ganz besondere Tipps bekommen, wie Ihnen der wohlverdiente Ausbruch aus dem Alltag auch in der Weihnachtszeit gelingt:
So nimmt sich Dani besinnliche Auszeiten mit ihrer Familie:
1. Magie der Weihnachtszeit genießen.
“Ich liebe die Adventszeit und verbringe die Zeit sehr intensiv mit dem Prinzen indem wir Weihnachtskekse backen, Papiersterne basteln, Weihnachtsbaumanhänger aus Salzteig gestalten und jeden Tag ganz in Ruhe unsere Adventskalendertürchen öffnen. Am Wochenende besuchen wir ab und an Weihnachtsmärkte. Natürlich sind die Menschenmassen in den Straßen anstrengend und man spürt den Weihnachtskoller, aber ich versuche, mich nicht anstecken zu lassen. Gerade für die Kinder ist diese Zeit mit so viel Zauber versehen, davon lasse ich mich sehr gerne beeinflussen.”
2. Einkäufe früh und entspannt angehen.
“Mit den Einkäufen für Weihnachten beginne ich meist schon im Oktober und nie am Wochenende, genau aus dem Grund, um mit Weihnachten nicht nur ‘Stress’ zu verbinden. Wir nehmen zum Beispiel kurz vor Weihnachten gemeinsam einen Tag unter der Woche frei und gehen die letzten Geschenke einkaufen und haben dadurch sogar noch ein wenig Paarzeit.”
3. Gute Planung ist die halbe Miete.
“Wir machen von unserem Festessen immer ein Probeessen, damit nichts schiefgeht und schreiben uns gute Einkaufslisten.”
4. Möglichst wenig Zeit im Auto verbringen.
“Wir versuchen, einfach nicht viel zu planen und nicht mehr zu reisen, da die Straßen immer so voll sind.”
4 Tipps von Séverine: Ausbrechen aus dem Adventsalltag:
1. Ohne Reue Plätzchen backen.
“Nachmittgas unter der Woche Plätzchen backen, mit dem Wissen, dass die Küche im Anschluss renoviert werden muss – aber das voll in Kauf nehmen.”
2. Weihnachtslieder feiern
“Zusammen Weihnachts-CDs hören, wild tanzen und abwechselnd die Kinderchor- oder die Mariah-Carey-Version von ‘All I want für Christmas is you’ schmettern.”
3. Kuschelige Fernsehabende
“Am Wochenende gemeinsam auf dem Sofa kuscheln und Weihnachtsfilme schauen. Das kann ein Klassiker sein, wie ‘Ist das Leben nicht schön’, ‘Sissi’, ‘Drei Nüsse für Aschenbrödel’, oder auch ein fetziger Weihnachtszeichentrickfilm.”
4. Sich über Geheimnisse verbünden.
“Gemeinsam verschwörerisch Geschenke einpacken, zum Beispiel für den Papa oder die Großeltern.”
In diesem Artikel
Achtsamkeit bedeutet prinzipiell nichts anderes als Aufmerksamkeit. Für die Gegenwart, für all das, was da ist – ohne es verändern zu wollen. Doch das kann schwierig sein, besonders wenn es uns nicht gut geht. Dann führen (negative) Gedanken ein reges Eigenleben, wir hängen in der Vergangenheit fest oder schweifen in die Zukunft ab, durchkauen Ereignisse, die eventuell einmal passieren könnten. Und machen uns im Anschluss Vorwürfe, wieder zu viel gegrübelt zu haben.
Gedanken und Gefühle kommen und gehen. Das ist ganz natürlich. In das berüchtigte Grübel-Karussell kommen wir erst, wenn wir uns gedanklich gegen etwas sperren oder es (zu) stark bewerten. Oft sind es nämlich nicht die tatsächlichen Dinge, die bestimmte Emotionen in uns auslösen, sondern das, was wir über diese Dinge denken. Indem man sich traut, auch Unangenehmes zuzulassen, ohne es zu bewerten, zu grübeln oder sich abzulenken, sinkt der Stresspegel. Meditation hilft in solchen Situationen sehr (siehe Tipp 1).
Auch bei Kindern geht im Kopf manchmal alles drunter und drüber. Stress und Leistungsdruck verschlimmern das Ganze. Dabei ist Nachdenken prinzipiell nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Es kann sogar Glücksgefühle auslösen – z. B. wenn wir ein Problem lösen, jemandem eine Freude machen oder Neues lernen.
Achtsamkeit kann man trainieren
Dabei helfen Achtsamkeitsübungen. Sie unterstützen Eltern und Kinder, Herr über die eigene Gedankenwelt zu werden, Körper, Sinne, Bedürfnisse und Gefühle zu spüren, Stress vorbeiziehen zu lassen, …
Achtsamer durchs Leben zu gehen, erfordert aber eine gewisse Kontinuität und Übung (nicht umsonst gibt es mittlerweile Achtsamkeits-Trainer). Je länger Eltern und Kinder am Ball bleiben, desto mehr Erfolge werden spürbar sein.
Kostenlose Achtsamkeitskärtchen
Als kleine Erinnerung, das Leben in vollen Zügen zu genießen und sich und seinen Mitmenschen mit Achtsamkeit zu begegnen, haben wir Motivations- und Achtsamkeitskärtchen entwickelt. 5 Kärtchen mit Übungen und Anregungen, wie man sich selbst und anderen eine Freude bereiten kann.
Die folgenden Achtsamkeitsübungen für Kinder und Eltern sind gut für Einsteiger geeignet und nehmen nicht viel Zeit in Anspruch.
Achtsamkeit beginnt für viele in der Natur. In der scoyo Lernapp findet ihr alles rund um unseren Planeten und die Lebewesen darauf.
Achtsamkeitsübungen für Kinder
1. Achtsamkeitsübung für Kinder: Ein guter Start in den Tag mit Meditation
Kinder und Eltern können bereits mit einer ordentlichen Portion Achtsamkeit in den Tag starten. Dafür einfach ein paar Minuten Zeit nehmen, am besten direkt nach dem Aufwachen, und mit offenen Augen liegenbleiben. Jetzt heißt es:
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Einige Male ganz bewusst tief ein- und ausatmen.
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Augen schließen und den Fokus auf den Körper und die Stimmung legen, hineinhorchen: Das gelingt am besten, indem man einmal durch den Körper scannt, von Kopf bis Fuß und wahrnimmt, wie sich der Körper anfühlt, welche Gedanken kreisen.
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Betonung liegt auf Wahrnehmen: Bei dieser Kurzmeditation und Achtsamkeitsübung geht es darum, zu trainieren, nicht bei einem Gefühl oder einem Gedanken hängen zu bleiben, sondern Unangenehmes ziehen zu lassen, ohne sich wütend dagegen zu stemmen. Das gelingt, indem man registriert, dass man “hängenbleibt” und dann die Aufmerksamkeit auf das nächste Körperteil oder einfach wieder auf die Atmung legt. Vielleicht hilft es beim Loslassen, sich selbst zu sagen: “Oh, ok, das ist ein Gedanke, der mich beschäftigt.”
Meditation erfordert natürlich etwas Training – doch Durchhalten wird belohnt: Diese Achtsamkeitsübung beruhigt in angespannten Situationen und macht den Kopf frei!
Tipp: Eine geführte Meditation kann besonders am Anfang helfen, z. B. über Meditationsapps wie Headspace (Englisch) oder 7Mind.
2. Achtsamkeitsübung: Die gewöhnlichen Dinge schätzen
Achtsamkeitsübungen für Kinder gehen immer – egal ob beim Zähneputzen, beim Frühstück, auf dem Schulweg oder beim Warten auf den Bus. Wie fühlt sich die Zahnbürste im Mund an? Was macht sie für Geräusche? Ist die Zahnpasta kalt oder warm?
Sich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren – also das Gegenteil von Multitasking – ist der Schlüssel zu mehr Achtsamkeit. Unser Hirn schaltet all das Gewusel um einen herum ab und fokussiert. Das tut gut!
- Besonders beim Essen ist das eine tolle Erfahrung: Viel zu oft essen wir schnell und ohne zu genießen. Regen Sie sich und Ihre Kinder doch einmal dazu an, ganz langsam zu essen und genau zu beschreiben, was sie schmecken, spüren und empfinden.
- Arbeit- und Schulweg oder Spaziergang: Wie fühlt sich der Weg unter meinen Füßen an? Wie viele Schritte gehe ich pro Atemzug? Was machen meine Arme beim Gehen? Alternativ können sich Groß und Klein aktiv auf die Umgebung konzentrieren und nach schönen oder merkwürdigen Dingen Ausschau halten. Sie entdecken sicher winzige Details, die Ihnen vorher nie aufgefallen sind. Auch hier gilt: fühlen, riechen, lauschen.
Tipp: Bei dieser Achtsamkeitsübung kann es Ihnen und Ihrem Kind helfen, sich “innerliche Notizen” zu machen, indem Sie formulieren, was sie gerade entdecken – oder sich vorzustellen, dass der Kopf eine Kamera ist und die Augen Fotos von den liebsten Eindrücken machen.
3. Achtsamkeitsübung: Steinmeditation
Steinmeditation hört sich nach Hokuspokus an? Diese Übung ist gar nicht so abgedreht, wie sie vielleicht klingen mag. Steine sammeln ist ja sowieso ein großes Hobby vieler kleiner und großer Menschen. Das machen wir uns hier zunutze:
Beim nächsten Spaziergang heißt es: Steine sammeln – klein, groß und in jeglicher Farbe! Wieder zu Hause dürfen die Kids einen Stein auswählen, sich einen ruhigen und gemütlichen Platz suchen und den Stein mit allen Sinnen untersuchen. Welche Farbe hat der Stein? Wie sieht seine Oberfläche aus und wie fühlt sie sich an? Wie riecht der Stein? Was für Geräusche kann ich mit ihm machen? Am besten auch mal die Augen schließen, das schärft die anderen Sinne. Im nächsten Schritt können sich die Kleinen eine Geschichte zu dem Stein ausdenken. Wo kommt er wohl her? Was hat er bereits erlebt? Und schon geht es los auf Fantasiereise.
Tipp: Die Steinmeditation ist eine tolle Achtsamkeitsübung für Kinder, weil sie so greifbar ist. Die Kids haben einen Gegenstand, auf den sie sich fokussieren können. Das fällt manchen Kindern leichter als Übung 1 oder 4 beispielsweise. Außerdem können Eltern und Kinder diese Übung gemeinsam machen – ideal für Achtsamkeits-Einsteiger.
4. Achtsamkeitsübung für Kinder: Atmen!
Ein beliebtes Instrument bei Achtsamkeitsübungen ist der eigene Atem. Er ist schließlich immer da und durchfließt uns.
Bei einer Atemübung achtet man genau auf den Verlauf des Atems durch den Körper. Man spürt dem Zug durch die Nasenlöcher, dem Weiten des Brustkorbs und der Wölbung der Bauchdecke nach. Dabei ist es nicht wichtig, besonders tief zu atmen. Der Atem soll genauso bleiben wie er natürlicherweise ist. Einfach beobachten, nicht verändern. Mindestens fünf Minuten Zeit sollten sich Eltern und Kinder für diese Achtsamkeitsübung nehmen. Wer mag, darf sie natürlich auch länger machen. Ein Wecker hilft beim Loslassen, so blinzelt man nicht ständig auf die Uhr.
Tipp: Bei dieser Übung für mehr Achtsamkeit sollten sich Kinder und Eltern komplett entspannen können – ohne Störungen. Vielleicht kann Ihr Kind einen Zettel an die Zimmertür hängen oder es findet einen anderen ungestörten Ort, den es ganz für sich allein hat.
5. Achtsamkeitsübung für Kinder: Tagebuch führen
Mit einem Tagebuch können Kinder und Eltern die Augenblicke festhalten, in denen sie ganz im Hier und Jetzt waren, z. B. beim Baden, dem Spaziergang oder beim Toben. Ob als Stichpunkte oder ganzer Text – je öfter diese Gedanken aufgeschrieben werden, desto mehr trainieren wir unsere Aufmerksamkeit und das Bewusstsein.
Übrigens: Tagebuchführen ist auch ein tolles Einschlafritual, es fördert die Bildung positiver Gedanken.
Schon morgens mit freiem Kopf in den Tag zu starten, macht glücklich. Dabei hilft besonders Achtsamkeitsübung Nummer 1.
Ergänzend dazu können weitere, persönliche Morgenrituale Wunder bewirken: z. B.
- erst einmal lang und breit strecken,
- kuscheln,
- Fenster auf und tief ein- und ausatmen,
- Kurzmeditation,
- Lieblingsmusik an,
- ein Glas Wasser trinken,
- eine Runde spielen.
Alles, was schon morgens gute Laune macht, ist erlaubt.
Teilzeit- oder Halbtagsjobs gelten als DAS Mittel, um den Spagat zwischen Job und Familie zu lockern. Klingt ja auch erst einmal einleuchtend: Nur die Hälfte zu arbeiten, bedeutet doppelt so viel Zeit für die Familie, den Haushalt, Freunde und sich selbst zu haben. Oder?
Dass das in manchen Fällen zu kurz gedacht ist, zeigte erst kürzlich eine forsa-Umfrage: Wir von scoyo befragten 1.001 berufstätige Eltern zu ihrem schlechten Gewissen, das sie beim Thema Vereinbarkeit beschäftigt. Heraus kam unter anderem, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob Mütter oder Väter in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten: das schlechte Gewissen bleibt immer gleich stark (alle Umfrage-Ergebnisse).
Ein Modell, das eigentlich dabei helfen sollte, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren, funktioniert scheinbar nicht. Jedenfalls verscheucht es nicht das ungute Gefühl, das viele Eltern haben, weil irgendwie immer etwas zu kurz kommt.
“Ich hatte immer nur eine Feuerwehrposition”
Expertin Patricia Cammarata
© Patricia Cammarata
Auch Patricia Cammarata, Bloggerin (dasnuf.de), IT-Projektleiterin und Mutter von zwei Kindern und einem Patchwork-Kind, hat mit dem Wiedereinstieg in den Halbtagsjob ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Davon erzählte sie uns beim 4. scoyo-Elternabend zum Thema Vereinbarkeit:
Patricia Cammarata auf dem 4. scoyo-Elternabend vom 19.05.2015:
Ich habe eine Zeitlang nur halbtags gearbeitet und das als sehr viel stressiger empfunden als mit meiner jetzigen ¾ Stelle. Das kommt natürlich immer darauf an, wie man seine Arbeit organisieren kann. Ich als Projektleiterin brauchte aber genug Zeit mit meinem Team, um mich abzusprechen.
Im Endeffekt konnte ich nicht so gut planen und hatte immer nur eine „Feuerwehrposition“. Das ist dann trotz des Halbtagsjobs oder gerade deswegen schnell stressig geworden. Ich habe das Ganze so lange mitgemacht, bis es irgendwann fast gar nicht mehr ging. Ich habe mich erst ganz spät gefragt, was mir eigentlich wirklich helfen könnte.
Erst dann konnte ich zu meinem Vorgesetzten gehen und das Thema besprechen. Nun habe ich einen festen Home-Office-Tag in der Woche. Außerdem teile ich mir meine Arbeitszeit so ein, dass ich einen Tag komplett frei habe, um mich um die anfallenden Familienthemen zu kümmern. Dadurch ist vieles leichter geworden. Ich glaube tatsächlich, dass weniger arbeiten nicht unbedingt weniger Stress bedeutet. Es geht um Organisation und darum, persönliche Prioritäten zu setzen.
Man sollte für sich selbst schauen, an welchem Hebel man drehen muss, um eine für sich entspanntere Situation zu schaffen.
- Susanne Garsoffky: Zweifache Mutter, Journalistin und Autorin von „Die alles ist möglich-Lüge“
- Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach: Vierfacher Papa, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations und Blogger (haltungsturnen.de)
- Patricia Cammarata: Zweifache Mama + “Patchwork-Kind”, IT-Projektleiterin und Bloggerin (dasnuf.de)
- Mathias Voelchert: Vater von zwei erwachsenen Kindern und Gründer sowie Leiter von familylab.de
Endstation schlechtes Gewissen?
Susanne Garsoffky:
Wir hatten beide ein schlechtes Gewissen, als wir noch so gearbeitet haben, wie wir es bis vor drei Jahren taten: Wir sind Journalisten, mein Mann war und ist immer noch selbständig, hat eine Firma aufgebaut und war viel unterwegs. Ich hatte eine 85-Prozent-Stelle beim WDR und leider nicht dort gelebt, wo ich gearbeitet habe. Zur Arbeit kam also die Fahrzeit dazu, plus Überstunden. Das heißt, wir waren beide viel weg, haben das für unsere Kinder aber immer gut organisiert: Wir hatten eine Kita, eine Kinderfrau und, wenn alles schief lief, noch Oma und Opa. (…) Wir hatten wenig Zeit zu zweit und haben uns dann nach Kräften bemüht, das zu ändern – und auch geschafft. Denn mit diesem Gefühl, dass vieles einfach immer zu kurz kommt, wollten wir nach fast neun Jahren Beziehung nicht mehr leben.
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach:
Ich hatte sehr lange den Eindruck, den vielen Rollen, die ich habe, nicht gerecht werden zu können. Und das heißt vor allem: Beruf, Kinder und Partnerschaft. Wenn ich das Bedürfnis habe, abends nach Hause zu gehen, um meine Kinder zu sehen, dann habe ich womöglich den Eindruck, dass ich denjenigen, der noch im Büro sitzt, im Stich lasse. Wenn ich erst sehr spät nach Hause komme, lasse ich die Kinder, ja auch die Frau im Stich, die deutlich weniger arbeitet als ich.
Dieses Hin- und Hergerissen-Sein zwischen den Rollen, das hat den größten Anteil meines schlechten Gewissens ausgemacht. Und zu lernen, mit dieser Unvollständigkeit zu leben, in jeder dieser Rollen und so eine Art „Mut zur Lücke“ zu entwickeln, ist vielleicht auch eine Form vom „Erwachsenwerden“ in der Familiensituation. Das war tatsächlich das allerschwerste in den ersten Jahren.
Patricia Cammarata:
Ich muss dazu sagen, dass ich mich in einer sehr privilegierten Situation befinde, weil bei mir alles denkbar optimal ist. So hält sich mein schlechtes Gewissen relativ in Grenzen. Als die Kinder noch im Babyalter waren, da hatte ich auch eher das Gefühl, dass ich sehr stark verantwortlich bin. Mit der Weile wurde es einfacher.
Lustige Anekdote dazu: Wir haben einen total schönen Kindergarten und ich hetzte oft von der Arbeit los, um die Kinder rechtzeitig abzuholen. Da kommt oft nur sowas wie: „Ähh, du holst mich schon wieder ab!“ Das erleichtert mich natürlich, da das Kind gut betreut wird und sich wohl fühlt. Ich habe auch einen extrem familienfreundlichen Arbeitgeber.
Wenn die Bedingungen stimmen, hält sich das schlechte Gewissen in Grenzen. Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren hat also geklappt, die Partnerschaft zu halten jedoch nicht. Das hat aber auch dazu geführt, dass wir jetzt viel genauere Absprachen haben, die die anderen beiden Felder wieder sehr entlasten.
Der Druck wird stärker – nicht nur äußere Faktoren sind schuld
2. Wo liegen die Ursachen für dieses schlechte Gewissen beim Spagat zwischen Job und Familie?
Mathias Voelchert:
Ich glaube, dass das schlechte Gewissen, das viele Eltern haben, ein ganz deutliches Zeichen für Verantwortung ist. Eltern kümmern sich heute wesentlich mehr um ihre Kinder. In meiner Generation, aber auch in der meiner Eltern, sind Kinder eher mitgelaufen. Eltern haben sich nicht so bemüht wie heute. Kinder die sind einfach passiert.
Ich denke, heute ist der Anspruch, den die Eltern an sich stellen, sehr groß: Sie wollen eine schöne Partnerschaft haben, erfolgreich im Beruf sein, glückliche Kinder haben … Das belastet sehr. Deshalb halten sie daran fest, dass es einfach keine Probleme gibt. Das ist keine gute Idee. (…) Eltern würden sich leichter tun, wenn sie sich mehr entspannen und Fünfe gerade sein lassen. Und wenn sie auch den Kindern elternfreie Zeit zumuten und diese dann für sich nutzen. (…) Eltern sollten nicht in den Perfektionswahn kommen.
Susanne Garsoffky:
Ich bin eine große Gegnerin davon, Eltern den schwarzen Peter zuzuschieben. Ich denke auch nicht, dass es daran liegt, dass Eltern tatsächlich dem Perfektionswahn verfallen sind. Die Anforderungen an die Eltern sind gewachsen. Mütter und Väter kommen heute früh wieder zurück auf den Arbeitsmarkt und wir haben Arbeitgeber, die das als selbstverständlich sehen, möglichst schnell wieder vollzeitnah zu arbeiten. Es gibt einen Arbeitsmarkt, der alles andere als familienfreundlich ist.
Deshalb ist unsere heutige Situation schwer mit den Vorgängern zu vergleichen, da die Rollenaufteilung eine ganz andere war. Es war damals viel selbstverständlicher, sich drei Jahre Elternzeit zu nehmen. Heute würde sich das kein Mensch mehr wirklich trauen. Und ich glaube auch, dass Kinder heute nichts Selbstverständliches mehr sind. Die niedrigen Geburtenraten haben sicher dazu geführt, dass die Eltern und auch die Gesellschaft stärker auf Kinder schauen, alles skeptischer betrachten.
Zudem hat sich die Schulsituation durch G8 extrem verändert. Ich glaube, dass viele Eltern tatsächlich unter dem Druck stehen oder Angst haben, dass sie ihre Kinder durch eine erfolgreiche Schullaufbahn führen und ihnen genug Chancen ermöglichen müssen, auf einem Arbeitsmarkt, der doch relativ hart und stark konkurrenzgeprägt ist. Es ist immer leicht zu sagen, es liegt an unserem eigenen Perfektionismus. Das greift zu kurz. Ich denke, dass alles ein wenig gnadenloser geworden ist.
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach:
Interessant, denn ich erlebe das anders. Allerdings muss man dazu sagen, dass ich in einer sehr privilegierten Situation stecke. Bei der oberen Mittelschicht-Familie, da sind drei Kinder oder mehr normal. Wir haben erlebt, dass es einfacher wurde, je mehr Kinder wir hatten. Das ist erst mal ein Paradox, doch es wurde leichter, auch mal Fünf gerade sein zu lassen und Akzeptanz im Umfeld dafür zu finden. Wenn ich vier Kinder habe, ist es logisch, dass ich nicht bei jedem Kind zu jedem Klassenfest 25 Kuchen backe und nicht zehn Stunden basteln kann. Abgesehen davon, dass das ohnehin abgenommen hat: Als unser Großer anfing mit Schule, da war es noch relativ normal, dass in der Regel die Frau, im meinem Umfeld auch Männer, eine längere Elternzeit genommen haben. Bei unserer jüngsten Tochter erleben wir, dass es nahezu überhaupt keine Familien mehr gibt, wo ein Elternteil ganz zu Hause ist und nur “unbezahlte” Arbeit macht.
Dass so viele Leute wenige Kinder haben wollen, hängt schon mit den eigenen Ansprüchen zusammen und der Vorstellung, man könnte denen nicht so richtig gerecht werden. (…) Uns ist immer wichtig gewesen, die Kinder auch mal laufen zu lassen. Ich werde auch hin und wieder dafür angegriffen, dass ich so locker sage, das geht irgendwie schon alles – so von unserer hohen Rossposition: beide Akademiker, beide gut bezahlte Jobs in unterschiedlicher Stundenintensität mit der Möglichkeit, genug Raum zu haben und über mehrere Jahre hinweg auch ein Au-pair unterbringen zu können. Das erleichtert natürlich alles. Aber auf der anderen Seite hieß das, dass wir früher loslassen mussten. Und das geht.
Daniel Bialecki: Das schlechte Gewissen kommt also aus zwei Richtungen: Ein bisschen von uns selbst, weil wir gestiegene Ansprüche haben und alles so gut wie möglich machen wollen. Aber natürlich auch von äußeren Faktoren wie dem Arbeitsmarkt, der Wirtschaft und dem Bildungswesen – das alles übt Druck auf uns aus.
Entlastung zwischen Job und Familie: Wie wir unseren Perfektionismus ein Stück weit ablegen können
Wolfgang Lünenbürger-Reichenbach:
Ich glaube, dass uns teilweise Vorbilder fehlen. Für mich und meine Frau war es total befreiend, als wir das erste Mal auf einem Familienseminar für Familien mit zwei oder mehr Kindern waren. Es war angeleitet, im Seminar auch über den Alltag zu sprechen. Denn was wir oft vergessen ist, dass wir auch mit engen Freunden faktisch nicht über den Alltag sprechen, nur in Extremsituationen. Aber wir erleben Familien nur ganz selten in Alltagssituationen. Deshalb haben wir schnell das Gefühl, dass wir die einzige Familie sind, bei denen es so scheiße läuft. Das war besonders in unserer Anfangsphase ein ziemlich großes Thema, weil wir uns bewusst für ein anderes Modell entschieden haben (…): Meine Frau war lange Zeit zu Hause, hat danach erst ihre Ausbildung beendet und ich habe Vollzeit gearbeitet. Dafür wurden wir auch angefeindet.
Der zweite große Punkt, der zur Entlastung geführt hat, war, als wir auch andere Familienblogs entdeckten. Und auf einmal, ohne die Menschen zu kennen und ihnen auf die Pelle zu rücken, erlebten, dass es anderen Familien genauso geht.
Patricia Cammarata:
Ich würde empfehlen: Hilfe annehmen, wo es geht, durch Verwandte oder Freunde. Sich nicht zieren, sondern darauf zählen, dass es sich irgendwann auch wieder ausgleicht. Das entlastet. Wenn ich weiß, ich kann alles auf fünf Leute verteilen, ist das was anderes, als wenn ich selbst alles leisten muss. Und wenn ich alleinerziehende Freundinnen von mir anschaue, ist es mir ein Rätsel, wie man das durchstehen kann, ohne einen Burnout zu bekommen.
Für mich ist es sehr wichtig, darüber zu sprechen, wie der normale Alltagswahnsinn aussieht, egal wie – ob mit Freunden oder Lehrern. Was mir an Blogs so hilft, ist, zu sehen, was Familiennormalität wirklich ist. Das kann man natürlich auch einfach mündlich mitteilen, indem man zugibt, wo man Probleme hat, wo man scheitert, wo man auf Dinge zurückgreifen musste, die keinem Ideal entsprechen – aber was eben auch geht. Man muss manchmal Mut haben, diese Lücken offen zu legen. Hier bloggt Patricia zum Thema Vereinbarkeit und Perfektionismus.
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach:
Und dass eben nicht alles perfekt sein muss. (…) Und dass eine Beziehung nicht unbedingt zu Ende ist, wenn das Kribbeln weg ist. Genauso ist es doch auch mit Familie. Auch da ist es nicht jeden Tag geil und heititei. Und Schule ist auch mal ätzend.
Susanne Garsoffky:
Ich glaube auch, dass Ehrlichkeit total wichtig ist, auch bei denen, wo alles so perfekt scheint. Wichtig ist aber auch, zu benennen, was eigentlich an Rahmenbedingungen fehlt. Mich nervt, dass hier oft ein Jammerton unterstellt wird. Das diskreditiert Menschen, die da stehen und sagen, ich krieg es einfach nicht hin! Wichtig ist also beides: zu verraten, z. B. in Blogs, wie wir das schaffen, aber auch parallel zu sagen, welche Rahmenbedingungen nicht stimmen und welche wir in den nächsten zwei bis drei Jahren in den Griff bekommen müssen, damit diejenigen, die wirklich darunter leiden, wieder Chancen bekommen.
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach:
Die Autoren des Buches “Geht alles gar nicht!” z. B., die haben keinen Grund zu jammern, nur weil sie in den 25 Jahren, in denen sie sich um die Kinder kümmern, nicht mehr jede Woche ins Konzert gehen können. Übertrieben gesagt. Ich muss nicht alles zu jeder Zeit machen. Ich sehe auch das Problem der Rush Hour des Lebens. Das finde ich aber neben den grundsätzlichen und politischen Schwierigkeiten auch hausgemacht, weil ich eben glaube, dass ich das alles in der Phase machen muss.
Mein Plädoyer an diejenigen, denen es gut geht und die es gut hinkriegen, ist, dass gerade die dafür kämpfen, dass es auch für andere geht. Das ist das, was Solidarität meint, dass die Starken sich mit den Schwachen zusammentun. Mich ärgern Leute, die aus ihrer starken Position nur ein Lamentieren und Fordern machen, aber kein Umsetzen.
Elternfrage: „Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir Mütter uns gegenseitig total verrückt machen. Die eine erzählt, sie müsste noch mehr mit den Kindern für die Schule machen und die andere prahlt damit, was sie nebenbei noch macht. Wie kann man sich davor schützen, dass man genau das denkt, dass bei der anderen alles super läuft, bei einem selbst aber nicht?“
Mathias Voelchert:
Indem man genau das tut, was wir gerade tun. Wir tauschen uns aus, wir hören einander zu und merken, dass es dem anderen genauso geht. Diese Erfahrung machen wir auch im „Familylab“ ständig: Wenn Eltern beieinander sitzen, merken sie, dass es anderen genauso geht. Es ist gut, zu spüren, dass man gar nicht „falsch“ ist und es ein normaler Prozess ist, dass sich der Druck und Stress potenziert, wenn ein oder zwei neue Familienmitglieder in die Familie kommen. Weil wir eben noch nicht gelernt haben, damit umzugehen. Als Eltern sind wir jedes Mal Anfänger und je älter die Familie wird und je mehr Kinder dazu kommen, umso höher werden Druck und Stress. Bis man ab dem dritten und vierten Kind sagt, also das kann ich gar nicht mehr aushalten, die müssen selber etwas übernehmen – und dann geht es. (…)
Dieses Interview ist ein Auszug aus unserem 4. Digitalen Elternabend zum Thema Vereinbarkeit. Die Antworten sind teilweise gekürzt und zum Zwecke der Lesbarkeit leicht umformuliert. Der Sinn der Aussagen wurde dabei nicht verändert. Hier können Sie sich den scoyo-Elternabend noch einmal anschauen.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen oder ein gutes Lebensmodell gefunden, von dem Sie erzählen möchten?
Zurzeit läuft eine Blogparade zum Thema schlechtes Gewissen, die wir gemeinsam mit Annelu von Grosse Köpfe gestartet haben (zur Parade). Hier können Sie Ihren eigenen Beitrag veröffentlichen oder einfach in den Kommentaren erzählen, wie es bei Ihnen zu Hause aussieht.
Sehr gefallen unter den bereits eingebrachten Beiträgen hat uns vor allem der Artikel von Jessi: “Also tut mir einen Gefallen und fragt mich nicht nach meinem schlechten Gewissen und fragt am besten auch andere nicht danach. Hört aber zu, wenn jemand davon erzählt. Hört diesem Menschen zu und macht ihm Mut, unterstützt, sucht nach Lösungen – oder macht ihm im Zweifelsfall klar, dass es für dieses furchtbare Gefühl absolut keinen Grund gibt.” Zum ganzen Artikel geht´s hier.
Wer das Leben einer Familien organisieren muss, braucht viele Talente: Erstmal natürlich sollten clowneske Fähigkeiten wie das Jonglieren nicht fehlen. Das müssen Eltern nämlich tagtäglich, mit Terminen, Bedürfnissen und Ansprüchen von Familienmitgliedern, Schule, Arbeit und Co. Eine schnelle Auffassungsgabe und Mathematik-Kenntnisse helfen beim Errechnen von Einnahmen, Ausgaben, Rabatten beim Einkaufen oder beim Ausfüllen von Steuerformularen. Wer richtig talentiert oder geübt ist, errechnet sich vielleicht ein dreiminütiges Zeitfenster für einen kurzen Power-Nap.
Spaß beiseite: Einen Familienalltag zu organisieren, so dass alles einigermaßen rund läuft, ist nicht einfach. Dank des digitalen Fortschritts und immer ausgefeilterer Technik gibt es aber immer mehr kleinere und größere Erfindungen, die den Alltag erleichtern, Kommunikation und Organisation vereinfachen, Aufgaben übernehmen. In unsere Reihe “5 digitale Helfer im Familienalltag” stellen wir die Eltern-Favoriten vor.
Familienmanagement im digitalen Zeitalter mit Victoria
⏬ Für ausführlichere Informationen zu den Familienmanagement-Werkzeugen, bitte scrollen ⏬
1.Gegen Ebbe im Kühlschrank: AmazonFresh
Einsatzgebiet: Hilft dabei, dass die Familie nicht verhungert.
Superkraft: Kein Obst mehr für die Kita, kein Brot zum Frühstück, egal. Selbst abends um 22 Uhr bestellt, steht der gesamte Einkauf morgens vor 7 Uhr (!) vor der Haustür.
Kostet: 9,99 Euro im Monat, ab 40 Euro keine Liefergebühr
2. Strafe muss nicht sein: ParkNow
Job: Digitaler Parkschein
Einsatzgebiet: Hilft bei der Reduzierung der Strafzettel
Superkraft: Kein Kleingeld zur Hand, trotzdem 10 Euro Strafzettel gespart
Kostet: normale Parkgebühr + kleine Service Gebühr
3. Ab ins Einkaufskörbchen: Bring!
Job: Digitale Einkaufsliste – falls wir doch mal Lust auf echtes Shopping haben.
Einsatzgebiet: Sie erinnert mich daran, auch wirklich nichts zu vergessen!
Superkraft: Selbst wenn einer von uns schon beim Einkaufen ist, kann der Partner z. B. von zuhause aus die Liste in Echtzeit ergänzen – Just love it!
4. Tschüß Langeweile: AmazonMusic
Einsatzgebiet: Wir legen oft weite Strecken mit dem Auto zurück, AmazonMusic ist dabei absolut unverzichtbar, da unendlich viele Kinderhörspiele zur Auswahl stehen und wir nicht nur 1 CD in Endlosschleife hören müssen!
Superkraft: AmazonMusic wirkt wie Magie, sobald die ersten Töne erklingen, hören wir das Hörspiel und zwar nur noch das Hörspiel, kein Gemecker, kein Geschrei sondern einfach relaxed Kilometer schrubben 😉
Kostet: ist in der AmazonPrime Mitgliedschaft enthalten (die 69 Euro pro jahr oder 7,99 Euro pro Monat kostet)
5. Guter Zuhörer: Babyphone App
Einsatzgebiet: Statt des „großen“ Babyphones, einfach Handy & iPad, oder Handy & Handy nutzen – immer ein Ohr bei den Kindern.
Superkraft: Läuft über normales LTE oder Wlan, Hauptsache das Gerät hat Internetverbindung!
Kostet: unterschiedlich, die App „Babyphone 3G“ kostet z. B. zwischen 3,99 € und 4,49 €
Über die Autorin
Gründerin von DeinDesign.de
© Victoria Chirita
Nach ihrer Ausbildung hat Victoria 2006 DeinDesign.de mit zwei Freunden gegründet und vor ein paar Jahren verkauft, arbeitet dort aber weiter im Marketing. Victoria ist der Inbegriff der coolen Familienmanagerin: Das Telefon baumelt immer an einer Kordel um ihren Hals. Sie hat zwei Kinder, zwei Hunde, ein Haus, einen Garten, einen Mann und natürlich den Job. Dazu heckt sie immer weiter tolle Geschäftsideen aus und geht sie auch an. Aber das Beste: Victoria bleibt dabei IMMER entspannt.
Wer das Leben einer Familien organisieren muss, braucht viele Talente: Erstmal natürlich sollten clowneske Fähigkeiten wie das Jonglieren nicht fehlen. Das müssen Eltern nämlich tagtäglich, mit Terminen, Bedürfnissen und Ansprüchen von Familienmitgliedern, Schule, Arbeit und Co. Eine schnelle Auffassungsgabe und Mathemathikkenntnisse helfen beim Errechnen von Einnahmen, Ausgaben, Rabatten beim Einkaufen oder beim Ausfüllen von Steuerformularen. Wer richtig talentiert oder geübt ist, errechnet sich vielleicht ein dreiminütiges Zeitfenstern für einen kurzen Power-Nap.
Spaß beiseite: Einen Familienalltag zu organisieren, so dass alles einigermaßen rund läuft, ist nicht einfach. Dank des digitalen Fortschritt und immer ausgefeilterer Technik gibt es aber immer mehr kleinere und größere Erfindungen, die den Alltag erleichtern, Kommunikation und Organisation vereinfachen, Aufgaben übernehmen. In unsere Reihe “5 digitale Helfer im Familienalltag” stellen wir die Eltern-Favoriten vor.
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1. Wunderbarer Denkzettel: Wunderlist
Job: Zweit-Hirn, das alles Wichtige behält, weil im Kopf einfach nicht genug Platz ist.
Einsatzgebiet: Darin teilen mein Mann und ich nicht nur die Einkaufsliste, sondern auch Ideen für Kindergeburtstage. Ich nutze die Listen-App außerdem für die Arbeit, kurze Blogpost-Ideen und Dinge, die ich auf keinen Fall vergessen darf.
Superkraft: Vergisst einfach nichts. Wunderlist ist ein Wundertool!
2. Digitales Notizbuch: Evernote
Job: Dritt-Hirn für längere Dinge, die im Zweit-Hirn keinen Platz haben.
Einsatzgebiet: Schreibgerät für Entwürfe von Blogbeiträgen, Notizbuch für Meetings und persönliche Gedanken.
Superkraft: Teilen! Nützliche Sharingfunktion zum gemeinsamen Arbeiten und Brainstormen. Wichtige private Notizen teile ich ebenfalls mit meinem Mann, sodass auch er auf die Informationen zugreifen kann.
3. Der Messenger-Antiheld: Telegram
Job: Alle-auf-dem-Laufenden-Halter
Einsatzgebiet: Familienchat zum Austauschen und Bilderteilen. Alltägliche Dinge kläre ich auch schnell über den Messenger.
Superkraft: Keine lästigen Anrufe mehr. Jeder liest die Nachrichten, wenn er Zeit hat.
4. Einer für alle: Google Calendar
Job: Raum-Zeit-Koordinator für die ganze Familie
Einsatzgebiet: Speicherplatz für unsere Meetings, privaten Treffen, Kurse und Termine der Kinder, für uns alle freigegeben. So sehe ich gleich, wann ich die Kinder abholen muss oder er es übernehmen kann.
Superkraft: Zeit-Einsparer – wir müssen die Termine nur einmal pro Woche durchsprechen und sparen eine Menge Organisationszeit.
5. Kochend heißer Planer: Cookidoo
Job: Essensplaner und Rezeptgeber für den Thermomix
Einsatzgebiet: Wochenendessen planen, Einkaufslisten erstellen und teilen
Superkraft: Vom-Sofa-aus-Planer und Ideengeber
Kostet: bis zu 6 Monate gratis, dann 36€ für ein Jahresabo, nur für Apple-Geräte verfügbar
Über Sarah Depold
Bloggerin und SEO-Spezialistin
© Sarah Depold
Sarah, 30 Jahre alt aus Berlin, schreibt seit 2010 auf ihrem Mama-Blog Mamaskind über das Leben mit zwei Söhnen, einer Tochter und ihrem Mann. Das Internet ist auch beruflich ihr Zuhause, als Head of SEO beschäftigt sie sich mit Suchmaschienenoptimierung und Co.
Wer das Leben einer Familien organisieren muss, braucht viele Talente: Erstmal natürlich sollten clowneske Fähigkeiten wie das Jonglieren nicht fehlen. Das müssen Eltern nämlich tagtäglich, mit Terminen, Bedürfnissen und Ansprüchen von Familienmitgliedern, Schule, Arbeit und Co. Eine schnelle Auffassungsgabe und Mathematik-Kenntnisse helfen beim Errechnen von Einnahmen, Ausgaben, Rabatten beim Einkaufen oder beim Ausfüllen von Steuerformularen. Wer richtig talentiert oder geübt ist, errechnet sich vielleicht ein dreiminütiges Zeitfenster für einen kurzen Power-Nap.
Spaß beiseite: Einen Familienalltag zu organisieren, so dass alles einigermaßen rund läuft, ist nicht einfach. Dank des digitalen Fortschritts und immer ausgefeilterer Technik gibt es aber immer mehr kleinere und größere Erfindungen, die den Alltag erleichtern, Kommunikation und Organisation vereinfachen, Aufgaben übernehmen. In unsere Reihe “5 digitale Helfer im Familienalltag” stellen wir die Eltern-Favoriten vor.
Familienmanagement im digitalen Zeitalter mit Kira
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1. 1,2,3, gute Laune!: Soul Radio
Einsatzgebiet: erst Ohren, dann Seele
Superkraft: Knipst von jetzt auf gleich die Sonne an. Der holländische Radiosender spielt Motown-Klassiker, aber auch Jamie Lidell, Michael Jackson und anderes geiles Zeug. Die Nachrichten sind auf Holländisch, das finde ich lustig.
Kostet: nix, im App-Store
Zur Webseite von Soul Radio
2. Schlaf, Kindlein, Schlaf: Sound Sleeper
Job: Das Babylein beruhigen
Einsatzgebiet: Da muss ich ein bisschen ausholen: Ich wollte es nie für möglich halten, wenn Eltern mir davon erzählten, dass ihr Kind neben der Abzugshaube oder in Reichweite des Staubsaugers besonders gut zur Ruhe kommt. Bis ich selbst ein Baby bekam. Meine Tochter liebte das Geräusch des Föhns! Mit dieser App hat man alle relevanten Geräusche immer dabei. Genial.
Superkraft: Spart ganz eindeutig Strom. Denn ständig den Föhn laufen zu lassen, ist vielleicht nicht so schlau.
Kostet: nix, im App-Store
3. Lieblingsgeschenke im Netz: Kirili.de
Job: Easypeasy Schönes für Neugeborene bestellt
Einsatzgebiet: Geschenkesuche
Superkraft: Feine Sachen (das niedliche Elefantenkissen mit Namen!) für Neugeborene oder eine hübsche Schnullerkette habe ich in Nullkommanix bestellt. Die Geschenke kommen immer ausgesprochen gut an, weil sie eben nicht 08/15 sind. Und alles wird von der Gründerin in München höchstpersönlich genäht!
Kostet: Kirili-Schnullerkette z. B. 12 Euro
4. Ganz schön clever: Fresh Energy
Job: Strom sparen, Kosten senken
Einsatzgebiet: Das bisschen Haushalt
Superkraft: Der Smart Meter (er ersetzt den aktuellen Stromzähler) zeigt in der App an, welche Hausgeräte wie viel Strom verbrauchen und was das kostet. Außerdem zahlt man nur noch den Strom, den man tatsächlich monatlich verbraucht. Keine Abschläge und Nachzahlungen mehr.
Kostet: Der Smart Meter ist kostenlos
5. Superweich und superschlicht: Tom und Jenny
Job: Schöne Unterwäsche fürs Töchterlein
Einsatzgebiet: Kleiderschrank
Superkraft: Es ist tatsächlich nicht einfach, schlichte weiße Bodys zu finden, die dann auch noch aus bester Qualität und fair hergestellt sind. Und dann kann man die Teile auch noch fix in diesem Internetz bestellen! Ein Body-Abo gibt’s auch.
Kostet: 3 Bodys für 29,90 Euro.
Über die Autorin:
© Kira Brück – Foto: Lisa-Marie Schmidt
Journalistin
Kira Brück (35) ist Journalistin und Mutter einer kleinen Tochter (1,5). Sie lebt und schreibt in Berlin und bloggt auf www.kirabrueck.com über ihren Beruf. Kira ist Redaktionsleiterin bei www.codingkids.de, dem Magazin für digitales Verstehen. Hier tippt sie Texte darüber, wie wir uns und unsere Kinder an die Digitalisierung heranführen können. Seitdem Kira den Spielzeugroboter Cubetto für Coding Kids getestet hat, kann sie es kaum erwarten, selbst eines Tages mit ihrer Tochter loszulegen und die ersten Programmier-Schritte zu gehen. Louisa interessiert sich aktuell aber mehr für Pixi-Bücher und ihren Duplo-Bauernhof.
Hier verraten weitere Eltern ihre digitalen Helfer im Alltag:
Eine Woche hat 168 Stunden. Klingt erstmal ganz schön viel, oder? Wer aber mal schaut, was er in diesen 168 Stunden alles schaffen möchte, stellt schnell fest, dass 168 Stunden eigentlich gar nicht ausreichen.
Vielleicht kennen Sie das ja auch. Seitdem ich Papa bin, kommt es mir vor, als hätte jemand die 1.5 Speed Taste gedrückt. Die Zeit rast und irgendwie renne ich allem hinterher. Ich versuche so gut es geht meine Familie mit meinem Job unter einen Hut zu bekommen und dabei auch noch etwas Zeit für mich zu haben.
Das Tolle daran, in dieser Zeit zu leben ist, dass Du nicht mehr alles alleine tun musst. Es gibt Helferlein, die Dir dabei helfen alles mehr oder weniger unter einen Hut zu bekommen.
Mein iPhone ist voll davon und meine 5 Lieblings Helferlein möchte ich heute kurz vorstellen.
Familienmanagement im digitalen Zeitalter mit Andreas
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1. Wissen was zu tun ist: To Do App Omnifocus
Job: Die App meiner Wahl um mein Berufs- und auch Privatleben zu organisieren
Einsatzgebiet: Es ist quasi mein digitales Gehirn für alles, um das ich mich irgendwann kümmern muss. Das Themenfeld rangiert vom Projekt bei der Arbeit bis hin zur Erinnerung, dass ich im März 2022 meinen neuen Personalausweis beantragen muss.
Superkraft: dass ich mit ihr immer und überall Zugriff auf die Dinge habe, die ich erledigen kann und sich die App genau auf meine Bedürfnisse anpassen lässt.
Kostet: In der iOS Version 40€, als iOS pro Verison 60€ und für den Mac noch einmal 40€.
2. Gut geplant ist fast gewonnen: Kalender App Fantastical
Job: Mein intelligenter Kalender, der mir genau sagt was wann ansteht
Einsatzgebiet: Mein Tag dreht sich komplett um meinen Kalender. In ihm steht genau drin, wann ich wo zu sein habe. Durch die iCloud Synchronisation weiß ich zudem, wann der Rest meiner Familie wo ist. So geht kein Termin verloren und ich verpasse keine Tanzaufführung oder Fußballspiel.
Superkraft: Die Superkraft von Fantastical ist die Texterkennung. Da ich wirklich komplett in meinem Kalender lebe und täglich mehrfach Termine hinzufüge, verschiebe oder ändere, brauche ich eine App die das einfach macht. Fantastical hat die mit Abstand beste Texterkennung. Ich kann dort einfach nur „Samstag 11:00 Uhr Tanzaufführung in Münster“ eintippen oder einsprechen und „Zack“, der Termin ist genau so in meine Kalender eingetragen.
Kostet: Für iOS 5€ und für den Mac 55€
3. Eins, zwei, hoch das Bein: Workout App Freeletics
Job: Mich fit zu halten ist eine meiner Prioritäten. Doch oftmals musste der Besuch im Fitnessstudio gestrichen werden, weil es auf der Arbeit länger gedauert hat oder ich einfach lieber den Abend mit den Kindern und meiner Frau verbringen wollte.
Einsatzgebiet: Im letzten Jahr habe ich dann das Fitnesstudio gekündigt und mir einen virtuellen Coach angeschafft. Die Freeletics App hält mich fit.
Superkraft: Die Superkraft der App ist, dass man mit nur 30–40 Minuten ein Workout hast, dass Du irgendwie immer in Deinen Tagesablauf integrieren kannst. Deine Trainings sind so aufeinander abgestimmt, dass Du kontinuierliche Fortschritte machst und wirklich fit wirst.
Kostet: Die App ist kostenlos. Das Coaching-Programm kostet 60€ für sechs Monate (deutlich weniger als ein Fitnessstudio)
4. Multitasking für Männer: Podcastplayer Overcast
Job: Durch Podcasts hole ich mir Informationen und Inspirationen zu Themen, die mich interessieren.
Einsatzgebiet: beim Laufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Podcasts lassen sich nahezu überall nebenbei hören und versüßen langweilige Joggingrunden oder den Stau in der Rush Hour.
Superkraft: Die Superpower der App ist, dass aus einer Vielzahl von Quellen die Podcasts ausgewählt werden können, die Sie interessieren und damit dann eine ganz persönliche Playlist in der App erstellt werden kann. Bei der nächsten Autofahrt oder der Laufrunde haben Sie genau das auf dem Ohr, dass Sie interessiert.
Kostet: Die App ist kostenfrei. Über In-App Käufe kann man aber die Werbung ausschalten und die Entwickler unterstützen.
5. Oammm: Meditieren mit Oak
Job: Wenn es mal wieder viel wird für einen Tag, hilft es mir mich herunterzufahren. Besonders gut gelingt mir das mit Meditation.
Einsatzgebiet: Nach einem langen Arbeitstag, in der Mittagspause oder einfach an einem entspannten Sonntag zuhause. Ich habe schon viele Meditationsapps getestet und die, die mir momentan am besten gefällt ist die App Oak.
Superkraft: Die Superkraft der App ist, dass es eine ganz simple App ist, die mir einen Timer und tolle Hintergrundgeräusche für meine Meditationssession gibt (mein Lieblingssound ist Tibetan Om). Als kleiner Motitivationsbooster wächst auf dem Homescreen der App eine kleine Eiche immer weiter, je häufiger Du die App nutzt, um zu meditieren.
Kostet: Die App Oak ist komplett kostenfrei
Über den Autor
© Andreas Lorenz – Foto Lena Böhm
Gründer von papa-online.com
Andreas ist Gründer und Herausgeber von papa-online.com. Hier schreibt und podcastet er über das Vatersein, mit allem was dazu gehört. Inspiration und Erfahrung für seine Artikel schöpft Andreas aus über 10 Jahren Ehe und 9+ Jahren doppelter Vaterschaft. Folge Andreas auf Twitter, Facebook und Instagram.
Hier verraten weitere Eltern ihre digitalen Helfer im Alltag: