Beruf und Familie miteinander vereinbaren – Experten verraten ihre persönlichen Tipps
Katharina Looks
Job, Kinder, Partnerschaft, Hobbies – wie bekommt man das unter einen Hut?
Was würden Sie Ihren Kindern raten, wenn diese fragen sollten, wie man Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann? Diese Frage stellten wir unseren Experten auf dem 4. scoyo-Elternabend. Die besten Tipps auf einen Blick.
Das Vereinbarkeits-Problem: Niemand ist allein!
Viele Eltern haben das Gefühl, allein zu sein, wenn es darum geht, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen. Oft sieht es so aus, als wenn es bei anderen Familien wunderbar klappt, nur eben bei einem selbst nicht. Doch der Schein trügt. Für unsere Experten Patricia Cammarata, Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Mathias Voelchert und Susanne Garsoffky war es nicht immer einfach, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Das verrieten sie uns auf dem 4. scoyo-Elternabend.
Wir haben gefragt, welche Tipps sie ihren Kindern in punkto Vereinbarkeit mitgeben würden, wenn diese selbst einmal Eltern sind. Das haben sie geantwortet:
Experten-Tipps auf einen Blick: Beruf oder Familie? Beruf UND Familie!
Tipps von Patricia Cammarata, IT-Projektleiterin und Bloggerin (dasnuf.de)
Patricia ist Mutter von zwei Kindern und einem “Bonus-Kind”. Das sind ihre Tipps, die ihr geholfen haben, Job und Familie besser miteinander zu vereinbaren:
- Perfektionismus hinter sich lassen
- Versuchen, einfache Lösungen zu finden
- Aufgaben gut verteilen, dort wo es geht
- Selbstständigkeit der Kinder fördern und dafür die Bedingungen schaffen (z. B. räumliche Nähe zur Schule) – das entlastet nicht nur die Eltern, sondern tut auch dem Selbstbewusstsein der Kinder gut
- Sich für Politik interessieren und sich einsetzen (z. B. wählen gehen), damit sich die Rahmenbedingungen für alle zum Positiven ändern können
Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf dasnuf.de.
Tipps von Mathias Voelchert, Leiter und Gründer von familylab.de
Der Vater von zwei erwachsenen Kindern erzählt ehrlich, dass er und seine Frau im ersten halben Jahr schier verrückt geworden seien, bis sie gemerkt hätten, dass sich etwas ändern müsse:
- Druck reduzieren (denn der ist sowieso für nichts gut)
- Sich gut strukturieren, damit man noch genug Zeit für sich selbst und den Partner hat
- Sich mehr freuen, zufrieden und glücklich sein (Auch wenn sich das in einer Drucksituation lächerlich anhört, es hilft!)
- Ggf. Jobsituation ändern und um 16 Uhr (spätestens um 17 Uhr) nach Hause gehen, um Zeit mit den Kindern zu verbringen
Leiter und Gründer von familylab.de ► Video-Ausschnitt auf YouTube ansehen
Tipps von Susanne Garsoffky, Autorin von “Die alles ist möglich-Lüge”
Die zweifache Mutter ist vor zwei Jahren beruflich erheblich kürzer getreten und empfiehlt anderen beim Thema Vereinbarkeit vor allem:
- Sich fragen, wie man die Zeit am Tag am optimalsten gestalten kann
- Prioritäten setzen und dann Dinge tun, wenn sie einem wirklich wichtig sind
- In der Politik Rahmenbedingungen schaffen (wählen gehen) und beim Arbeitgeber dafür kämpfen, dass man seine Prioritäten auch so setzen kann (Sicherheiten schaffen)
Autorin von “Die alles ist möglich-Lüge” ► Video-Ausschnitt auf YouTube ansehen
Tipp von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations
Vierfacher Vater Der vierfache Vater rät Eltern vor allem, mit Herzblut dabei zu sein und nicht mit angezogener Handbremse – ob es um die Partnerschaft, die Kinder oder den Job gehe. Erst dann sei man auch in der Lage, Forderungen zu stellen. Nur das, was Freude mache, stresse weniger.
Und: Bittet eure Eltern, also die Großeltern, um Hilfe.
Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf seinem Blog haltungsturnen.de.
Fazit von Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo:
Daniel Bialecki Es gibt keine allgemeingültigen Antworten zur Frage, wie sich denn Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren lassen. Am wichtigsten ist wohl aber, dass wir uns in unseren Ansprüchen zurücknehmen und nicht versuchen sollten, mit allem perfekt umzugehen. Es ist legitim, nach Hilfe zu rufen und diese auch anzunehmen, wenn sie angeboten wird. Mehr dazu: Job & Familie – warum wir unseren Perfektionismus ablegen müssen
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