Elternliebe – was sind die emotionalsten Momente mit Kindern?
Katharina Looks
Bloggerin Glucke und So
Nichts ist vergleichbar mit der Liebe zwischen Eltern und Kindern. Auf dem Lebensweg der Kleinen gibt es viele besondere Momente. Doch welche sind die emotionalsten? Wir haben nachgefragt und wollen auch Ihre Meinung hören.
Kinder verändern alles. Aus wilden Partys werden schlaflose Nächte. Flecken und Fäkalien schockieren einen nicht mehr. Anstatt AC/DC ertönt Rolf Zuckowski aus dem Radio. Doch all diese einschneidenden Veränderungen sind nichts im Vergleich zu der emotionalen Veränderung, die mit dem Elternsein einhergeht: Einen Menschen so sehr zu lieben, dass man dessen Wohl über das eigene stellt, das ist eine Erfahrung, die nur Eltern machen und nachfühlen können. „Mir war nicht klar, dass ich zu so viel Liebe fähig bin, bis ich unsere erste Tochter zum ersten Mal im Arm hielt“, sagt Christof, Papa von drei Mädchen.
Die Geburt eines Kindes ist der Beginn einer ganzen Reihe von Herzklopf-Momenten. Doch welche sind das genau? Um das herauszufinden, haben wir bei Eltern und Familien-Bloggern nachgefragt und möchten auch von Ihnen wissen, welche emotionalen Momente die letzten Jahre besonders geprägt haben.
Nachgefragt: Das sind die emotionalsten Momente mit Kindern für Eltern und Familien-Blogger
„Der emotionalste Moment war die Geburt des Prinzen. Ich hatte einen Kaiserschnitt mit Sectio, ich war wach und konnte somit die Geburt mit meinem Mann erleben. Das ist ziemlich aufregend. Vorher hat uns die Hebamme noch gesagt, dass, wenn das Kind nicht gleich weint, es sein könnte, dass es direkt auf Intensiv kommt und ich es nur ganz kurz sehen kann. Das war ein mulmiges Gefühl. Aber als ich dieses leise Weinen hörte und mir mein Sohn hochgehalten und sofort auf die Brust gelegt wurde, da flossen die Tränen bei meinem Mann und mir. Wir waren so erleichtert und gleichzeitig so überwältigt. Er war so schön. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Die Geburt unseres Sohnes war der schönste Tag unseres Lebens.“
Kleine Etappen auf dem Lebensweg ihres Sohnes erfüllen Carola mit Stolz und berühren sie besonders:
„Klar, die Geburt ist sicher der unvergleichlich emotionalste Moment. Aber vor allem Momente, in denen ich mein Kind anschaue und von Stolz durchflutet werde, gibt es auf der Strecke des Großwerdens immer wieder. Z. B. Als mein Sohn das erste Mal auf eigenen Beinen stehend auf mich zugelaufen kam. Oder als er mit dreieinhalb Jahren in die Kita eingewöhnt wurde und mir in der zweiten Woche draußen am Tor einen Kuss gab und mich fest umarmte und sagte: ‚Mama, kannst schon gehen, ich muss jetzt schnell den anderen beim Frühstückmachen helfen – Tschüss!‘ Oder als er mir zum Geburtstag ein Bild gemalt hat und in krickliger Schrift darunter stand: ‚Du bist die cuhlste Mama der Welt!‘“
Der erste Tag ihrer Tochter im Kindergarten war für Manuela ein aufwühlendes Ereignis:
„Meine Kleine das erste Mal allein in der Kita zu lassen war bewegender, als ich erwartet hatte: Beim Abschied krallt sie sich an meinem Arm fest. Als ich später aus dem Raum bin, lausche ich noch kurz, wie lange sie wohl schreien wird. Gott sei Dank beruhigt sie sich schnell. Unter mein neues Gefühl von Freiheit mischt sich andererseits der mulmige Gedanke, dass ich nun zukünftig alle Verantwortung in die Hände von fast fremden Menschen legen muss.
Bei meiner Rückkehr in die Kita beobachte ich durch den Zaun, wie die Lütte in der Sandkiste sitzt und verträumt den anderen Kindern beim Spielen zuschaut. Als sie mich entdeckt, weiten sich ihre Augen, sie streckt mir ihre Arme entgegen und ihr Mund formt ein ‚Mama‘. Ich kann nicht sagen, wer von uns beiden sich mehr auf den anderen gefreut hat.“
Annika fiel es sehr schwer, ihren Sohn erstmals für längere Zeit gehen zu lassen:
„Wir haben gerade die erste Klassenreise durchgestanden. Der Kleine war das erste Mal so lange von uns getrennt. Ich hätte ihn mit meiner mütterlichen Übervorsicht am liebsten gar nicht erst mitfahren lassen. Aber als er überglücklich wieder nach Hause kam und von all den tollen Erlebnissen erzählte, war ich unglaublich stolz auf meinen großen Jungen. Bei solchen Sachen bin ich hin- und hergerissen. Er wird mir einfach zu schnell erwachsen.“
Johann ist Vater eines Sohnes und erwartet bald eine Tochter. Für ihn sind emotionale Momente vor allem die, die für Außenstehende nicht wichtig erscheinen:
„Die schönsten Momente sind für mich oft gar nicht große besondere Ereignisse, sondern ein kleiner Blick, ein Geräusch oder das Gefühl, einander auch ohne Worte zu verstehen. Einer der lustigsten Momente war bestimmt – und den haben wir auf Video –, als mein Sohn zum ersten Mal Zitrone probiert und das Gesicht verzogen hat.
Es gibt so viele Eigen- und Besonderheiten aus den verschiedenen Alltagssituationen, die mich ungemein freuen, auch wenn es für Außenstehende nichts Besonderes ist. Der schönste Moment des Tages ist es, nach Hause zu kommen und freudig begrüßt zu werden.“
Martin hatte vor Kurzem einen sehr emotionalen Moment mit seiner ältesten Töchter:
„Eines Abends beim ins Bett Bringen sagte meine Älteste: ‚Papa, ich habe nachgedacht. Eigentlich möchte ich, dass Lise (jüngere Schwester) einfach verschwindet und nicht mehr da ist.‘ Ich war erschrocken und habe nachgefragt, wieso sie das denn möchte. Darauf antwortete sie: ‚Dann habt ihr mehr Zeit für mich und ich muss nicht so viel teilen. Aber, Papa, ich habe ja nachgedacht. Und als ich überlegt habe, wie das wohl ohne Lise wäre, wurde ich so traurig, dass ich weinen musste. Papa, ich habe euch alle so lieb.‘ Ich war zu Tränen gerührt und versicherte, dass ich sie auch lieb habe. Dann haben wir uns fest umarmt.“
Als Mutter einer Tochter und zweifache Großmutter hat Ingrid viel Erfahrung im Elternsein. Sie war beim Schulabschluss ihrer Tochter besonders ergriffen:
„Meine Evelyn ist schon 38 Jahre alt und hat selber Mann und Kinder. Ich glaube, am emotionalsten war es für mich, als sie ihren Schulabschluss gemacht hat. Auf einmal war mein kleines Mädchen groß und würde auf eigenen Beinen stehen. Das hat mich damals sehr berührt.“
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