Hilfe! Mein Kind will nicht lesen – 9 Tipps für kleine Lesemuffel
Katharina Looks
Der Lieblingsschmöker ist etwas Wunderbares. Mit ihm kann man sich Nachmittage versüßen. Aber nicht jeder hat dafür etwas übrig. Ihr Kind will nicht lesen? Mit diesen 9 Tipps bringen Sie Ihren Nachwuchs auf den Geschmack.
In diesem Artikel
- Tipp 1: Oh, wie schön ist Lesen
- Tipp 2: Was gefällt dir? Auf welche Geschichten hast du Lust?
- Tipp 3: Langsames Lesen bremst die Leselust
- Tipp 4: Cliffhanger beim Vorlesen
- Tipp 5: Ihr Kind will nicht lesen? Dann geben Sie dem Lesemuffel selbst eine Hauptrolle
- Tipp 6: Weg vom alten, staubigen Buch
- Tipp 7: Kleine Leseaufgaben im Alltag
- Tipp 8: Auf der Suche nach dem Lieblings-Lese-Ort
- Tipp 9: Jungs zum Lesen motivieren
- Alles Quatsch. Mein Kind will immer noch nicht lesen!
Lesen ist der Schlüssel zu erfolgreichem Lernen. Schließlich nehmen wir einen Großteil unseres Wissens in Textform auf. Es gibt Kinder, die schon vor der Grundschule ambitionierte Leser sind und am liebsten in ihr Herzens-Buch eintauchen würden. Andere Kinder können damit gar nichts anfangen und wollen nicht lesen. Es gibt ja auch so viele weitere tolle Hobbies …
Da wir das Lesen aber für uns und für die Schule brauchen, ist etwas Übung am Nachmittag eine gute Sache. Möchten Sie, dass Ihr Kind mehr liest, können Sie für etwas Anstoß sorgen, um das Interesse anzuregen, ohne unter Druck zu setzen. Das sind unsere kleinen aber feinen Tricks.
Ihr Kind will nicht lesen? 9 Motivationstipps:
Sie sind eine wahre Leseratte und könnten stundenlang Ihren Lieblingsroman wälzen? Dann zeigen Sie das auch Ihrem Kind. Zelebrieren Sie das Lesen, erzählen Sie Ihrem Nachwuchs, wie sehr sie sich über ein neues Buch freuen und was für ein Spaß Sie beim Lesen haben. Das alles natürlich ohne zu übertreiben. Auf diese Weise machen Sie auch Ihren Nachwuchs neugierig auf Bücher.
Manchmal will ein Kind nicht lesen, weil es noch kein Buch gefunden hat, das wirklich fesselt. Gehen Sie zusammen in die Buchhandlung oder in die Leihbücherei und stöbern Sie in den unterschiedlichen Abteilungen. Hat Ihr Kind eine Fernsehserie, die es gerne guckt? Vielleicht gibt es diese auch als Buch?
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind Bücher nicht nur nach dem Cover aussucht. Das führt oft zu Enttäuschungen und schadet der Leselust. Gibt es ein Buch, das Ihrem Kind bereits gefallen hat, ist ein Schmöker vom selben Autor meist eine gute Wahl. Hier passt der Schreibstil – ein wichtiger Faktor bei der Buchauswahl. Auch Comics oder Magazine sind erlaubt. Hauptsache es ist altersgerecht und Ihr Kind findet es gut.
Kein passendes Buch gefunden?
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Hier finden Sie die Leseempfehlungen der Stiftung Lesen (mit Suchfunktion).
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Inspiration können Sie sich zum Beispiel auf lovelybooks.de holen. Die aktive Lese-Community bietet viele Bücherlisten zu Themen wie “Deine liebsten Bücher aus der Kindheit”.
Redaktions-Tipp: Ein tolles Buch für Kinder, die bereits lesen können, aber noch nicht so richtig wollen, ist Harry Potter. Einfach geschrieben, aber gleichzeitig spannend und unterhaltsam erzählt.
Die ersten vier Bände können Kinder ab acht Jahren lesen. Für die letzten drei Bände sollten die Kinder aber schon zehn Jahre alt sein. Wer sich unsicher ist, ob die Bücher für seinen Nachwuchs geeignet sind, liest anfangs am besten mit den Sprösslingen gemeinsam und beobachtet die Reaktion.
Seit dem 6. Oktober gibt es auch eine illustrierte Schmuckausgabe des ersten Bandes mit liebevollen Zeichnungen, die einen noch tiefer in die Welt des Zauberlehrlings eintauchen lassen. ► Hier bei Amazon anschauen.
Aller Anfang ist schwer. Während Leseanfänger noch langsam lesen und jeden Buchstaben einzeln betrachten, erfassen geübte Leser bis zu acht Buchstaben auf einmal. Auf diese Weise verstehen sie auch sofort die Bedeutung des Gelesenen. Wer schnell lesen kann, hat also auch mehr Spaß dabei.
Will Ihr Kind nicht lesen, weil es ihm noch zu anstrengend und langwierig ist, lautet unser Tipp: Den Zeigefinger einsetzten. Um mehrere Buchstaben auf einmal erfassen zu können, kommt es nämlich auf die Augenbewegung an. Fährt Ihr Kind beim Lesen mit dem Zeigefinger unter den Zeilen entlang, lenkt das seinen Blick bewusst von Wort zu Wort und fördert seine Konzentration.
Fördern Sie das Lesen und Textverstehen in interaktiven Übungen passend zum Unterricht und Lernstand Ihres Kindes – mit der scoyo Lernapp!
Sind Sie ein Serien-Junkie? Dann kennen Sie das bestimmt: Die Folge endet, wenn es richtig spannend wird und die Versuchung ist groß, direkt die nächste Folge zu gucken. Ein schlauer Trick, den Sie auch anwenden können, wenn Ihr Kind nicht lesen will. Wenn Sie Ihrem Nachwuchs etwas vorlesen, dann stoppen Sie an der spannendsten Stelle und lassen das Buch aufgeklappt liegen. Mit Glück, möchte Ihr Kind unbedingt wissen, wie es weitergeht und schnappt sich selbst das Buch. Dieser Trick klappt vielleicht nicht auf Anhieb, hat aber großes Potential!
Sie finden kein Buch, das Ihrem Kind so richtig gefallen möchte? Dieses wird es ganz bestimmt nicht mehr weglegen: Eine Geschichte mit Ihrem Kind in der Hauptrolle. Bei framily z. B. gibt es personalisierte Bücher, in denen wir selbst die Figuren und Geschehnisse bestimmen können. Details wie Name, Aussehen, Hobbies oder Lieblingsessen sind frei wählbar. Auch Familie und Freunde können vorkommen.
Gestalten Sie das Buch gemeinsam oder überraschen Sie Ihren Nachwuchs damit. Für dieses Buch begeistert sich garantiert auch ein Kind, das eher nicht so gern lesen will.
Interaktive Bücher zum Eintauchen
Ein weiteres Genre, in dem Ihr Kind die Rolle des Helden in der Geschichte einnimmt, sind interaktive Bücher, auch bekannt als “Spielbücher”. In diesen Spielebüchern gilt es Entscheidungen zu fällen, die den weiteren Verlauf der Handlung bestimmen. Hierfür hat der Leser mehrere Auswahlmöglichkeiten und blättert entsprechend seiner Entscheidung an die jeweilige Stelle im Buch, die den Konsequenzen seiner Wahl folgen. Beispielsweise kann das dann so aussehen:
“Vor dir liegt eine Truhe, an ihr angeheftet ein altes Blatt Papier. Was tust du?
– Die Truhe öffnen. Lies weiter auf Seite 12.
– Das Papier lesen. Lies weiter auf Seite 24.
– Die Truhe in Ruhe lassen. Lies weiter auf Seite 38.”
Besonders im Fantasy-Genre gibt es einige Vertreter dieser interaktiven Bücher, aber auch bekannte Buchreihen, wie Sherlock Holmes und Asterix, haben bereits Spielbücher in ihrem Repertoire. Teil der Handlung zu sein, kann auch Kinder, denen sonst mitunter Berührungspunkte beim Lesen fehlen, motivieren, sich auf die Geschichte einzulassen und Spaß am Lesen zu entwickeln.
Auch wenn Ihnen möglichweise die guten, alten Bücher mit abgewetzten Seiten lieber sind, können digitale Medien ein Kind, das nicht lesen will, vielleicht umstimmen. Für die meisten Kinder sind Handy, Tablet und Co. unglaublich reizvoll. Darauf eine Geschichte lesen zu dürfen – der Hit! Ihr Kind kann ganze Romane auf dem eReader lesen oder Apps zum Lesenlernen auf verschiedenen Geräten nutzen.
Redaktions-Tipp: Der eReader „Kindle“ von Amazon bietet nicht nur Lesevergnügen, sondern auch viele Apps für Kinder. Außerdem können Eltern ganz einfach Nutzungszeiten und Zugriffsmöglichkeiten in den Sicherheitseinstellungen kontrollieren. (Hier finden Sie ausführliche Tipps, wie Sie all Ihre Geräte kindersicher machen.)
Gute Apps für Lesemuffel
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Die große Wörterfabrik – zauberhafte Geschichte und Spiel über den Wert der Sprache. Download: Google Play Store, App Store: 2,99 Euro
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Emil & Pauline im Dschungel – Deutsch-Lernspiel für die erste Klasse. Download: App Store: 2,99 Euro
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Happi schreibt – einfache Kreuzworträtsel für Kinder. Download: Google Play Store: 1,68 Euro, App Store: 1,99 Euro
Digitale Bücher mit Interaktionsmöglichkeiten
Digitale Bücher gibt es in zweifacher Form: Bei der ersten Form wird das analoge Buch mithilfe einer zugehörigen App erweitert. Hält der Leser das Handy über die Seite des Buches, werden beispielsweise 3D-Grafiken, Sounds, Animationen und Spiele angezeigt. Die Inhalte dienen dazu, das Gelesene zu ergänzen und bieten, nebst der eigenen Fantasie, Abwechslung beim Lesen.
Die zweite, geläufigere Form von digitalen Büchern ist das Buch als Datei, entweder für einen eReader oder für das Tablet. Die eReader-Variante ist meist eine digitalisierte Version eines klassischen Buches. Für das Tablet gibt es viele Buch-Apps, die nicht nur die Geschichte beinhalten, sondern diese auch animieren, vertonen und mit kleinen Spielen versehen.
Hörbücher zum Einsteigen
Um Ihr Kind für die Welt der Bücher zu begeistern, müssen Sie ihm nicht zwingend die gebündelten Werke von Goethe in die Hand geben – manchmal genügt auch schon ein MP3-Player. Eine spannende Geschichte kann durch einen guten Vorleser umso fesselnder für Ihr Kind sein und im besten Fall noch motivieren, selbst ein Buch zur Hand zu nehmen. Gerade für jüngere Kinder oder Kinder, die noch Probleme mit dem Lesefluss haben, können Hörbücher ein guter Anreiz sein, sich mit der Beschäftigung Lesen auseinanderzusetzen. Mehr zum Thema Hörbücher finden Sie in unserem Artikel “Kindern beim Lesen lernen helfen? Zaubermittel Hörbuch”.
Lesealternativen zum Buch
Es müssen nicht nur Bücher sein, um Ihr Kind fürs Lesen zu begeistern. Auch Magazine, Comics, Themenseiten im Internet oder gar Videospiele sind ein denkbarer “Buchersatz”. Wenn sich Ihr Kind für ein bestimmtes Thema begeistert, dann möchte es auch mehr darüber erfahren und hat dadurch die notwendige Motivation, den vorliegenden Text zu lesen. Gerade Jungs, die Lesen besonders in der Schule oftmals mit Zwang und Frust verbinden, können mit alternativen Lesestoff zum Lesen animiert werden.
- Comics & Magazine
Comics sind für Jungs eine gerne gelesene Alternative zum klassischen Buch. Oft sind die Themen, wie zum Beispiel Superhelden, für Jungs sehr viel interessanter und schrecken durch kleine, überschaubare “Texthäppchen” nicht ab. Spannende Geschichten und visuell ansprechende Bilder halten auch ungeübte Leser bei Laune.
- Themenseiten im Netz
Über Themen, die uns wirklich interessieren, informieren wir uns gerne, richtig? Wenn ihr Kind also keine Bücher lesen möchte, vielleicht lässt es sich ja dann beispielsweise für die Internetseite des favorisierten Sportvereins begeistern oder der Website über die Lieblingsserie? Das Internet bieten Unmengen an Texten, mit denen sich Ihr Kind von ganz alleine beschäftigen wird, wenn Sie ihm die Möglichkeiten aufzeigen.
Eine gute Übersicht von Internetseiten bietet das Klickheft der Leipziger Volkszeitung. Verschiedene Klicktipps zeigen hier interessante Websites, die interessant für die ganze Familie sind, wie zum Beispiel Kinderbuch-Blogs oder Geschichten, die sofort online verfügbar sind.
- Videospiele
Videospiele verbindet man vielleicht im ersten Moment nicht mit Lesen. Das mag für einige Videospiele auch gelten, aber auch hier gibt es verschiedene Genres, die unterschiedlich viel Text zum Lesen bieten. Besonders sogenannte “Rollenspiele” haben sehr viele Textzeilen, die die Welt des Videospiels erklären. In manchen Spielen liegen sogar ganze Bücher mit eigenen Kurzgeschichten in der Spielwelt verstreut, die den Spieler tiefer in die virtuelle Realität eintauchen lassen.
Kurzum: Es ist nicht per se wichtig, dass Ihr Kind unbedingt ein Buch liest – gerade in der heutigen Zeit gibt es sehr viele Alternativen zum klassischen Schmöker. Die Nutzung alternativer Medien zum Buch kann für manche Charaktertypen attraktiver sein als der Griff zum Buch. Das Wichtigste ist hierbei, dass das Kind Spaß am Lesen hat und keine negativen Gefühle damit verbindet.
Wir sind umgeben von Werbung und Hinweisschildern. Probieren Sie doch mal, Ihren Sprössling ab und zu etwas vorlesen zu lassen. Um Ihr Kind nicht unter Druck zu setzten, flechten sie solche Aufgaben am besten ganz beiläufig ein: „Kannst du lesen, was da steht? Ich erkenne das von hier aus nicht.“ Wenn Ihr Kind nicht lesen will, ist es wichtig, dass es sich nicht belehrt fühlt.
Nehmen Sie als Eltern niemals die Rolle eines strengen Lehrers ein. Bei Ihnen soll Ihr Kind sich sicher und frei von Lernstress fühlen.Sie könnten sich auch gegenseitig kleine Nachrichten am Kühlschrank hinterlassen. Bei Amazon gibt es dafür schöne Kühlschrankmagneten aus Holz. Vielleicht machen Sie daraus einfach ein Spiel: Sie schreiben ein Wort, Ihr Kind liest es vor und bildet ein neues Wort, das mit dem letzten Buchstaben Ihres Wortes beginnt. Dann sind Sie wieder dran …
Wenn Ihr Kind nicht lesen will, fehlt vielleicht der richtige Lese-Ort. Manche Kinder erledigen ihre Hausaufgaben am besten am Schreibtisch, andere lümmeln lieber auf den Boden. So ist das auch mit dem Lesen. Fragen Sie Ihr Kind doch mal, wo es am liebsten lesen würde. Fällt ihm nichts ein, probieren Sie gemeinsam verschiedene Orte aus und lesen Sie Ihrem Kind dort vor. Mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, auf der Wiese in der Sonne oder in der heißen Badewanne – vielleicht finden Sie einen Lieblings-Ort, an dem das Lesen einfach besser klappt.
Sie können Ihrem Sprössling auch eine gemütliche Leseecke einrichten. Alles was Sie brauchen, um so ein kuscheliges Leseparadies zu schaffen, ist ein großes, bequemes Sitzkissen, einen Baldachin und eine Lichterkette. Wäre vielleicht auch eine Idee für Ihr persönliches Leseparadies?
Ihr Junge möchte partout kein Buch in die Hand nehmen? Dann sind die Väter der Familie gefragt! Zeigen Sie Ihren Söhnen, dass das Lesen keine “Mädchensache” ist, lesen Sie ihnen spannende Geschichten vor und erwecken Sie somit die Begeisterung für diese wichtige Kompetenz. Wichtig ist dabei auch, was Sie Ihrem Sohn zu lesen geben, da die Geschmäcker der beiden Geschlechter meist eher verschieden sind. Jungen interessieren sich eher für Abenteuer-, Reise- oder Heldengeschichten. Genres wie Science-Fiction und Fantasy können Ihr Kind doch noch für das Lesen begeistern.
Ihr Kind will weiterhin nicht lesen und weigert sich auch, das in der Schule zu tun? In diesem Fall suchen Sie am besten das Gespräch mit dem Lehrer Ihres Abc-Schützen. Er kann Ihnen weitere Tipps und seine Einschätzungen geben, ob es sich um kindliche Unlust oder tiefergehende Probleme, wie eine Lernblockade oder eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, handelt.
Lesen und Textverstehen üben mit der scoyo Lernapp. Für Kinder ab der Vorschule.
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