Ob drinnen oder draußen – so zaubern Sie überall einen schönen Garten für Kinder
Katharina Looks
Gärtnerei ist auch für Kinder ein super Hobby
Gärtnern ist gut für Leib und Seele. Besonders für Kinder ist ein Garten eine tolle Möglichkeit, die Natur zu entdecken und zu genießen. Auch Fensterbänke und Balkone können zu grünen Oasen werden.
Die ersten Sonnenstrahlen treffen unsere kalten Nasen, Krokusse und Schneeglöckchen sprießen aus der Erde – der Frühling beginnt, und ganz langsam kündigt sich die Gartensaison an. Aber wie kann man Kindern die Gartenarbeit schmackhaft machen? Besonders Großstadtkinder haben wenig Bezug zur Natur und wissen oft nicht, woher das Gemüse, das sie essen, eigentlich kommt und wie aus unscheinbaren Samen leckere Erdbeeren werden. Ein Garten für Kinder leistet da Nachhilfe, die Kleinen entwickeln Respekt für ihre Umwelt, und mit den richtigen Pflanzen und unseren Tipps macht das Gärtnern auch noch ganz viel Spaß.
So begeistern Sie Kinder fürs Gärtnern
Schnelle Ergebnisse: Ein Garten für Kinder – egal, ob auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder draußen vor der Haustür, sollte vor allem eines: schnell wachsen. Können die kleinen Gärtner die Ergebnisse ihrer Arbeit zeitig sehen, bleiben sie motiviert und werden ihre Pflänzchen voller Eifer hegen und pflegen. Sehr gut eignen sich hier Kresse und Ringelblumen.
Bunter Augenschmaus: Hoch im Kurs stehen bei den Kleinen vor allem Gewächse, die auffällig bunt oder essbar sind, sodass die Kinder durch den tollen Anblick oder Geschmack belohnt werden. Das sind zum Beispiel bunte Blumen, Obst- und Gemüsepflanzen oder Küchenkräuter.
Do-it-myself: Legen Sie den Garten für Ihre Kinder gemeinsam an, überlassen Sie ihn aber anschließend ganz dem Nachwuchs und greifen Sie nur im Notfall ein. So sieht er, wie aus Samen große, starke Pflanzen werden, und erkennt, dass diese gepflegt werden müssen, um gut zu gedeihen – eine wichtige Lektion.
Extra-Tipp: Aller Anfang ist schwer – beim Gärtnern in der Wohnung oder auf dem Balkon können Sie Zeitungspapier oder Auffangschalen unter die Blumentöpfe legen, dann ist es auch nicht schlimm, wenn mal etwas Erde oder Wasser danebengeht.
Von der kleinen Wohnung bis zum großen Grundstück – ein Garten für Kinder ist überall möglich
Der kleine Garten für Kinder auf der Fensterbank
Auch auf kleinem Raum lässt sich ein Garten für Kinder anlegen. Dafür sind Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Petersilie, Minze und Basilikum ideal. Diese kann Ihr Kind platzsparend in Töpfen und Kästen auf der Fensterbank halten und muss sie nur täglich ein bisschen gießen.
Schnell, einfach und lecker: Kresse pflanzen
Kapuzinerkresse ist ebenfalls kinderleicht anzupflanzen. Die Samen einfach auf etwas Blumenerde legen (Watte tut’s auch) und schön feucht halten. Schon nach vier Tagen kann geerntet und die Sprossen können im Salat oder auf dem Schulbrot verputzt werden.
Sogar in einer Eierschale findet Kresse Platz:
Diese minimalistische Idee stammt von Sandra. Die dazugehörige Anleitung finden Sie in ihrem Blog LiBellein.
Ist Kresse nicht bunt genug? Hibiskus bringt Schwung
Perfekt für einen Garten in den eigenen vier Wänden ist Hibiskus. Blüten und Blätter sind nicht giftig oder scharfkantig und deshalb auch für jüngere Kinder unbedenklich. Die großen und duftenden Blüten lassen kleine Gärtnerherzen höherschlagen.
Natürliche Schätze in der Großstadt
Obst und Gemüse in der Wohnung anzupflanzen hat sich leider bisher kaum bewährt. Wenn Sie trotzdem nicht aufs Ernten verzichten wollen, können Sie auf http://mundraub.org/ Standorte von wildwachsenden Früchten und Nüssen in Ihrer Nähe suchen. Selbst in der Großstadt gibt es beinahe vergessene Ecken, die köstliche Schätze bergen.
Schlau gärtnern mit Kindern auf dem Balkon
Haben Sie einen Balkon zur Verfügung, eignen sich für das Gärtnern mit Kindern besonders Gemüsepflanzen. Selbst kleine Gemüseverschmäher werden ihr selbst Angebautes mit Stolz verzehren. Radieschen, Möhren, Zuckererbsen und Pflücksalat sind dafür ideal und können nach dem letzten Frost einfach in Balkonkästen gepflanzt werden. Achten Sie darauf, genügend Abstand zwischen den Samen zu lassen, damit diese einander nicht behindern.
Tomaten, Zucchini und Paprika sind etwas aufwendiger. Am besten kaufen Sie direkt Jungpflanzen und setzen diese in Blumentöpfe mit mindestens 10 Liter Fassungsvermögen. Alle drei brauchen viel Sonne, regelmäßig Dünger und besonders in den heißen Monaten viel Wasser. Vor allem Tomaten benötigen eine Menge Pflege. In einem Garten für Kinder pflanzen Sie deshalb am besten Cherrytomaten, die machen weniger Arbeit und können mit einem Happs gegessen werden. Zucchini und Paprika brauchen Rankhilfen, an denen sie in die Höhe wachsen können. Das ist viel Arbeit, doch sie lohnt sich.
Ein besonderes Highlight auf dem Balkon sind Erdbeeren. Die süßen Früchte dürfen in einem Garten für Kinder eigentlich nicht fehlen. Kaufen Sie Erdbeerpflanzen und setzen Sie sie in Abständen von 20 Zentimetern in einen Balkonkasten. Erdbeeren sind pflegeleicht und winterhart. Ihre Kinder können also auch im nächsten Jahr wieder beherzt naschen.
Mehr Infos: Wie Sie Obst und Gemüse auf dem Balkon am besten anlegen, können Sie auch im Blog GartenGnom nachlesen.
Tolle Ideen, wie auch auf einem kleinen Balkon viele Pflanzen unterkommen, gibt es bei DEA VITA:
Großer Garten? So gestalten Sie ihn kinderfreundlich
Bevor sich Ihr Nachwuchs in die Arbeit stürzt, sollten Sie sicherstellen, dass der Garten sicher ist. Je nach Alter Ihrer Kinder müssen Sie bestimmte Bereiche, wie den Weg zur Straße oder einen Gartenteich, mit einem Zaun absperren. Die Regentonne sollte abschließbar sein und bestimmte Gartenutensilien wie Heckenschere oder Unkrautvernichter sollten außerhalb der Reichweite der Kleinen aufbewahrt werden. Am besten legen Sie in Ihrem Garten verschiedene Beete an, eines mit Essbarem und eines fürs Auge, sodass es nicht zu Verwechslungen kommt, was in den Mund gesteckt werden darf und was nicht. Dann kann es schon losgehen!
Auch Doris von mamas kram hat mit ihrem Sohn einen kleinen Garten für Kinder angelegt. Gemüse und Blumen sind hier durch zwei wachsame Gartenzwerge voneinander getrennt:
Generell können Sie alles, was sich auf der Fensterbank und auf dem Balkon anpflanzen lässt, auch im Garten anbauen – und noch vieles mehr! Hier sind Ihnen keine Grenzen gesetzt.
Toll in einem Garten für Kinder sind Obstbäume wie Apfel, Kirsche, Birne und Pflaume oder auch Haselnusssträucher. Vorgezogene Bäume und Sträucher pflanzen Sie am besten im Herbst, damit sich die Wurzeln über den Winter festigen. Ihre Kinder können auch die Kerne ihres Lieblingsobstes aufbewahren und daraus selber Bäume ziehen. Das erfordert jedoch viel Geduld.
Schneller begeistern Sie Ihre Kinder mit bunten Blumen. Ab Mai können die kleinen Gärtner mit der Aussaat beginnen. Sonnenblumen eignen sich gut. Diese wachsen zügig und haben essbare Kerne, mit denen Sie im Frühjahr neue Sonnenblumen pflanzen können. Ringelblumen und Löwenmäulchen wachsen ebenfalls flink und beeindrucken mit großen Blüten und kräftigen Farben. Es gibt auch Mischungen, die verschiedene Blumensamen enthalten und den Garten für Kinder schön bunt färben.
Mehr Infos: Auf familie.de gibt es tolle Vorschläge für den Obst- und Gemüseanbau mit Kindern. Für alle Fortgeschrittenen schreibt Gärtnerin Anja in ihrem Blog der kleine Horrorgarten über ihre Erlebnisse im Garten und stellt tolle Rezepte und DIY-Ideen vor.
Spaß im Garten kann man nicht nur beim Gärtnern haben. Tipps zum Bau eines Baumhauses finden Sie bei DEA VITA.
Kreative Ideen für Kinderküchen im Freien gibt es bei 1001Gardens. Mit etwas Matsch-Gänseblümchen-Brei und Lavendelsuppe locken Sie sicherlich jeden Gartenmuffel nach draußen.
Und am Ende der Gartensaison?
Nach der Gartensaison ist vor der Gartensaison. Noch vor dem ersten Frost im Herbst können Ihre Kinder Blumenzwiebeln in die Blumenkästen oder in die Gartenbeete pflanzen. Dann kann die ganze Familie schon im Februar, März und April über die Blütenpracht im „Kinder-Garten“ staunen.
Außerdem können Sie im Winter Vogelhäuser anbringen und diese, sobald die Temperaturen unter minus fünf Grad fallen, mit Vogelfutter versehen oder Futterkugeln aufhängen. Wenn draußen nicht mehr viel blüht, können sich Ihre Kinder so wenigstens an vielen gefiederten Besuchern erfreuen.
Viel Spaß beim Gärtnern
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