Wie Sie mehr Zeit für die Familie herausholen – Work-Life-Family-Balance: ab jetzt!
Anna Goudinoudis
Die Zeit rennt, immer schneller, von Jahr zu Jahr. Aufhalten kann man sie nicht, im Gegenteil. Doch es gibt ein paar simple Tricks, die helfen, die Work-Life-Family-Balance wieder mehr ins Lot zu bringen.
Von Daniel Bialecki
In diesem Artikel
Wer wünscht sich nicht, mehr Zeit für die Familie zu haben, mehr Zeit für sich selbst und die Freunde? Zu oft ärgert man sich über den unflexiblen Job, starre Gerüste, die viel zu vielen To-Dos und dann noch die Hausarbeit. Schon fürs Aufregen geht jede Menge Zeit drauf, vielleicht sogar ein Großteil. Doch letztlich liegt es an einem selbst, die eigene Zeit sinnvoll zu nutzen, um mehr davon für die Familie und sich selbst zu haben.
Mit meinen persönlichen Tipps für eine ausgeglichene Work-Life-Family-Balance klappt das vielleicht ein Stück besser:
9 Tipps, um die Work-Life-Family-Balance auf Kurs zu halten:
Besonders am Wochenende ist es wichtig, sich vom Arbeitsalltag frei zu machen, um den Kopf voll und ganz der Familie widmen zu können. Dazu gehört vor allem, Abstand von geschäftlichen E-Mails oder Anrufen zu nehmen. Zugegeben, das klappt nicht an jedem Wochenende – je nachdem, in welcher Position man steckt. Dabei helfen feste digitale Freiräume, bei denen man nur erreichbar ist, wenn die Kinder unterwegs sind oder selbst für eine halbe Stunde am Computer sein dürfen. Für die Work-Life-Family-Balance ist dieses Gebot enorm wichtig.
Viele Eltern neigen dazu, die gesamte Hausarbeit aufs Wochenende zu verlegen und dann fast rund um die Uhr mit Pflichten beschäftigt zu sein. Doch das fühlt sich oft wie Arbeit an und hindert uns daran, wirklich zu entspannen und Zeit für die Familie zu haben. Natürlich kann ein Kochabend sehr lustig sein und Staubsaugen soll ja auch beim Abschalten helfen – aber bitte alles in Maßen. Um Stress zu umgehen und die Work-Life-Family-Balance nicht ins Ungleichgewicht zu bringen, hilft es, sich einen Hausarbeits-Plan zu machen und jedem Familienmitglied eine bestimmte Aufgabe zu geben. Diese kann natürlich auch unter der Woche erledigt werden.
Treiben wir mehr als zehn Minuten Sport am Tag, reduzieren wir unseren Stress-Pegel enorm. Außerdem kommen einem beim Sport die besten Ideen. Und nein, es ist nicht schlimm, am Wochenende mal über die Arbeit nachzudenken, wenn es nicht ausartet und in zwangsfreier Umgebung stattfindet.
Außerdem eignet sich Sport auch noch super, um mehr Zeit mit der eigenen Familie zu verbringen: Ob Schwimmen, Radfahren, Inlineskaten oder Bolzen auf dem Sportplatz – den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Und zur Not tut´s ein bisschen Fangen spielen mit den Kindern auch.
Natürlich ist man mit Vollzeitjob und Kindern etwas eingeschränkter, was die eigenen Interessen angeht. Trotzdem tut jedem Menschen ein Hobby gut. Denn etwas, das man mit Leidenschaft verfolgt, auch wenn es nur eine Stunde am Wochenende ist, reduziert Stress, hilft beim Abschalten und öffnet neue Türen in der eigenen Gedankenwelt. Gehen Sie doch einfach die Dinge an, die Sie schon immer tun wollten, wie Gitarre spielen lernen, Kurzgeschichten schreiben, Landschaftsbilder malen, Orte fotografieren etc. Aber bitte nicht alles auf einmal!
Hierzu passt gut ein Auszug aus einem Gastbeitrag von mir zum Thema Vereinbarkeit, erschienen am 28.05.2015 auf huffingtonpost.de: “Am Ende zählen die Freiräume, die wir uns schaffen, als Familie, als Paar, aber auch als eigenständiger Mensch. Wir selbst machen mindestens drei Mal Urlaub im Jahr. Damit meine ich nicht, viele, langwöchige Luxusreisen, sondern eine kleine Auszeit für alle, gern auch nur ein verlängertes Wochenende irgendwo in Deutschland. Dabei fahren wir einmal mit der ganzen Familie weg, einmal zu zweit als Paar und dann einmal allein mit Freunden.
Es hat mich schockiert, wie wir dafür regelrecht angeklagt wurden: Ihr fahrt ganz ohne eure Kinder weg? Schlimm! Dabei hatten unsere Jungs einen Monsterspaß, eine tolle Woche bei Oma und Opa, in der sie lange aufbleiben und Pfannkuchen mit Nutella essen durften. Urlaub eben.
Mich nervt dieses ganze Geglucke! (…) Loslassen ist wichtig, vielleicht sogar das Wichtigste für Kinder auf dem Weg in ihre Selbständigkeit. Es ist doch so: Die Kleinen können sich wunderbar miteinander beschäftigen und brauchen uns Eltern nicht ständig, rund um die Uhr. Für unsere Jungs wäre das mehr Horror als Segen. Sie müssen aber wissen, dass wir für sie da sind. Letztlich schafft man sich Räume, indem man Räume gibt (…).”
Zugegeben, unter der Woche hat man nach Feierabend nicht mehr viel Zeit für die Familie. Hektik bestimmt den Alltag, alles läuft geplant und strukturiert. Am Wochenende sollte man diese Strukturen etwas aufbrechen und sich bewusst Zeit für die Familie nehmen. Also ab mit den Kids in den Park, Kaffeetrinken bei Oma und Opa oder alle zusammen ins Lieblingsrestaurant. Und ganz ehrlich: Kinder sind auch nicht böse, wenn sie mal ganz allein im Garten spielen können! Dann haben Sie etwas Zeit für Ihr eigenes Hobby oder auch für sich als Paar.
Kleine Abenteuer bereichern das Leben. Einfach mal Konzertkarten buchen, ins Kino oder Theater gehen, auch in der eigenen Stadt im Hotel übernachten, einen Kletterpark besuchen, sich nach zwei anstrengenden Arbeitswochen zusammenreißen und abends trotzdem einfach mal ausgehen, als Paar, auch wenn es schon 21 Uhr ist. Planen Sie Sachen fürs Wochenende, die Sie schon lange nicht mehr gemacht haben – und das öfter! Das hebt Ihre Stimmung für die gesamte Woche und bringt Abwechslung in den Alltag.
Nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit, um gemeinsam die nächste Woche zu besprechen und zu planen. Was steht an, wie können Sie Aufgaben am besten aufteilen, wer ist für was zuständig? Das hilft, nicht schon gestresst in die Woche zu gehen, sondern das Gefühl zu haben, dass alles machbar ist. Die Work-Life-Family-Balance kommt da von ganz allein. Und hier kommt wieder Punkt 6 ins Spiel: Ein paar Highlights sorgen für Leichtigkeit!
Es ist schwer, keine Frage. Alle Eltern möchten ihre Kinder bestmöglich fördern und unterstützen. Doch das tun Sie am besten, indem Sie Ihrem Nachwuchs den Rücken stärken, für echtes Engagement und Anstrengung loben und bei einer schlechteren Note aufmuntern und nicht den Teufel an die Wand malen (solange das Kind wirklich gelernt hat). Versuchen Sie auch, sich aus den Hausaufgaben so gut es geht herauszuhalten, denn nur so können Lehrer wirklich erkennen, welcher Stoff noch nicht gut genug bei den Schülern angekommen ist.
Und ganz wichtig: Sollte es ernsthafte Lernschwierigkeiten geben, suchen Sie Rat bei Experten und manövrieren Sie sich nicht in die Rolle des Ersatzlehrers. Das stört die Work-Life-Family-Balance meist mehr, als alles andere.
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