Auslandsaufenthalt für Schüler organisieren – eine Planungshilfe

Katharina Looks

Wo soll die Reise hingehen? Die Welt steht unseren Kindern offen
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Bei einem Auslandsaufenthalt können Schüler tolle Erfahrungen sammeln – und lernen viel mehr als nur eine Fremdsprache. Wir geben Tipps zur Organisation: Ein Überblick zu Möglichkeiten, Anbietern und Kosten.

Inhalt

Auslandsaufenthalt für Schüler planen – Tipps auf einen Blick

  • Möglichkeiten: Es gibt unterschiedliche Wege für Schüler, ins Ausland zu gehen. Sprachreisen, Summer Schools und Praktika finden meist in den Ferien statt und dauern ein paar Wochen. Ein Schüleraustausch kann bis zu 24 Monate gehen. Mehr: Welche Möglichkeiten gibt es für Schüler ins Ausland zu gehen?

  • Zeitpunkt: Bei der Wahl des Angebots kommt es vor allem auf die Persönlichkeit und die Wünsche des Kindes an. Prinzipiell können viele Kinder schon ab 12 Jahren allein für ein paar Wochen ins Ausland gehen. Für jüngere Kids gibt es Familiensprachreisen. Ein Schüleraustausch findet meistens nach der 10. Klasse statt. Lesen Sie hier, ab wann ein Auslandsaufenthalt für Schüler Sinn macht.

  • Gastland: Wohin es geht, hängt von den Kenntnissen Ihres Kindes, seinen Interessen und natürlich von Ihrem Budget ab. Möglich ist prinzipiell alles. Mehr: Gastland

  • Kosten: Die Preise für einen Auslandsaufenthalt variieren mit Art der Sprachreise, Unterkunft und Gastland. Sprachreisen in Europa sind in der Regel günstiger. Mehr: Kosten

  • Veranstalter: Eine verlässliche Organisation für den Auslandsaufenthalt Ihres Kindes erkennen Sie u. a. an verschiedenen Mitgliedschaften und Auszeichnungen. Vergleichsportale können helfen, ein gutes Angebot zu finden. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Wahl achten sollten.

Mit der scoyo Lern-App Englisch lernen und auf die Sprachreise vorbereiten:

Auslandsaufenthalt Schüler – Was bringt das?

Ach du Schreck, das Kind liebäugelt mit einem Austauschjahr? Für Eltern ist es nicht immer einfach, ihr Kind so einfach in die weite Welt hinauszulassen. Generell ist ein Auslandsaufenthalt für Schüler aber eine super Sache. Zum einen werden natürlich die Sprachkenntnisse aufpoliert (nirgends lernt man eine Sprache besser und motivierter als dort, wo sie gesprochen wird).

Zum anderen tauchen die Schüler in eine fremde Kultur ein. Das ist nicht nur spannend, sondern erweitert auch ihren Horizont. Die Schüler lernen sich selbst besser kennen. Und manchmal wird das Gastland sogar zu einer zweiten Heimat.

„Bereits in der Schulzeit einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, ist von Vorteil“, so Ingmar Eschli, Inhaber des Kompetenznetzes Bildung. „Schüler werden so bereits früh zur Selbstständigkeit ermutigt und setzen sich mit anderen kulturellen Eigenheiten, Vorstellungen und Meinungen auseinander. Diese Erfahrung prägt für das gesamte Leben.“

Trotz der Chancen, die ein Auslandsaufenthalt bietet, ist das nicht für jeden Schüler etwas. Eine gewisse Zeit von den Eltern getrennt zu sein, erfordert schließlich eine ordentliche Portion Mumm. Wichtig ist, dass der Wunsch, ins Ausland zu gehen, (auch) vom Kind selbst kommt. → Lesen Sie hier mehr dazu, für wen ein Auslandsaufenthalt zu empfehlen ist.

Keine Sorge! Während der Schulzeit ins Ausland zu gehen, ist kein Muss für eine erfolgreiche Zukunft. Alternativ kann man ebenso nach der Schule ins Ausland gehen, z. B. als Au Pair oder Student (Auslandssemester). Und auch das ist keine Pflicht.

Ein Auslandsaufenthalt – in welcher Form auch immer – sollte dem Kind oder jungen Erwachsenen vor allem Spaß machen.

Sprachferien heißt für viele Kinder Spaß. Doch das gilt längst nicht für alle
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Auslandsaufenthalt – welche Möglichkeiten gibt es für Schüler?

Eine Sprachreise in den Ferien oder ein ganzes Austauschjahr? Das sind die gängigsten Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte:

Sprachreise

Sprachreisen finden in den Ferien statt und dauern bis zu sechs Wochen. Meist wird ein buntes Programm geboten. In den meisten Fällen stehen vormittags Sprachunterricht und nachmittags verschiedene Freizeitaktivitäten auf dem Plan – so kommt der Spaß in den Ferien nicht zu kurz. Da Teilnehmer aus aller Welt hier zusammenkommen, können internationale Freundschaften geknüpft und die Fremdsprache auch fleißig in der Freizeit angewandt werden. Je nach Sprachreise wohnen die Kids in Gastfamilien, Wohnheimen oder Camps.

Es gibt auch Sprachferien für die ganze Familie. Hier können die Eltern ebenfalls Sprachkurse besuchen oder die Zeit, in der die Schüler im Sprachkurs sind, anderweitig nutzen. Eltern und Kinder wohnen dann meist gemeinsam in einer Ferienwohnung, einem Hotel oder in einer Gastfamilie.

Wie sieht eine Sprachreise aus? Maria Schulz von Sprachdirekt im Interview: Englisch lernen im Urlaub.

Die richtige Sprachreise finden:

  • Sprachreise-Anbieter gibt es fast schon wie Sand am Meer. Der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) geht von 140 Organisationen aus, von denen wahrscheinlich nur die Hälfte professionell unterwegs ist. Verlässliche Partner sind u. a. TravelWorks, Sprachdirekt, Education FirstOffaehrte und Berlitz.

  • Auf sprachreisenvergleich.de und sprachreisen.info können Sie Sprachreise-Veranstalter finden, Bewertungen einsehen und Ihre Favoriten vergleichen. Außerdem finden Sie Tipps und Tricks zur Planung der Sprachreise.

  • Der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter bietet ebenfalls einen Sprachreisen-Finder an.

Die richtige Mischung aus Sprachkurs und Freizeit ist wichtig
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Schüleraustausch

Austauschüler leben für die Zeit ihres Aufenthaltes wahlweise in Gastfamilien oder in Internaten. Hier nehmen sie aktiv am Alltagsgeschehen teil und besuchen den regulären Unterricht an ganz normalen Schulen. Auf diese Weise lernen sie Kultur und Sprache im Austauschland besonders intensiv kennen. Ein Schüleraustausch umfasst drei bis 24 Monate.

Früher war es üblich, dass sich zwei Schüler gegenseitig in ihren Heimatländern besuchen. Heute ist das nicht mehr so. Sie müssen also nicht zwangsweise auch einen Austauschschüler bei sich aufnehmen.

Bisher wurde ein Austauschjahr häufig in der 11. Klasse eingelegt. Seit der Schulzeitverkürzung (G8) ist das 11. Schuljahr jedoch abiturrelevant. Deshalb verlängern viele Austauschschüler ihre Schulzeit um ein Jahr und legen ein zusätzliches Schuljahr zwischen der 10. und 11. Klasse ein.

Ob Austauschschüler wirklich ein Jahr anhängen müssen oder ob es auch andere Möglichkeiten gibt, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Eine gute Übersicht der einzelnen Regelungen gibt es hier bei TravelWorks.  

Schüleraustausch planen – Ratgeber und Linktipps:

  • Im Handbuch Fernweh von Thomas Terbeck finden Sie umfassende Informationen zum Thema Schüleraustausch – von der Vorbereitung über Kosten und Förderungsmöglichkeiten bis zum Leben im Gastland und zur Rückkehr ins Heimatland. Handbuch Fernweh bei Amazon anschauen

  • Bei schueleraustausch.info finden Sie Ratgeber zur Vorbereitung, Finanzierung und Co. eines Schüleraustausches. Der Suchassistent hilft bei der Wahl des richtigen Angebots.

Summer School

Wer Lust hat, in den Alltag einer ausländischen Schule reinzuschnuppern, für den gibt es neben dem Schüleraustausch die Sommerschule. Hier geht es für ein bis sechs Wochen in den Ferien an eine Schule im Ausland. In diesen Wochen wird ein spezielles Programm für Nicht-Muttersprachler angeboten. Schüler aus aller Welt reisen dafür an. Die Kids können neue Sportarten und kreative Kurse entdecken, die es so zu Hause nicht gibt. Da alle andere Sprachen sprechen, kommt das Sprachenüben nicht zu kurz. Während des Auslandsaufenthalts wohnen die Schüler in Gastfamilien oder Wohnheimen.

Auf der Suche nach einer Summer School? Auf diesen Seiten werden Sie fündig:

Schülerpraktikum im Ausland

Schüler können auch ein Praktikum im Ausland absolvieren. Das macht sich gut im Lebenslauf und kann für die Kinder eine tolle Erfahrung sein. Vermittlungsagenturen bieten Auslandspraktika frühestens ab einem Alter von 15 Jahren an. Die Praktika dauern mindestens zwei Wochen und sind in der Regel nicht vergütet.

Bei einem Schülerpraktikum im Ausland wird jedoch einiges gefordert: Die Kinder sollten Selbstbewusstsein, gute Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, im Betrieb anzupacken, mitbringen. Hier sollte das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen. Möchte es von sich aus diese Herausforderung annehmen? Dann los! Ansonsten sollten die Kids ihre ersten Schritte ins Berufsleben wohl lieber in einem gewohnten Rahmen im Heimatland machen.

Hier können Sie ein passendes Schülerpraktikum im Ausland finden:

Auslandsaufenthalt – Organisation

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt?

Wichtig ist, dass Ihr Kind für einen Auslandsaufenthalt bereit ist, und der Wunsch von ihm selbst kommt. Die meisten Kinder machen im Alter zwischen 14 und 17 eine Sprachreise, so das Ergebnis einer Studie des Fachverbands Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV). Manche Schüler sind aber auch schon früher für einen Auslandsaufenthalt bereit. Laut Torsten Pankok, Geschäftsführer vom Reiseveranstalter TravelWorks, können Schüler bereits ab 12 Jahren ihren ersten selbstständigen Auslandsaufenthalt in Angriff nehmen. Für Kinder, die sich nicht recht trauen, ohne Eltern loszuziehen, aber trotzdem Lust auf einen Auslandsaufenthalt haben, gibt es die Möglichkeit, eine Familiensprachreise zu unternehmen.

Wo können Schüler den Auslandsaufenthalt verbringen?

Die Welt steht den Sprachreisenden offen – möglich ist fast alles. Vor allem englischsprachige Länder sind beliebt. Das macht natürlich Sinn, schließlich sind Englischkenntnisse heutzutage unabdingbar. Dabei muss es nicht zwangsweise nach England oder in die USA gehen. Ingmar Eschli vom Kompetenznetz Bildung sagt dazu: „Der Klassiker für einen Schüleraustausch ist aus sprachlichen und kulturellen Gründen immer noch die USA. Gerade daher kann es sich aber auch einmal lohnen, über den Tellerrand und den Mainstream hinaus zu blicken und den Blick einmal nach Osten zu wenden: Eine spannende kulturelle Bereicherung stellt ein Auslandsaufenthalt in Japan oder China dar.“

Und auch auf Malta oder in Neuseeland kann man Englisch lernen und dabei aufregende Landschaften und Kulturen entdecken.

Hat Ihr Kind bereits eine zweite Fremdsprache wie Spanisch oder Französisch in der Schule erlernt, sind auch Länder, in denen diese Sprachen gesprochen werden, nicht außer Acht zu lassen. Am besten wählen Sie gemeinsam das Gastland danach aus, welche Kenntnisse Ihr Kind bereits besitzt (und gerne ausbauen möchte) und welches Land Ihr Kind besonders reizt. Wohlfühlen ist das A und O!

Was kostet ein Auslandsaufenthalt für Schüler?

Die Kosten für einen Auslandsaufenthalt können sehr stark variieren. Ein paar Wochen Sprachferien haben natürlich einen ganz anderen Preisrahmen als ein ganzes Austauschjahr. Außerdem hat die gewählte Organisation, das Gastland und auch die Art der Unterkunft einen großen Einfluss auf das Budget.

Sprachreisen innerhalb Europas, ausgenommen Großbritannien, sind aufgrund der geringeren Nachfrage preiswerter als die USA, Australien, Neuseeland oder Kanada. Eine Unterbringung in einer Gastfamilie spart Kosten gegenüber einem Hotel oder Hostel. Und je weiter das Gastland entfernt ist, desto teurer ist in der Regel auch der Flug.

So liegen die Kosten für Sprachferien zwischen 300 und 2.000 Euro pro Woche ohne Anreise. Die Kosten für ein Austauschjahr liegen zwischen 5.000 und 30.000 Euro inklusive Flug. Dazu kommt häufig noch ein monatliches Taschengeld zwischen 50 und 250 Euro.

Mit folgenden Kostenpunkten müssen Sie rechnen:

  • Transportkosten (z. B. Fahrt oder Flug)
  • Unterkunft
  • Verpflegung
  • Schulgebühren
  • Schulmaterialien
  • Kosten für Ausflüge und Veranstaltungen
  • Vor- und Nachbereitungsseminare
  • Kosten für den Veranstalter (Bearbeitungsgebühren, Betreuer etc.)
  • Ggf. Visum
  • Ggf. Versicherung
  • Ggf. Medikamente und Impfungen
Im Urlaub auf Malta macht Englisch lernen Spaß
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Auslandsaufenthalt Schüler – Wie findet man das richtige Angebot?

Fährt das eigene Kind auf Sprachreise oder Schüleraustausch, möchte man es natürlich in guten Händen wissen. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Auswahl des Sprachreise-Angebots achten sollten: Sprachferien für Kinder – Worauf ist zu achten?

Weitere Hinweise auf die Qualität eines Sprachreise-Anbieters sind Auszeichnungen von (und Mitgliedschaften in) Verbänden wie dem Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV), der Association of Language Travel Organisations (ALTO) und der International Association of Language Centres (IALC).

Auf Plattformen wie sprachreisen-bewertung.de, sprachreisen-test.de und sprachreisenvergleich.de finden Sie Informationen, Testberichte und Bewertungen zu verschiedenen Veranstaltern. Hier können Sie nachlesen, wie zufrieden andere Sprachreisende mit ihrem Auslandsaufenthalt waren und die Veranstalter vergleichen.

Viel Erfolg bei der Planung des Auslandsaufenthaltes  und vor allem viel Spaß beim Sprachen lernen. 

Ronja von scoyo

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.