Hausaufgaben machen – ohne Stress! Unsere 9 Tipps
Katharina Looks
Hausaufgaben müssen keinen Frust schaffen
Puh, Hausaufgaben. Oft hängt wegen ihnen der Haussegen schief. Wir geben Tipps zum stressfreien Lernen und verraten, wie Hausaufgabenmachen ohne Stress funktionieren kann.
Häufig entstehen Konflikte und Frust beim Thema Hausaufgaben aus der Überzeugung, dass diese überflüssig sind. Und in der Tat: Wie sinnvoll Hausaufgaben sind, ist umstritten.
Pro Hausaufgaben:
Eigentlich dienen sie dem konkreten Zweck, das im Unterricht Gelernte zu festigen, zu üben und anzuwenden. Der Schulpädagoge Prof. Dr. Ludwig Haag meint, mäßiges, regelmäßiges Lernen sei entscheidend für den Lernerfolg. Außerdem seien Hausaufgaben wichtig, um Kinder an ein geregeltes, selbstständiges und strukturiertes Arbeiten zu gewöhnen. Zuletzt würde der Lehrer durch Hausaufgaben wichtige Rückmeldungen erhalten. Hat Ihr Kind den Stoff verstanden oder gibt es noch Lücken?
Contra Hausaufgaben:
Gegner sind davon überzeugt, dass Hausaufgaben vor allem für Stress und Streit in der Familie sorgen und dass es keinen Nachweis für positive Effekte gibt. → Mehr dazu im Artikel “Hausaufgaben sind Hausfriedensbruch” auf Spiegel Online.
Wer Recht hat, ist nicht so leicht zu beantworten. Fakt ist: An den meisten Schulen gibt es (noch) Hausaufgaben. Damit die Erledigung am Nachmittag nicht zur Tortur für Eltern und Nachwuchs wird, hilft es, über die ursprüngliche Funktion von Hausaufgaben (siehe oben unter “Pro”) zu sprechen. So bröckelt der erste Widerwillen und die Motivation gewinnt an Fahrt. Denn: Wer Hausaufgaben als sinnvoll und nicht nur als stressig wahrnimmt, lernt leichter.
Doch das ist nicht alles, was gegen den Stress beim Hausaufgabenmachen helfen könnte. Wir haben die effektivsten Tipps zusammengestellt:
9 Tipps – Hausaufgaben ohne Stress: anzeigen
- 1. Tipp: Die beste Zeit für Hausaufgaben herausfinden
- 2. Tipp: Eine gute Lernumgebung schaffen
- 3. Tipp: Passende Hilfsmittel zur Verfügung stellen
- 4. Tipp: Freiraum bei den Hausaufgaben geben
- 5. Tipp: Keine Lösungen vorsagen
- 6. Tipp: Positives Feedback, Fehler erlauben
- 7. Tipp: Neugier wecken – Wenn ich das kann, dann …
- 8. Tipp: Pausen einlegen – stressfrei lernen
- 9. Tipp: Im zeitlichen Rahmen bleiben
Tipp 1: Zur richtigen Zeit stressfrei lernen
Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wann es am besten lernen kann. Jedes Kind hat seine eigenen Lieblings-Zeiten, an denen das Lernen besonders gut klappt. Manche setzen sich gleich nach der Schule hin, andere brauchen vielleicht erst einmal eine Pause.
Man sagt, dass die beste Zeit für Hausaufgaben zwischen 13:30 und 16 Uhr liegt. Außerdem sollte mindestens eine halbe Stunde seit der letzten Mahlzeit vergangen sein, damit Ihr Nachwuchs ohne vollen Magen wieder leistungsbereit ist.
Eine Hilfe kann sein, einen Wochenplan anzulegen, um herauszufinden, welche Zeit die beste ist, um Hausaufgaben ohne Stress zu erledigen. Tragen Sie einfach jeden Tag gemeinsam mit Ihrem Kind unter Berücksichtigung von Nachmittagsaktivitäten und der Länge der Schultage die beste Zeit für Hausaufgaben ein.
Bleiben Sie dabei flexibel – so ein Plan sollte keinen Druck erzeugen, sondern eine Hilfe sein und zeigen, dass alle Aufgaben machbar sind. Oder eben das Gegenteil verdeutlichen: Dass zu viele Termine auf der Agenda stehen, die zwangsläufig zu Stress führen. Oft sind nämlich gar nicht ausschließlich die Hausaufgaben das Problem, sondern die vielen Aktivitäten drumherum.
Auf einem abwischbaren Whiteboard lässt sich der individuelle Wochenplan Ihres Kindes richtig gut festhalten und nach Belieben verändern. Wichtiger als die strikte Einhaltung fester Termine ist, dass die Hausaufgaben ohne Stress erledigt werden können.
Tipp 2: Konzentriert Hausaufgaben erledigen? Die Lernumgebung macht’s
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind einen ruhigen und hellen Platz für die Hausaufgaben hat. Die Umgebung sollte frei von Spielsachen sein. Auch Geschwister, Fernseher, Radio und Haushaltsgeräte lenken Ihr Kind jetzt nur ab. Das erschwert die Bearbeitung der Hausaufgaben unnötig und zieht sie in die Länge.
Bei leichten Aufgaben wie Ausschneiden, Kleben und Ausmalen sind Musik und Hörspiele jedoch okay und können der Kreativität einen ordentlichen Schub verleihen. ► Hier haben wir tolle Einrichtungsideen für eine optimale Lernumgebung zusammengestellt: Mission Schülerarbeitsplatz – so wird der Lernplatz zum Kindertraum
Viele nützliche Tipps finden Sie auch in diesem Video von dem Kindermöbelexperten Kinderzimmerhaus:
Tipp 3: Passende Hilfsmittel zur Verfügung stellen
Verschiedene Methoden und Lernhilfen, wie Mindmaps, Lernkarten oder Online-Lernhilfen, können bei den Hausaufgaben unterstützen. Mit diesen Materialien können Kinder selbst ausprobieren, wie sie am besten lernen und gelangen selbstständig zum Erfolg – das motiviert und macht Spaß.
In der mehrfach ausgezeichneten Online-Lernwelt von scoyo können Kinder den Schulstoff selbstständig üben: Die von Pädagogen, Fach- und Mediendidaktikern konzipierten Lerngeschichten, interaktiven Übungen und Tests erklären die Unterrichtsinhalte auf spannende Art und Weise.
Der Klassiker zum Vokabelnlernen ist zum Beispiel der gute alte Karteikasten. Gelernte Vokabeln wandern nach hinten in die Box, während Wörter, bei deinen es noch hapert, in der ersten Spalte aufs Wiederholen warten.
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Extra-Tipp für Hausaufgaben ohne Stress: Es kann sehr sinnvoll sein, die Hausaufgaben in kleine Einheiten einzuteilen, um Stress so gut es geht zu vermeiden. Begonnen wird immer mit der leichtesten Übung. Das schnelle Abhaken motiviert und “wärmt auf” für die folgenden schwierigen oder ungeliebten Aufgaben.
Für selbstbestimmtes Lernen – die scoyo Lern-App!
Tipp 4: Freiraum bei den Hausaufgaben lassen – da sein, aber nicht daneben sitzen
Grundsätzlich sollten Schüler ihre Hausaufgaben selbstständig machen, sonst kann die Lehrkraft nicht erkennen, wo noch Defizite und Missverständnisse lauern. Jedoch kann es sein, dass Kinder gerade am Anfang der Schulkarriere noch mehr Unterstützung von ihren Eltern brauchen, um sich in die neuen Strukturen reinzufinden.
Seien Sie daher bei Fragen ansprechbar, aber vermeiden Sie es, direkt neben Ihrem Kind zu sitzen. Das setzt Ihr Kind nur unter Druck und lenkt ab – stressfrei zu lernen und Hausaufgaben konzentriert zu erledigen, wird so schwierig. Besser ist es, die Hausaufgaben nach Fertigstellung gemeinsam durchzusprechen. Je älter Ihr Kind ist, umso mehr sollten Sie sich zurückhalten.
Unerwünschte Kontrollfragen oder Tipps zum Lernen sind eher kontraproduktiv. Sie mindern das Selbstvertrauen und die Motivation. In der Regel sind die Aufgaben so gestellt, dass Schüler sie allein bewältigen können. Trauen Sie Ihrem Kind also ruhig etwas zu – so gehen Sie dem Stress bei den Hausaufgaben sinnvoll aus dem Weg.
Tipp 5: Keine Lösungen vorsagen
Ihr Kind hat eine Frage? Geben Sie nicht gleich die richtige Antwort. Verweisen Sie stattdessen auf Lernwege. Erklären Sie zum Beispiel, wo Ihr Kind ein Wort nachschlagen kann oder eine Musteraufgabe findet.
Beantwortet sich Ihr Kind die Frage selbst, kann es stolz auf den eigenen Lernerfolg sein. Und: Selbst erarbeitetes Wissen bleibt Ihrem Kind länger im Gedächtnis als vorgesagte Antworten.
Tipp 6: Positives Feedback geben, Fehler erlauben
Mit einem Lob für zügiges und konzentriertes Arbeiten fördern Sie die Motivation Ihres Kindes. Vermeiden sollten Sie hingegen, die Hausaufgaben als Druckmittel zu benutzen. Dadurch werden sie eher negativ wahrgenommen und verursachen Stress. Widerwillen ist so vorprogrammiert.
Akzeptieren Sie auch, wenn Ihr Kind nicht alles auf Anhieb richtig macht. Für den Lehrer sind Fehler eine gute Möglichkeit, das Lerntempo und eventuelle Schwächen seiner Schüler zu erkennen.
Tipp 7: Neugier wecken – Wenn ich das kann, dann …
Mehr Motivationstipps und viele Informationen rund um die Grundlagen der Lernmotivation finden Sie in unserem Ratgeber Lernmotivation steigern.
Tipp 8: Pausen einlegen – stressfrei lernen mit wachem Kopf
Für optimale Lernerfolge müssen auch Pausen gemacht werden. Jedes Kind kann sich nur eine begrenzte Zeit am Stück konzentrieren.
Für 5- bis 7-Jährige geht man von 15 Minuten aus, für 8- bis 9-Jährige von 20 Minuten. 10- bis 12-Jährige können sich ca. 30 Minuten konzentrieren. Nach dieser Zeit sollten Sie für eine Unterbrechung sorgen. Frische Luft, Bewegung und ein Getränk machen den Kopf wieder frei. Nach der Pause lernt es sich dann wieder umso besser.
Hängen Sie eine Uhr über dem Schreibtisch Ihres Kindes auf, kann es sich selbst seine Pausen einteilen.
Tipp 9: Im zeitlichen Rahmen bleiben
Wie lang Ihr Kind an den Hausaufgaben sitzen sollte, ist abhängig von Klassenstufe und Schulform. Erkundigen Sie sich dazu am besten bei dem Lehrer.
Wer feststellt, dass sein Kind täglich zu viel Zeit für die Hausaufgaben benötigt, sollte das Gespräch mit dem Lehrer suchen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Beim Lernerfolg kommt es nämlich nicht auf die Zeit an, die Ihr Kind mit seinen Hausaufgaben verbringt, sondern darauf, wie motiviert es an die Arbeit geht. Das fanden Wissenschaftler des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung in einer Studie über das Hausaufgabenverhalten heraus.
Persönlicher Hausaufgaben-Tipp von Béa Beste:
Erst das Vergnügen, dann die Arbeit
Was will man selbst nach einem langen Arbeitstag? Entspannen! Genau: Auch Kinder brauchen das. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht: Wenn meine Tochter zu lange entspannte, dann war sie ganz raus. Meine Empfehlung: Maximal eine Stunde frei – dann sollten die Kinder schon mit den Hausaufgaben loslegen.
Mehr Dinge, die Hausaufgaben erleichtern, verrät sie hier in ihrer Kolumne.
Hausaufgaben-Tipps & Tricks von Experten:
► Hier die Aufzeichnung der Live-Übertragung ansehen. Oder direkt zur Zusammenfassung springen: Mein Kind will keine Hausaufgaben machen! Was tun?
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