Nachhilfe für Schüler: Umfrage zur Zunahme privater Nachhilfe

Katharina Looks

Mutter und Kinder beim Vertiefen von Schulinhalten
© Monkey Business Images/Shutterstock

„Nachhilfe für Schüler“ wird immer wichtiger. Die Zunahme privater Förderung gilt als Zeichen wachsender Unzufriedenheit mit einem Schulsystem, das schwache Schüler nicht ausreichend fördert und starke nicht genug fordert.

Die Gründe für diese Entwicklung sind unterschiedlich: So werden u.a. veränderte familiäre Situationen genannt, die es Eltern erschweren, ihre Kinder selbst bei schulischen Angelegenheiten zu unterstützen. Ein weiterer Grund ist, dass die Qualität des Schulunterrichts von vielen Eltern als unzureichend empfunden wird. Gleichzeitig steigt der Druck von außen durch Notengebung, straffe Zeitpläne und immer größere Klassen. Das führt zu einer höheren Nachfrage nach privaten Fördermaßnahmen.

Nachhilfe ist auch für gute Schüler sinnvoll

Es wird davon ausgegangen, dass jeder dritte bis vierte Schüler in Deutschland im Laufe seiner Bildungslaufbahn zusätzlich gefördert wird. Dabei dient Nachhilfe längst nicht mehr nur dazu, das Sitzenbleiben zu verhindern. Auch gute Schüler nutzen die Möglichkeit, um ihre Leistung noch weiter zu verbessern. Ob Nachhilfe an dieser Stelle das Richtige ist, sollte jedoch erörtert werden. Denn: Kinder sollten durch das zusätzliche Pensum nicht unter Druck geraten und das Gefühl haben, ihre guten Leistungen wären nicht gut genug. Ist das der Fall, wäre das Thema Lernen langfristig sehr negativ behaftet, der Spaß an der Schule geht verloren und die Motivation der Kinder leidet.

Doch wenn der Schüler wirklich ein großes Interesse an dem Fach hat und ihm der Unterricht so nicht ausreicht, dann ist zusätzliches Lernen abseits der Schule in der Tat eine gute Lösung, dem Wissensdurst der Kinder gerecht zu werden. Dabei gibt es außer privater bzw. professioneller Nachhilfe noch andere Methoden, das eigenständige Lernen zu fördern und langfristig Kompetenzen und Stärken zu fördern. Das Thema Online Lernen spielt hier eine immer größere Rolle.

Einen Vergleich der unterschiedlichen Nachhilfe-Formen mit ihren Vor- und Nachteilen erhalten Sie in unserem kostenlosen Ratgeber Nachhilfe.

scoyo-Umfrage zum Thema Nachhilfe

Wir haben aufgrund der wachsenden Bedeutung von Nachhilfe eine Umfrage1 durchgeführt und kamen zu folgenden Ergebnissen:

59 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass ihr Kind Nachhilfebedarf hat. Dennoch nehmen nur 35 Prozent dieser Kinder Nachhilfe in Anspruch. Die Art der Nachhilfe variiert zwischen professionellen Nachhilfeinstitutionen wie beispielsweise dem Studienkreis, privaten Nachhilfelehrern und der Förderung durch Familienangehörige. Die Häufigkeit der Nennungen ergab keine signifikanten Unterschiede.

Das Ergebnis: Eltern sind immer häufiger auch Nachhilfelehrer 

Eltern, die ihren Kindern zukünftig Nachhilfe ermöglichen möchten, bevorzugen die Förderung durch Familienangehörige. Allerdings führt das gemeinsame für die Schule lernen von Eltern und Kindern nicht selten zu Konflikten: Eltern oder Geschwister haben oft weniger Geduld und höhere Ansprüche an ihre „Schüler“. Kinder lassen sich im Beisein von Familienangehörigen schneller hängen. Wie Sie vermeiden, dass die private Nachhilfe zum Familienstreit führt, lesen Sie in unserem Artikel Kinder fördern: Was Experten raten.

1 Nicht repräsentativ. Stichprobe mit 411 Eltern von Kindern der 1.-8. Klasse.

Quellen:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/nachhilfe-in-deutschland-schlechte-note-gutes-geschaeft-1.58935
http://www.bmbf.de/pubRD/sachstand_nachhilfe.pdf

 

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.