Meine Schule mit Hausaufgaben | Kinder-Kolumne

Katharina Looks

Emil ist 11 Jahre alt. Seit einem halben Jahr geht er aufs Gymnasium und bekommt zum ersten Mal Hausaufgaben auf. Heute schildert er, was er davon hält.

16.02.2016, Kinder-Kolumne von Emil

Ich bekomme seit einem halben Jahr Hausaufgaben auf, weil ich die Schule gewechselt habe und jetzt in der fünften Klasse bin. In der Grundschule hatten wir nie Hausaufgaben. Wir waren da bis nachmittags und haben manchmal in der Schule noch was gemacht. Das war okay. Hausaufgaben finde ich nicht so gut, aber dafür haben wir jetzt früher Schluss.

Eigentlich finde ich alle Hausaufgaben gleich anstrengend, am meisten nervt mich allerdings Mathe. Außerdem finde ich, dass wir zu viele Hausaufgaben bekommen. Leider kontrolliert der Lehrer bei uns die Hausaufgaben. In der Schule von meinem Freund guckt der Lehrer nie, ob die die Hausaufgaben gemacht haben, sagt er. Mein Freund macht sie trotzdem, weil es ja sein könnte, dass der Lehrer sie doch mal sehen will. Und seine Eltern wollen, dass er sie macht. Ich weiß nicht, warum man Hausaufgaben machen soll, wenn die dann keiner anguckt?

Zuhause habe ich oft keine Lust, Hausaufgaben zu machen. Meine Eltern sagen mir dann, ich soll mal anfangen. Das finde ich eigentlich ganz gut. Dann geht es irgendwie schneller.

Ich habe aber auch Streit wegen der Hausaufgaben, weil meine Eltern wollen, dass ich immer alles mache, sogar die Sachen, die nur so freiwillig sind. Sie wollen, dass ich gute Leistungen erziele. Manchmal motzen sie, wenn ich das nicht so ordentlich mache. Dann würde ich meine Hausaufgaben lieber ganz alleine machen.

Ich habe einen Schreibtisch in meinem Zimmer, daran soll ich lernen. Aber am liebsten mache ich die Hausaufgaben im Esszimmer am Tisch. Dann bekomme ich mit, was sonst noch so passiert.

Wenn ich entscheiden dürfte, würde ich Hausaufgaben auf jeden Fall abschaffen. Dann hätten wir mehr Spaß zuhause. Und in der Schule lernt man doch schon genug. Die Noten wären auch besser, weil man ja keine schlechten Noten mehr kriegt, wenn man seine Hausaufgaben mal vergessen hat. Und unsere Lehrer müssten nicht ständig kontrollieren, ob wir die Hausaufgaben gemacht haben. Sie hätten mehr Zeit, uns was zu erklären. Eigentlich wäre doch alles besser.

Rosa, 11 Jahre, geht auf eine Schule ohne Hausaufgaben. Ihren Erfahrungsbericht können Sie hier nachlesen: Meine Schule ohne Hausaufgaben | Kinder-Kolumne

 

Mehr zum Thema Hausaufgaben hier im scoyo ELTERN!-Magazin:

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.