Neujahrsvorsätze für Kinder – kleine Ideen, große Schritte

Katharina Looks

Auch Kinder profitieren von Neujahresvorsätzen – probieren Sie es doch einmal gemeinsam aus!
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Neujahrsvorsätze sind nur was für Erwachsene? Nö! Auch Kinder profitieren von den positiven Gedanken und Zielen fürs neue Jahr. Und irgendwie auch die Eltern. Anregungen von Béa Beste.

28.12.2015, Kolumne von Béa Beste

“Mama, ich will auch Neujahrsvorsätze kaufen”, so meine Tochter, als sie ca. 5 Jahre alt war. Ich erklärte ihr, dass ich meine Vorhaben nicht gekauft, sondern ganz alleine selbst ausgedacht habe.

Wenn ein neues Jahr anfängt und die Kinder mitbekommen, dass sich die Großen allerlei vornehmen, wollen sie auch mitmachen! Spricht alles dafür: Es tut ihnen gut, sich Gedanken zu machen über das, was sie im neuen Jahr angehen wollen. Und es tut ihnen auch gut, überhaupt zu verstehen, wie es funktioniert, sich Ziele vorzunehmen und sie auch zu halten.

Am besten hören Sie Ihrem Kind gut zu, was es selbst will – Sie werden eine Menge Neues erfahren. Dabei ist es für Sie als Eltern aber gleichzeitig gut, eine Orientierung zu haben:

Welche Neujahrsvorsätze bei Kindern sind altersgerecht? Hier kommen dazu einige Ideen aus meiner Erfahrung als Mutter, Schulgründerin und Mama-Bloggerin – so können “gesunde” Neujahrsvorsätze formuliert werden:

Kindgereche Neujahrsvorsätze – 15 Anregungen von Béa Beste:

Beispiele Neujahrsvorsätze für Kinder im Vorschulalter (4 bis 6 Jahre):

  • Ich werde meine Spielsachen jeden Abend aufräumen – und zwar dahin, wo sie hingehören. (Klaro, später werden Sie hören, dass Legosteine genau auf den Teppich, gehören – aber ein Versuch ist es wert.)
  • Ich werde mir die Zähne zweimal am Tag 3 Minuten lang putzen. (Am besten gleich im Badezimmer aufhängen.)
  • Ich werde mir jedes Mal die Hände nach dem Gang zur Toilette und vor dem Essen waschen. (Ohne wenn und aber.)
  • Wenn ich Ärger habe, oder Angst vor etwas, werde ich immer mit Mama oder Papa darüber reden. (Sehr, sehr wichtig.)
  • Ich werde nett zu anderen Kindern sein – vor allem zu denen, die einen Freund brauchen, weil sie traurig oder einsam sind. (Hier lohnt sich eine Diskussion, wie man das erkennen kann.)
  • Wenn ich mir etwas wünsche, werde ich nett darum bitten und nicht wütend werden oder anfangen zu heulen. (Schwieriges Thema, gehört aber angesprochen.)

Beispiele Neujahrsvorsätze für Kinder im Grundschulalter (7 bis ca 11 Jahre):

  • Ich werde zu keinem anderen Kind oder Lebewesen grausam sein, und werde mich gegen Mobbing und Quälerei einsetzen. (Öhrchen spitzen, liebe Eltern: Welche Mobbing-Erfahrungen hat ihr Kind, eigentlich?)
  • Ich werde den Haushaltsregeln für Videospiele und Internet-Nutzung folgen. (Falls keine vorhanden sind, ist es höchste Zeit, welche zu definieren.)
  • Ich werden keine privaten Informationen wie meinen Name, meine Adresse, den Namen meiner Schule oder meine Telefonnummer im Internet eingeben, ohne mit meinen Eltern zu checken, ob das in Ordnung ist. (Siehe oben.)
  • Wenn ich ein Problem habe oder mich gestresst fühle, werde ich mit meinen Eltern oder einem vertrauenswürdigen Erwachsenen darüber sprechen. (Hier gilt auch die Regel mit den guten und schlechten Geheimnissen geklärt: Gute Geheimnisse erfüllen einen mit Freude, und diese muss man für sich behalten. Schlechte Geheimnisse belasten – hier sollte man mit jemandem drüber reden.)
  • Ich werde meinen Eltern im Haushalt mit einer täglichen Aufgabe helfen. (Definiert, was genau!)
  • Ich werde mindestens einmal die Woche Sport machen, über den Schulsport hinaus. (Definiert, was genau!)
  • Ich werde jeden Tag frisches Obst und Gemüse essen – und zwar mindestens so viel, wie in meine Hände passt.

Und danach? Neujahrsvorsätze für Kinder ab 12 Jahren:

Ab ca. 12 Jahren sollte die Kids imstande sein, sich selbst Ziele zu setzen und brauchen keine Anregungen von den Eltern. Vielleicht ist das Thema Gruppendruck interessant, z. B. : “Ich werde mich durch keinen Gruppendruck zwingen lassen: Weder zum Alkohol- oder Zigarettenkonsum, noch zu anderen Dingen, die ich nicht machen möchte.” Und auch in diesem Alter ist Kommunikation besonders wichtig: “Wenn ich ein Problem habe oder mich gestresst fühle, werde ich mit meinen Eltern oder einem vertrauenswürdigen Erwachsenen darüber sprechen.” Hier lohnt es sich, ihnen zu versprechen, dass sie jederzeit ehrlich und offen und ohne Angst vor Konsequenzen auf Sie zukommen können. Wie Sie dann reagieren, gehört zu Ihren Neujahrsvorsätzen!

(Dieser Blogpost ist entstanden unter Hinzuziehung der Empfehlungen der American Academy of Pediatrics – dem Verband der Kinderärzte in USA.)

Über Béa Beste

Béa Beste, Bildungsunternehmerin

Béa Beste ist Bildungsunternehmerin und Mutter einer großen Tochter, die sich schon im Studium befindet. Im Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin plädierte Béa Beste als Expertin im Bereich „Wie wollen wir lernen?“ für eine Lernkultur der Potenzialentfaltung und mehr Heiterkeit in der Bildung. Béa gründete 2006 die bilingualen Phorms Schulen. Nach sechs Jahren als CEO ging sie 2011 auf Bildungsexpedition durch Indien, Australien, Indonesien und die USA. Inspiriert von internationalen Bildungsinnovationen entwickelte sie das Playducation Konzept: Was wäre, wenn sich Lernen wie Spielen anfühlt? Leider setzte sich das Produkt, die monatliche Tollabox mit Materialien und Ideen für Familien mit Kindern ab drei Jahren, nicht am Markt durch, sodass Béa derzeit neue Ideen entwickelt, um das Konzept digital umzusetzen. Sie führt den Kreativ-Blog der Tollabox als “Tollabea” weiter

Webseite: www.tollabea.de | Facebook: facebook.com/tollabea | Twitter: @TOLLABEA | twitter.com/TOLLABEA

 

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Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.