UMFRAGE: 1 Jahr Homeschooling: Hat das funktioniert? Und was bleibt?
Johannes Braun
| © scoyo
Wie geht es Schüler*innen und Eltern nach einem Jahr Homeschooling? Welche Herausforderungen müssen Familien meistern? Und wird die Zukunft des Lernens digitaler?
Vor rund einem Jahr hieß es für die meisten Schüler*innen in Deutschland: Unterricht findet jetzt zuhause statt. Quasi über Nacht zog die Schule in unsere Häuser und Wohnungen ein. Konnte das gelingen? Unsere Online-Umfrage, die wir zusammen mit KB&B, der führenden Spezialagentur für Familien- und Kindermarketing in Deutschland, im Februar 2021 durchgeführt haben, zeigt: Nicht wirklich. 44 Prozent der Kinder können von zuhause deutlich weniger gut lernen als in der Schule. Unter den Eltern ist fast jede*r Vierte (23 Prozent) mit der aktuellen Situation unzufrieden oder gar sehr unzufrieden.
„Kinder und Familien beschäftigen uns schon seit mehr als 20 Jahren – und selten haben sie einen solchen Wandel vollzogen, wie in den letzten Monaten. Ihre Lebensrealitäten haben sich massiv verändert: In vielen Bereichen zum Positiven, da die Kernfamilie oftmals mehr Zeit miteinander verbringen kann – aber es gibt auch negative Entwicklungen, die besonders jetzt in Zeiten des Homeschooling zum Vorschein kommen. Diese haben wir im Rahmen der Studie gemeinsam mit der Lernplattform scoyo genauer betrachtet“, so Rolf Kosakowski, Geschäftsführer der Spezialagenturen für Kinder- und Familienmarketing KB&B.
Daniel Bialecki, CEO von scoyo, plädiert dafür, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern mehr Strukturen schaffen: „Für gutes Homeschooling müssen Strukturen und Lernkonzepte vermittelt werden – das findet bisher kaum statt! Daher war es uns so wichtig, mithilfe der Studie ein aktuelles Stimmungsbild unter Eltern und Schüler*innen einzuholen. Die Ergebnisse bestätigen: Homeschooling muss gelehrt werden.”
Deutlich wird, dass der Verzicht auf soziale Kontakte den Kindern besonders zu schaffen macht: 58,7 Prozent der Kinder gaben an, im Distanz-Unterricht vor allem ihre Freund*innen zu vermissen. Zudem vermissen 59,1 Prozent der Kinder den persönlichen Kontakt zu den Lehrer*innen. Trotz aller Sorgen gaben mehr als die Hälfte der Kinder (57 Prozent) an, mit dem aktuellen Modell des Distanz-Unterrichts gut zurecht zu kommen – 28 Prozent hingegen kommen laut Eigeneinschätzung nicht so gut damit zurecht.
Hier finden Sie Tipps, die Ihrem Kind helfen, besser zu lernen: In 7 Schritten besser lernen
Bei der Durchführung des Distanz-Unterrichts gibt es einige Hürden: 40 Prozent geben an, durch zeitweise nicht funktionierende Schul-Lernplattformen, z. B. wegen Überlastung, beim Lernen Probleme zu erfahren. Weitere 40 Prozent nannten eine instabile Internetverbindung als zentrales Problem, welche z. B. während Videokonferenzen gestört oder zu langsam sei.
Eine weitere Hürde stellt die Regelmäßigkeit von Aufgaben und ihrer Schwierigkeitsgrade dar: 27 Prozent der Schüler*innen und 24 Prozent der Eltern gaben an, dass Lehrer*innen ihnen die jeweiligen Aufgaben zu unregelmäßig senden oder die Fristen für die Bearbeitung zu kurz gesetzt seien. Durch die zugesandten Aufgaben fühlen sich regelmäßig ein Fünftel (20 Prozent) aller Kinder entweder über- oder unterfordert. Die Eltern schätzen den Anteil höher ein: Insgesamt gaben 32 Prozent der Eltern an, ihr Kind sei mit den Aufgaben regelmäßig unter- oder überfordert.
Unsere Umfrage hat auch gezeigt, dass die die Hälfte (49,5 Prozent) der Befragten zusätzlich zu den schulischen Materialien digitale Lern-Apps oder Nachhilfeplattformen nutzt, um Wissenslücken zu vermeiden oder zu schließen. In der Gunst von Eltern und Schüler*innen liegen insbesondere solche Lernplattformen vorne, die bei der Wissensvermittlung einen spielerischen Ansatz verfolgen, wie beispielsweise scoyo. In unserer Lernplattform finden Schüler*innen interaktive Übungen mit altersgerechten Gamification-Elementen, wie z.B. Quizze, Lernspiele und das Sammeln von Punkten. Zudem bieten wir Lehrkräften kostenfreie, fundierte Inhalte für den digitalen und hybriden Unterricht.
Nach einem Jahr Homeschooling und dem damit verbundenen Einsatz digitaler Lerntools vermuten 72,8 Prozent aller Eltern, dass digitales Lernen zukünftig auch Teil des Unterrichts unter Normalbedingungen für Schüler*innen sein wird.
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