Mediennutzungs-Typ Mathilda/Max

Katharina Looks

Ihr Kind ist am ehesten dem Typen Mathilda/Max zuzuordnen. Lesen Sie hier, wie Ihr Kind digitale Medien nutzt und wie Sie den kompetenten Umgang mit Neuen Medien fördern können.

Kurzbeschreibung

Kinder des Typs „Mathilda/Max“ sind tendenziell neugierig und wissensdurstig. Diese Neugier fokussiert sich aber besonders auf einzelne Themen wie Fußball, Mode, Popmusik oder Computerspiele. Darin sind sie wahre Experten und tauschen sich mit ihren Freunden darüber aus. Für die Schule können sie sich nicht annähernd so sehr begeistern – dort bewegen sich ihre Leistungen eher im Mittelfeld. Die Mädchen dieses Typs nutzen vor allem soziale Netzwerke und Chats, um über ihre Lieblingsthemen zu diskutieren. Jungen begeistern sich häufiger für kooperative oder Single-Player-Games. Eigene Geräte wie eine eigene Spielekonsole sind ein absolutes Muss. Einmal im Spiel versunken, ist es für sie nahezu unmöglich, eigenständig den „Aus“-Knopf zu drücken. Das führt nicht selten zu Diskussionen zu Hause. Das Resultat: ein schmollendes Kind und verunsicherte Eltern. Zwar verfügen die Kinder dieses Typs durchaus über eine grundlegende Medienkompetenz, können diese aber nur für die Anwendungen nutzen, die ihnen vertraut sind. Für weitere Schritte fehlen ihnen das technische Verständnis und der Überblick.

Statistik: Tendenziell neigen die Jungen dieses Typs eher zu exzessivem Spielen am Computer, Mädchen finden sich vor allem in sozialen Netzwerken und Chats. Je älter die Kinder dieses Typs werden, desto mehr Zeit verbringen sie mit digitalen Medien (siehe auch KIM-Studie 2012, mpfs, JAMESfocus 2011, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften).

Empfehlung für Eltern

Ihr Kind bringt eine hohe Begeisterungsfähigkeit mit. Die lässt sich auch für andere Bereiche nutzen. Vielleicht kann es den Spaß an der Suche nach Informationen im Internet oder am Austausch in sozialen Netzwerken auch für Aufgaben in der Schule aufbringen, wenn es dafür online recherchiert bzw. Aufgaben in der Gruppe löst. Unter Umständen lässt sich der spielerische Ehrgeiz auch auf den Sport übertragen. Die Begeisterung für digitale Medien dient mittels digitaler Lernspiele oder Lernplattformen im Netz direkt dem schulischen Erfolg.

Das Spielen oder Chatten an sich ist nicht problematisch. Wenn Ihr Kind aber beginnt, andere Aktivitäten, soziale Kontakte oder die Schule deswegen zu vernachlässigen, sollten Sie als Eltern eingreifen. Klare Regeln helfen dabei. Am besten beugen Sie solchen Entwicklungen von Anfang an vor:

  • Einen gesunden Umgang mit Medien erlernt Ihr Kind dank guter Vorbilder, von denen es erfährt, dass Laptop und Smartphone ein wichtiger, aber eben nur ein Teil seiner Lebenswirklichkeit sind. Ihr eigenes Nutzungsverhalten sollte so maßvoll sein, wie Sie es von Ihrem Kind erwarten.
  • Um zu vermeiden, dass Ihr Kind sich in der Online- oder Spielwelt verliert, empfiehlt es sich, zeitliche Grenzen zu setzen. Vertreten Sie dabei Ihren Standpunkt, aber geben Sie Ihrem Kind auch die Zeit, sich darauf einzustellen. Das heißt: Bevor Ihr Kind die Spielekonsole oder den Laptop in die Hand nimmt, verabreden Sie zum Beispiel, dass maximal zwei oder drei Levels durchgespielt werden. Haben Sie eine feste Zeit vereinbart, erwähnen Sie etwa zehn Minuten vor Ende, dass Ihr Kind das Gerät gleich ausschalten soll.
  • Eine Diskussion auf Augenhöhe ist erst dann möglich, wenn Sie wissen, was Ihr Kind mit den internetfähigen Medien macht. Informieren Sie sich über das aktuelle Lieblingsspiel oder den neuen Popstar. Im gemeinsamen Gespräch fällt es oft leichter, sich auf Grenzen zu einigen – spielen Sie doch mal mit oder recherchieren Sie gemeinsam.
  • Befürchten Sie, dass Ihr Kind Spiele spielt oder auf Inhalte trifft, für die es noch zu jung ist? Bei Spielen gibt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) an, ab welchem Alter das Spiel zugelassen ist. Individuelle Empfehlungen kann die Altersangabe allerdings nicht bieten. Wenn Sie die Spiele kennen, die Ihr Kind spielen möchte, können Sie am besten einschätzen, ob sie zu dem Entwicklungsstand Ihres Kindes passen. Sollte Ihr Kind dennoch auf Bilder oder Informationen stoßen, die ihm nicht geheuer erscheinen, sollte ihm immer klar sein, dass es sich an Sie wenden kann.
  • Im Gespräch mit anderen Eltern finden Sie heraus, was die Freunde Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes online suchen oder spielen. Das kann Ihnen helfen, die Vorlieben und Fähigkeiten Ihres eigenen Kindes einzuschätzen.
  • Ob ein eigener Laptop, ein Tablet oder Smartphone für Ihr Kind angebracht ist, hängt auch von der Frage ab, wofür es das Gerät nutzt. Muss Ihr Kind beispielsweise vermehrt am Computer für die Schule lernen, kann ein eigener Laptop sinnvoll sein. Verabredete Nutzungszeiten sollte es natürlich auch am eigenen Gerät einhalten.

Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.