Angst in die Schule zu gehen – was tun?

Katharina Looks

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Bauchweh, wenn es auf den Schulweg soll?

Kopfschmerzen, Übelkeit, Aggressivität. Diese Symptome treten auf, wenn morgens der Wecker klingelt? Schulangst ist keine Seltenheit. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn Ihr Kind Angst hat, in die Schule zu gehen – für mehr Freude am Lernen.

Jeder kennt es: Das Kribbeln im Bauch, wenn die nächste Mathearbeit oder die Vokabelabfrage ansteht. Dieses Gefühl ist völlig normal. Mehr noch: Es nützt uns sogar. Denn Aufregung fördert die Konzentration. Doch manchmal weiten sich diese unangenehmen Gefühle zu einer Störung aus, die den Alltag der Kinder stark beeinträchtigen kann. 

“Ich will nicht in die Schule gehen!” – Manchmal ist die Angst, in die Schule zu gehen, offensichtlich, manchmal äußert sie sich versteckt. Wir haben die wichtigsten Informationen und Tipps zum Thema Schulangst für Sie zusammengetragen.

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Wie entsteht Schulangst?

Die Angst, in die Schule zu gehen, findet ihre Ursache fast immer in negativen Erfahrungen, die Kinder in der Schule gemacht haben. Mobbing (oder Cyber-Mobbing), Probleme mit den Lehrern, schlechte Noten, Schulstress und Leistungsdruck oder auch ein Schulwechsel bzw. die Einschulung können solche Ängste hervorrufen. In solchen Situationen fühlen sich einige Schüler überfordert und machtlos. Dann heißt es schnell einzugreifen, bevor sich die negativen Gefühle verfestigen können. Besonders zu Beginn der 5. Klasse lohnt es sich, das Verhalten seiner Kinder aufmerksam zu beobachten. Denn zu dieser Zeit tritt die Angst in die Schule zu gehen, am häufigsten auf.

Was hat die 5. Klasse mit Schulangst zu tun?

Viele Kinder freuen sich auf die weiterführende Schule. Sie gehören dann wirklich schon zu den „Großen“ (auch wenn sie erst einmal wieder die „Kleinen“ sind). Doch diese Veränderung führt auch oft zu plötzlich auftretender Schulangst. Wie hängen diese beiden Ereignisse zusammen?

  • Die Schüler betreten eine neue Umgebung mit meist fremden Menschen: Neues Schulgebäude, neue LehrerInnen, neue Klassengefüge.
  • Die Schultage werden länger.
  • Neue Unterrichtsfächer werden eingeführt.
  • Unterrichtstempo und Leistungsniveau erhöhen sich.

Diese Umstellung kann anfangs sehr überraschend und anstrengend sein. Stress sammelt sich an und äußert sich letztlich in der Angst, in die Schule zu gehen. Diese tritt dann wiederum in einer Reihe unterschiedlicher Symptome auf.

Woran erkennen Eltern Schulangst?

  • Ist ihr Kind beispielsweise immer gern zum Unterricht gegangen, trödelt aber seit Kurzem jeden Morgen und zögert den Aufbruch zur Schule hinaus, oder bettelt zuhause bleiben zu dürfen, lohnt es sich, gleich aufmerksam zu sein.
  • Manchmal äußert sich Schulangst auch durch plötzlich auftretende Übelkeit, Kopf- oder Bauchschmerzen. Notieren Sie sich, wann diese Symptome auftreten. Kommen sie am Wochenende oder während der Ferien nicht vor, hat höchstwahrscheinlich die Schule etwas damit zu tun.
  • Schläft Ihr Kind seit einiger Zeit nicht mehr ausreichend oder weist eine bisher unbekannte und unerklärliche Aggressivität auf, können dies ebenfalls Hinweise auf Angst vor der Schule sein.

Was können Eltern bei Schulangst tun?

Leidet ihr Kind, wollen Eltern verständlicherweise so schnell wie möglich helfen. Liegt die Ursache eines Problems allerdings außerhalb des unmittelbaren Zugriffsbereichs, wie es bei der Schule der Fall ist, wird es etwas schwieriger. Wir haben eine Reihe von Tipps gesammelt, die Ihnen als Eltern helfen sollen, die Schulangst Ihres Kindes aufzulösen:

  • Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, unabhängig von Schule und Noten geliebt zu werden. Wenn Ihr Kind spürt, dass es Ihnen vertrauen kann und das Zuhause ein sicherer Hafen ist, kann sich Ihr Kind besser entspannen.
  • Betonen Sie die Stärken Ihres Kindes. Dann kann sich Ihr Kind darauf konzentrieren und geht mit gestärktem Rücken in den Schulalltag. Das hilft bei schwierigen Fächern ebenso wie bei doofen Sprüchen von Mitschülern.
  • Reden Sie mit Ihrem Kind über den Schulalltag. Verwenden Sie Sätze wie: “Wie ist es für dich in der Schule? Wie gefällt es dir dort?” Versuchen Sie, die Angst vor der Schule zu verstehen. Kinder, die unter Schulangst leiden, brauchen jetzt nichts dringender als Eltern, denen sie von ihren Sorgen erzählen können und von denen sie ernst genommen werden.
  • Machen Sie Schule aber auch nicht zum Hauptthema zuhause. Schule ist wichtig, ja. Aber das Leben und Ihr Kind ist so viel mehr als Schule. Je öfter über ein Thema geredet wird, desto schwerer wiegt es. Gerade, wenn Ihr Kind im Moment nicht die besten Gefühle mit Schule verbindet, sollte es sich zuhause von diesem unguten Gefühl befreien können und nicht noch immer daran denken müssen.
  • Seien Sie ein gute Beispiel. Vielleicht haben sie eine entsprechende Situation erlebt und können davon erzählen – und vor allem auch, wie sich das Ganze weiterentwickelt hat (natürlich zum Positiven) und was Sie selbst gegen Ihre Angst, in die Schule zu gehen, getan haben. Dadurch bleiben Sie mit Ihrem Kind auf Augenhöhe und zeigen Verständnis. 
  • Dramatisieren Sie die Situation nicht und verwenden Sie keine Sätze wie: “Wie schrecklich das sein muss!” Das verstärkt die Angst, in die Schule zu gehen und das Gefühl, in einer ausweglosen Situation zu stecken. 
  • Nehmen Sie Ihr Kind in den Arm. Das hilft manchmal mehr als jeder Satz und zeigt Ihrem Kind, dass Sie da sind und Anteil nehmen.
  • Fantasiegeschichten mit Figuren in einer ähnlichen Lage können Ihr Kind z. B. auch motivieren, sich in der Wirklichkeit ebenfalls seinen Ängsten zu stellen.
  • Versuchen Sie den Kontakt zu Freunden aus der Grundschule aufrecht zu halten. Sie befinden sich in derselben Situation wie Ihr Nachwuchs und haben möglicherweise schöne Ereignisse in ihrer Schule erlebt, von denen sie erzählen können – das motiviert und muntert auf.
  • Bewegung in Kombination mit gesunder Ernährung sorgt dafür, dass Ihr Kind sich auspowert und sich rundum fit fühlt – so kann es besser schlafen, fühlt sich wohler und stärker. Die Angriffsfläche für Ängste wird reduziert.
  • Unterstützen Sie die Hobbies Ihres Kindes. Hat es Spaß in seiner Freizeit, löst dies die Anspannung nach der Schule.
  • Wenn es an einem bestimmten Fach liegt: Bringen Sie Ihrem Kind spielerisch ein paar der neuen Fächer nah und erklären Sie, wozu es die vielen, teilweise schwierigen Inhalte auch später gebrauchen könnte. Das motiviert! Gut gewappnet haben Schüler weniger Angst, zu versagen. scoyo verpackt den Schulstoff beispielsweise in spannende Online-Lerngeschichten und vermittelt den Stoff spielerisch, anhand von alltagsrelevanten Beispielen

  • Fühlt sich Ihr Kind von dem Unterrichtsstoff überfordert, kann Nachhilfe eine Lösung sein. Einen kostenfreien Ratgeber, der Ihnen hilft, das passende Angebot für Ihren Schützling auszuwählen, finden Sie hier.
  • Sollte es Probleme mit Lehrern geben, besprechen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, ob hier ein 6-Augen-Gespräch helfen könnte, um ggf. Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
  • Wird ihr Kind in der Schule gemobbt, sollten Sie dringend mit Beteiligten darüber sprechen und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes aufbauen. Hilfe bei Mobbing finden Sie hier
  • Falls Sie das Gefühl haben, dass sich die Schulangst nicht legt, kann auch eine Therapie weiterhelfen. Hier lernen die Kinder ihre Angst kennen: Woher kommt sie? Wie äußert sie sich? Wie halte ich sie aus und wie wird sie dadurch weniger, bis sie am Ende ganz verschwindet?

Wir hoffen, dass Ihr Kind (bald wieder) unbeschwert und ohne Angst in die Schule gehen kann und wünschen Ihnen viel Kraft und positive Energie.

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Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.