Teures Schulleben!? So Sparen Sie bei Schulsachen und Co.
Katharina Looks
Teures Schulleben
Kinder sind teuer und das Schulleben schlägt dabei, laut einer Studie, mit durchschnittlich 20.695 € ordentlich zu Buche. Natürlich ist die Bildung wichtig, es lässt sich aber an einigen Stellen sparen. Unsere Tipps für Sie.
Beitrag von idealo
Die schlechte Nachricht vorweg: Das Schulleben unserer Kleinen kostet uns eine ganze Menge Geld. Ausgaben sind dabei sogar noch sehr ungleich verteilt. Da Deutschland ein Förderaltstaat ist, also jedes Bundesland selbst bestimmt, wie sein Bildungssystem funktionieren soll, variieren auch die Summen: So zahlen Eltern in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt nur halb so viel, wie Eltern aus Niedersachen, wie jüngst eine Studie ergeben hat.
Nun aber schnell weiter zu der guten Nachricht: Wir haben für Sie einige Spartipps zusammengesucht, durch die das Schulleben Ihres Lieblings nicht mehr ganz so teuer sein muss. Und dafür müssen Sie noch nicht einmal das Bundesland wechseln, versprochen! 5 Tipps zum Sparen bei Schulsachen.
Spartipp Nr. 1: Aufgepasst beim Ranzenkauf
Der Stolz eines jeden ABC Schützen: der erste, eigene Schulranzen! Knapp 225 Euro fallen den Berechnungen der idealo-Studie zufolge durchschnittlich für Schulranzen und die Schultüte an. Gerade beim Ranzen soll es natürlich das bestmögliche Modell sein, das den Rücken entlastet und den Weg zur Schule nicht zu einer Tortur werden lässt. Nicht zu vergessen, “stylisch” sollte er auch aussehen, damit das Kind ihn mit Stolz täglich zur Schule tragen kann.
Gebraucht oder ein Modell aus dem Vorjahr
Eine günstigere Alternative zum nagelneuen Modell ist ein gebrauchtes, sofern es gut erhalten ist und Ihrem Kind das Design gefällt. Allerdings lässt sich auch bei Neuware das eine oder andere Schnäppchen schlagen: So sind pünktlich zur Einschulungszeit viele der älteren Modelle stark reduziert. Meist unterscheiden sie sich nur in der Optik und haben statt eines Einhorns vielleicht einen Drachen aufgedruckt. Die Funktionen und Vorteile sind jedoch die gleichen.
Schulranzen günstig online kaufen
Auch der Onlinekauf kann zu einem schicken und günstigen Modell verhelfen. Es ist allerdings ratsam, den Ranzen vor dem Kauf anzuprobieren, um die individuelle Passform zu testen. Das Gleiche gilt für Sportschuhe, Rucksäcke, Sportbekleidung, Taschenrechner und Zirkel – Investitionen, die der Studie zufolge mit immerhin rund 1.600 Euro zu Buche schlagen. Die Vorjahresmodelle sind nicht weniger schön, dafür günstiger – und online lässt sich häufig am meisten einsparen. Dafür darf die Schultüte dann getrost etwas üppiger gefüllt werden: Man wird schließlich nur einmal im Leben eingeschult!
Spartipp Nr. 2: Kaufen und Verkaufen von Büchern und Co.
Ebenso fallen Schulbücher mit durchschnittlich rund 700 Euro deutlich ins Gewicht, wenn im eigenen Bundesland keine sogenannte Lehrmittelfreiheit herrscht (Bücher und Co. also von der Schule gestellt werden müssen). Große Einsparpotenziale ergeben sich auch hier beim Griff zum Gebrauchten. Denn ältere Schüler bieten ihre (für lediglich ein Schuljahr!) benutzten Bücher häufig auf sogenannten Bücherbörse der jeweiligen Schule oder Ortschaft und auch online gibt es viele Bücher bereits gebraucht zu kaufen.
Und selbst kann man auf diese Weise natürlich auch etwas Geld zurück in die Familienkasse spülen. Je pfleglicher die Bücher behandelt werden, umso größer ist die Chance, sie im nächsten Jahr selbst wieder verkaufen zu können. Das gilt natürlich auch für Ranzen und Co. Dabei sparen Sie nicht nur Geld, sondern tragen einen Teil zur Nachhaltigkeit bei.
Spartipp Nr. 3: Alternativen zur Hortbetreuung
Den Löwenanteil des Gesamtbetrages machen mit durchschnittlich fast 8.000 Euro die Kosten für die Betreuung außerhalb der normalen Schulzeiten aus. Seit 2012 können Eltern diese Kosten für den Schulhort oder anderweitige Betreuungsangebote deshalb als Sonderausgabe von der Steuer absetzen – bis zu 4.000 Euro pro Kind und Jahr können Sie sich anrechnen lassen.
Familie und Freunde in die Betreuung mit einbeziehen
Allerdings gibt es auch weitere Möglichkeiten, die Betreuungskosten gering zu halten, indem auf das „erweiterte Familiennetz“ zurückgegriffen wird. Viele Großeltern genießen es, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen. Falls die leiblichen Großeltern nicht am selben Ort wohnen, können auch vertrauenswürdige „Leih-Großeltern“ aushelfen, die vielleicht sogar mehrere Kinder betreuen. In beiden Fällen sollte unbedingt ein Betreuungsvertrag aufgesetzt werden, um eventuell anfallende Fahrtkosten steuerlich abzusetzen.
Sie sind mit Eltern von Klassenkameraden Ihres Kindes befreundet? Vielleicht gibt es dann die Möglichkeit, sich die Nachmittagsbetreuung für einige Tage zu teilen. Sie könnten zum Beispiel an jeweils einem festen Tag in der Woche die Kinder abholen, die andere(n) Partei(en) an einem anderen. So profitieren alle davon. Sowieso könnten wir uns alle einmal darüber Gedanken machen, ob das traditionelle Modell der „Kleinfamilie“ wirklich funktioniert.
Spartipp Nr. 4: Lunchbox
Beim Schulessen finden sich viele Eltern in einem Dilemma wieder: Häufig entspricht das Essen, das meist von externen Caterern geliefert wird, nicht den Ansprüchen der Kinder (und/oder Eltern). Entweder es schmeckt nicht gut oder lässt in puncto Frische zu wünschen übrig. Dabei fällt es kostentechnisch mit durchschnittlich rund 2.500 Euro ordentlich ins Gewicht. Doch soll das Kind dem Essen in der Schule wirklich fernbleiben? Immerhin spielt hier auch der soziale Aspekt eine tragende Rolle.
Am besten besprechen Sie das Thema mit Ihrem Kind gemeinsam und beziehen auch die Entscheidungen seiner besten Freunde mit ein. Grundsätzlich sollte am Essen jedoch nicht gespart werden, denn es liefert die Nährstoffe und Energie für den langen Tag in der Schule. Eine gesunde und abwechslungsreiche Brotbox kann eine willkommene Ergänzung bzw. Alternative sein.
Spartipp Nr. 5: Klassenfahrten
Klassenfahrten sind ohne Frage für viele Kinder ein Highlight ihrer Schulzeit – aber eben auch ein großer Kostenfaktor für Familien. Mit guter Planung und Mut lässt sich aber auch hier sparen.
Unterstützung für Geringverdiener
Geringverdiener und Arbeitslose können sich die gesamten bzw. einen Teil der Kosten für die Klassenfahrt erstatten lassen. An den meisten Schulen gibt es außerdem Fördervereine, die weniger vermögende Familien bei der Finanzierung von Klassenfahrten unterstützen. Solch eine Hilfe zu beanspruchen, fällt gewiss nicht leicht, kann aber sehr entlasten! Wenn Sie vor Ihnen bekannten Eltern ungern in Bittstellung gehen möchten, helfen auch einige Stiftungen und Vereine, bei denen Sie anonymer bleiben. Eine erste Anlaufstelle für Informationen können örtliche Beratungsstellen für Familien sein.
Zuschuss für spezielle Fahrten
Für Klassenfahrten nach Berlin können ab Klassenstufe 9 beim Bundesrat oder bei den Abgeordneten des Bundestages Fahrtkostenzuschüsse beantragt werden (das ist ebenfalls anonymer als bei schuleigenen Fördervereinen anzufragen und fällt vielleicht leichter). Auch Besuche von Gedenkstätten oder Fahrten im Rahmen von Schulpartnerschaften werden häufig bezuschusst.
Gemeinsam Geld sammeln mit kreativen Ideen
Eine andere, unkonventionellere Möglichkeit, um Klassenfahrten zu finanzieren, ist zum Beispiel ein Flohmarkt. Weitere Ideen: Die gesamte Klasse kann gemeinsam Geld sammeln, zum Beispiel bei einem Spendenlauf, einem Konzert oder durch den Verkauf von Waffeln, Kuchen oder Crêpes in den Pausen oder auf Schulveranstaltungen. Das bringt nicht nur Geld, sondern stärkt auch Selbstständigkeit, Organisationssinn und Gemeinschaftsgefühl.
Mit ein paar kleinen Tricks, Geduld und manchmal auch etwas Überwindung lässt sich also hier und da Geld in der Schulzeit der lieben Kleinen sparen. Immer hilfreich: Nachfragen, nach Informationen suchen, mit anderen Eltern austauschen, Preise vergleichen.
*Dieser Artikel ist in Kooperation mit idealo entstanden
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