Konfetti für alle! 7 Tipps für die Silvesterparty mit Kindern

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Der Jahreswechsel ist für Kinder ein riesen Thema und Silvester will gut geplant sein – wir haben Tipps, wie es für die Kids zum absoluten Jahreshighlight wird!

Kaum sind die Weihnachtsfeierlichkeiten verdaut, steht schon der nächste feierliche Anlass ins Haus: Das neue Jahr will begrüßt, das alte verabschiedet werden – beim Böllern wird dann noch der ein oder andere Böse Geist verscheucht. Damit nach einem gelungenen Weihnachten auch das Jahresende für kleine wie große Familienmitglieder etwas Besonderes wird, haben wir sieben Anregungen für die Silvester-Party zusammengestellt, die perfekt in die eigenen vier Wände passen.

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1. Geschüttelt, nicht gerührt – Mocktails für die ganze Familie

Gerade für Kinder, deren innigster Wunsch es zu sein scheint, einmal im Leben den Bierschaum im Glas probieren zu dürfen, ist das gemeinsame Mixen von (wohlgemerkt!) alkoholfreien Cocktails ein großes Highlight.

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Diese sogenannten „Mocktails“ (aus dem englischen „to mock“: nachahmen bzw. vortäuschen) verlangen natürlich nach langen, extravaganten Namen und schmecken aus besonders edlen Gläsern besonders gut. Experimentiert werden kann mit diversen Fruchtsäften, Sirupen und Früchten. Kreationen wie der Champagner Mocktail sind geschmacklich nicht nur etwas für die ganze Familie, sondern auch gut verträglich für den Geldbeutel. Weitere ausgefallene Rezepte finden Sie hier.

2. Das große la boum – Überraschungsknaller zum Selbermachen

Selbstgemachte Knallbonbons sind nicht nur eine tolle Gelegenheit, ein bisschen Altpapier zu verwerten, sie lassen die Stunden bis Mitternacht auch wie im Flug vergehen. Auch ist der Inhalt der selbstgemachten Überraschungsknaller wesentlich aufregender. Neben allerlei Süßem und ordentlich Konfetti können Familienmitglieder gute Wünsche notieren, die dann in die Knallbonbons gesteckt werden. Alternativ können auch Lieblings-Familien-Momente des alten Jahres aufgeschrieben werden, die sich anschließend bestens für die Silvester-Zeitkapsel eignen!

3. Back to the future – Zeitreisen mit der Silvester-Zeitkapsel

Alles, was sich verschließen und ein Jahr lang ungestört verstauen lässt, kann im Handumdrehen zu einer Zeitkapsel umfunktioniert werden. Marmeladengläser, ausrangierte Brotbüchsen oder ein leeres Brillenetui – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hat man noch etwas Zeit, kann das Behältnis natürlich noch schön verziert und mit Datum beschriftet werden. Hinein kommt alles, was Sie als Familie aus dem alten Jahr mitnehmen möchten. Fotos, besondere Momente, Erkenntnisse und Vorsätze. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie diese besonderen Familienmomente noch einmal Revue passieren. Zum Schluss wird die Zeitkapsel versiegelt (Klebeband tuts auch) und im unordentlichsten Teil des Hauses verstaut. Wer einen Garten und keine neugierigen Nachbar*innen hat, kann die Kapsel natürlich auch im Garten vergraben.

https://chillnfeel.com/chill/silvester-spiel-zeitkapsel/
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Wird die Kapsel zum nächsten Silvester wieder geöffnet, werden Sie staunen, wie viele Erinnerungen plötzlich wieder zutage kommen. Diese Tradition können Sie natürlich fortführen und sich somit jedes Jahr wieder selbst überraschen.

4. Die üblichen Verdächtigen – Das Silvesterquiz

Sollte Ihr Nachwuchs die Bezeichnung „Kinder“ bereits lauthals ablehnen, ist ein Ratespiel auf der Grundlage des Spiels „Two trues and a lie“ (engl: „Zwei Wahrheiten und eine Lüge“) bestens geeignet. Dabei schreibt jedes Familienmitglied drei Neujahrsvorsätze auf, von denen einer frei erfunden sein muss. Das beste Pokerface gewinnt! Testen Sie augenzwinkernd, wie gut Sie Familienmitglieder zu kennen glauben und lassen Sie sich voneinander überraschen.

Selbstverständlich können auch kleinere Kinder mitmachen, dann müssen Sie als Eltern nur die Sache mit dem „manchmal ist lügen ok“ erklären.

5. DIY-Blechtrommel

Der Jahreswechsel ist sicherlich der einzige Tag im Jahr, an dem Lärm zu späterer Stunde auch mal total in Ordnung ist. Das sollten Sie ausnutzen. Selbstgemachte Neujahrsglocken lassen sich prima aus alten Konservendosen basteln. Einfach ein Loch in den Boden stechen (das übernehmen am besten die Eltern), einen Strick hindurchfädeln und an dessen Ende eine Glocke befestigen. Alternativ sind auch Kiesel oder herumliegende Legosteine bestens geeignet! Nach Silvester können Sie die Dosenglocken mit wenig Aufwand zu einem schönen Windspiel umwandeln und vor Ihr Fenster oder auf den Balkon hängen.

6. Dinner for all – Festessen mal anders

Nach den Weihnachtsfeiertagen ist die Motivation, ein 3-Gänge-Silvestermenü zuzubereiten, oft schwindend gering. Wollen Sie das gemeinsame Essen trotzdem besonders gestalten, werden Sie anstatt mit Gerichten doch einfach mit dem Ort der Mahlzeit kreativ. Ein Picknick auf dem Wohnzimmerboden, auf Kissen sitzend und im Schneidersitz macht Schnittchen und Nudelsalat im Handumdrehen zu einem unvergesslichen Ereignis. Das geht auch wunderbar mit einer Raclette-Insel* in der Mitte. Oder Sie lassen Ihre Kinder eine Kissenburg bauen und essen gemütlich im Schlafanzug. Wollen Sie es lieber etwas festlicher, können Sie als Familie natürlich auch einen schicken Dinner-Abend inszenieren, den Tisch decken, ein Menü schreiben, Tischkärtchen basteln und Ihre feinste Sonntagskleidung tragen.

7. In einer Nacht um die Welt – Neujahrstraditionen von anderswo

Beim Thema Essen lohnt sich ein Blick über den Tellerrand und auf Neujahrsbräuche anderer Kulturen. In Spanien beispielsweise soll der Verzehr von 12 Weintrauben um Mitternacht – eine mit jedem Glockenschlag – Glück und Wohlstand für jeden Monat des neuen Jahres bringen. Genauso wird es in Kolumbien gehalten, wo es außerdem Brauch ist, am 31. Dezember drei Kartoffeln, eine ungeschälte, eine geschälte und eine halbgeschälte, unter das Bett zu legen. Um Mitternacht wird dann blind nach der erstbesten gegriffen, die den Wohlstand des nächsten Jahres anzeigt. Eine geschälte Kartoffel steht dabei für finanzielle Schwierigkeiten, eine ungeschälte für Überfluss und eine halbgeschälte… tja, irgendwo dazwischen. Sollten sie noch ein paar Münzen herumliegen haben, empfiehlt sich auch der griechischer Kuchen Vasilopita, indem ein eingebackenes Geldstück Glück für das nächste Jahr bescheren soll. Probieren Sie es aus!

https://www.vivalasvegans.de/2015/12/29/vasilopita-griechischer-neujahrskuchen/
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Über die Autorin:

Mirjam Olga Strzata ist Medienschaffende mit vielen Geschwistern und beschäftigt sich als freie Redakteurin am liebsten mit Lifestyle-Themen.

 

Technik, die begeistert: 10 Geschenkideen für Kinder von 5-12 Jahren

Louisa Eberhard

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Egal ob Weihnachten oder Geburtstag: Wir haben 10 coole Geschenkvorschläge für alle Kinder, die schon Technikfans sind – oder es noch werden wollen.

Geschenke für den Nachwuchs sollen nicht nur für den Moment glücklich machen, sondern im Idealfall auch nachhaltig begeistern. Sie sollen den natürlichen Entdecker- und Lerntrieb fördern und den Glauben in die eigenen Fähigkeiten und Stärken ein kleines Stückchen mehr wachsen lassen. Da ich selbst ein großer Freund von Spielen bin, die über den »reinen Spaß an der Freude« hinausgehen, hier eine kleine Liste an Geschenkidee, die mit Sicherheit nicht nur Ihre Sprösslinge glücklich machen.

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Geschenkidee 1: Ozobot Roboter

Alter: ab 5 Jahren

Mit der sogenannten Lego- oder auch Scratch-Programmierung können Kids, oder auch Sie als Eltern die kleinen Ozobot Roboter* ganz einfach zum Leben erwecken und über den Tisch, Boden oder den Bürgersteig flitzen lassen. Es ist eine großartige Möglichkeit, sich spielerisch mit dem Thema »Programmierung« & »Robotik« auseinanderzusetzen. Das Beste aber ist, dass der selbst gelegte – deshalb Lego-Programmierung – Code auf die kleinen Rennsemmeln übertragen wird. So wird er ganz einfach zum Leben erweckt. Ein riesen Spaß – vor allem, wenn man sich vertan hat und der Ozobot gegen Wände, Blumenvasen oder sonstige Gegenstände prescht.

Geschenkidee 2: Schwebender Globus

Alter: ab 5 Jahre

Heureka, was für eine fantastische Art unsere Erde mit all ihren Orten zu entdecken, die Kontinente, die Meere und was sich alles darauf befindet. Wie im All schwebt auch hier unser blauer Planet und fasziniert damit groß und klein. Einfach eine Taschenlampe schnappen und die Sonne simulieren – oder einen Golfball und ihn zum Mond werden lassen. Na, können Sie oder Ihre Kids eine Mond – oder Sonnenfinsternis erzeugen? Eine wunderbare Idee, Atmosphäre, Weltraum und Gestirne beziehungsweise Sonnen und Monde zu erklären und sich dabei ganz neu in unsere wunderbare Erdkugel zu verlieben.

Geschenkidee 3: Lego Boost Roboter-Kätzchen-Gitarre

Alter: 7-12 Jahre

Mit Lego Boost* bekommt man eine ganz neue Idee davon, warum es ziemlich cool sein muss, Roboter zu sein. Kinder bauen Roboter, Kätzchen und E-Gitarre (insgesamt 5 Modelle) und können die Teile (mit echten Sensoren, Motoren, Soundeffekten etc.) dann programmieren. Auf ganz einfache Weise mit einem Tablet. Grundlagen des Maschinenbaus und der Robotik eignen sich dabei ganz selbstverständlich beim Spielen an. MINT-Fähigkeiten und Future Skills inklusive!

Geschenkidee 4: Walkie Talkie

Alter: ab 5 Jahre

Wie wäre es, wenn man ein Telefon tatsächlich mal wieder nur zum Telefonieren benutzen könnte? Hm, hört sich nach alter Technik an? Oder nach Walkie Talkie*. Auf zu einer Schnitzeljagd, einem spannenden mysteriösen Fall oder einfach nur auf dem Spielplatz verstecken spielen. Ein Walkie Talkie ist auf jeden Fall ein toller Begleiter für kleine Abenteuer – sowie Abenteurer – und hat dabei den Charme der „guten alten Tage“. Das Beste: Es kann auch mal im Sandkasten oder der Hecke landen – diesen kleinen robusten Dingern können wilde Kinder nichts anhaben.

Geschenkidee 5: Mini Raketen Lavalampe selbst machen

Alter: ab 8 Jahre

Was, Lava im Kinderzimmer? Und was hat das alles mit einer Rakete zu tun? Lava im All? Was ist da los? Sounds like Fun? Das ist es auch, denn diese ausgeklügelte Lampe* ist angewandte Chemie mit tollem visuellem Effekt. So macht Lernen richtig Spaß und ist zudem noch eine tolle Dekoration und faszinierende Lichtquelle im Kinderzimmer. Ein absoluter Hingucker!

Geschenkidee 6: VR Headset mit Mathespielen

Alter: 6-12

Wir stehen auf Lernen mit Spaß – das treibt uns an, unsere Lernwelt immer weiter zu verbessern und neue Ideen umzusetzen. Deshalb sind wir auch total begeistert vom VR-Headset mit Mathespielen*. Wie cool ist das denn?? Die Kids tauchen mithilfe der VR-Brille in andere Welten ein, in denen es von Mathespielen nur so wimmelt. Also fast wie bei uns 😉 Kein Wunder also, dass Mathe da zum neuen Lieblingsvideospiel wird.

Geschenkidee 7: scoyo Lernspiel

Klasse: 1-7

Screentime an Laptop, Tablet & Co. – welches Kind liebt das nicht? Mit scoyo sind auch Eltern Feuer und Flamme, denn mit der spielebasierten Lernplattform lernen Kinder freiwillig und eifrig für die Schule. Magie! Nagut… nicht ganz. Hier wird der kindliche Spieltrieb genutzt. Dahinter steckt ein spaßbetontes und von Experten (Lehrer, Speileentwickler…) entwickeltes Lernkonzept, welches den Lehrplan aller Bundesländer und Klassenstufen mal so ganz anders aufbereitet hat. Schulstoff festigen, aufholen und vorlernen? Individuell auf Ihr Kind zugeschnitten? Und dabei Zeit, Nerven und Kosten sparen? Das sind ja gleich drei gute Gründe für scoyo! Jetzt scoyo schenken!

Geschenkidee 8: Alarmanlage selbst bauen

Alter: 8-12

Mit dem Experimentierset von Kosmos* werden Ihre Kinder zu richtigen Sicherheitsexperten. Sie lernen schnell und gut erklärt, eine kleine Alarmanlage zu bauen, die bei Gefahr sowohl rot blinkt als auch laute Töne von sich gibt. Und wenn der Basteldrang noch nicht befriedigt ist, lässt sich die Anlage sogar zu einem Morsegerät umbauen – kleine Verpackung, aber viel drin!

Geschenkidee 9: Experimentierkasten zum Thema Strom

Alter: 8-12

Hui, die nächste Idee strotzt nur so vor Spannung – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Experimentierkasten* ist der ideale Einstieg rund um die Themen magnetische Kraft, Strom, Spannung und elektrische Schaltungen. Und da selbst machen bekanntlich am meisten Spaß macht, erwartet die Kids eine ganze Reihe von Versuchen, die die Thematik schnell verständlich machen. Die Freude ist groß, wenn Ihre Schützlinge dann merken, was sie schon alleine bauen konnten.

Geschenkidee 10: Makey Makey

Alter: ab 8 Jahren

Zum Schluss haben wir noch einen ganz heißen Tipp: Den Makey Makey – die wirklich absolut genialste Sache mit Technik in einfachster Anwendung, um einen tollen Effekt zu erzeugen. Die Kids können einfach Bananen, Kartoffeln oder auch die Katze (nein, besser nicht) als Energiequelle benutzen und mit dem Rechner verbinden. So lässt sich zum Beispiel ein Klavier simulieren und mit 5 Noten ein einfaches Lied spielen. Die Gegenstände können auch einfach als Controller konfiguriert und genutzt werden – ein wirklich einzigartiges Geschenk für technikbegeisterte Kinder.

Über die Autorin:

scoyo / Sana Tornows Passion ist die storybasierte und somit nachhaltige Wissensvermittlung. Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei digitale Tools, multimediales Erzählen sowie Gamification und Kindermedien.
 

Beruf und Familie miteinander vereinbaren – Experten verraten ihre persönlichen Tipps

Katharina Looks

Job, Kinder, Partnerschaft, Hobbies – wie bekommt man das unter einen Hut?
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Was würden Sie Ihren Kindern raten, wenn diese fragen sollten, wie man Beruf und Familie miteinander vereinbaren kann? Diese Frage stellten wir unseren Experten auf dem 4. scoyo-Elternabend. Die besten Tipps auf einen Blick.

Das Vereinbarkeits-Problem: Niemand ist allein!

Viele Eltern haben das Gefühl, allein zu sein, wenn es darum geht, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen. Oft sieht es so aus, als wenn es bei anderen Familien wunderbar klappt, nur eben bei einem selbst nicht. Doch der Schein trügt. Für unsere Experten Patricia Cammarata, Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Mathias Voelchert und Susanne Garsoffky war es nicht immer einfach, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Das verrieten sie uns auf dem 4. scoyo-Elternabend

Wir haben gefragt, welche Tipps sie ihren Kindern in punkto Vereinbarkeit mitgeben würden, wenn diese selbst einmal Eltern sind. Das haben sie geantwortet:

Experten-Tipps auf einen Blick: Beruf oder Familie? Beruf UND Familie!

Tipps von Patricia Cammarata, IT-Projektleiterin und Bloggerin (dasnuf.de) 

Patricia ist Mutter von zwei Kindern und einem “Bonus-Kind”. Das sind ihre Tipps, die ihr geholfen haben, Job und Familie besser miteinander zu vereinbaren:

  • Perfektionismus hinter sich lassen
  • Versuchen, einfache Lösungen zu finden
  • Aufgaben gut verteilen, dort wo es geht
  • Selbstständigkeit der Kinder fördern und dafür die Bedingungen schaffen (z. B. räumliche Nähe zur Schule) – das entlastet nicht nur die Eltern, sondern tut auch dem Selbstbewusstsein der Kinder gut
  • Sich für Politik interessieren und sich einsetzen (z. B. wählen gehen), damit sich die Rahmenbedingungen für alle zum Positiven ändern können

Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf dasnuf.de.

Tipps von Mathias Voelchert, Leiter und Gründer von familylab.de

Der Vater von zwei erwachsenen Kindern erzählt ehrlich, dass er und seine Frau im ersten halben Jahr schier verrückt geworden seien, bis sie gemerkt hätten, dass sich etwas ändern müsse:

  • Druck reduzieren (denn der ist sowieso für nichts gut)
  • Sich gut strukturieren, damit man noch genug Zeit für sich selbst und den Partner hat
  • Sich mehr freuen, zufrieden und glücklich sein (Auch wenn sich das in einer Drucksituation lächerlich anhört, es hilft!)
  • Ggf. Jobsituation ändern und um 16 Uhr (spätestens um 17 Uhr) nach Hause gehen, um Zeit mit den Kindern zu verbringen

Leiter und Gründer von familylab.de © Mathias Voelchert ► Video-Ausschnitt auf YouTube ansehen 

Tipps von Susanne Garsoffky, Autorin von “Die alles ist möglich-Lüge”

Die zweifache Mutter ist vor zwei Jahren beruflich erheblich kürzer getreten und empfiehlt anderen beim Thema Vereinbarkeit vor allem:

  • Sich fragen, wie man die Zeit am Tag am optimalsten gestalten kann
  • Prioritäten setzen und dann Dinge tun, wenn sie einem wirklich wichtig sind
  • In der Politik Rahmenbedingungen schaffen (wählen gehen) und beim Arbeitgeber dafür kämpfen, dass man seine Prioritäten auch so setzen kann (Sicherheiten schaffen)

Autorin von “Die alles ist möglich-Lüge” © Gudrun Senger ► Video-Ausschnitt auf YouTube ansehen

Tipp von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations

Vierfacher Vater © Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach Der vierfache Vater rät Eltern vor allem, mit Herzblut dabei zu sein und nicht mit angezogener Handbremse – ob es um die Partnerschaft, die Kinder oder den Job gehe. Erst dann sei man auch in der Lage, Forderungen zu stellen. Nur das, was Freude mache, stresse weniger.

Und: Bittet eure Eltern, also die Großeltern, um Hilfe. 

Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf seinem Blog haltungsturnen.de.

Fazit von Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo:

Daniel Bialecki © scoyo Es gibt keine allgemeingültigen Antworten zur Frage, wie sich denn Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren lassen. Am wichtigsten ist wohl aber, dass wir uns in unseren Ansprüchen zurücknehmen und nicht versuchen sollten, mit allem perfekt umzugehen. Es ist legitim, nach Hilfe zu rufen und diese auch anzunehmen, wenn sie angeboten wird. Mehr dazu: Job & Familie – warum wir unseren Perfektionismus ablegen müssen

Gute Betreuung nach der Schule finden – Anlaufstellen für berufstätige Eltern

Katharina Looks

Eltern wünschen sich eine gute Betreuung nach der Schule für ihre Kinder
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In den meisten Schulen ist um 13:30 Uhr Schluss. Zu früh für manche Eltern, um ihre Kleinen abzuholen. Eine Nachmittagsbetreuung für die Schulkinder muss also her. Wir stellen Ihnen die besten Betreuungsmöglichkeiten vor.

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1. Kinderhort

Im sogenannten Hort werden Schulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse betreut. Diese Einrichtungen gehören meist zu Kindertagestätten und arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Manche öffnen bereits vor Schulbeginn, sodass die Kleinen in Ruhe frühstücken können. Am Nachmittag werden die Schulkinder bei ihren Hausaufgaben unterstützt und können anschließend nach Lust und Laune spielen. Oft arbeiten diese auch mit örtlichen Musik- oder Sportvereinen zusammen, sodass ein besonders vielfältiges Nachmittagsprogramm möglich ist. Geöffnet sind Kinderhorte meist bis 16 Uhr. Sie bieten auch in den Ferien Betreuung für Schulkinder an.

2. Ganztagesschule

In Ganztagsschulen geht das Betreuungsangebot für die Kinder an mindestens drei Tagen in der Woche über den normalen Zeitrahmen hinaus.

Kinder erhalten hier ein warmes Mittagsessen, können ihre Hausaufgaben machen und am Nachmittagsprogramm teilnehmen. Dieses wird jedoch nicht immer von pädagogisch ausgebildetem Personal durchgeführt.

Leider ist Ganztagsschule nicht gleich Ganztagsschule und der Unterschied in Qualität und Leistung groß. Achten Sie deshalb gezielt darauf, ob das Nachmittagsprogramm gut organisiert ist, ob es genügend Raum für ein vielfältiges Angebot gibt und ob das Mittagessen Ihren Ansprüchen entspricht. An einigen Schulen ist das Nachmittagsangebot verpflichtend, an anderen ist die Teilnahme freiwillig.

Zum Teil wird auch eine Ferienbetreuung für Schulkinder angeboten.

3. Kindertagespflege

Nach der Schule können sich auch Tagespflegemütter oder -väter um Ihren Nachwuchs kümmern. Diese kommen entweder zu Ihnen nach Hause oder Ihr Kind verbringt den Nachmittag im Haushalt der Tagespflegeperson. Das kann die eigene oder eine extra angemietete Wohnung sein. Meistens werden hier bis zu fünf Kinder betreut, unter bestimmten Voraussetzungen dürfen es aber auch mehr sein. In Großtagespflegestellen, beispielweise, arbeiten mehrere Tagespflegeeltern und beaufsichtigen gemeinsam eine größere Gruppe von Kindern. Auf diese Weise ist die Betreuung der Schulkinder auch im Krankheitsfall einer Tagespflegeperson gesichert.

Tagesmütter und -väter sind generell sehr flexibel in ihren Betreuungszeiten. Außerdem können sie sich aufgrund der kleinen Gruppengröße intensiv mit jedem einzelnen Kind auseinandersetzen. Es ist aber zu bedenken, dass Ihr Kind hier weniger Abwechslung und Spielkameraden hat.

Achtung: Kindertagespfleger brauchen zwar eine Zulassung vom Jugendamt, trotzdem sollten Sie darauf achten, ob die Qualifikation des Tagesvaters oder der Tagesmutter Ihren Vorstellungen entspricht.

Weitere Informationen finden Sie beim Bundesverband für Kindertagespflege oder im Online-Handbuch Kindertagespflege. Über Kosten und Tagespflegemöglichkeiten in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr zuständiges Jugendamt oder Plattformen wie betreut.de.  

Mehr Informationen zum Thema Schulstart gibt es hier! Jetzt gleich reinhören:

4. Einrichtungen der offenen Jugendarbeit

Auch Einrichtungen der offenen Jugendarbeit bieten Nachmittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe für Schulkinder an. In Kulturzentren, Jugendhäusern, Aktivspielplätzen und vielen weiteren Einrichtungen, die meist in unmittelbarer Nähe liegen, werden die Kinder von festen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern nach der Schule betreut. Finanziert wird das ganze durch Vereine, Stiftungen, Verbände und andere Sponsoren. Diese Angebote sind in der Regel kostenlos, ggf. fallen geringfügige Beiträge für ein warmes Mittagessen an (Achtung: nicht alle bieten eine Mahlzeit an). Informationen dazu, welche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit es in Ihrer Nähe gibt, erhalten Sie über Jugendämter, Internetsuchmaschinen und die Schule Ihres Kindes.

5. Au-pair

Sind Sie an interkulturellem Austausch interessiert und haben die Möglichkeit, eine weitere Person in Ihrem Haushalt unterzubringen, dann ist ein Au-pair vielleicht das Richtige für Sie. Au-pair-Mädchen und -Jungen kommen für sechs bis zwölf Monate in ein anderes Land, um dort Kultur und Sprache kennenzulernen. In der Zeit leben sie bei einer einheimischen Familie, übernehmen kleine Aufgaben im Haushalt und unterstützen sie bei der Kinderbetreuung. So ist es möglich, dass Ihr Au-pair, Ihre Kinder zu Nachmittagsaktivitäten bringt und sie nach der Schule betreut, bis Sie nach Hause kommen.

Holen Sie ein Au-Pair in Ihren Haushalt, sollten Sie mit Kosten zwischen 5.000 und 7.000 Euro im Jahr rechnen. Außerdem müssen Sie sich überlegen, ob Sie es Ihren Kindern zutrauen, sich immer wieder von einem Au-pair zu trennen und an ein neues zu gewöhnen.

Es gibt Vermittlungsagenturen, die Sie bei der Suche und den Formalitäten gegen Gebühr unterstützen. Auf Seiten wie AuPairWorld können Familien auf eigene Faust einen Au-Pair suchen, indem sie ein Profil anlegen und das System nach einem geeigneten Kandidaten durchstöbern. AuPairWorld bietet eine große Auswahl geprüfter Profile aktuell suchender Au Pairs sowie eine mehrsprachige Kundenbetreuung per Telefon oder E-Mail, um bei Fragen und Problemen zu helfen. Mehr Informationen für Gastfamilien und Au-pairs finden Sie bei der Gütegemeinschaft Au pair e.V.

Kreativität fördern und dabei Spaß haben – ideal, wenn das nach der Schule in der Betreuung möglich ist
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6. Babysitter

Brauchen Sie nur an ein oder zwei Tagen in der Woche eine Nachmittagsbetreuung für Ihr Schulkind oder jemanden, der es von der Schule zu einer Freizeitaktivität bringt, ist ein Babysitter eine gute Wahl. Babysitter sind in der Regel ältere Schüler oder Studenten. Da diese keine besondere Ausbildung haben, müssen Sie sich eine eigene Meinung über die Eignung der jeweiligen Bewerber machen.

Babysitter können Sie über Zeitungsinserate oder Internetportale wie HalloBabysitter.de finden. Meist ergeben sich solche Jobs auch über den Bekanntenkreis. Möglicherweise kann der Babysitter auch Hausaufgabenhilfe leisten.

Babysitter bekommen einen Stundenlohn von ca. 10 Euro. Falls Ihnen das zu teuer ist, sind Aktivpaten wohlmöglich eine gute Alternative. Das sind ehrenamtliche Helfer jeden Alters, die Familien mit starken Betreuungsproblemen unterstützen und ihre Kinder gerne auch für ein paar Stunden die Woche betreuen.

7. Großeltern

Die meisten Großeltern lieben es, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen und können ab und an mal auf die Kleinen aufpassen. Sollten Ihre Eltern in der Nähe wohnen, dann scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, ob Oma und Opa die Kinder regelmäßig ein paar Stunden nach der Schule betreuen würden. Auch für die Kleinen ist es immer etwas Besonderes, Zeit mit den Großeltern zu verbringen.

Ansonsten gibt  es auch sogenannte Leihomas und -opas. Das sind Senioren, die sich mit Freuden ein paar Stunden die Woche um Ihren Nachwuchs kümmern. Viele von ihnen sind Aktivparten und betreuen Kinder nach der Schule ehrenamtlich. Andere bekommen einen kleinen Stundenlohn, diese finden Sie auf Plattformen wie betreut.de.   

8. Schulische Betreuung – Hausaufgaben und Lernhilfe

Hausaufgaben sind eigentlich Sache der Kinder und auch beim Thema Lernen helfen Sie Ihrem Nachwuchs am besten, wenn Sie ihm den Rücken stärken und zeigen, wo es selbst weitere Informationen finden kann. 

Sollte Ihr Kind akute Probleme in der Schule haben, ist es oft besser, auf ein Nachhilfeangebot zurückzugreifen, als selbst die Rolle des Lehrers zu übernehmen. Hier ist die Auswahl groß. Unser Nachhilfe-Ratgeber hilft Ihnen beim Finden des richtigen Angebots.

Mit Lernplattformen wie scoyo können Schüler selbstständig in einer geschützten Online-Lernwelt den Schulstoff wiederholen:

Tipp: Versuchen Sie nicht alles allein zu tragen

Wie Sie sehen gibt es verschiedenste Möglichkeiten für die Betreuung von Schulkindern. Besonders wenn Sie einen zeitintensiven Job haben, raten wir Ihnen: Greifen Sie ruhig auf Betreuungsmöglichkeiten zurück und holen Sie sich Hilfe. So nehmen Sie sich eine Menge Last von den Schultern.

Davon profitiert am Ende auch Ihr Kind, schließlich können Sie so die wenigen gemeinsamen Stunden ohne Stress und Hausaufgaben besser genießen.

Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören:

Kind oder Knete? Wie groß ist das schlechte Gewissen wirklich?

Katharina Looks

Lassen sich Beruf und Familie vereinbaren? Wir haben nachgefragt!
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Mit Alu von Grosse Köpfe haben wir nachgefragt: Wie bekommen Eltern Kinder, Beruf, Partnerschaft und eigene Interessen unter einen Hut? Unser Fazit: Weg mit dem Gefühl, immer alles geben zu müssen!

Mit welchen Hürden haben Sie im Alltag zu kämpfen? Gibt es einen Weg alle Interessen zu vereinen? Stellt sich ein schlechtes Gewissen ein, wenn nicht für alles und jeden genügend Zeit zur Verfügung steht? Oder wird das Thema zu heiß gekocht und unnötig provoziert?

Diese und ähnliche Fragen stellten wir vor knapp zwei Monaten in den virtuellen Raum. Annelu von Große Köpfe rief gemeinsam mit uns zur Blogparade #worklifefamily auf. Jeder, der wollte, konnte seine Gedanken zum Thema veröffentlichen. Es ging um die Vereinbarkeit und das quälende, schlechte Gewissen, das oft mit dem Spagat zwischen Beruf und Familie einhergeht.

Unsere Studie zur Vereinbarkeit zeigte nämlich, dass 56 Prozent der Befragten, egal ob Mann oder Frau, ob in Voll- oder Teilzeit beschäftigt, im Hinblick auf Vereinbarkeit mit Gewissensbissen kämpfen. Vor allem, weil die Zeit anscheinend niemals ausreicht, allem gerecht zu werden.

Doch ist es wirklich so hoffnungslos? 

Nachgefragt: Wie bekommen Eltern Kind und Karriere unter einen Hut?

21 Eltern-Blogger haben mitgemacht und alle kamen mehr oder weniger zum selben Ergebnis: Es gibt kein Richtig und kein Falsch!

Es gibt sie nicht, die perfekte Familie, in der alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und niemand etwas zu beanstanden hat. Vielleicht ist es gerade dieses perfektionierte Bild, das es so schwer für uns macht und uns das Gefühl gibt, niemandem gerecht werden zu können. Die Frage ist daher eher: Müssen wir das überhaupt? Wir glauben nicht! Die ehrlichen Texte der Eltern-Blogger bestätigen einmal mehr, dass es wichtig ist, sich von dem Gefühl zu befreien, immer alles geben zu müssen.

Blogparade #worklifefamily: 21 Blogger erzählen aus ihrem Familienleben – Wie groß ist das schlechte Gewissen wirklich? 

1. Grosse Köpfe: Wie konnte das passieren? 

Diese Frage stellt sich Alu jeden Tag aufs Neue, wenn sie nach einem anstrengenden Tag um 21.30 Uhr zum ersten Mal auf der Couch sitzt. Wie konnte es passieren, dass sie Zweifel plagen, doch zu wenig Zeit für die Kinder, den Partner, für sich und alle anderen zu haben. Ihre Logistik im Alltag funktioniert, doch sie fragt sich trotzdem: Ist das Vereinbarkeit? 

Hier geht es zum gesamten Beitrag von GROSSE KÖPFE

2. Terrorpüppi: Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen

Jessi von Terrorpüppi ist es hingegen leid, ständig mit einem schlechten Gewissen konfrontiert zu werden, das sie selbst nicht hat. Für sie ist es zu einer Modeerscheinung geworden, der sich jede Familie stellen muss, ob sie will oder nicht. Denn hat man selbst keine Gewissensbisse, versucht die Außenwelt, sie einem einzureden, so Jessi.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Terrorpüppi

3. Tollabea: I put the „vereint“ in „Vereinbarkeit”

Schlechtes Gewissen ist für Béa ein Fremdwort. Sie nutzte die Chance, im Beruf erfolgreich zu sein und organisierte sich mit anderen Müttern. Schon während des Studiums teilten sie sich die Betreuung und übernahmen an bestimmten Tagen gleich mehrere Kinder. Im Beruf teilte sie die Zeiten mit ihrem Mann und anderen Eltern nach dem gleichen Modell. Es ging ihr nie um Vereinbarkeit, sondern darum Vereinbarungen mit anderen zu treffen.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Tollabea

4. Lottikarottistagebuch: Ein Modell, in dem auch mal was schief gehen kann

Lilly hat kein perfektes Modell, in dem Familie und Beruf in geregelten Bahnen laufen. Ihre Familienorganisation erfolgt in einem abgesteckten Rahmen, in dem die Aufgaben rotieren. Es gibt eine feste Routine, die Platz für Ausnahmen lässt. Und sollte einmal etwas nicht funktionieren, wird es überdacht und gegebenenfalls geändert. Ein schlechtes Gewissen beschleicht sie nur, wenn sie die eigenen Kinder in den Ferien abgibt, um in ihrem Beruf als Tagesmutter andere Kinder zu Hause zu betreuen.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Lottikarottistagebuch

5. naJa-blog: Vereinbarkeit ja, aber nicht ohne Kompromisse

Für Jacqueline war es nicht erfüllend, sich nur um Kind und Haushalt zu kümmern. Sie wollte weiter arbeiten und fand eine Stelle: 40 Stunden Wochenarbeitszeit und 30 Minuten Fahrtzeit pro Strecke. Auf dem Papier funktionierte die Vereinbarkeit, doch der Job erfüllte sie nicht mehr so wie vor der Geburt. An erster Stelle stand nun ihre Tochter und die musste für den Job auch Kompromisse eingehen. Jacqueline fand eine Lösung, indem sie kündigte und begann, im Familienunternehmen zu arbeiten.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Jacqueline auf naJa-blog

6. Mama3: Habe ich ein schlechtes Gewissen?

Stephanie plagte schon als junges Mädchen das schlechte Gewissen, wenn sie mit einer Puppe mehr spielte, als mit einer anderen. Heute, mit drei Kindern und einem Dreiviertel-Job, ist es zwar noch da, kreist jedoch nicht mehr um das Thema Vereinbarkeit. Sie schloss Kompromisse mit sich selbst und ist mit den Abläufen und Ritualen in ihrer Familie zufrieden. Einzig bei der Aufmerksamkeit für jedes einzelne Kind plagen sie Gewissensbisse.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Mama3

7. Emma und Lukas: Wenn Vereinbarkeit funktioniert, aber nicht gewollt ist

Heike schafft es, Beruf und Familie zu vereinbaren, doch trotzdem fehlt etwas: mehr Zeit mit den Kinder. Der Job macht ihr Spaß, aber sie findet es schade, dass die Familie auf zwei Jobs angewiesen ist und sie dadurch nur kurze Zeitfenster für ihre Kinder und den Haushalt zur Verfügung hat. Heike beschreibt es nicht als schlechtes Gewissen, sondern als unveränderlichen Umstand. Sie wünscht sich eine bessere Unterstützung für Familien.

Dieser Beitrag ist leider nicht mehr verfügbar.

8. Ahoi Kinder: Über Lüge und Wahrheit der Vereinbarkeit

Ute weiß, es geht nicht alles, aber dafür eine ganze Menge. Sie bewältigt den Spagat zwischen Familie und Beruf ganz gut. Doch manchmal hätte sie gern mehr Zeit für ihre Kinder, den Job oder Sport. Das löst aber kein schlechtes Gewissen bei ihr aus, warum auch? Sie ist froh, ein Gleichgewicht gefunden zu haben. Sich für Beruf oder Familie entscheiden zu müssen, würde sie nicht erfüllen und nach kurzer Zeit langweilen.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Ahoi Kinder

9. ELLILEO: Eltern sind keine „Übermenschen“

Für Cornelia passen Familie, Beruf und das eigene Leben schlichtweg nicht unter einen Hut. Sie ist dafür, den Hut zu wechseln. Dass man dabei ins Schleudern gerät, ist nicht selten, so Cornelia. Trotzdem ruft das bei ihr kein schlechtes Gewissen hervor. Sie weiß: manchmal klappt es mit der Vereinbarkeit besser und mal schlechter. Von der Wertung anderer Eltern distanziert sie sich und hält nichts von den Ideen eines perfekten Vereinbarkeits-Modells.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Ellileo

10. Minimal ist Muss: Design Thinking privat anwenden

Nic nutzt jede freie Minute, die ihr zur Verfügung steht für Arbeit, Familie und Freizeit. Das funktioniert nach einem ausgefeiltem Prinzip. Sobald der Mann nach Hause kommt, kümmert er sich um die Kinder. Eine Zeit in der sie nur „Frau Blogger“ ist. Zwar ist dieses Switchen anstrengend, läuft aber gut. Erst, wenn ihr Mann auf Geschäftsreise geht, ruft sie den „Ausnahmezustand“ aus und beschränkt sich auf eine kleinere, durchgeplante To-Do-Liste, die ihren Alltag als „Kurzzeit-Alleinerziehende“ erleichtert.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Minimal ist Muss

11. KiKo Kinderkonzepte: Vereinbarkeit, nein Danke!

Simone nervt die Diskussion rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie versteht, wenn beide Elternteile arbeiten müssen/wollen, fordert aber ein Umdenken. Es soll nicht darum gehen, dass Politik, Gesellschaft und Arbeitgeber erst Voraussetzungen schaffen müssen, damit Eltern Beruf und Familie miteinander vereinbaren können. Simone wünscht sich, dass ein Elternteil entscheiden kann, mit den Kleinkindern zu Hause zu bleiben, ohne dafür verurteilt zu werden.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von KiKo Kinderkonzepte

12. SEIT DU DA BIST: Rezept gegen das schlechte (Mama-)Gewissen

Die Bloggerin von SEIT DU DA BIST hätte gerne ein Rezept gegen das schlechte Gewissen und fragt sich, ob es das geben kann. Denn obwohl eigentlich alles gut läuft, kämpft sie täglich gegen die schlechten Gedanken, Kind und Arbeit vernachlässigt zu haben. Sie glaubt an das Funktionieren der Vereinbarkeit: Alles könnte so schön sein wie es ist – wenn nicht der gesellschaftliche Druck und die eigenen Ansprüche wären.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von SEIT DU DA BIST

13. MOTHERBOOK: Das Lebensphasenmodell: Vereinbarkeit neu gedacht

Gaby schüttelt über die aktuelle Lage der Erziehung den Kopf, in der Kinder so schnell wie möglich in die Fremdbetreuung gehen sollen und die anderen Familienmodelle wenig Unterstützung erhalten. Über ein schlechtes Gewissen klagt Gaby nicht, denn in jeder Lebensphase vereinbart sie die Tätigkeitsfelder nicht nebeneinander, sondern nacheinander. Zuerst Kinder, dann Karriere.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Gaby bei MOTHERBOOK

14. Krümelhelden: Vereinbarkeit: Ein Wort in aller Munde

Rebecca und ihr Mann kennen das schlechte Gewissen gegenüber ihren Kindern nur zu gut. Denn mit zwei Vollzeit-Jobs fehlt die Zeit, mit den Kindern für die Schule zu lernen. Das zweite Problem ist die Frage nach der Betreuung, die oft vom Gehalt der Eltern abhängig ist. Rebeccas Devise: „Wo Probleme sind, sind auch Lösungen, wenn man als Familie zusammen hält und kompromissbereit ist.“ 

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Krümelhelden

15. Mama Schulze: Kinder, Krankheit und ein bisschen Karriere

Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint machbar zu sein, doch was passiert, wenn eine Krankheit hinzukommt? Dazu unterhielten sich Anna G. und JuSu von Mama Schulze. Beide zeigen, dass es einer großen Portion Gelassenheit bedarf, in der Familie und bei der Arbeit. Sie sind durch ihre persönliche Belastung eingeschränkt und können nicht jeden Tag 100 Prozent geben, doch sie finden, auch ohne Krankheit sind Pausen nötig.

Hier geht es zum gesamten Gespräch bei Mama Schulze

16. Landfamilie: Vereinbarkeit: Nicht nur ein Begriff zwischen Familie und Beruf

In der Landfamilie fragt sich Cosima, warum der Begriff Vereinbarkeit nur auf Familie und Beruf beschränkt wird. Ihrer Meinung nach sagt er nur aus, dass mehrere Dinge unter einen Hut sollen und keiner dem anderen im Weg steht. Sie findet, dass diese Dinge nicht als einzelne Rollen, sondern als ein facettenreiches Leben gesehen werden sollten, in dem alles zu einer großen Rolle zusammenwächst. Vorraussetzung dafür ist, ehrlich zu sein, sich Schwächen einzugestehen und zuzugeben, dass man an Grenzen stößt, so Cosima.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Landfamilie

17. ICH LEBE! JETZT!: Über das Gewissen von Eltern und Vereinbarkeit

Sue begleitet das Thema seit nunmehr neun Jahren, ohne dafür ein Rezept zu haben. Doch sie merkte: Erst wenn sie klar vor Augen hat, was sie will, kann sie Dinge vereinbaren. Aber sie weiß auch, dass nicht alles nach Plan laufen kann, denn es kommt oft anders als gedacht. Ein schlechtes Gewissen, die Kinder alleine zu lassen, schwang bei ihr beständig mit, bis Sue merkte, einen guten Job macht sie nur, wenn sie ohne Bedenken arbeitet. Sie hat nun ihren Weg gefunden – in einem Fernstudium.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von ICH LEBE! JETZT!

18. Dr. Angelina Bockelbrink: Lebensbalancen statt Vereinbarkeit

Vereinbarkeit ist für Angelina ein politisches Thema, doch die Forderungen nach ganzheitlicher Betreuung greifen für sie zu kurz. Sie schafft den Spagat zwischen Beruf und Familie, dank Selbstständigkeit. Doch dazu musste sie sich ihrer Unzufriedenheit stellen. Sie hat verstanden, dass sie Mutter ist und das ist kein Hut, den man sich aufsetzt. Kinder müssen in der Gesellschaft als Kinder akzeptiert werden, nicht als Konsumenten oder zukünftige Arbeitnehmer.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Dr. Angelina Bockelbrink

19. Kalinchens Mama: Nein, ich bin nicht flexibel

Märry fühlt sich zu Unrecht als unflexibel bezeichnet. Das, obwohl sie jeden Tag zwischen Kita, Uni und Arbeit jongliert. Sie schafft alles mehr oder weniger, doch im Krankheitsfall kommen nun mal Probleme. Ist ihre Tochter erkrankt, muss sie zu Hause bleiben. Wenn sie selbst Migräneanfälle heimsuchen, kann sie auch nicht zur Arbeit. Ihr Chef verlängerte nun den Arbeitsvertrag nicht. Die Begründung: Märry ist unflexibel. Dabei ist sie davon überzeugt, dass gerade Mütter besonders flexibel sind.

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Kalinchens Mama

20. Daniel Bialecki: Warum Jammern nicht hilft

Für Daniel ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur ein Punkt auf der Agenda, der nach einem Plan abgestimmt werden kann. Seiner Meinung nach, geht es um ständige Kommunikation. Er weiß, es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Doch er liebt dieses Leben und hat sich bewusst dafür entschieden. Daniel nerven die nörgelnden Väter, die mit dem Spagat zwischen Familie und Beruf überfordert sind. Er hofft auf die Erkenntnis, dass es natürlich nicht einfach, aber machbar ist. 

Hier geht es zum gesamten Beitrag von Daniel Bialecki in der Huffington Post

Richtig Streiten – Streitkultur in der Familie

Louisa Eberhard

Aus einer kleinen Diskussion kann schnell ein waschechter Streit vom Zaun gebrochen werden. Wie Sie in Ihrer Familie trotzdem auf einer respektvollen Ebene bleiben können, erfahren Sie hier.

Wir kennen es alle – eine kleine Diskussion zum Thema Tisch decken, Zähne putzen, Hausaufgaben oder eine freche Antwort können schnell in einen richtigen Streit ausarten. Besonders in Familien kann sich die Stimmung schnell mal aufheizen, schließlich nehmen sich Kinder (und auch Eltern!) unbedachte Äußerungen sehr viel mehr zu Herzen, wenn sie von Menschen kommen, die einem viel bedeuten. Vollkommen verständlich, schließlich liegt uns die Meinung unserer Lieben am Herzen. Außerdem ist Streit generell betrachtet erstmal nichts Schlechtes und völlig normal – wir sind schließlich alle keine Engel – solange gesund gestritten wird. Denn beim Streiten erfahren wir viel über die Bedürfnisse des Gegenübers. Streits sind deshalb für die Entwicklung von Kindern aber auch von zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig, solange als Ziel die Lösung des Konflikts gilt.

Problematisch wird es erst, wenn Äußerungen getätigt werden, die die andere Partei herabwürdigen, verletzen oder ihr das Gefühl geben, nicht ernst genommen zu werden. Um dies zu vermeiden, können beim Streiten in der Familie ein paar Regeln aufgestellt und ein paar Dinge bewusst beachtet werden.

Unsere Streitregeln für die Familie:

1. Jedes Familienmitglied zählt

In einer Streitsituation ist es wichtig, die Meinung und Gefühle jedes Familienmitglieds zur Kenntnis und auch ernst zu nehmen. Auch Sie kennen sicherlich die Situation, dass man aus Genervtheit oder Stress einen (vielleicht vermeintlich unnötigen) Streit einfach beenden und der anderen Partei – entweder den Kindern oder dem Partner – das Wort abschneiden möchte. Hier kann helfen, sich als Familie die Regel aufzustellen, jedes Mitglied zu Wort kommen und aussprechen zu lassen. So hat am Ende niemand das Gefühl, dass die eigenen Gefühle nicht wichtig sind. Die Streitregeln lassen sich meist besser befolgen, wenn sie einmal schriftlich festgehalten und von jedem Familienmitglied unterschrieben wurden.

2. Beleidigungen komplett vermeiden

Beleidigungen und Schimpfwörter haben in einem Streit auf Augenhöhe nichts zu suchen, das gilt sowohl für Ihre Kids als auch für Sie als Eltern. Auch das fällt nicht immer leicht, wenn man erstmal so richtig in Rage ist, doch treffen Beleidigungen meist tiefer, als sie gemeint sind. Je nachdem, wie alt Ihre Kinder sind, müssen diese erst noch lernen, dass auch Worte verletzen können. Hier können Sie als Vorbilder vorleben, dass Beleidigungen in einem Streit nicht infrage kommen. Kritisiert werden darf natürlich: Allerdings ist speziell für Sie als Mama oder Papa wichtig, darauf zu achten, dass Sie nur das Verhalten Ihres Kindes kritisieren, nicht seine Persönlichkeit selbst. So hat Ihr Kind trotzdem die Sicherheit, dass Sie es lieben oder schätzen, wie es ist. Kritik an der Persönlichkeit selbst würde  auf Dauer das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl des Kindes schwächen.

3. Entschuldigungen annehmen

Eine weitere wichtige Regel: 5 auch mal grade sein lassen. Wenn sich für ein Fehlverhalten entschuldigt wurde, verschwinden natürlich nicht automatisch alle Wut oder schlechten Gefühle. Trotzdem sollte diese Entschuldigung gewürdigt und angenommen werden: Es bringt keinem der Beteiligten etwas, das gleiche Fehlverhalten wieder und wieder anzusprechen, obwohl es längst eingesehen wurde. Im Gegenteil: Wenn Kinder das Gefühl bekommen, Ihre Entschuldigung hätte keinen Wert, stellt sich eher Trotz ein, was zu einem weiteren Streit führen kann.

4. Streit reflektieren

Jeder Streit ist auch irgendwann vorbei und aus jedem Streit kann man (wie aus fast allen Situationen im Leben) lernen. Nach einem Streit ist es ratsam, nachträglich noch einmal die Situation zu reflektieren: Wie kam es überhaupt zu dieser Streitsituation? Habe ich vielleicht Dinge gesagt oder getan, die ich nächstes Mal vermeiden möchte? Und wurde die Streitursache geklärt, um zukünftige Streits zu diesem Thema vermeiden zu können? Auch als Familie diese Dinge zu besprechen, kann hilfreich für das Gemeinschaftsgefühl sein.

Nach Regen folgt auch wieder Sonne
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Streit gehört zum Leben dazu. Solange der gegenseitige Respekt füreinander klar erkennbar ist, ist Streit auch gesund. Vor allem für Sie als Eltern kann es helfen, sich ein paar Regeln oder Merkmale zum Streiten präsent aufzuhängen, beispielsweise am Kühlschrank. So wird die Anleitung zum „richtig Streiten“ (von Eltern und Kindern) schnell verinnerlicht und das Risiko, jemanden zu verletzen, geringer.

Bei scoyo lernen Kinder spielerisch nicht nur alle wichtigen Themen im Lehrplan, sondern auch viel buntes Allgemeinwissen. Zum Beispiel, wie man Konflikte gut meistern kann. Spielen Sie selbst:

Fair-Play-Regeln für Konflikte

So lernen Kinder, wie sie einen Streit lösen können.

Und in unserem Podcast haben wir noch mehr Ideen und Anregungen für viel Harmonie im Familienalltag:

 

Ein Tag am Meer – sieben pädagogisch wertvolle Aktivitäten für den Strand

Katharina Looks

Kein Strandurlaub ohne einen aufblasbaren Flamingo, so viel ist klar
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Entwürdigend in die eiskalte Nordsee schreiten oder Tobsuchtsanfälle beim Strandmuschelabbau bewältigen: Unser Kolumnist Christian Hanne hat 7 Ideen für pädagogisch äußerst wertvolle Strandaktivitäten mit Kindern.

In meiner letzten Kolumne an dieser Stelle kam ich zu dem Schluss, dass der beste Familienurlaub der ist, wenn die Kinder im Zeltlager sind, während Sie sich als Eltern am Strand oder am Pool entspannen. Das war selbstverständlich nur ein Spaß. Natürlich gibt es nichts Schöneres und Aufregenderes, als mit der ganzen Familie zusammen Urlaub zu machen. (Zumindest so lange Sie die Möglichkeit haben, den Kindern morgens Valium ins Müsli zu mischen und sich selbst ein paar rezeptfreie Aufheller einzuwerfen.)

Damit Ihnen und Ihren Kindern im Familienurlaub nicht irgendwann langweilig wird, was für Harmonie und Erholung eher schädlich ist, präsentiere ich Ihnen hier sieben Aktivitäten für einen phantastischen Tag am Meer. Die machen nicht nur eine Menge Spaß, sondern sind für Ihre Kinder auch pädagogisch sehr wertvoll.

1. Im Meer planschen

Wenn Sie mit der Familie den Strand erreicht und sich häuslich eingerichtet haben, wollen die Kinder ins Wasser gehen. Um ehrlich zu sein, wollen die Kinder schon ins Wasser gehen, während Sie sich noch am Strand häuslich einrichten, und werden Ihnen deswegen permanent die Ohren vollnölen.

„Ich will ins Wasser.“

„Gleich, wenn wir fertig sind.“

„Seid ihr jetzt fertig?“

„Noch ein paar Minütchen!“

„Wann gehen wir endlich ins Wasser?“

„Gleiheich!“ „Gehen wir jetzt ins Wasser?“

„SEI ENDLICH STILL ODER WIR FAHREN SOFORT WIEDER NACH HAUSE!!!“

Sind Sie dann endlich so weit, um ins Meer zu gehen, wird Ihr Kind vergnügt ins Wasser rennen und zwar egal, ob Sie Urlaub am Mittelmeer machen, wo die Wassertemperaturen bei fast 30 Grad liegen, oder an der Nordsee, wo das Meer gerne mal nur 15 Grad hat. Sie selbst werden dagegen im Tempo einer altersschwachen Schildkröte ins kühle Nass waten, sich Puls und Arme leicht benetzen, um sich an die Kälte zu gewöhnen, und bei jedem noch so kleinen Spritzer Wasser, den Sie abbekommen, ein Geschrei anstimmen, als würde Ihnen gerade der Blinddarm entnommen – ohne Narkose mit einem stumpfen Löffel von einem Metzger, der an der Abendschule ein paar Kurse in Allgemeiner Chirurgie belegt hat.

Für Sie ist dieses würdelose Schauspiel eher peinlich, aber für die Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes ist es essenziell. Indem es lernt, dass es etwas besser kann als seine Eltern – außer Memory spielen – wird sein Selbstbewusstsein gestärkt. Da müssen Sie halt in Kauf nehmen, dass Sie sich am Strand bis auf die Knochen blamieren und für das nächste Jahr ein neues Urlaubsziel suchen müssen.

2. Sandburgen bauen

Wer braucht Neuschwanstein wenn es solch architektonisch wertvollen Gebäude gibt?
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Was gibt es Schöneres im Urlaub, als gemeinsam mit den Kindern im Sand zu buddeln und riesige Burgen zu bauen. (Außer sich ein paar Piña Coladas, Mojitos und Caipirinha reinzupfeifen und die Sonne auf die Birne brutzeln zu lassen. Aber das ist keine sozial akzeptierte Freizeitbeschäftigung, wenn Sie mit minderjährigen Kindern im Urlaub sind.) Gemeinsam mit Ihren Kindern errichten Sie riesige Sandhaufen, graben Tunnel, bauen Türme, ziehen einen großen Graben und verzieren die Burg. Letzteres wird das Immunsystem Ihres Kindes stärken, sucht es als Dekoration nämlich Zigarettenstummel, Kronkorken und benutzte Taschentücher zusammen.

Außerdem ist das gemeinschaftliche Sandburgenbauen wichtig für die soziale Entwicklung Ihres Kindes. Es lernt, zu delegieren („Papa holt Wasser.) und zu motivieren („Mama muss schneller graben.“). Beides Fähigkeiten, die für eine spätere Karriere im gehobenen Management hilfreich sein werden.

3. Beach-Tennis spielen

Insbesondere wenn Ihr Kind viel Energie und einen großen Bewegungsdrang hat, können Sie mit ihm ab und an eine Runde Beach-Tennis spielen. Oder Pock-Pock, wie das Spiel bei uns genannt wurde, in Anlehnung an das Geräusch, das der Ball macht, wenn er mit der Holzkelle geschlagen wird. Wenn Ihr Kind allerdings motorisch und koordinativ einigermaßen normal entwickelt ist, spielen Sie eher Pock mit ihm, denn Kinder bis zum Alter von sechs bis sieben Jahren sind maximal einmal in der Lage, den Ball mit dem Schläger zu treffen. Das macht das Spiel auf den ersten Blick zwar etwas mühselig, aber es wirkt sich sehr positiv auf die Frustrationstoleranz Ihres Kindes aus, da es damit klarkommen muss, eine totale Null im Beach-Tennis zu sein. Für Sie selbst ist das Spiel ein sehr gutes Training für die Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur – nicht, dass Sie es nötig hätten –, weil Sie sich immer wieder nach dem Ball bücken müssen. Ist Ihr Kind irgendwann des Beach-Tennis überdrüssig (oder zu mächtig), spielen Sie einfach eine Runde Federball, Indiaca oder Frisbee. Das ist für die Entwicklung der Frustrationstoleranz ebenso hilfreich.

4. Sandkuchen backen

Ein leckerer Sandkuchen. Einziger Trost bei diesem kargen Mahl: Dreck reinigt den Magen
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Wenn Ihre Oberschenkel vom Beach-Tennis richtig brennen und Sie sich kaum noch auf den Beinen halten können, sollten Sie es erstmal etwas ruhiger angehen. Backen Sie doch eine Runde Sandkuchen mit Ihrem Kind. Sie selbst werden das wahrscheinlich recht schnell langweilig finden, aber da kleine Kinder keinen Sinn für Monotonie haben, wird sich Ihr Nachwuchs stundenlang damit beschäftigen, kleine Küchlein aus Sand in industriellen Mengen zu produzieren.

Auch das Sandkuchenbacken ist pädagogisch sehr wertvoll. Zum Beispiel lernt Ihr Kind, konstruktiv zu kritisieren („Du kannst das nicht, Papa!“). Außerdem wird sein unternehmerischer Geist geweckt, indem Sie ihm einen Sandkuchen für 10.000 Luft-Euro abkaufen. Schließlich wird es einen kritischen Geist entwickeln, wenn Sie ihm vorspielen wollen, dass Sie den Sandkuchen aufessen (was Ihr Kind hervorragend für die inszenierte Social-Media-Welt stärkt).

„Nomnomnom, das ist aber lecker!“

„DU ISST DEN GAR NICHT WIRKLICH, MAMA!!!“

Danach wird Ihr Kind einen Tobsuchtsanfall bekommen und sich erst wieder beruhigen, wenn Sie tatsächlich einen der Sandkuchen verspeist haben. Dann wird es Zeit, etwas anderes mit Ihrem Kind zu unternehmen.

5. Strandgut sammeln

Für Sie sind es Steine. Für Ihre Kinder sind es tausende unentdeckte Schätze, die alle mit nach Hause müssen!
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Kinder sind bekanntlich Sucher und Sammler und da ist ein kleiner Strandspaziergang perfekt. Nur dürfen Sie das Ganze auf keinen Fall Strandspaziergang nennen, denn dann haben Kinder keinen Bock darauf. Wenn Sie aber sagen, dass Sie am Strand Golddublonen suchen wollen, sind Kinder sofort Feuer und Flamme. Sie werden aber nicht nur nach goldenen Münzen Ausschau halten, sondern auch Muscheln, Steine und alte Seeigel sammeln. Und zerquetschte Dosen, bunte Glasscherben, alte Plastikflaschen und einfach alles, was ihnen in die Augen kommt. Dabei lernt Ihr Kind eine weitere wichtige Sozialkompetenz: Das Abgeben.

„Papa, das schenk‘ ich dir.“ Mit diesen Worten überreicht es Ihnen den ganzen angehäuften Unrat, den Sie nach Hause tragen dürfen, wo Ihr Kind die Sachen dann zurückfordert. („Jetzt möchte ich wieder damit spielen.“) Möglicherweise war das Abgeben doch nur eine verkappte Form des Delegierens.

6. Strandmuschel abbauen

Das Ende des Strandtags bietet noch eine letzte wertvolle Aktivität für Ihr Kind: Das Abbauen der Strandmuschel. Sicherlich kennen Sie diese praktischen kleinen Zelte, die am Strand Schutz gegen Sonne und Wind bieten, und in die sich die Kinder gemütlich zurückziehen können, um zu lesen, etwas zu spielen oder ein wenig auszuruhen. (Also, für die drei Minuten am Tag, in denen sie nicht rumnölen, weil sie von Ihnen bespaßt werden wollen.)

Die modernen Strandmuscheln sind kinderleicht aufzubauen. Einfach aus der Tragetasche ziehen und – zack! – entfaltet sich die Dinger von alleine. Das Abbauen ist dagegen nicht ganz so einfach. Strandmuschel-Bedienungen werden weltweit von einer Gruppe dyslektischer Kinder aus einem thailändischem Fischerdorf getextet und danach mit Google Translator ins Isländische, dann ins Serbo-Kroatische, darauf in Suaheli und schließlich ins Deutsche übersetzt. Daher bieten Sie keinerlei Hilfe, wenn Sie Ihre Strandmuschel wieder zusammenfalten wollen. („Drehen Sie die Krone 3 und 4 zum inneren Teil des rechten Arms und lassen Sie den linken Arm los. Die Unterseite der Blätter rutschen oder benötigen Unterstützung.“)

Das Ganze ist auch nicht wirklich ein gemeinschaftliches Familienspiel, für Ihre Kinder aber dennoch sehr lehrreich. Beim Versuch, das Gestänge der Strandmuscheln in die vorhergesehene Richtung gegeneinander zu drehen, so dass ein kleines Bündel entsteht, das Sie in die Tragetasche stopfen können, werden Sie einen cholerischen Tobsuchtsanfall erleiden, gegen den Klaus Kinski wie ein friedfertiger und zurückhaltender Zeitgenosse wirkt. Dadurch erweitert Ihr Kind seinen Wortschatz ganz erheblich, was sich im neuen Schuljahr sicherlich positiv auf den obligatorischen „Mein schönstes Ferienerlebnis“-Aufsatz auswirkt.

7. Eis essen

Das haben Sie sich verdient. Für den Beach Body ist es jetzt eh zu spät. Nächstes Jahr dann
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Auf dem Heimweg sollten Sie dann der ganzen Familie ein großes Eis spendieren.
Das ist zwar keine lehrreiche Aktivität, aber lecker. Und Sie haben sich das nach dem Tag am Meer verdient!

Weitere Kolumnen von Christian Hanne hier im ELTERN! Magazin:

Über den Autor

Christian Hanne, Jahrgang 1975, ist im Westerwald aufgewachsen und hat als Kind zu viel von Ephraim Kishon gelesen und zu viel „Nackte Kanone“ geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Berlin-Moabit. Auf seinem Blog „Familienbetrieb“, auf Twitter und Facebook schreibt er über den ganz normalen Alltagswahnsinn. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.

Im September ist sein Buch „Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith“ im Seitenstraßenverlag erschienen. In zwölf gar nicht mal so kurzen Kurzgeschichten sinniert er darüber, wie Schwangerschaft, Marathongeburten und nachtaktive Babys eine moderne, gleichberechtigte Partnerschaft auf die Probe stellen.

 

Im Netz

 

Spielekonsole zu Weihnachten: Wenn Eltern versuchen, das Richtige zu kaufen

Katharina Looks

Eine Spielekonsole zu Weihnachten?
© Pixabay

Tablet oder Konsole? Groß oder klein? Bloggerin Alu kommt um das Thema Spielekonsole nicht mehr herum. Wie sie versucht, das richtige Modell für Einsteiger zu finden und der Qual der Wahl doch noch ein Schnippchen schlägt – hier in ihrer Kolumne.

04.12.2015, Kolumne von Anne-Luise Kitzerow

Überall um uns herum erhalten die Schulfreunde von K1 (Alus älteste Tochter, Anm. d. Red.) in diesem Jahr zu Weihnachten eine Spielekonsole. Wann genau dieser Punkt eingetreten ist, an dem scheinbar jedes achtjährige Wesen ein eigenes technisches Spielzeug erhalten muss, weiß ich nicht genau. Aber ich weiß, dass ich mich von der Flut der Optionen total überrannt fühle. Es gibt sie in groß, klein, quadratisch oder schmal und alternativ kann man auch noch zum Tablet greifen – so viele Möglichkeiten!

Wie finde ich das richtige Geschenk? Hilf mir, Internet!

Der Markt wirkt auf mich so verwirrend, dass ich versucht habe, mich im Internet zu belesen (dieses Internet!!).  Zwischen „Das Ding ist spitze“ und „Niemals wieder würde ich das kaufen“ fand ich dort jede Aussage über jedes Produkt. MÖP!

Die richtige Spielekonsole – andere Eltern müssen es doch wissen

Um mir endlich einen ersten Eindruck zu verschaffen, begann ich damit, die Gespräche der anderen Eltern einfach mal zu belauschen. Worte wie „Speicherdings“, „Farbbums“ und  „Activitykrams“ flogen mir ins Ohr. Ich fragte nach und schrieb zur Sicherheit mit: „Klein, aber nicht zu klein.“  „Leicht, aber nicht zu leicht.“ „Cool, aber nicht zu cool.“ Zuhause konnte ich mit meinen eigenen Notizen nichts mehr anfangen. Das war also auch keine Hilfe …

Das beste Geschenk ist das, was man selber gut findet, oder?

Ich war mir ja nicht mal sicher, ob das Kind überhaupt irgend sowas zu Weihnachten erhalten sollte, aber wenn, dann nur das Beste – ist ja klar! Ich suchte meinen alten Gameboy heraus. Auch nach mehr als zwanzig Jahren funktionieren meine beiden Spiele (mehr besaß ich leider nie) immer noch tadellos und lassen mich in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten mit Mario und Zelda schwelgen. Ich gebe zu, das Display ist eher schwach, aber der Spaßfaktor ist noch gegeben. Als ich der großen Tochter in schmalzigen Worten die Erinnerungen meiner Jugend übergab (und mir dabei Tränen der Rührung über die Wangen flossen), wurde das Ganze nur mit „Das ist schon ganz schön alt … aber toll!“ kommentiert und dann wurde Zelda gezockt. Der kleine Bruder hingegen hat komisch geguckt, die Augen verdreht und lieber gefragt, welche neuen Spiele wir auf dem Handy haben … Ups! Scheint also, als hätte ich das Thema erst mal wieder verschieben können – vielleicht bis zu den Osterangeboten der Konsolen- und Tablethersteller, oder? Puh!

Haben Sie Empfehlungen für eine erste Spielekonsole? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Alu

Über Alu

Anne-Luise Kitzerow, Eltern-Bloggerin

Die Berlinerin Anne-Luise Kitzerow ging nach dem Abitur eine Weile ins Ausland und arbeitete im Anschluss als Sortimentsbuchhändlerin, bevor sie sich zum Studium der Kulturarbeit entschloss. Seit 2009 ist sie im öffentlichen Dienst tätig und beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Themen wie der „Zukunft der Arbeit“ oder Unternehmenskultur. Dabei hilft sie, Ideen anderer Menschen in die Tat umzusetzen und begleitet Projekte. 

Sie hat zwei Kinder (*2007, *2010) und bloggt fleißig unter  Grosse Köpfe. Sie hat Spaß daran, neue Dinge dazuzulernen und findet es toll, wenn Kinder spielerisch an den Lernstoff heran geführt werden. „scoyos Lernwelt als eine Plattform, die Kinder da abholt, wo sie stehen, nämlich an der Freude des Spiels, finde ich toll“, so Anne-Luise Kitzerow. Im Umgang mit digitalen Medien sieht sie die Eltern am Zug, sich selbst weiterzubilden, einen Einblick in die Mediennutzung der Kinder zu haben und sie dabei mit gutem Gewissen zu begleiten.

Blog: www.grossekoepfe.de | Twitter: www.twitter.com/aluberlin | Facebook: www.facebook.com/grossekoepfe

Kolumnen von Eltern für Eltern 

Im Wechsel schreibt Bildungsunternehmerin Béa Beste mit anderen Journalisten und Bloggern über Themen, die Eltern bewegen. Lesen Sie hier Geschichten und Beispiele aus der wunderbar chaotischen Welt des Lernens und Lebens. Alle Kolumnen ansehen.

Welche Schulform für mein Kind? Der große Leitfaden

Katharina Looks

In Deutschland herrscht Schulpflicht. Doch welche Schulform ist die richtige?
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Gesamtschule? Ganztagsschule? Alternatives Schulkonzept? Es ist nicht immer leicht, zu entscheiden, welche Schulform für Ihr Kind die richtige ist. Wir geben Orientierung.

Zuerst in die Grundschule, dann auf eine weiterführende Schule – auf den ersten Blick recht simpel, oder? Doch sobald die Schulwahl naht, merken Familien schnell, dass Schulform nicht gleich Schulform ist und die Unterschiede zwischen den Bundesländern immens sind.

Wir geben einen Überblick über die gängigsten Schulformen, um Ihnen zu helfen, die richtige Schulform für Ihr Kind zu finden.

Hier können Sie direkt zu den Schulformen springen: anzeigen

1. Privat oder staatlich? Welche Schulform ist gut für mein Kind?

(Fast) alle Schulformen gibt es sowohl in staatlicher als auch in privater Hand. Privatschulen verlangen für ihre Leistungen ein Schulgeld. Das liegt daran, dass sie meist nicht vom Staat gefördert werden. Außerdem legen sie viel Wert auf individuelle Förderung, kleine Klassengrößen, Zusatzangebote und/oder besondere pädagogische Konzepte.

Die Kosten der Privatschulen variieren stark und liegen zwischen unter 50 Euro und über 1.000 Euro pro Monat. Der Besuch einer Privatschule bedeutet nicht immer einen garantierten Schulerfolg, da Angebot und Qualität stark schwanken. Nehmen Sie die Schulen, ob privat oder staatlich, immer genau unter die Lupe, wenn es darum geht, welche Schulform für Ihr Kind die richtige ist.

Tipp: Worauf legen Sie bei einer Schule wert? Finden Sie es heraus – mit unserer kostenlosen Checkliste zur Schulwahl!

2. Welche Grundschule ist die richtige für mein Kind?                       

Bei der Entscheidung, welche Grundschule zu Ihrem Kind passt, sind Sie leider nicht völlig frei (außer in Nordrhein-Westfalen). Die sogenannten Schulbezirke weisen Ihrem Kind entsprechende Grundschulen in der Nähe Ihres Wohnortes zu. Gefällt Ihnen die vorgesehene Schule nicht, bleibt oft nur der Besuch einer Privatschule (oder der Umzug in einen anderen Schulbezirk). In begründeten Fällen ist es möglich, beim zuständigen Schulamt einen Umschulungsantrag zu stellen. Mehr dazu: Der Schulbezirk und seine Ausnahmen von Rüdiger Schmidt (PDF, 5 Seiten)

Generell lohnt es sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen – so bieten einige Schulformen, wie Montessori oder Waldorf, besondere pädagogische Konzepte an, die vielleicht besser für Ihr Kind geeignet sind. Hier finden Sie einen Überblick alternativer Schulformen.

3. Welche Schule nach der Grundschule? Haupt-, Realschule oder Gymnasium?

Auch die Entscheidung darüber, ob Ihr Kind nach der Grundschule eine Haupt-, eine Realschule oder ein Gymnasium besucht, liegt nicht immer vollständig in Ihrer Hand. In vielen Bundesländern gibt es eine so genannte bindende Lehrerempfehlung, die – wie der Name schon sagt – feststellen soll, für welchen Bildungsgang Ihr Kind geeignet ist. Eine Leistungsstufe tiefer zu wählen, ist meist kein Problem. Anders sieht es aus, wenn ein Kind mit Realschulempfehlung auf das Gymnasium gehen möchte.

Und das ist im Interesse des Kindes gedacht. Nicht immer ist ein Gymnasium bzw. ein höherer Bildungsgang die beste Wahl. Einige Schüler fühlen sich auf der Realschule oder einer anderen Schule weitaus wohler und kommen besser mit. Stimmen die Noten, ist es immer möglich, einen Abschluss “draufzulegen”. Später kann ein höherer Bildungsabschluss auch auf dem zweiten Bildungsweg, zum Beispiel an einem Abendgymnasium, nachgeholt werden. In keinem anderen Land sind die Möglichkeiten dafür so vielfältig – es führt nicht nur ein Weg zum Ziel!

Wichtig ist, dass Ihr Kind nicht über- oder unterfordert ist, sondern gern zur Schule geht und entsprechend gefördert wird. Hören Sie auf den Rat der Lehrer und fragen Sie immer auch Ihr Kind, welche Schulform es besuchen möchte.

Tipp: Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in unserem kostenlosen Ratgeber Schulwahl. Mit Tipps, Tricks und Checklisten, wie Sie die richtige Schule finden und die Schulzeit meistern!

4. Die Gesamtschule

Der Vorteil der Gesamtschule besteht darin, dass Sie nach der 4. Klasse noch nicht entscheiden müssen, welche Schulform für Ihr Kind die beste ist. Die (integrierte) Gesamtschule (im Gegensatz zur kooperativen) ist eine Alternative zum dreigliedrigen Schulsystem (Gymnasium, Realschule und Hauptschule) und kombiniert die drei Schulformen miteinander. Die Schüler werden bis zu einem gewissen Grad gemeinsam unterrichtet und entsprechend ihrer Stärken und Schwächen durch spezielle Kurse gefördert.

Gesamtschulen werden nicht in allen Bundesländern angeboten und gleichzeitig haben sie in manchen Bundesländern die Realschule und Hauptschule komplett abgelöst. Eine Übersicht, welche Schultypen in den einzelnen Bundesländern vertreten sind, finden Sie hier.

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

“Ziel der Gesamtschulen ist es, dass Schüler gemeinsam lernen und sich die Gesellschaftsgruppen nicht bereits in der Schule fremd werden. Schüler sollen unabhängig von ihrem sozialen Background und Leistungsstand zusammen lernen”, heißt es auf bildungsexperten.net.

Außerdem ist der Übergang auf eine weiterführende Schule einfacher: Absolviert Ihr Kind beispielweise seine Mittlere Reife an einer Realschule, kann es sein Abitur nur an einem speziellen Aufbaugymnasium oder an einer Fachoberschule machen, und diese liegen nicht immer in unmittelbarer Nähe. Hat die Gesamtschule eine gymnasiale Oberstufe integriert, ist der höhere Bildungsabschluss in greifbarer Nähe. Ähnlich “einfach” gestaltet sich der Wechsel von der Haupt- auf die Realschule.

Ein weiterer Pluspunkt für die Wahl einer Gesamtschule ist, dass Schüler meist ein Jahr länger Zeit haben bis zum Abitur (G9), wie zum Beispiel an Hamburger Stadtteilschulen oder Berliner Sekundarschulen. An vielen Gymnasien wird das Abitur dagegen nach 12 Jahren (G8) abgelegt.

Das Konzept der Gesamtschule ist seit seiner Einführung in den 70er Jahren jedoch umstritten. Gegner führen an, dass Kinder, die eine Gesamtschule besuchen, entweder unter- oder überfordert sind. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass alle Länder, die beim PISA-Test auf den vorderen Plätzen lagen, ein mehrgliedriges Schulsystem haben und nicht auf ein Gesamtschulen-System setzten.

5. Ganztagsschule

Bis zur 10. Klasse haben Schüler im Normalfall um 13:30 Uhr Unterrichtsschluss. In Ganztagsschulen geht das Betreuungsangebot an mindestens drei Tagen in der Woche über diesen Zeitrahmen hinaus. Auch Grundschulen werden schon in Form von Ganztagsschulen angeboten.

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

Hier liegt der Blick vor allem auf den Eltern. Wenige Eltern können ihr Kind ab dem frühen Nachmittag zu Hause betreuen. In so einem Fall ist diese Schulform möglicherweise die richtige Wahl. Doch nehmen Sie das Nachmittagsprogramm der Schule genau unter die Lupe: Entspricht das Mittagsessen Ihren Ansprüchen? Ist das Nachmittagsprogramm vielfältig und deckt es die Interessen Ihres Kindes ab? Viele Ganztagsschulen stehen leider in der Kritik, den Mindestanforderungen nicht gerecht zu werden (Zeit Online). Alternativ bieten Einrichtungen der öffentlichen und freien Jugendarbeit Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe, Freizeitgestaltung und Mittagessen an. 

6. Förderschulen

In Förderschulen werden Kinder mit körperlichen, geistigen oder emotionalen Beeinträchtigungen und/oder Lernschwächen unterstützt. 

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

Hat Ihr Kind beträchtliche Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen und mit seinen Klassenkameraden mitzuhalten? Wirkt es stark über- oder unterfordert? Sprechen Sie mit Erziehern oder Lehrern Ihres Kindes und holen Sie deren Einschätzung ein. Eine Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (PDF, 37 Seiten) kann bei der Schulbehörde beantragt werden. Sollte Ihr Kind förderbedürftig sein, können Sie sich immer noch für den Besuch einer Förderschule oder einer integrativen Klasse entscheiden. Auch Waldorfschulen nehmen förderbedürftige Kinder an.

Viele Eltern fürchten, dass der Besuch einer Förderschule ihrem Kind jegliche Berufschancen nimmt. Tatsächlich haben die Schüler hier die Möglichkeit, ohne Druck und Frustration, die sie gegebenenfalls an einer normalen Schule erfahren würden, einen guten Hauptschul- oder Realschulabschluss zu machen. Förderschulen können von der ersten Klasse an besucht werden. Es gibt auch kostenpflichtige Förderschulen in privater Hand, dazu zählen spezialisierte Internate.

7. Internate (privat)

Das Internat ist wohl die “radikalste” Schulform, hier findet Leben und Lernen an einem Ort statt, nach Hause können die Schüler oft nur an den Wochenenden. Die meisten Internate haben sich auf einen bestimmten Schwerpunkt (Sport, Musik etc.) spezialisiert, bieten ein Leistungsangebot, das weit über den staatlichen Lehrplan hinausgeht, und haben eine umfangreiche Freizeitgestaltung im Gepäck. Außerdem haben sie gute Netzwerke, die es Schülern erleichtern, die richtige Universität oder das passende Unternehmen für die Berufsausbildung zu finden.

Kosten:

Das Schulgeld ist nicht gerade gering und beläuft sich bei den meisten Internaten auf 1.000 bis 3.000 Euro im Monat. Ist die Unterbringung in einem Internat dringend notwendig, ist es möglich, dass das Jugendamt die Kosten übernimmt.

Mögliche Abschlüsse:

Haupt-, Realschulabschluss und Abitur

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

Ist die nächstgelegene Schule zu weit entfernt, oder hat Ihr Kind besondere Stärken oder Schwächen, die am Internat speziell gefördert werden könnten? In solchen Fällen können Sie einen Internatsbesuch in Betracht ziehen. 

Einige Internate können von der ersten Klasse an besucht werden, allerdings ist eine so frühe Loslösung vom Elternhaus nicht zu empfehlen. Bei einer angespannten Eltern-Kind-Beziehung kann eine vorübergehende Trennung durch einen Internatsbesuch für Entspannung sorgen. Sie sollten die Anmeldung an der Schule jedoch niemals als Strafe sehen und kommunizieren.

Tipp: Fragen Sie nach, ob eine Probezeit mit dem Internat vereinbart werden kann, damit sich Ihr Kind das Internatsleben erst einmal unverbindlich anschauen kann. 

8. Internationale Schulen (privat)

In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger für Berufseinsteiger, mindestens Englisch, besser noch eine weitere Fremdsprache zu beherrschen. Deshalb erfreuen sich internationale Schulen zunehmender Beliebtheit. Hier findet ein Großteil des Unterrichts in einer anderen Sprache oder zweisprachig statt. Viele Lehrer sind Muttersprachler.

Mögliche Abschlüsse:

Der Schulstoff orientiert sich oft nicht an deutschen Lehrplänen, weshalb die Schüler meist keinen deutschen Abschluss erhalten (in der Regel internationales Abitur “International Baccalaureate”). Trotzdem läuft die Anerkennung durch deutsche Universitäten oder Berufsfachschulen meist problemlos.

Kosten:

Das Schulgeld ist relativ hoch und liegt nach eigenen Angaben zwischen 500 und 1.600 Euro im Monat.

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

Primär richten sich solche Schulen an Kinder von Eltern, die eine andere Muttersprache haben. Aber auch sprachlich talentierte Kinder könnten an dieser Schulform Gefallen finden. Beherrscht Ihr Kind die dort vorherrschende Sprache jedoch nicht fließend, sollten Sie darauf achten, dass alle Fächer zumindest anfangs auch auf Deutsch angeboten werden. 

Früh übt sich: Je jünger die Kinder, desto leichter fällt ihnen das Sprachenlernen. Das ist längst bei Pädagogen und Eltern angekommen: Bilinguale Kitas liegen derzeit voll im Trend und erleichtern den Übergang auf internationale Schulen. Wichtig ist, dass das Konzept stimmt.

Alternativ: Es gibt Schulen, die bestimmte Fächer auf Englisch anbieten (bilingualer Unterricht). Fragen Sie doch einmal bei Ihrer Wunsch-Schule nach.

9. Konfessionelle Schulen (privat)

Konfessionelle Schulen sind an eine Glaubensrichtung gebunden. In Deutschland sind das vor allem die katholische und die evangelische Kirche. Christliche Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeitssinn und Mitgefühl stehen im Fokus.

Mögliche Abschlüsse:

Haupt-, Realschulabschluss und Abitur

Kosten:

Das Schulgeld fällt verhältnismäßig gering aus und liegt in der Regel weit unter 200 Euro pro Monat. Hier finden Sie alle Infos rund um evangelische und katholische Schulen.

Ist diese Schulform für mein Kind geeignet?

Der Besuch einer konfessionellen Schule ist für Familien geeignet, die Wert auf eine Erziehung im Sinne des Christentums legen. Doch nicht jedes Kind kann mit der dort vorherrschenden Lehrweise umgehen: Lehrer an konfessionellen Schulen haben den Ruf, sehr streng zu sein. Sie sollten sich also – wie bei jeder Schule – immer vorher auch vor Ort einen persönlichen Eindruck verschaffen.

Religiosität ist übrigens keine Voraussetzung, um an einer kirchlichen Schule angenommen zu werden. Die Kinder müssen jedoch am Religionsunterricht teilnehmen und dem Christentum Respekt entgegenbringen.

Manche konfessionelle Schulen sind reine Mädchen- oder Jungenschulen.

10. Alternative Schulformen: besondere pädagogische Konzepte

Der Nachwuchs verbringt heutzutage viel Zeit in der Schule, sodass auch ein Großteil seiner Erziehung dort stattfindet. Welche Schulform Eltern für ihr Kind wählen, hängt deshalb auch von bestimmten Prinzipien ab, die der Lernort vertritt.

► Hier finden Sie einen Überblick über alternative Schulformen in Deutschland (Waldorf, Montessori etc.)

11. Die richtige Schule finden – Tipps und Tricks

Wir hoffen, dass Sie nun eine Vorstellung davon bekommen haben, welche Schulformen für Ihr Kind infrage kommen könnten. Um herauszufinden, welche Schulen es in Ihrer Nähe gibt, können Sie folgende Seiten nutzen:

Wichtig ist: Bleiben Sie gelassen! Setzen Sie sich mit der Auswahl der passenden Schule nicht zu sehr unter Druck, damit die Kids vor allem Vorfreude bei der Schulwahl empfinden. Mit diesen Tipps, ist es auch gar nicht so schwer, die richtige Schule zu finden: In 3 Schritten zur Traumschule

 

So reagieren Eltern gut auf (schlechte) Schulnoten

Katharina Looks

Die Zeugnisvergabe ist immer emotional für Kinder und Eltern.
© regine schöttlfotolia.com

Was tun, wenn der Nachwuchs schlechte Schulnoten mit nach Hause bringt? Psychologin Susanne Egert gibt Eltern Tipps, die helfen, richtig zu reagieren, aufzubauen und zu motivieren.

Liebe Eltern, 

es ist Zeugniszeit und das bedeutet auch: Emotionen steigen hoch! Freude und Stolz bei den einen, Enttäuschung, Angst, vielleicht Resignation bei den anderen, und zwar bei Kindern wie Eltern.

Ob gute oder schlechte Schulnoten: So reagieren Eltern richtig

Worte, die guttun

Bringt ein Kind ein erfreuliches Zeugnis oder gute Noten mit nach Hause, sollten die Eltern das Kind natürlich ohne Einschränkung ganz doll loben. Sie sollten dem Kind sagen, wie sehr sie sich freuen, und selbstverständlich freut sich das Kind auch über eine zusätzliche Belohnung in Form einer gemeinsamen Unternehmung, eines Geschenks oder auch darüber, dass es etwas darf, was die Eltern sonst nicht ohne Weiteres erlauben.

Die Eltern sollten auch anerkennen bzw. hervorheben, dass die guten Leistungen auch damit zu tun haben, dass das Kind sich angestrengt, sich bemüht und dafür gearbeitet hat. Der Erfolg ist vermutlich nicht vom Himmel gefallen und das ist eine wichtige Erfahrung, weil das auch – in gewissen Grenzen natürlich – bedeutet, dass das Kind es zum Teil selbst in der Hand hat, erfolgreich zu sein oder nicht.

Schulnoten kann man auch ohne strenges pauken verbessern – mit der Lernapp von scoyo!

Worte, die entmutigen

Was Eltern unbedingt vermeiden sollten, ist nach dem Lob so ein Nachsatz wie: “Warum nicht gleich so?” oder “Geht doch!” oder “Aber nicht, dass du dich jetzt auf deinen Lorbeeren ausruhst!”. Damit wird das Lob entwertet und es wird das Negative betont. Das entmutigt und nimmt die Freude!

“Schelten richtet Zorn an, aber Ermunterung macht fröhliche Leute.”

Friedrich von Bodelschwingh

Sind die Schulnoten nicht so gut ausgefallen, obwohl das Kind sich nach Kräften bemüht hat und ohne dass eine wie auch immer geartete Belastung als Ursache infrage kommt, kommt es darauf an, dem Kind Mut zu machen. Das Kind darf auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, dass es als Mensch wertlos ist, nur weil es ein schlechtes Zeugnis hat. Das wäre vernichtend und katastrophal (unter Umständen sogar gefährlich). Schule ist zwar wichtig und natürlich soll das Kind etwas lernen, aber Schule ist nicht das Leben.

Kinder müssen auf sich stolz sein können – auch bei schlechte(re)n Schulnoten

scoyo-Tipp: Kinder besitzen tolle Eigenschaften, die im Schulzeugnis nicht zur Geltung kommen können, die aber sehr viel Anerkennung verdienen. Für all diese Talente haben wir eine Vorlage für ein etwas anderes Zeugnis entwickelt, mit dem Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken können:

Viele Fähigkeiten und Begabungen werden in der Schule überhaupt nicht abgerufen und spielen dort keine Rolle, obwohl es vielleicht Talente sind, die jemanden im späteren Leben erfolgreich machen. Deshalb ist es wichtig, dem Kind gegenüber zu betonen, welche Begabungen es außerhalb von Schule hat.

Verdeutlichen Sie, welche Eigenschaften und Stärken es hat, die es vielleicht sogar ganz besonders machen und die Sie als Eltern auch außerhalb der Schule fördern sollten. Freizeitaktivitäten sollten gerne auch andere Akzente setzen als das, was in der Schule im Mittelpunkt steht. Sie können dem Kind auch die Chance geben, andere Fähigkeiten, Begabungen und Interessen zu entdecken und zu entwickeln.

Das Kind muss auf sich stolz sein können und die Eltern auf ihr Kind natürlich sowieso. Vielleicht ist Ihr Kind ausdauernd und hartnäckig, gibt nie auf. Oder es findet überraschende, unkonventionelle Lösungen. Vielleicht kann es besonders gut mit Menschen umgehen. Alle sogenannten Soft Skills (also der geschickte Umgang mit dem “Drumherum”) sind wichtig für Erfolg im Leben, und nicht selten sind sie sogar entscheidend!

In schlechten Noten stecken auch eine Menge Möglichkeiten

Was nützt die beste Intelligenz, wenn jemand sie nicht realisieren kann, weil er Angst hat, etwas falsch zu machen und deshalb gar nicht erst anfängt zu arbeiten. Die Grundlage für Erfolg sind Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, diese gilt es zu erhalten oder zu steigern, darauf sollten Eltern den Schwerpunkt legen, das beflügelt und gibt Mut, es noch mal anders zu versuchen. 

Vielleicht mögen Sie als Eltern auch von Ihren eigenen Erfahrungen berichten. Auch bei Ihnen wird nicht alles glattgegangen sein, aber Sie haben daraus gelernt und es wieder probiert. Und schließlich hilft es auch, daran zu denken: Nicht jede “Schleife” ist ein Umweg! Und der gerade Weg ist nicht immer der kürzeste Weg.

“Das Außergewöhnliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege.” 

Johann Wolfgang von Goethe

In der – auf den ersten Blick – unangenehmen Situation “schlechte Schulnoten” stecken eine Menge Möglichkeiten. Man kann sich jetzt darüber ärgern und aufregen – das setzt Stresshormone frei und schadet Ihrem Herz-Kreislauf-System, es ändert aber nichts.

Intelligenter ist es, dafür zu sorgen, dass es möglichst nicht noch mal passiert. Jedes Ding hat (mindestens) zwei Seiten, wie wir wissen, also warum nicht die Chance suchen, die darin steckt? Was kann Ihr Kind daraus lernen, dass es ein schlechtes Zeugnis bzw. schlechte Schulnoten bekommen hat?

Überlegen Sie doch mal, was Ihre Lebenserfahrung dazu sagt, und suchen Sie dann gemeinsam mit Ihrem Kind eine Antwort. So lernt Ihr Kind gleichzeitig, sich nicht mit etwas zufriedenzugeben, das man verbessern kann, und selbst Verantwortung zu übernehmen und Änderungsstrategien zu entwickeln. Damit hätte das schlechte Zeugnis dann doch noch etwas Gutes, weil Ihr Kind daraus möglicherweise etwas fürs Leben viel Wichtigeres gelernt hat als Grammatik oder Algebra.

Schlechte Noten – was tun? Wie Sie Ihr Kind jetzt unterstützen 

Bei der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse braucht Ihr Kind dann vermutlich wieder Ihre Hilfe. Es ist günstig, möglichst genau einzelne Schritte oder Maßnahmen gemeinsam festzulegen, wie z. B.

  • Hausaufgaben zu einem anderen Zeitpunkt zu erledigen (erst mal spielen zum Erholen oder lieber schnell die Hausaufgaben erledigen, um dann “frei” zu sein zum Spielen)
  • Hausaufgaben in einer anderen Reihenfolge zu erledigen (je nach Lerntyp erst das Leichte zum “Warmwerden”, dann das Schwierige – oder genau umgekehrt, wenn das Kind schnell ermüdet)
  • sich selbst zu belohnen, wenn ein Teil geschafft ist (10 Minuten schaukeln, Trampolin springen o. Ä.)
  • früher schlafen zu gehen
  • zu klären, wen der Nachwuchs fragen kann, wenn er etwas nicht verstanden hat, usw.

Dadurch erlebt das Kind, wie man eine unangenehme Situation aktiv bewältigen kann, anstatt unter ihr zu leiden. So gesehen könnte man sagen: Gut, dass das schlechte Zeugnis jetzt kam und nicht erst bei dem Schulabschluss!

Es gibt immer eine Lösung!

Natürlich kann es auch sein, dass ein Kind tatsächlich vollkommen überfordert ist mit dem Lernstoff, so dass auch die größte Anstrengung nicht zum Erfolg führt. Dann muss wahrscheinlich die Schulsituation daran angepasst werden. 

Alles andere würde dem Kind sehr schaden, weil es trotz allen Bemühens nur Misserfolge erlebt. Es würde irgendwann verzweifeln und womöglich aufgeben.

Niemand muss perfekt sein, wir sind schließlich keine Roboter (wobei – auch die sind vermutlich nicht perfekt)! Menschen haben unterschiedliche Begabungen, und es ist schließlich kein Charakterfehler, wenn man Mathe nicht so gut kann, egal ob “die Geschwister das doch auch können”. Dann muss man eben gucken, welche anderen Talente dieses Kind hat. Begeben Sie sich doch mal auf eine spannende “Schatzsuche” mit Ihrem Kind! Wer weiß, was für überraschende Entdeckungen Sie machen!

Ihre Susanne Egert

Über Susanne Egert

Susanne Egert ist psychologische Psychotherapeutin, Verhaltenstherapeutin und EMDR-Therapeutin. Sie arbeitet seit vielen Jahren in einer großen Jugendhilfeeinrichtung, ist Autorin des Rendsburger Elterntrainings sowie des Rendsburger Lehrertrainings und hat unter anderem das Buch „Erfolgreich erziehen helfen. Elternarbeit in Jugendhilfe, KiTa und Schule. Ein Praxisleitfaden“ geschrieben. Außerdem bildet sie bundesweit Fachkräfte im Rendsburger Elterntraining, Rendsburger Lehrertraining und zu anderen Themen fort.

Durch ihre langjährige berufliche Tätigkeit weiß sie, dass viele Konflikte zwischen Eltern, Kindern und Lehrern auf mangelndem Verständnis für den anderen beruhen. “Ich möchte dazu beitragen, dass Eltern und Kinder sich besser verstehen und ihnen dadurch das Leben ein bisschen erleichtern”, sagt die Psychotherapeutin.

Seit 2015 ist Susanne Egert Mitglied im Beirat von scoyo.

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