Smartphones regieren die Welt. Machen wir uns nichts vor. Sie sind aus unser aller Leben nicht mehr wegzudenken. Und da Eltern das smarte Gerät oftmals schon unbemerkt für die vielen kleinen und großen Aufgaben zur Hand nehmen, sind sie auch für Kinder Alltag. Eine repräsentative Studie zeigt dazu passend: Bereits drei von vier Grundschulkindern (75 Prozent) sind “online” und nutzen Smartphone, Tablet und Co. Der Ruf nach einem eigenen Smartphone wird deshalb früher laut, als es den meisten Eltern lieb ist.
Smartphone schon in der Grundschule
Ab wann ein Kind ein eigenes Handy bekommen darf, muss in jeder Familie sehr individuell entschieden werden. Laut der deutschlandweiten KIM-Studie 2016, hat aber schon jeder dritte Dritt-und Viertklässler ein eigenes Mobiltelefon. Viele Eltern geben ihrem Kind ein Smartphone, um für den Notfall gerüstet zu sein. Das grenzt automatisch die Kinder aus, die keines haben. Eltern sollten sich dadurch aber auf keinen Fall unter Druck gesetzt fühlen, die Zahlen geben lediglich eine Orientierung. Denn klar ist, nicht jedes Kind ist im gleichen Alter schon reif genug, um selbstständig mit einem Handy umzugehen.
Bloggerin Alu von grossekoepfe.de findet aber eines unerlässlich: Wenn das erste Smartphone ins Kinderzimmer einzieht, braucht es unbedingt Handy-Regeln für Kinder. Hier verrät sie die acht, mit ihrer neunjährigen Tochter praxiserprobten Tipps.
8 Handy-Regeln für Kinder, die wirklich funktionieren
Bei uns ist vor einiger Zeit ein Smartphone eingezogen, das große Kind möchte gern am digitalen Leben teilhaben und so kaufte sich das Kind von ihrem eigenen gesparten Geld ein Smartphone (Wert anerkennen, sehr hilfreich, das kostet nämlich eine Menge Geld). Als Verfechterin der Wichtigkeit von Vermittlung digitaler Kompetenzen habe ich letztens beim 8. scoyo Elternabend bereits einige Tipps zum Thema digitaler Kompetenzen an Kinder gegeben (das gesamte Video und 10 Tipps für Eltern, wie sie die Medienkompetenz ihrer Kinder steigern), bei vielen hängen geblieben, sind die von mir erwähnten acht Handy-Regeln für Kinder, die an meiner neunjährigen Tochter sozusagen wasserdicht praxiserprobt sind:
1. Es gibt keinen Datentarif, sondern nur WLAN daheim.
2. Es werden keine Selfies verschickt.
3. Apps der sozialen Netzwerke wie Musical.ly, Snapchat, Instagram oder Facebook werden deinstalliert/gar nicht erst installiert.
4. Apps werden nicht eigenständig runtergeladen.
5. Das Telefon ist vor allem für elterliche Absprache da.
6. Unbekannte Telefonnummern werden nicht hinzugefügt, oder angenommen.
7. Die private Adresse wird nirgendwo freigegeben.
8. Das Telefon geht zu Hausaufgabenzeiten und in den Abendstunden aus.
Im Buch „Ab ins Netz?!“ von Katja Reim (was ich wirklich jedem nur empfehlen kann!) wird die Studie „Kinder in der digitalen Welt“ von 2015 zitiert, laut der bereits 2015 jeder zehnte Dreijährige im Netz unterwegs war. Generell gilt, dass Eltern sich auch immer ihrer Vorbildfunktion bewusst sein sollten. Um mit den Kindern gute Regelungen zu treffen kann der allgemeine www.mediennutzungsvertrag.de helfen, die Seite www.klicksafe.de bietet Informationen zu Schutzsoftware.
Wichtig ist immer zu schauen, wie weit das eigene Kind ist und wie viel man auch selbst zulassen kann. Vertrauen ist auch in diesem Bereich der Eltern-Kind-Beziehung der Schlüssel zum Erfolg, wenn das erste eigene Smartphones in das Kinderzimmer einzieht.
Kinder haben sehr gute Sensoren für das Medienverhalten ihrer Eltern. Sie beobachten genau, wie Mama und Papa mit Smartphone und Co. umgehen. So stört es 68 Prozent der Kindern und Jugendlichen zumindest manchmal, wenn ihre Eltern Handy oder Computer in ihrer Gegenwart nutzen. Das ergab unsere FACT-Umfrage unter Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren. (Alle Umfrageergebnisse anschauen.)
Kein Wunder also, wenn Kinder nicht verstehen, warum das Smartphone tabu ist, wenn ihre Eltern doch ständig draufschauen, oder?
Kinder akzeptieren Regeln für Internet, Handy & Co. eher, wenn sich auch die Eltern daran halten und einen bewussten Umgang mit Medien vorleben!
Das bestätigt auch unsere Studie: Vielen Kindern fällt es schwer, Regeln für die Mediennutzung einzuhalten, wenn ihre Eltern etwas anderes vorleben. Sie akzeptieren Vorgaben eher, wenn diese auch für die Erwachsenen gelten. Mutter und Vater sind Vorbilder Nummer 1 für ihre Kinder – auch wenn es nicht immer so scheint.
Was bedeutet das für Eltern und ihre Medienerziehung?
Wo sind Regeln allein für Kinder wichtig, welche sollten für alle Familienmitglieder gelten und was können Eltern ruhig mal lockerer sehen? Das haben wir den Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Norbert Neuß gefragt:
Medienpädagoge und Erziehungswissenschaftler
© Prof. Dr. Norbert Neuß
Prof. Dr. Neuß: Nein. Hier müsste man danach fragen, was die Kinder genau stört. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Computer als Arbeitsmittel auch zuhause so weit verbreitet ist, dass er bei Eltern viel Zeit in Anspruch nimmt, die dann für die Kinder nicht mehr zur Verfügung steht.
Papa oder Mama verschmelzen dann mit dem PC zu einer Einheit und sind nicht ansprechbar.
Natürlich gibt es auch Eltern, die den PC als intensives Spielgerät mit Kopfhörern nutzen. Hier “beamt” sich der Erwachsene dann über lange Zeit aus der Familie und ist nicht ansprechbar. Das Ergebnis sollte Eltern dazu bewegen, die eigene Nutzung von Neuen Medien mal aus Sicht der Kinder zu betrachten.
scoyo-Tipp: Setzen Sie sich einen Abend mit der ganzen Familie zusammen und füllen Sie unseren Mediennutzungs-Test aus – eine gute Grundlage, um über wichtige Aspekte zu sprechen.
scoyo: Hilft es Ihrer Meinung nach, wenn im Familienalltag auch für Eltern Regeln zur Mediennutzung gelten?
Regeln im Umgang mit Medien machen nur dann Sinn, wenn auch Eltern sich daran halten. Wenn also die Regel “Kein Smartphone während der Mahlzeiten” verabredet wird, weil dies die Tischkommunikation lahmlegt, dann muss das selbstverständlich auch für Eltern gelten.
Je älter die Kinder werden, umso mehr muss man ihnen allerdings eine gewisse Selbständigkeit (auch im Umgang mit Medien) zugestehen. Vielfach ist das Ausloten von Regeln aber mit Streitereien und Konflikten verbunden.
Aushandeln und Begründungen suchen sind das eine. Sollte die Mediennutzung aber durch die Kinder nicht selbständig dosiert werden (können), ist ein gelegentlicher “Hardwareentzug” durch die Eltern nötig.
scoyo: Gibt es Richtwerte für Regeln zur Mediennutzung bzw. Medienzeit, an denen Eltern sich orientieren können?
Prof. Dr. Neuß: Eltern gehen familiären Streitigkeiten leichter aus dem Weg, wenn sie keine zeitlichen Vorgaben machen. Diese “Scheinharmonie” lenkt aber nur von der Notwendigkeit ab, Grenzen setzen zu müssen. Gerade mobile Geräte sind regelrechte “Zeitfresser”. Außerdem blockieren sie die familiäre Kommunikation, wenn zu jeder Zeit auf WhatsApp-Nachrichten gewartet oder geantwortet wird.
Folgende zeitliche Grenzen können eine Orientierung bieten und sollten mit Kindern ausgehandelt und vereinbart werden:
- Vorschulkinder: nicht länger als eine Stunde Nutzung elektronischer Medien (das heißt Fernsehen, Computer o. ä.);
- Grundschulkinder und Pre-Teens: nicht länger als zwei Stunden Nutzung elektronischer Medien;
- Teens: nicht länger als drei Stunden. Nun klingt drei Stunden schon irre lang und an der “äußersten” Grenze. Aber rechnet man jeweils Computer, Fernsehen und Smartphone zusammen, dürfte das Einhalten eine echte Herausforderung sein. Allerdings ziehen Zeitangaben auch die Frage der Kontrolle und der Sanktionierung nach sich. Je älter die Kinder werden, umso schwieriger wird dies.
scoyo: Unsere Umfrage hat außerdem ergeben, dass es fast jedes vierte Kind nervt, dass die Eltern glauben, sie würden mit Handy oder Computer nichts lernen. Haben Eltern falsche Vorstellungen von der Mediennutzung ihrer Kinder?
Prof. Dr. Neuß: Ein klares “Jein”. Gerade Smartphone und Handy werden zeitlich inflationär genutzt, das heißt es wird stundenlang auf das Gerät gestarrt und gewartet, bis die erhoffte Antwort zum Beispiel über WhatsApp eintrifft.
Natürlich können Kinder mit mobilen Geräten etwas lernen, das hängt von der Nutzung der Inhalte ab. Es gibt zum Beispiel sehr gute Vokabeltrainer für das Smartphone. Allerdings nutzen Heranwachsende das Handy vor allem für die Kommunikation miteinander, für die Selbstdarstellung oder die Dokumentation ihrer Erlebnisse.
Aber auch das sind wichtige “Lernbereiche” innerhalb der eigenen Identitätsfindung, die Eltern manchmal übersehen.
scoyo: Es gibt also kein Schema F für die Medienerziehung?
Prof. Dr. Neuß: Mediennutzung in der Familie bleibt weiterhin ein heißes Eisen. Dabei kommt es sehr darauf an, ob die Medien von den Heranwachsenden kreativ, kommunikativ, herausfordernd und gestalterisch genutzt werden oder ob dies in monotoner, isolierender und stumpfer Form geschieht.
Medienkompetenz
© Pixsooz – Fotolia.com
Eltern sollten prüfen, welche Rolle die Medien und ihre Nutzung im Gesamtspektrum der kindlichen Lebenswelt einnehmen. Gibt es genügend sportliche Aktivitäten, reale Freunde, Zeit für die Schule und familiäre Aktivitäten oder dominieren Medien den Alltag des Kindes in so starker Weise, dass alle anderen Lebensbereiche darunter leiden? Je nach Beantwortung der Frage werden Eltern ihre medienerzieherischen Aktivitäten ausrichten und dabei selbstkritisch ihr eigenes Medienverhalten überprüfen.
scoyo-Tipp: Machen Sie unseren Medienkompetenz-Test und finden Sie heraus, wie gut Ihr Kind schon mit Neuen Medien umgehen kann. Als Ergebnis erhalten Sie individuelle Tipps für den Umgang mit Medien Zuhause.
scoyo: Eltern sind ein großes Vorbild für ihre Kinder, auch in Sachen Mediennutzung. Unterschätzen Eltern ihre Rolle?
Prof. Dr. Neuß: Vielfach nutzen Eltern “ihre Medien” so selbstverständlich, dass sie dies selbst kaum noch wahrnehmen oder in Frage stellen. Sensibler sind sie jedoch gelegentlich für die “Medien der Kinder”, weil diese oftmals neue und ungewohnte Nutzungsmuster an den Tag legen.
So lässt sich beobachten, dass Heranwachsende heute weniger direkt miteinander sprechen, sondern Text- oder Sprachnachrichten per WhatsApp versenden. Diese “Kurzinfos” gespickt mit Emoticons sind nicht selten interpretationsanfällig, das heißt missverständlich. In einem direkten Gespräch könnte man gleich nachfragen oder irgendwie Unverständnis signalisieren. Daher ist es wichtig, Heranwachsenden die eigenen Beobachtungen zur Nutzung zu verdeutlichen, damit es überhaupt in den Reflexionshorizont der Kids tritt. Ebenso werden gelegentlich Fotos oder Screenshots von einer WhatsApp-Kommunikation an Dritte weitergeleitet. Da steckt zwar nicht gleich “Mobbing” dahinter, dennoch werden hier eventuell Persönlichkeitsrechte anderer verletzt. Auch dies gilt es, im Gespräch zu thematisieren.
Eltern sind aber nicht nur bei der Mediennutzung Vorbilder für die Kinder, sondern auch in anderen relevanten Lebensbereichen: Freizeitverhalten, Ernährung, Leistungsbereitschaft und Konsumverhalten. Auch wenn es bei Heranwachsenden in der Pubertät manchmal so aussieht, als hätten das eigene Vorbild und die eigenen Werte keine Wirkung erzielt, so sollten Eltern doch darauf vertrauen, dass sich ihr Bemühen positiv auswirkt.
Mehr zum sinnvollen Umgang mit Medien in der Familie
Über Prof. Dr. Norbert Neuß
Professor Dr. Norbert Neuß lehrt an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Bereich “Pädagogik der Kindheit/Elementarbildung”. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Medienpädagogik, die Professionalisierung im Elementarbereich und die Kindheitsforschung. Weitere Informationen: www.dr-neuss.de
*Quelle: FACT-Online-Befragung unter 1.014 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren hat.
Die Digitalisierung bietet viele Chancen, aber birgt auch manche Stolpersteine, vor denen Eltern besonders Angst haben: Datenklau, Privatsphäre-Verletzungen, Online-Sucht oder -Flucht, Cyber-Mobbing. Denn besonders Kinder müssen erst noch lernen, mit den teils unsichtbaren Wirkungsweisen im Internet umzugehen. Daher ist es wichtig, ihnen einen reflektierten und bewussten Umgang beizubringen.
Neben Schutzprogrammen und den richtigen Sicherheitseinstellungen an Geräten gilt hier vor allem: Wissen ist Macht! Denn wenn Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken, können Kids Mobbingsituationen über WhatsApp, offenen Online-Chats in Spielen oder der Weitergabe von persönlichen Daten wie Fotos, Telefonnummer oder Adresse richtig begegnen.
Gefahren im Internet für Kinder: unsere 5 Tipps für Eltern
Tipp 1: Filtersoftware & die richtigen Sicherheitseinstellungen
Besonders jüngere Kinder brauchen noch viel Unterstützung und Schutz beim Umgang mit digitalen Medien. Die richtigen Sicherheitseinstellungen verhindern, dass Ihr Kind diese unbeaufsichtigt benutzt. Filtersoftware oder ein eigener Bereich auf Ihren Geräten schützt Ihr Kind davor, mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert zu werden.
► Weitere Informationen dazu finden Sie hier:
Alle Gefahren von Kindern fernzuhalten, hilft allerdings nicht, dass diese damit umzugehen lernen. Bereiten Sie Ihre Kinder also langsam darauf vor, sich selbstständig und sicher im Internet zu bewegen.
Tipp 2: Über Datenschutz & Privatsphäre sprechen
Ein wichtiges, aber auch komplexes Thema, wenn es darum geht, mit Gefahren im Internet umzugehen, ist der Datenschutz. Selbst viele Erwachsene sind unsicher im Umgang mit diesem Thema.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Rechte es selbst und auch andere haben. Wichtig ist hier zum Beispiel das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, also das Recht jeder Person, grundsätzlich selbst zu bestimmen, welche Informationen über sich selbst sie wie und mit wem teilt. Das gleiche gilt für das Recht am eigenen Bild. Ich muss also Informationen nicht teilen, wenn ich das nicht möchte und nicht tolerieren, wenn jemand anderes das mit meinen Informationen tut, darf aber auch nicht einfach ohne Zustimmung Informationen oder Bilder anderer teilen oder weitergeben.
- Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Daten die neue Währung im Internet sind. Wenn ein Dienst, ein Spiel oder eine App kostenlos ist, muss ein anderes Geschäftsmodell dahinterstecken. Relativ wahrscheinlich nutzt das Unternehmen dann Daten der Nutzer.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wann welche Daten gespeichert werden, zum Beispiel auch bei der Nutzung von Websites, Suchmaschinen oder sozialen Medien und wie diese dann genutzt werden, zum Beispiel um dem Nutzer passende Werbung anzuzeigen.
- Kinder müssen generell verstehen lernen, was mit eigenen Daten – zum Beispiel Fotos – passieren kann. Katja Reim vom Blog meincomputerkind.de hat zum Beispiel anhand eines Puppenbildes verdeutlicht, wie schnell sich Bilder (auch verfälscht) verbreiten.
- Chancenorientiertes Denken: Wie viel Wert ist es mir, bestimmte Daten weiterzugeben (ohne dass ich kontrollieren kann, wo sie landen)? Für E-Mail-Adressen, deren Eingabe sehr oft das erste Tor öffnen, ist es denkbar, sich einen „Spam-Fake-Account“ anzulegen, auf den all die ungewünschte Werbung geschickt werden kann. Bei allen weiteren Abfragen gilt es, den Nutzen abzuwägen. Möchte ich zum Beispiel Apps Zugriff auf meinen Standort oder mein Telefonbuch gewähren?
- Stellen Sie bei neuen Apps und Programmen gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen ein. Im Zweifel hilft das Googeln nach Tipps, um hier die richtige Auswahl zu treffen.
- Hinterlegen Sie im App-Store keine Kreditkarte oder stellen Sie eine Passworteingabe vor jedem Download oder In-App-Kauf ein. Eine böse Überraschung bei der Kreditkartenabrechnung schließen Sie so im Voraus aus.
Tipp 3: Sicher kommunizieren – Sprich nicht mit Fremden!
Es gibt “analoge” Regeln, die sich auch auf den digitalen Raum übertragen lassen. Eine wichtige Regel davon ist: Sprich nicht mit Fremden!
- Bitten Sie Ihr Kind, nur mit Personen zu kommunizieren, die es persönlich kennt, wie etwa Schulfreunde.
- Sensibilisieren Sie Ihr Kind dafür, dass auch Menschen sich Kindern online nähern, die es nicht immer gut mit ihm meinen. Oft nutzen diese die Anonymität des Netztes und geben vor, jemand anderes zu sein, zum Beispiel mit einem falschen Foto, falschem Namen und falschen Altersangaben.
- Ihr Kind sollte keine persönlichen Daten oder Fotos an Fremde verschicken, nicht auf Aufforderungen dazu eingehen und Erwachsene zu Hilfe rufen, wenn es sich unsicher ist.
- Möglichst nur in geschützten Räumen kommunizieren: Besonders in ungeschützten Räumen wie offenen Chats oder Online-Games mit Chat-Funktion können sich Fremde ungefiltert Kindern und Jugendlichen nähern, etwa versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen, auf einer sexuellen Ebene mit ihnen zu kommunizieren, Material mit ungeeignetem Inhalt an sie versenden oder sie dazu zu drängen, selbst anzügliche Fotos zu versenden. Erklären Sie Ihrem Kind diese Gefahren im Internet – und dass es sich immer an Sie wenden kann, wenn ihm etwas passiert!
Tipp 4: Soziale Kompetenzen stärken
Ein wichtiges Werkzeug, um Kinder vor den Gefahren des Internets zu schützen, liegt ebenfalls in der “analogen” Welt: ihre sozialen Kompetenzen zu stärken! In der digitalen Welt liegen Hemmschwellen oft niedriger, der Ton ist häufig rauer. Gerade deswegen ist es wichtig zu zeigen, dass auch hier die Regeln eines sozialen Miteinanders gelten.
- Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass Fairness, Respekt und Mitgefühl im Internet genauso wichtig sind wie im alltäglichen Miteinander. Denn: Digitale und analoge Welt sind nicht trennbar, sie sind eng miteinander verknüpft. Wenn ich einen Mitschüler online attackiere, verletzt ihn das real. Mein digitales Handeln hat Auswirkungen auf mein eigenes Leben und das Leben anderer.
- Ein Phänomen, mit dem viele Kinder konfrontiert werden, ist das sogenannte “Cyber-Mobbing”, also Mobbing, das (auch) im digitalen Raum stattfindet, etwa in WhatsApp-Gruppen oder anderen sozialen Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie verletzend und schädlich Mobbing für das Selbstvertrauen und die Gesundheit eines Menschen ist. Halten Sie es dazu an, nicht an Cyber-Mobbing teilzunehmen, einzuschreiten, wenn jemand gemobbt wird oder Erwachsene um Hilfe zu bitten.
► Mehr zum Thema Cyber-Mobbing.
- Ihr Kind sollte lernen, Prioritäten zu setzen und Unwichtiges von Wichtigem zu trennen. Aktivitäten außerhalb der digitalen Welt, Gespräche, Verabredungen und Co. sollten ebenfalls einen wichtigen Platz im Leben Ihres Kindes haben. Seien Sie dabei Vorbild und überprüfen Sie auch Ihre eigene Mediennutzung.
Tipp 5: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie ihm vertrauen – und dass es Ihnen vertrauen kann. Ihr Kind muss eigene Erfahrungen machen, um zu lernen, kompetente Entscheidungen zu treffen. Auch oder gerade, wenn es Mist gebaut hat, muss es dann aber auf Ihre Unterstützung zählen und zu Ihnen kommen können. So stärken Sie das Selbstvertrauen und das Bauchgefühl Ihres Kindes und so lernt es, Gefahren im Internet zu beurteilen, Nein zu sagen, wenn es etwas nicht möchte und Hilfe zu suchen, wenn es diese braucht.
Wie können Eltern Ihre Kinder im Netz schützen? – Expertentipps vom 8. scoyo Elternabend im Netz
Wo finden Eltern Infos zum Thema Datenschutz? Was gibt es bei kostenlosen Spielen und Diensten zu beachten? Bei der Expertenrunde in Berlin zum 8. scoyo Elternabend im Netz wurden solche und weitere Fragen zum Thema “Wie Eltern Ihr Kind schützen können” beantwortet.
„Früher war alles anders“. Wie oft hören wir diese Sprüche von unseren Eltern und Großeltern? So war es immer, und so wird es wohl auch immer bleiben.
Selten zuvor waren jedoch die gesellschaftlichen Veränderungen durch Medien so umfassend wie in den letzten Jahren. Eben auf diese Umwälzungen geht der kanadische Professor Don Tapscott in einem Interview mit jetzt.de ein. Tapscott hat für sein Buch „Grown Up Digital – How the Net Generation is changing Your World“ über 11.000 Jugendliche und ihren Medienkonsum beobachtet. Seine Schlüsse sind bemerkenswert: „Die Gehirne der jungen Generation sind ganz anders entwickelt als unsere“ oder „Digital Natives … können … schneller zwischen Tätigkeiten hin und her schalten“ oder ganz brutal „In 50 Jahren wird niemand mehr Bücher lesen.“
Auch vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Stiftung Digitale Chancen sowie der BMPS der FU Berlin die „Initiative für generationsübergreifende Medienkompetenz“ gegründet. Unser Ziel ist es, den Dialog zwischen Jungen, die über die technischen Kompetenzen und die schnelle Auffassungsgabe verfügen, sowie den „Älteren“, die genug Erfahrung haben, um das Gesehene in den richtigen Kontext einzuordnen, zu fördern.
Dass das dringend notwendig ist, betont auch Tapscott, er hat ein „umgekehrtes Mentoren-Programm“ aufgesetzt: „Ich habe drei Mitarbeiter, die alle Mitte 20 sind und mich auf dem neuesten Stand halten.“
In diesem Artikel
1. Recherche-Seiten: Suchmaschinen & Linktipps für Kinder
Die wohl beliebteste Suchmaschine für Kinder ist fragFINN. Diese Seite bietet einen geschützten Surfraum, indem Kinder sich frei bewegen können, ohne auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Alle Internetseiten die Kinder hier vorgeschlagen bekommen, wurden vorher von Medienpädagogen redaktionell geprüft. Übrigens: Die Lernwelt von scoyo ist fragFINN-zertifiziert.
Blinde Kuh ist eine Suchmachine für Kinder im Altern von 8 bis 12 Jahren. Wie bei Google kann der Nachwuchs hier nach Themen suchen und bekommt interessante Links vorgeschlagen. Weitergeleitet wird nur auf kindgerechte Webseiten.
Bei Seitenstark arbeiten 50 Kinderinternetseitenseiten zusammen. Sie alle stellen ihre Inhalte auf Seitenstark.de bereit. Das macht das Angebot dieser Seite besonders vielfältig. Im “Datenmeer” können Kindern dann nach allem, was sie interessiert, zum Beispiel Artikel oder Spiele, “fischen”.
Quizze, Nachrichten & Co. – auf klick-tipps.net wimmelt es nur so vor bunten Links, denen die jungen Nutzer ganz nach ihrem Interessengebiet folgen können. Alle Webseiten werden genau geprüft und sind für Kinder geeignet.
Eine eigene Startseite, die Kinder ganz nach Interesse und Geschmack gestalten können – das ist Meine Startseite. Anhand verschiedener Widgets designen die Kleinen ihre Startseite selbst mit spannenden Links und Infos zu allem, was sie interessiert.
2. Wissens-Seiten: Kinderinternetseiten für kleine Schlauberger
Auf der Seite mit der Maus können sich Kinder aktuelle Folgen des beliebten Nagetiers anschauen.
Außerdem gibt es Spiele, Lach- und Sachgeschichten. Und Käpt‘n Blaubär ist natürlich auch mit an Bord.
Eltern haben Wikipedia. Kinder haben das Klexikon – ein umfangreiches Nachschlagewerk für die Kleinen. Jeder kann mitmachen und Einträge schreiben oder verbessern. Leider sind diese Inhalte – wie bei Wikipedia – nicht immer hundertprozentig richtig. Dafür bietet die Seite frei zugängliches Wissen für alle.
“Von Klugscheißern für Klugscheißer” – so lautet das Motto von Wissen macht Ah!, der Website für Kinder, die kuriosen Dingen auf den Grund geht und sich selbst dabei nicht wirklich ernst nimmt. Sehr witzig und informativ.
Bei Primolo können Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern ihre eigene Webseite anlegen und gestalten. News lesen und Nachrichten schreiben gehören ebenso zum Angebot dieser Kinderinternetseite.
Politik und Geschichte für Kinder erklärt:
Krieg, Frieden, Streit, Gewalt – schwierige Themen, mit denen Kinder nicht allein gelassen werden sollten. Frieden Fragen ermöglicht Kindern einen sensiblen Zugang zu diesen Themen – kindgerecht und ohne sie zu überfordern.
Politik ist ja nicht unbedingt jedermanns Lieblingsthema und wird selten verständlich für Kinder erklärt. Bei HanisauLand ist das anders. Politische Themen werden kindgerecht aufbereitet. Außerdem gibt es hier Spiele, Filmtipps, Comics und vieles mehr für die Kleinen.
kindernetz ist eine Webseite der SWR-Kindersendungen. Unsere Kleinen finden auf dieser Internetseite aktuelle Nachrichten und Hintergrundinformationen, die kindgerecht aufbereitet sind, können sich Kindersendungen anschauen und auch miteinander chatten.
Wer etwas über Geschichte erfahren möchte ist bei Kinderzeitmaschine.de genau richtig. Auf dieser Kinderinternetseite geht es mit einer Zeitmachine in verschiedenen Epochen – von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Die Kinder wählen das gewünschte Ziel und fliegen mit der Zeitmaschine los. Dort angekommen, lernen sie die damalige Bevölkerung in kurzen Animationen kennen und haben dann anhand von Texten und Spielen die Möglichkeit, die jeweilige Epoche genau zu erkunden.
Physik und Chemie – spannend wie nie!
Allerlei Wissenswertes über die Welt der Physik und Experimente zum Nachbasteln gibt es auf der Kinderinternetseite Physik für Kids. Ideal für Physikbegeisterte und die, die es noch werden wollen. Die Experimente kann man einfach und ungefährlich zu Hause nachmachen.
Die ESA ist die europäische Weltraumorganisation. Auf ihrer Webseite Esa Kids finden sich spannende Eindrücke von ihrer Arbeit: Wie leben Astronauten im Weltraum? Wie ist unser Universum aufgebaut? Wie funktioniert die Technologie der ESA? Solche Fragen bekommen Kinder in kleinen Filmchen und interessanten Artikel beantwortet.
Achtung: Unter dem Punkt “Folg Paxi” gibt es Verlinkungen zu Twitter und Facebook.
Bei kids and science kommen alle Kinder auf ihre Kosten, denen naturwissenschaftliche und technische Fragen auf der Seele brennen. Was bringt ein Handy zum Vibrieren? Warum ist Schnee weiß? Wie funktioniert unser Herz? Diese kleinen Rätsel des Alltags werden hier geklärt.
Achtung: Es gibt Verlinkungen zu Facebook, Google+ und zum kids and science shop.
3. Online lernen: sicher und kindgerecht
scoyo ist Deutschlands Nummer 1 Lernplattform* für Schulkinder der 1. bis 7. Klasse, die den Lehrstoff der wichtigsten Fächer in Form von spannenden Lerngeschichten vermittelt. Interaktive Übungen und Tests helfen, das Wissen zu festigen. Alle Inhalte sind abgestimmt auf Klassenstufe, Schulform und Lehrpläne der Bundesländer. Darüber hinaus motivieren Punktesysteme, Bestenliste und Avatare zum Dranbleiben. Eltern können den Lernfortschritt ihrer Kinder im separaten Elternbereich verfolgen.
In der scoyo Lernwelt lernen Kinder auf spielerische Art. Die multimedial aufbereiteten Alltagsgeschichten fordern das Kind in verschiedenen Fächern und Schwierigkeitsgraden.
Antolin ist eine Webseite zur Leseförderung für Kinder der 1. bis 10 Klasse. Die Schüler können dort Bücher lesen und bekommen im Anschluss interaktive Quizfragen gestellt. Lizenzen können allerdings nur von Lehrern, Schulen und Bibliotheken erworben werden.
Schlaumäuse ist eine Sprachlernsoftware und richtet sich an Kitas und Schulen. Fünf- bis Siebenjährige können in verschiedenen Spielen die Welt der Sprache entdecken und machen gleichzeitig erste positive Erfahrungen mit der Welt der Medien.
Auf Lernspaß für Kinder lernen die Besucher der Seite mit Calli Clever ganz viel über Deutschland. Jede Menge Infos über die Bundesländer, Geschichte, Politik und Sport warten darauf, entdeckt zu werden. Dazu gibt es Mathe- und Deutschübungen. Außerdem können die Kinder mit dem Tipptrainer das 10-Finger-Schreibsystem lernen.
4. Kreativ-Seiten: tolle Webseiten für fantasievolle Kinder
Als unabhängiges Literaturmagazin für Kinder bietet die Internetseite Rossipotti Geschichten, Comics und Hörspiele für unseren Nachwuchs. Hier gibt es viel zu entdecken – die Kleinen können sogar selber Geschichten schreiben und online stellen.
Zzzebra ist ein Online-Magazin für Kinder vom Labbé Verlag. Hier dreht sich alles rund um Kreativität. Für Kleine und Große gibt es tolle Spielideen, Bastelanleitungen, Geschichten und vieles mehr – das alles natürlich in sicherer Umgebung.
Bei Auditorix dreht sich alles um Geräusche, Musik und Technik. Kinder können hier die Welt des Hörens entdecken. Diese Kinderinternetseite bietet dafür Hörspiele, interaktive Spiele und weitere Infos.
Kinder, die sich für Filme interessieren, werden von KinderFilmWelt begeistert sein. Alles Infos über Kinostarts, DVD-Neuerscheinungen und, wie Filme eigentlich entstehen, gibt es hier kindgerecht verpackt.
5. Soziale Netzwerke für Kinder: bedenkenlos chatten
Beruhigt können Sie Ihre Kinder in den Seitenstark-Chat entlassen: Er wurde von Chatten ohne Risiko und der Medieninitiative SCHAU HIN! für risikofrei erklärt.
Auch der Chat im ZDF tivi Treff wurde im “Chat-Atlas” von Chatten ohne Risiko als unbedenklich eingestuft: Eine bunte Kinderinternetseite mit vielen unterhaltsamen Extras.
Knipsclub ist eine Foto-Community für Kinder von acht bis zwölf Jahren. In sicherer Umgebung können die Kleinen Fotos hochladen, Freundschaften schließen und vieles mehr.
6. Medienkompetenz: auf diesen Seiten werden Kinder fit fürs Netz
Mit den Internauten durchs Netz – das ist die spannende Mission, die Kinder auf dieser Internetseite erwartet. Unterwegs, auf der interplanetaren Weltraumkarte, lernen Kinder alles, was sie über das Internet wissen müssen, zum Beispiel, worauf man bei Spielen im Internet achten muss und wie man Suchmaschinen richtig verwendet.
Das Internet-ABC ist eine Website für Kinder von fünf bis zwölf Jahren. Nach dem Motto “Spielen, mitmachen, informieren” lernen Kinder hier alles Wichtige rund ums Internet und können sogar einen “Surfschein” machen (ein Führerschein für das Internet).
Die Kinderinternetseite Juuuport zeigt Jugendlichen, wie sie sich sicher im Internet bewegen und macht sie fit für die digitale Medienwelt. Bei Fragen oder Problemen mit Cybermobbing finden Kinder Hilfe bei sogenannten Scouts.
Online sein mit Maß und Spaß – ins-netz-gehen.de ist eine Webseite für Kinder, die sich um den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken dreht.
Young Data ist eine Kinderinternetseite der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder. Jugendliche können sich hier über Facebook, WhatsApp, Google etc. informieren und erfahren, warum Datenschutz auch für sie wichtig ist. Eine gute Grundlage, um Medien bewusst und kompetent zu nutzen.
Bei watch your web werden verbraucher- und datenschutzrelevante Informationen kindgerecht aufbereitet. Das Angebot wird durch Videoclips und watchyourweb.tv ergänzt. Ein Rundumschlag, der das trockene Thema für die jungen Nutzer interessant gestaltet.
Chatten ohne Risiko ist eine Webseite für Kinder, die sich mit Jugendschutzrisiken in sozialen Netzwerken befasst. Hier gibt es viele Infos zum sicheren Chatten. In den Wissenstests können die Kleinen ihre Medienkompetenz direkt unter Beweis stellen.
KidsVille nennt sich selbst die “Mitmachstadt für Kinder”. Hier wird spielerisch Medienkompetenz vermittelt. Die Kinderinternetseite bietet ein buntes und interaktives Angebot, indem die Kleinen nach Lust und Laune spielen, mitgestalten und das Internet erst einmal kennenlernen können.
Streitpunkt Internet? Muss nicht sein!
Das Thema Medien sorgt immer wieder für Streit in Familien. Dabei finden Kinder die Regeln für die Nutzung von Handy und Computer durchaus in Ordnung – wenn Eltern mit gutem Vorbild vorangehen.
Das zeigt eine FACT-Umfrage unter 1.014 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren im Auftrag von scoyo in Kooperation mit dem Kindermagazin ZEIT LEO. Die Umfrage ist Teil der ZEIT LEO Titelgeschichte “Nie mehr Streit ums Internet” der aktuellen Ausgabe.
Mädchen und Jungen beobachten genau, wie oft und wann ihre Mütter und Väter aufs Handy schauen oder schnell mal online gehen. 68 Prozent der befragten Kinder stört es zumindest manchmal, wenn ihre Eltern telefonieren, surfen oder am Computer arbeiten, während sie dabei sind.
Sie selbst akzeptieren Regeln im täglichen Umgang mit Medien eher, wenn diese auch für Erwachsene gelten:
- 75 Prozent der Kinder, deren Eltern sich an Regeln halten, finden Vorschriften für sich selbst “gut” oder “okay”.
- Gelten sogar die gleichen Absprachen für alle, sagen dies 89 Prozent der jungen Mediennutzer.
- Halten sich die Eltern hingegen an keine Vorgaben, schrumpft die Akzeptanz bei den Kindern: 37 Prozent empfinden es in diesem Fall als “blöd”, wenn ihr Medienkonsum reguliert wird.
Eltern sollten ….
… ihre Vorbildrolle ernst nehmen
Den Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Norbert Neuß überrascht das Ergebnis nicht: “Regeln im Umgang mit Medien machen nur dann Sinn, wenn auch Eltern sich daran halten. Gibt es zum Beispiel eine Verabredung, dass Smartphones während der Mahlzeiten tabu sind, muss das selbstverständlich auch für die Erwachsenen gelten.” Zum ganzen Interview mit allen Tipps zur Medienerziehung
Bei Diskussionen zur Mediennutzung spielt daher auch die Medienzeit der Eltern eine Rolle. Laut Umfrage nervt es 64 Prozent der befragten Kinder, wenn sie mit ihren Eltern über Medienzeit verhandeln müssen, obwohl die Erwachsenen viel mehr Zeit mit Computer und Handy verbringen als sie selbst.
… Medien als Lernmittel anerkennen
Genauso verärgert es die Kids, wenn Eltern nicht verstehen, dass sie mit Computer, Tablet und Handy auch lernen. Mit zunehmendem Alter steigt der Frust über das Unverständnis der Eltern von 20 Prozent bei den Siebenjährigen auf 40 Prozent bei den 14-Jährigen.
Dabei nutzen Kinder laut der Kids-Verbraucheranalyse 2015* das Internet am häufigsten, sowohl um Musik zu hören und E-Mails zu schreiben oder zu empfangen, als auch um Informationen für die Schule zu sammeln. “In der Faszination von Kindern für digitale Medien steckt eben auch eine große Chance: Das Lernen fällt vielen auf diese Weise leichter und sie sind obendrein mit Spaß und Motivation bei der Sache”, so Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo.
Norbert Neuß weist zudem auf weitere Lerneffekte hin: “Heranwachsende nutzen das Handy vor allem für die Kommunikation miteinander, für die Selbstdarstellung oder die Dokumentation ihrer Erlebnisse. Auch das sind wichtige ‘Lernbereiche’ innerhalb der eigenen Identitätsfindung, die Eltern manchmal übersehen.”
Mehr zum sinnvollen Umgang mit Medien in der Familie
In diesem Artikel
1. Kindersicherung Kindle
Das Kindle Fire ist das wohl beste Gerät für kleine Kinder, die noch nicht im Internet surfen. Es ist nicht nur sehr handlich und leicht, sondern verfügt außerdem über eine Vielzahl praktischer Sicherheitseinstellungen. Eltern können an diesem Gerät mit der Funktion Kindle FreeTime einen eigenen Nutzer für jedes ihrer Kinder einrichten und die Nutzung von Apps für alle Nutzer beschränken. Nachdem ein Kindle-Freetime-Account aktiviert wurde, können Eltern in den Einstellungen für die Familien-Bibliothek die Apps auswählen, die verwendet werden dürfen.
Kindersicherung bei Kindle Fire und Co.
Mit den neueren Versionen des Kindle (Kindle Fire und das Fire-Tablet) können Kinder nebst Büchern und Apps auch auf Webseiten und Filme zugreifen. Deswegen sind hier auch die Möglichkeiten der Konfigurierung etwas umfangreicher. Über die Einstellungen können Eltern direkt die passwortgeschützte Kindersicherung aufrufen. Hier können dann per Klick unter anderem Funktionen wie “Surfen im Internet”, “Soziale Netzwerke” und “Amazon Video” eingeschränkt werden.
Das sicherste Gerät für Kinder ist in vielerlei Hinsicht der klassische Mac. Hier sind die Einstellungsmöglichkeiten sehr ausgereift. Am Mac lässt sich ein eigener Kindernutzer anlegen, der Zugriff auf Apps und Webseiten beschränken, ein zeitliches Nutzungskontingent festlegen und es gibt eine spezielle Kindersicherung.
3. Kindersicherung Microsoft
Microsoft stellt mit “Family Safety” eine kostenlose Software für die Kindersicherung zur Verfügung. Leider hat Family Safety einen entscheidenden Nachteil – eine echte Internetsperre ist nicht möglich. Auch wenn sich eine Nutzungsdauer einstellen und der Zugriff auf einzelne Webseiten beschränken lassen, können sich die Kinder unendlich viele Spiele runterladen oder über die “News-App” jede Nachrichtenseite herunterladen, auch wenn eine Internetsperre mit der Whitelist, einer erstellten Liste von Kinderinternetseiten mit unbedenklichem Inhalt, eingestellt wurde. Daher können Nachrichteninhalte und Bilder aufgerufen werden, die für das Kindesalter nicht geeignet sind.
Kindersicherung bei Microsoft 10
Mit Windows 10 hat Microsoft dieses Manco zumindest teilweise verbessert: “Family Safety” ist nun über die Benutzerkonteneinstellungen erreichbar. Hier können Eltern für ihr Kind ein eigenes Benutzerkonto einrichten. Das Programm erstellt bei Bedarf einen wöchtentlichen Aktivitätsbericht. Dieser zeigt dann die besuchten Webseiten, welche Apps und Spiele heruntergeladen und gespielt wurden und wie lange ihr Kind vor dem Computer saß. Von hier aus können Eltern wie zuvor bestimmte Webseiten blockieren und auch Beschränkungen für Apps und Spiele festlegen.
4. Kindersicherung Android
In Sachen Sicherheit für Kinder liegen die Android-Geräte weit hinter den anderen Anbietern. Apps lassen sich nur an Android-Tablets beschränken, werden vor ihrer Veröffentlichung nicht geprüft, der Internetzugang lässt sich nicht abschalten, Webseiten können nicht beschränkt werden und ein direkter Support wird nicht angeboten. Zumindest ein Kinder-Nutzer (“Eingeschränktes Profil”) lässt sich auf dem Tablet einrichten – auf Android-Smartphones geht das wiederum nicht.
Kindersicherung über Apps
Leider funktionieren manche Apps unter dem eingeschränkten Profil nicht. Hier muss dann eine App für die Kindersicherung herhalten. Im “Google Play Store” finden Eltern eine große (und kostenlose) Auswahl. Am besten bewertet wurden hier die beiden Apps “Kids Place” von kiddoware und “Kids Zone” von Out of the Park Apps.
scoyo-Tipp: Beim Konflikt-Thema “Regeln aufzustellen”, kann ein Eltern-Kind-Vertrag helfen.
Über den Autor
Marco Peters (36) ist zweifacher Vater und gelernter Informationselektroniker, Unternehmer und Experte im Bereich Digital Business und IT-Lösungen. Was ihn antreibt, ist Ordnung und Sicherheit für seine Kinder auf allen digitalen Geräten herzustellen, um ihnen einen entspannten Umgang beizubringen. Dieses Anliegen wurde und wird in seiner beruflichen Praxis einem permanenten Belastungstest unterzogen: Peters ist heute Geschäftsführer seines Beratungsunternehmens Solutionbar in München und leitet u.a. Seminare und Workshops zu Themen wie “E-Mail Chaos vermeiden” oder “Daten sicher verschlüsseln”.
iPAD, iPHONE & CO KINDERSICHER
Endlich einfach sorglos daddeln und surfen
Verlag BoD, Norderstedt
Taschenbuch, 48 Seiten, 3,99 Euro (D)
Softcover ISBN 978-3-7386-1954-6
E-Book ISBN 978-3-7392-9242-7, 1,99 Euro
Gastbeitrag von Vanessa Grein
Es ist Samstagnachmittag. Die Sonne hat sich bisher nicht viel blicken lassen und es ist wohl anzunehmen, dass dieser verregnete Spätsommer auch nicht mehr schöner wird. Bald folgt der Herbst und der Winter. Das macht es dann auch nicht viel besser. Denn wechselhafte oder schlechte Wetterbedingungen stellen für uns Eltern eine wiederkehrende Herausforderung dar: Fragen wie: “Was kann ich machen?” oder ebenso gern gehörte Aussagen wie: “Mir ist so langweilig!”, lassen das Elternherz wohl selten höher schlagen. Wenn dann vielleicht noch eine Geburtstagsfeier bei Schmuddelwetter auszurichten ist, wird es manchmal anstrengend.
Was tun? Was ist die Lösung bei schlechtem Wetter, Langeweile und Ideenlosigkeit? Nach langem hin und her, sowie etlichen Versuchen, die Freizeit für die lieben Kleinen anregend und kurzweilig zu gestalten, kam ein spontaner Familiennachmittag in einem nahegelegenen Indoorspielplatz genau richtig. Und auf einmal war alles anders…
Je mehr wir darüber nachdachten, umso klarer wurde uns, warum ein Indoorspielplatz so viele Vorteile für die ganze Familie bietet.
1. Vielfältige Angebote
Wenn die Ideen zur Beschäftigung und Unterhaltung der Kinder langsam ausgehen, ist ein Hallen- oder Indoorspielplatz eine gute Alternative zum Zoobesuch oder zum Schwimmbad. Das Spielangebot ist umfangreich und einladend. Von Spielgeräten zum Klettern, Hüpfen, Rutschen, Laufen, Springen und Toben ist für jedes Alter etwas tolles dabei. Trampoline, Klettergerüste, Rutschen, Hüpfburgen und Bällebäder bieten den Kids von 2 – 14 Jahren eine große und vielfältige Abwechslung.
2. Der Geburtstag ist gerettet
Bei schlechtem Wetter, aber auch im Sommer, wenn die Wohnung zu klein und es draußen vielleicht viel zu heiß ist, bieten Indoorspielplätze mit ihren vielen kindgerechten Unterhaltungsmöglichkeiten die perfekte Umgebung zum Ausrichten einer Geburtstagsfeier. Teilweise separate Bereiche zum Feiern und das gastronomische Angebot der Spielplätze sparen den Eltern viel Arbeit, Zeit und Nerven.
3. Aktiv statt passiv
Statt sich passiv im Zoo oder im Kino berieseln und bespaßen zu lassen, bieten Indoorspielplätze den Kids die perfekte Möglichkeit aktiv zu werden: zu spielen, zu erleben und zu entdecken. Raus aus der Komfortzone und rein ins Leben. Action, Spiel & Spaß stehen hier im Vordergrund.
4. Viel Raum zum Verausgaben
Im Durchschnitt sind die Indoorspielplätze in Deutschland ungefähr 2.000 m² groß. Manche sogar bis zu 4.000 m². So bieten sie auch für Kinder mit besonders erhöhtem Bewegungsdrang viel Raum und Möglichkeiten zum Spielen, Toben und Verausgaben.
5. Spielerisch und pädagogisch
Die Angebote sind spielerisch und pädagogisch ausgerichtet. In aller Regel ein Mix aus Attraktion und Förderung, denn Spielen und viel Bewegung ist wichtig für die Entwicklung der Motorik, der räumlichen Erfahrung, sowie für die kognitiven Bereiche des Gehirns u.v.m.
6. Sozialkompetenz stärken
Der Kontakt mit anderen Kindern ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung im Kindesalter. Das gemeinsame Spielen in der Gruppe, vielleicht ein kleiner Wettstreit untereinander… Zurückstecken, auch verlieren lernen und nicht immer die Nummer eins sein können. All das ist förderlich für die Entwicklung des Selbstvertrauens und Selbstbewusst-sein eines Kindes.
7. Dinge richtig einschätzen
Durch das aktive Spielen und Toben lernen die Kids gewisse “Risiken” im Spiel zu erkennen, zu beurteilen und somit auch ihre eigenen Grenzen auszuloten. Vielleicht scheitern sie bei manchen Dingen, oder aber sie wachsen über sich hinaus.
8. Eine saubere Sache
Mal ehrlich: So ein Besuch im Indoorspielplatz hat doch wirklich den Vorteil, dass unsere Wohnung oder unser Haus – gerade bei schlechtem Wetter – einfach mal sauber bleibt und uns so den obligatorischen Hausputz nach einer meist zwar sicher schönen, aber doch in aller Regel chaotischen Geburtstagsfeier erspart 😉
9. Glücksmomente
Es sind diese besonderen Momente, wenn die ganz Kleinen im Bällebad toben, sich mit den kleinen Plastikkugeln “einbuddeln” und dabei freudig glucksen. Es kann tatsächlich so einfach sein, Freude und Zufriedenheit zu erleben.
10. Abschalten und entspannen
Auch als Eltern dürfen wir ab und an ein bisschen “egoistisch” sein. Wenn der Nachwuchs am Spielen und Toben ist, können wir einfach mal abschalten und den Alltag mit all seinen kleinen und großen Sorgen vergessen. Wir schauen den Kids beim Spielen zu, trinken eine Tasse Tee oder Cappuccino, lesen ein bisschen, ruhen uns aus und tanken so auch wieder Kraft für die nächsten Herausforderungen des Lebens.
Ich freue mich wenn meine ganz persönlichen 10 guten Gründe hilfreich für Sie sind, falls es wieder einmal um die Freizeitplanung mit den Kiddies geht. Probieren Sie’s aus und toben Sie mal mit. Es kann auch uns “Großen” richtig viel Freude bereiten einfach mal wieder “Kind” zu sein.
Über die Autorin
Die Gastautorin Vanessa Grein ist die Chefredakteurin des Familienmagazins meineBande, das ausschließlich in 100 zertifizierten Hallen- und Indoorspielplätzen des VDH gratis zu erhalten ist. Regelmäßig gibt sie für meineBande Einblicke in ihr Familienleben. Ihre neuesten Artikel finden Sie auch unter www.meinebande-magazin.de.
*Dieser Artikel ist in Kooperation mit meinebande-magazin entstanden
Das Vereinbarkeits-Problem: Niemand ist allein!
Viele Eltern haben das Gefühl, allein zu sein, wenn es darum geht, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen. Oft sieht es so aus, als wenn es bei anderen Familien wunderbar klappt, nur eben bei einem selbst nicht. Doch der Schein trügt. Für unsere Experten Patricia Cammarata, Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Mathias Voelchert und Susanne Garsoffky war es nicht immer einfach, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Das verrieten sie uns auf dem 4. scoyo-Elternabend.
Wir haben gefragt, welche Tipps sie ihren Kindern in punkto Vereinbarkeit mitgeben würden, wenn diese selbst einmal Eltern sind. Das haben sie geantwortet:
Experten-Tipps auf einen Blick: Beruf oder Familie? Beruf UND Familie!
Tipps von Patricia Cammarata, IT-Projektleiterin und Bloggerin (dasnuf.de)
Patricia ist Mutter von zwei Kindern und einem “Bonus-Kind”. Das sind ihre Tipps, die ihr geholfen haben, Job und Familie besser miteinander zu vereinbaren:
- Perfektionismus hinter sich lassen
- Versuchen, einfache Lösungen zu finden
- Aufgaben gut verteilen, dort wo es geht
- Selbstständigkeit der Kinder fördern und dafür die Bedingungen schaffen (z. B. räumliche Nähe zur Schule) – das entlastet nicht nur die Eltern, sondern tut auch dem Selbstbewusstsein der Kinder gut
- Sich für Politik interessieren und sich einsetzen (z. B. wählen gehen), damit sich die Rahmenbedingungen für alle zum Positiven ändern können
Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf dasnuf.de.
Tipps von Mathias Voelchert, Leiter und Gründer von familylab.de
Der Vater von zwei erwachsenen Kindern erzählt ehrlich, dass er und seine Frau im ersten halben Jahr schier verrückt geworden seien, bis sie gemerkt hätten, dass sich etwas ändern müsse:
- Druck reduzieren (denn der ist sowieso für nichts gut)
- Sich gut strukturieren, damit man noch genug Zeit für sich selbst und den Partner hat
- Sich mehr freuen, zufrieden und glücklich sein (Auch wenn sich das in einer Drucksituation lächerlich anhört, es hilft!)
- Ggf. Jobsituation ändern und um 16 Uhr (spätestens um 17 Uhr) nach Hause gehen, um Zeit mit den Kindern zu verbringen
Tipps von Susanne Garsoffky, Autorin von “Die alles ist möglich-Lüge”
Die zweifache Mutter ist vor zwei Jahren beruflich erheblich kürzer getreten und empfiehlt anderen beim Thema Vereinbarkeit vor allem:
- Sich fragen, wie man die Zeit am Tag am optimalsten gestalten kann
- Prioritäten setzen und dann Dinge tun, wenn sie einem wirklich wichtig sind
- In der Politik Rahmenbedingungen schaffen (wählen gehen) und beim Arbeitgeber dafür kämpfen, dass man seine Prioritäten auch so setzen kann (Sicherheiten schaffen)
Tipp von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations
Vierfacher Vater
© Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach
Der vierfache Vater rät Eltern vor allem, mit Herzblut dabei zu sein und nicht mit angezogener Handbremse – ob es um die Partnerschaft, die Kinder oder den Job gehe. Erst dann sei man auch in der Lage, Forderungen zu stellen. Nur das, was Freude mache, stresse weniger.
Und: Bittet eure Eltern, also die Großeltern, um Hilfe.
Mehr Gedanken zur Vereinbarkeit auf seinem Blog haltungsturnen.de.
Fazit von Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo:
Daniel Bialecki
© scoyo
Es gibt keine allgemeingültigen Antworten zur Frage, wie sich denn Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren lassen. Am wichtigsten ist wohl aber, dass wir uns in unseren Ansprüchen zurücknehmen und nicht versuchen sollten, mit allem perfekt umzugehen. Es ist legitim, nach Hilfe zu rufen und diese auch anzunehmen, wenn sie angeboten wird. Mehr dazu: Job & Familie – warum wir unseren Perfektionismus ablegen müssen
In diesem Artikel
Im sogenannten Hort werden Schulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse betreut. Diese Einrichtungen gehören meist zu Kindertagestätten und arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Manche öffnen bereits vor Schulbeginn, sodass die Kleinen in Ruhe frühstücken können. Am Nachmittag werden die Schulkinder bei ihren Hausaufgaben unterstützt und können anschließend nach Lust und Laune spielen. Oft arbeiten diese auch mit örtlichen Musik- oder Sportvereinen zusammen, sodass ein besonders vielfältiges Nachmittagsprogramm möglich ist. Geöffnet sind Kinderhorte meist bis 16 Uhr. Sie bieten auch in den Ferien Betreuung für Schulkinder an.
In Ganztagsschulen geht das Betreuungsangebot für die Kinder an mindestens drei Tagen in der Woche über den normalen Zeitrahmen hinaus.
Kinder erhalten hier ein warmes Mittagsessen, können ihre Hausaufgaben machen und am Nachmittagsprogramm teilnehmen. Dieses wird jedoch nicht immer von pädagogisch ausgebildetem Personal durchgeführt.
Leider ist Ganztagsschule nicht gleich Ganztagsschule und der Unterschied in Qualität und Leistung groß. Achten Sie deshalb gezielt darauf, ob das Nachmittagsprogramm gut organisiert ist, ob es genügend Raum für ein vielfältiges Angebot gibt und ob das Mittagessen Ihren Ansprüchen entspricht. An einigen Schulen ist das Nachmittagsangebot verpflichtend, an anderen ist die Teilnahme freiwillig.
Zum Teil wird auch eine Ferienbetreuung für Schulkinder angeboten.
Nach der Schule können sich auch Tagespflegemütter oder -väter um Ihren Nachwuchs kümmern. Diese kommen entweder zu Ihnen nach Hause oder Ihr Kind verbringt den Nachmittag im Haushalt der Tagespflegeperson. Das kann die eigene oder eine extra angemietete Wohnung sein. Meistens werden hier bis zu fünf Kinder betreut, unter bestimmten Voraussetzungen dürfen es aber auch mehr sein. In Großtagespflegestellen, beispielweise, arbeiten mehrere Tagespflegeeltern und beaufsichtigen gemeinsam eine größere Gruppe von Kindern. Auf diese Weise ist die Betreuung der Schulkinder auch im Krankheitsfall einer Tagespflegeperson gesichert.
Tagesmütter und -väter sind generell sehr flexibel in ihren Betreuungszeiten. Außerdem können sie sich aufgrund der kleinen Gruppengröße intensiv mit jedem einzelnen Kind auseinandersetzen. Es ist aber zu bedenken, dass Ihr Kind hier weniger Abwechslung und Spielkameraden hat.
Achtung: Kindertagespfleger brauchen zwar eine Zulassung vom Jugendamt, trotzdem sollten Sie darauf achten, ob die Qualifikation des Tagesvaters oder der Tagesmutter Ihren Vorstellungen entspricht.
Weitere Informationen finden Sie beim Bundesverband für Kindertagespflege oder im Online-Handbuch Kindertagespflege. Über Kosten und Tagespflegemöglichkeiten in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr zuständiges Jugendamt oder Plattformen wie betreut.de.
Mehr Informationen zum Thema Schulstart gibt es hier! Jetzt gleich reinhören:
4. Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Auch Einrichtungen der offenen Jugendarbeit bieten Nachmittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe für Schulkinder an. In Kulturzentren, Jugendhäusern, Aktivspielplätzen und vielen weiteren Einrichtungen, die meist in unmittelbarer Nähe liegen, werden die Kinder von festen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern nach der Schule betreut. Finanziert wird das ganze durch Vereine, Stiftungen, Verbände und andere Sponsoren. Diese Angebote sind in der Regel kostenlos, ggf. fallen geringfügige Beiträge für ein warmes Mittagessen an (Achtung: nicht alle bieten eine Mahlzeit an). Informationen dazu, welche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit es in Ihrer Nähe gibt, erhalten Sie über Jugendämter, Internetsuchmaschinen und die Schule Ihres Kindes.
Sind Sie an interkulturellem Austausch interessiert und haben die Möglichkeit, eine weitere Person in Ihrem Haushalt unterzubringen, dann ist ein Au-pair vielleicht das Richtige für Sie. Au-pair-Mädchen und -Jungen kommen für sechs bis zwölf Monate in ein anderes Land, um dort Kultur und Sprache kennenzulernen. In der Zeit leben sie bei einer einheimischen Familie, übernehmen kleine Aufgaben im Haushalt und unterstützen sie bei der Kinderbetreuung. So ist es möglich, dass Ihr Au-pair, Ihre Kinder zu Nachmittagsaktivitäten bringt und sie nach der Schule betreut, bis Sie nach Hause kommen.
Holen Sie ein Au-Pair in Ihren Haushalt, sollten Sie mit Kosten zwischen 5.000 und 7.000 Euro im Jahr rechnen. Außerdem müssen Sie sich überlegen, ob Sie es Ihren Kindern zutrauen, sich immer wieder von einem Au-pair zu trennen und an ein neues zu gewöhnen.
Es gibt Vermittlungsagenturen, die Sie bei der Suche und den Formalitäten gegen Gebühr unterstützen. Auf Seiten wie AuPairWorld können Familien auf eigene Faust einen Au-Pair suchen, indem sie ein Profil anlegen und das System nach einem geeigneten Kandidaten durchstöbern. AuPairWorld bietet eine große Auswahl geprüfter Profile aktuell suchender Au Pairs sowie eine mehrsprachige Kundenbetreuung per Telefon oder E-Mail, um bei Fragen und Problemen zu helfen. Mehr Informationen für Gastfamilien und Au-pairs finden Sie bei der Gütegemeinschaft Au pair e.V.
Brauchen Sie nur an ein oder zwei Tagen in der Woche eine Nachmittagsbetreuung für Ihr Schulkind oder jemanden, der es von der Schule zu einer Freizeitaktivität bringt, ist ein Babysitter eine gute Wahl. Babysitter sind in der Regel ältere Schüler oder Studenten. Da diese keine besondere Ausbildung haben, müssen Sie sich eine eigene Meinung über die Eignung der jeweiligen Bewerber machen.
Babysitter können Sie über Zeitungsinserate oder Internetportale wie HalloBabysitter.de finden. Meist ergeben sich solche Jobs auch über den Bekanntenkreis. Möglicherweise kann der Babysitter auch Hausaufgabenhilfe leisten.
Babysitter bekommen einen Stundenlohn von ca. 10 Euro. Falls Ihnen das zu teuer ist, sind Aktivpaten wohlmöglich eine gute Alternative. Das sind ehrenamtliche Helfer jeden Alters, die Familien mit starken Betreuungsproblemen unterstützen und ihre Kinder gerne auch für ein paar Stunden die Woche betreuen.
Die meisten Großeltern lieben es, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen und können ab und an mal auf die Kleinen aufpassen. Sollten Ihre Eltern in der Nähe wohnen, dann scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, ob Oma und Opa die Kinder regelmäßig ein paar Stunden nach der Schule betreuen würden. Auch für die Kleinen ist es immer etwas Besonderes, Zeit mit den Großeltern zu verbringen.
Ansonsten gibt es auch sogenannte Leihomas und -opas. Das sind Senioren, die sich mit Freuden ein paar Stunden die Woche um Ihren Nachwuchs kümmern. Viele von ihnen sind Aktivparten und betreuen Kinder nach der Schule ehrenamtlich. Andere bekommen einen kleinen Stundenlohn, diese finden Sie auf Plattformen wie betreut.de.
8. Schulische Betreuung – Hausaufgaben und Lernhilfe
Hausaufgaben sind eigentlich Sache der Kinder und auch beim Thema Lernen helfen Sie Ihrem Nachwuchs am besten, wenn Sie ihm den Rücken stärken und zeigen, wo es selbst weitere Informationen finden kann.
Sollte Ihr Kind akute Probleme in der Schule haben, ist es oft besser, auf ein Nachhilfeangebot zurückzugreifen, als selbst die Rolle des Lehrers zu übernehmen. Hier ist die Auswahl groß. Unser Nachhilfe-Ratgeber hilft Ihnen beim Finden des richtigen Angebots.
Mit Lernplattformen wie scoyo können Schüler selbstständig in einer geschützten Online-Lernwelt den Schulstoff wiederholen:
Tipp: Versuchen Sie nicht alles allein zu tragen
Wie Sie sehen gibt es verschiedenste Möglichkeiten für die Betreuung von Schulkindern. Besonders wenn Sie einen zeitintensiven Job haben, raten wir Ihnen: Greifen Sie ruhig auf Betreuungsmöglichkeiten zurück und holen Sie sich Hilfe. So nehmen Sie sich eine Menge Last von den Schultern.
Davon profitiert am Ende auch Ihr Kind, schließlich können Sie so die wenigen gemeinsamen Stunden ohne Stress und Hausaufgaben besser genießen.
Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören: