“Ich bin nicht blöd!” Hilfe bei Legasthenie

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Lese-Rechtschreibstörung hat nichts mit Intelligenz zu tun. Kinder, die von Legasthenie betroffen sind, brauchen vor allem eins: Unterstützung von ihren Bezugspersonen. Sie müssen an sich glauben! So können Eltern helfen.

Wenn Kinder anfangen, Lesen und Schreiben zu lernen, besteht die Schrift zunächst nur aus unbekannten Symbolen. ABC-Schützen trainieren in der 1. und 2. Klasse, diesen Code zu entschlüsseln. Bei Legasthenikern wird dieser Prozess erschwert – sie haben auch nach Jahren große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.

Nach Informationen des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie e. V. sind ca. 5 bis 6 Prozent aller Schüler von Legasthenie betroffen. Oft werden sie von Klassenkameraden als “doof” bezeichnet und denken das irgendwann auch selbst, dabei hat eine Lese-Rechtschreibstörung nichts mit der allgemeinen Intelligenz zu tun. Betroffene Kinder können in anderen Fächern überdurchschnittlich gut sein. Auch Albert Einstein war zum Beispiel Legastheniker.

Und das zu betonen, ist bei betroffenen Kindern enorm wichtig: Legasthenie kann sich stark auf das Selbstbewusstsein auswirken. Sie müssen mehr üben als ihre Freunde, haben weniger Erfolgserlebnisse und kommen im Unterricht nicht so gut mit. Deshalb brauchen sie vor allem Aufmunterung und Unterstützung. Eltern und Lehrer sind jetzt gefordert (Tipps siehe unten).

Zu unterscheiden ist die als Legasthenie bezeichnete Lese-Rechtschreibstörung von der vorübergehenden Lese-­Rechtschreibschwäche. Eine so genannte Störung liegt vor, wenn die Ursachen nicht eindeutig erkennbar und meist genetisch bedingt sind. Bei der Lese-Rechtschreibschwäche seien die Auslöser erklärbar (z. B. psychisches Trauma), so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Oft wird jedoch generell von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten gesprochen.

Symptome: So erkennen Sie, ob Ihr Kind an einer Lese-Rechtschreibschwäche oder Lese-Rechtschreibstörung leidet

Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche oder -störung lesen sehr langsam und stockend, lassen Wörter aus, fügen welche hinzu oder vertauschen sie. Außerdem fällt es ihnen schwer, das Gelesene in eigenen Worten wiederzugeben. Beim Schreiben machen Betroffene sehr viele Fehler, bei Diktaten wie beim Abschreiben. Außerdem schreiben sie die Wörter in einem Text oft unterschiedlich falsch. Auch Grammatik und Zeichensetzung macht Schülern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten große Probleme. Das können nur einige Symptome sein, hier finden Sie eine kleine Checkliste.

Sollten Sie diese Probleme bei Ihrem Kind beobachtet haben und Hilfe benötigen, wenden Sie sich an den schulpsychologischen Dienst, an Legasthenie-Beratungsstellen oder an eine psychologische Praxis, um Ihr Kind untersuchen zu lassen.

Hilfe bei Legasthenie – das sollten Eltern tun                                    

1. Suchen Sie Rat beim Lehrer bzw. der Lehrerin

Es ist zunächst die Aufgabe der Schule, Kindern mit Schwächen beim Lesen und Schreiben zu helfen. Wenden Sie sich deshalb an den Lehrer bzw. die Lehrerin und fragen Sie nach, wie er oder sie die Symptome beurteilt und welche Möglichkeiten für Förderkurse in der Schule angeboten werden. Oft reichen diese jedoch nicht aus, um Legasthenikern auch langfristig und nachhaltig zu helfen.

2. Ziehen Sie bei wirklich starken und längerfristigen Problemen einen Experten heran

Sollten Sie den konkreten Verdacht haben, dass Ihr Kind Legastheniker ist, wenden Sie sich an einen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in Ihrer Nähe. Dieser führt spezialisierte Tests durch und stellt ggf. eine Diagnose.

Letztlich gilt: Eine langfristige und ganzheitliche Therapie ist die Basis für eine zufriedenstellende Hilfe bei Legasthenie. Laut Fachleuten aus Psychologie und Pädagogik sei es enorm wichtig, dass die Förderung an den Schwierigkeiten im Lernprozess ansetze. Hierfür müsse zwingend eine Feststellung des Lernstandes erfolgen. Mehr dazu im Tagesspiegel.

Das große Aber: Die Kosten für die Behandlung müssen Familien in der Regel selbst tragen. Das kann teuer werden, besonders weil eine reine Sprachtherapie und gezieltes Lerntraining meist nicht ausreichen. Auch die seelische Stabilität der Legastheniker muss gefördert werden. Durch eine entsprechende Therapie wird das Selbstwertgefühl der Kinder gesteigert, damit sie wieder motiviert sind, für die Schule zu lernen. 

Wurde Legasthenie bei Ihrem Kind diagnostiziert, bekommt es meist Erleichterungen in der Schule. Zum Beispiel könnten Rechtschreibfehler nicht benotet werden oder es bekommt mehr Zeit für Klassenarbeiten. 

Neben der Therapie gibt es einige Hilfen für Legastheniker, die den Alltag erleichtern:

1. Digitale Hilfsmittel wie Spracherkennungssoftware

Spracherkennungssoftware kann Legasthenikern dabei helfen, wieder mehr Selbstständigkeit zu erlangen. Sie können dieses Hilfsmittel nutzen, um ihren Text einfach aufzusagen, statt ihn mühevoll aufzuschreiben – die Software erkennt die Worte und schreibt diese in korrekter Rechtschreibung. Ein Beispiel ist die Spracherkennungssoftware Dragon NaturallySpeaking 13 Premium von Nuance.

Der sechzehnjährige Aaron P. hat diese getestet und war sehr zufrieden. Er ist Legastheniker, besucht die 12. Klasse an einem Gymnasium in der Nähe von Berlin und steht kurz vor dem Abitur. Gemeinsam mit seinen Eltern hat er sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass er in der Schule mit dem Laptop mitschreiben sowie Aufsätze und andere Hausaufgaben in digitaler Form abgeben darf. Auch für die Schülerzeitung, wo er sich als Chefredakteur engagiert, schreibt er seine Texte mit Hilfe einer Spracherkennungssoftware.

“Spracherkennungssoftware kann den Alltag von vielen Schülern, die von Legasthenie betroffen sind, wesentlich erleichtern. Die Unsicherheit wird ihnen genommen und sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich auf das Diktieren von guten Texten”, so Tilman Beer, Senior Sales Engineer DACH bei Nuance Communications.

2. Hilfe durch Bezugspersonen

Klären Sie Ihr Kind auf

Erklären Sie Ihrem Kind, was es mit der Lese-Rechtschreibschwäche oder Lese-Rechtschreibstörung auf sich hat und verdeutlichen Sie, dass die Beeinträchtigung nichts mit anderen Stärken und Fähigkeiten zu tun hat. Heben Sie auch hervor, welche Möglichkeiten es gibt, das “Problem” anzugehen. Es ist gut, wenn Betroffene viel über Legasthenie wissen. Dadurch können sie selbstbewusster damit umgehen.

Stärken Sie den Rücken

Versuchen Sie gleichzeitig, alle Versagensängste im Keim zu ersticken. Das geht zum Beispiel, indem Sie die Legasthenie nicht zum dominierenden Thema in der Familie werden lassen. Betonen Sie auch immer wieder, dass die Therapie ein längerer Weg ist. Misserfolge müssen Ihr Kind also keineswegs beunruhigen.

Außerdem ist es wichtig, dass Kinder nun in anderen Bereichen Erfolgserlebnisse haben – in der Schule, aber auch darüber hinaus. Kann Ihr Kind besonders gut Mathematik, Gitarre spielen oder Schwimmen? Sich die eigenen Stärken bewusster zu machen, hilft, mit der Legasthenie besser umzugehen.

Und letztlich zählt nicht nur Leistung. Es gibt viele Fähigkeiten, die Ihr Kind zu etwas ganz Besonderem machen, wie Humor oder Kreativität. Seien Sie stolz auf Ihr Kind und zeigen Sie ihm das!

Weitere Tipps für Eltern:

  • Druck raus: Am Anfang der Schulzeit wird nicht über das gesamte spätere Berufsleben entschieden. Versuchen Sie also, den Druck von den Schultern Ihres Kindes zu nehmen – es hat Zeit, die es sich auch nehmen muss. Und schrauben Sie auch Ihre Ansprüche herunter.
  • Nur die Ruhe: Sie sollten versuchen, eventuelle Bedenken nicht vor dem Kind zu äußern. Wenn es Ihre Angst spürt, hat das starke Auswirkungen auf sein Selbstbewusstsein.
  • Geduld üben: Passen Sie sich dem Tempo Ihres Kindes an und denken Sie in kleinen Schritten. Erkennen Sie auch die kleinen Lernfortschritte und loben Sie es dafür. 

Fördern Sie spielerisch

Sie sollten sich jedoch immer mit Ihrem Therapeuten und Lehrern abstimmen, ob das Lernen in der Familie sinnvoll ist und wie Sie dabei am besten vorgehen. Eine belastende Atmosphäre würde das Gegenteil bewirken.

Hier finden Sie weitere Lerntipps:

Erste Anlaufstellen für Eltern, um Hilfe bei Legasthenie zu suchen:

Spielerisch lesen und lernen jetzt mit scoyo:

Hochbegabung bei Kindern erkennen und fördern

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Kinder mit einem IQ ab 130 gelten als hochbegabt. Das trifft auf nur 2 Prozent der Bevölkerung zu. Sie sollten besonders gefördert werden. Doch wie erkennen Eltern, ob ihr Kind hochbegabt ist? Wir geben Antworten und Tipps.

Ein Gastbeitrag von Sabine Wedemeyer, Karg-Stiftung.

Hochbegabung erkennen – Anzeichen und Merkmale

Merkmale und Fähigkeiten, die eng mit der Intelligenz zusammenhängen, können durchaus Hinweise auf eine vorliegende Hochbegabung bei Kindern sein. Diese Anzeichen sind zum Beispiel:

  • eine besonders ausgeprägte Merkfähigkeit und ein herausragend gutes Gedächtnis;
  • die Fähigkeit, komplexe Probleme schnell und gut zu lösen sowie Dinge zu ordnen und eine Struktur zu schaffen;
  • ein für das Alter ungewöhnlicher Wortschatz und ein besonders gutes sprachliches Ausdrucksvermögen sowie eine frühe, weitgehend selbstgesteuerte Aneignung von Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen auf einem altersuntypisch hohen Niveau.

Die genannten Merkmale können ein Hinweis auf eine Hochbegabung sein und als Anlass für eine psychodiagnostische Überprüfung genommen werden. Jedoch bedeutet das Auftreten dieser Besonderheiten bei einem Kind noch nicht zwingend, dass es tatsächlich hochbegabt ist. Vielmehr kann in einem solchen Fall davon ausgegangen werden, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Hochbegabung erhöht ist. Eine verlässliche Diagnose können dann Intelligenztests liefern.

Mehr Informationen zu Merkmalen und Anzeichen von Hochbegabung finden Sie hier:

Hochbegabung Test: Wie und wo kann ich mein Kind testen lassen?

Sowohl auf Internetplattformen als auch in Ratgeberbüchern stehen „Checklisten“ zur Verfügung, anhand derer man ein hochbegabtes Kind erkennen können soll. Diese Checklisten liefern jedoch keine verlässliche oder gültige Information über die intellektuelle Begabung eines Kindes, sondern können allenfalls dabei helfen, auf Besonderheiten im Verhalten und Denken eines Kindes aufmerksam zu werden.

Eine Begabungsdiagnose kann aus folgenden Gründen anhand der Checklisten-Merkmale nicht vorgenommen werden: Zum einen sind die Merkmale nicht spezifisch genug (auch viele nicht hochbegabte Kinder zeigen einzelne oder mehrere dieser Merkmale!). Zum anderen können die meisten der Merkmale im Alltag oder in der Schule nicht genau und zuverlässig genug beobachtet werden. Auch lassen die Merkmalsbeschreibungen offen, ab welchen Leistungen zum Beispiel die Merkfähigkeit oder der Wortschatz als hinreichend außergewöhnlich einzuschätzen sind.

Eltern sollten sich auch genau überlegen, warum sie einen Test durchführen lassen wollen. Zudem ist darauf zu achten, dass in der frühen Entwicklungsphase noch keine validen Ergebnisse ermittelt werden können, ab einem Alter von ca. 6 – 7 Jahren kann verlässlicher auf eine eventuell vorliegende Hochbegabung getestet werden.

Hier finden Sie geeignete Tests und Beratungsstellen für Hochbegabung:

Hochbegabung fördern – Tipps für Eltern 

Ist eine Hochbegabung festgestellt worden, sollte die Förderung an den Bedürfnissen des Kindes ausgerichtet sein und nicht per se gefördert werden. Dabei sollte das Kind in seiner gesamten Persönlichkeit, mit all seinen Schwächen und Stärken, betrachtet werden. So sollte eine Förderung trotz der Orientierung an den individuellen Fähigkeiten des Kindes ganzheitlich ausgerichtet sein und auch in Bereichen wie Sport, Musik und Kunst angeboten werden.

Für Anregungen und zur Interessensentwicklung ist die Beobachtung des Kindes eine wichtige Quelle. So können Impulse des Kindes aufgegriffen und es darin unterstützt werden, selbstständig Antworten auf seine Fragen zu finden – beispielsweise über Bücher, Zeitungen, das Internet oder Besuche von Museen. Das Kind lernt so, sich auch selbst Zugang zu Informationen zu beschaffen – eine wichtige Kompetenz für späteres selbstreguliertes Lernen. Pädagogen und Eltern sollten dem Kind ein aufmerksamer, herausfordernder Gesprächspartner sein, der dem Kind authentisches Interesse entgegenbringt, seine Perspektiven ernst nimmt und sensibel erweitert.

Das Ziel einer Förderung sollte also nicht primär Wissenserwerb sein, sondern die Freude an der intellektuellen Herausforderung und – gegebenenfalls – auch die Kompensation von Defiziten. Es geht sowohl um das Fördern der Stärken als auch den Abbau individueller Schwächen. Eine Hochbegabung ist auch nicht gleichzusetzen mit einer gelingenden Bildungsbiografie: Trotz hohem IQ kann die Schule eine Herausforderung darstellen, auch hier kann eine psychologische Beratung sinnvoll sein.  

Bildungsangebote für hochbegabte Kinder und Jugendliche werden von unterschiedlichen Institutionen angeboten: Verschiedene staatliche und freie Träger bieten beispielsweise Sommer- bzw. Ferienakademien oder Nachmittagskurse zu breit gefächerten Themengebieten an. Weiterhin haben verschiedene bundesweit aktive oder auch regionale Elterninitiativen häufig ein spezielles Kursangebot für besonders begabte Kinder und Jugendliche. Das Internet bietet auch ein breites Repertoire an außerschulischen Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel Informationen zu Wettbewerben, Chatrooms zum Austausch mit anderen besonders begabten Kindern und Jugendlichen oder Internetseiten mit Knobelaufgaben, an.

Mehr Informationen finden Sie hier:

Vorhandene Interessen aufgreifen

Wie bereits erwähnt, ist die Beobachtung des Kindes ein wichtiges Mittel, um Talente und Neigungen zu erkennen und zu fördern. So schaffen Sie es auch ein hochbegabtes Kind zu motivieren, denn Hochbegabung bedeutet noch lange nicht, dass jedes Thema enthusiastisch verfolgt wird. Elemente wie Gamification, also das einbringen von spielerischen Elementen in den Lernprozess,  können besonders am Anfang das Arbeiten mit dem Lernstoff so ansprechend gestalten, dass der Wissensdurst geweckt wird und irgendwann auch härtere Kost behandelt werden kann. Die scoyo Lernwelt vereint den Reiz des Spielens, digitale Medien und ansprechenden Schulstoff aus vielen Fächern. Vielleicht interessiert sich Ihr Kind schon jetzt für digitale Medien, so können sie das Interesse noch zusätzlich positiv unterstützen. Sie können die Lernwelt jetzt kostenlos testen:

Schule für Hochbegabte – worauf achten bei der Schulwahl?

Die Frage nach der idealen Schule stellt sich nicht nur Eltern von hochbegabten Kindern – die Antwort ist allerdings identisch. In der idealen Schule fühlt sich ihr Kind wohl und wird, gemessen an seinen individuellen Lernbedürfnissen, entsprechend gefördert.Es gibt Schulen mit Begabtenklassen und es gibt auch Schulen, die sich auf die Förderung Hochbegabter spezialisiert haben. Welche Schulform die richtige ist, müssen Eltern, vor allem aber das Kind selbst entscheiden. Daher spricht die Karg-Stiftung keine Schulempfehlung aus, da sie die individuelle Passung nicht abgleichen kann.

Die Basis schulischer Förderung ist eine innere Differenzierung des Unterrichts nach Arbeits- und Lernniveau der einzelnen Schüler. Allgemein werden schulische Fördermöglichkeiten für besonders begabte Kinder in beschleunigende (Akzeleration) und vertiefende (Enrichment) Maßnahmen unterteilt.Eine spezielle Form der Hochbegabtenförderung stellen Begabtenklassen an Gymnasien oder eigene Schulen für die Hochbegabtenförderung (zum Beispiel das Landesgymnasium St. Afra in Meißen oder das Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch-Gmünd) dar.

Im Grundschulbereich erfolgt die Förderung besonders und hochbegabter Schüler überwiegend in integrierter Form, also im Rahmen des gemeinsamen Unterrichts für alle Kinder. Hierbei stellt eine binnendifferenzierende Unterrichtsgestaltung unter Anwendung möglichst einer Vielfalt von Methoden der individuellen Förderung eine wesentliche Gelingensbedingung für eine erfolgreiche Förderung der Kinder dar. Einige Grundschulen bieten zudem sogenannte »pull-out« Programme an. Hier werden begabte Schülerinnen und Schüler an zumeist einem Tag der Woche vom regulären Unterricht freigestellt und in besonderen Begabtengruppen unterrichtet. Diese Form der Förderung setzt in der Regel die Kooperation mehrerer Schulen voraus.

Mehr Informationen rund um Schulen für Hochbegabte finden Sie hier:

Dies ist ein Gastbeitrag von Sabine Wedemeyer, Karg-Stiftung.

Über die Karg-Stiftung

© Sabine Wedemeyer, Karg-Stiftung Hochbegabte Kinder und Jugendliche sind ihr Thema – die Gestaltung des deutschen Bildungssystems in der Hochbegabtenförderung ist ihr Auftrag. Nah an den Bedürfnissen des hochbegabten Kindes und dem Bildungsalltag sucht sie professionell und partnerschaftlich bessere Wege für die Förderung Hochbegabter. Sie begleitet Kita, Schule und Beratung wirksam auf diesen.

Dabei folgt sie ihrem Leitstern: Ein begabungsgerechtes Bildungssystem, das auch Hochbegabten auf der Grundlage ihrer besonderen Stärken die Entwicklung ihrer Persönlichkeit ermöglicht. Die Karg-Stiftung, errichtet 1989 von dem Unternehmer Hans-Georg Karg und seiner Frau Adelheid, ist die größte in der Hochbegabtenförderung tätige deutsche Stiftung.

Karg-Stiftung im Netz: 

Wie kann ich mein Kind in Mathe fördern? 12 Tipps, wie Kinder besser rechnen

Katharina Looks

Diese 12 Tipps können Ihrem Kind dabei helfen, das Mathe-Kriegsbeil zu begraben
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Viele SchülerInnen stehen mit Mathe auf dem Kriegsfuß. Schlechte Noten sind dann nicht weit. Eltern fragen sich deshalb oft, wie kann ich mein Kind in Mathe fördern? Wir haben 2 Mal 6 Tipps zusammengestellt.

„Wie kann ich mein Kind in Mathe fördern?“ – 12 einfache Tipps

Mathematik ist das meist nachgefragteste Nachhilfefach in Deutschland. Deshalb drehte sich an unserem siebten Elternabend im Netz alles um das Thema “Angstfach Mathe”. Dabei haben wir die ExpertInnen natürlich gelöchert und nach konkreten Tipps gefragt. Herausgekommen sind zwei Mal sechs Tipps, für die Sie selbst kein eigenes Mathewissen brauchen. Denn die wichtigsten Hebel bei Kindern und Rechnen sind eine gesunde Portion Selbstbewusstsein gepaart mit einer positiven Einstellung. Pippi Langstrumpf lässt grüßen.

Mit der Lernapp scoyo Mathe in interaktiven Aufgaben im eigenen Tempo nach Lehrplan üben!

12 Tipps, wie Kinder (nicht nur in der Grundschule) besser rechnen lernen

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Tipp 1: Kind in Mathe durch positive Haltung fördern

Mathe ist schwierig, voll langweilig und, wenn überhaupt, nur etwas für Jungs – in Deutschland ist diese Haltung meist Tagesordnung. Einer der wichtigsten Schritte in Richtung Mathespaß und gute Noten ist deshalb eine positive Grundeinstellung in der ganzen Familie. Eltern können dabei mit einfachen Mitteln die Faszination Mathe erlebbar machen: Zum Beispiel mit Filmen wie “A beautiful mind” und “Die Entdeckung der Unendlichkeit”.

Generell: Zeigen Sie Ihrem Kind die kreativen Facetten von Mathematik, zum Beispiel indem Sie gemeinsam geometrische Formen malen und dabei erklären. Oder Rechnen lernen in der Grundschule, wie das Einmaleins, ist viel spannender in einer gesungenen Version, zum Beispiel mit Hilfe von Nena. So fördern Sie Ihr Kind nahezu automatisch in Mathe, da es erlebt, dass Mathematik nicht nur ein reines “Lernfach” ist, sondern große Abwechslung bieten kann.

Extra-Tipp: Gerade wenn Sie selbst mit Mathe eher auf dem Kriegsfuß stehen, entdecken Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die Materie und vermeiden Sie Aussagen wie “Ich habe Mathe schon immer gehasst”.

Tipp 2: Motivation für Mathe über Bücher und Alltagsmathematik schaffen

Kinder lernen am besten, wenn sie sich für etwas interessieren und die Materie für sich entdecken WOLLEN. Versuchen Sie es deshalb doch einmal damit, ihr Kind im Rechnen zu fördern, indem Sie der Mathematik ganz natürlich und lebendig im Alltag begegnen.

Mathe steckt im Backen (wie viel sind 1/8 Liter Wasser), im Einkaufen (wieviel Wechselgeld bekomme ich), im Fußball (Winkel vor dem Torschuss abschätzen), im Youtbube-Star-Dasein (wieviel verdiene ich pro Klick) oder auch in interaktiven Ausstellungen wie dem Mathematikum gibt es Mathe zum Anfassen. Und in den Büchern oder Hörspielen von Albrecht Beutelspacher WOLLEN Kinder Rechenrätsel unbedingt lösen – vielleicht mit Hilfe der ganzen Familie.

Tipp 3: Rechnen mit Bewegung verbinden

Kinder bewegen sich gerne! Warum also den Spaziergang, ein Laufspiel oder Treppensteigen nicht mit Zählen, multiplizieren, addieren, subtrahieren oder dividieren verbinden? Zum Beispiel: Bei jedem Schritt 3 aufrechnen. Wichtig dabei ist es, die Rechenarten zu mischen. Also nach 5 Minuten bei jedem Schritt 4 subtrahieren/ dividieren. Oder anspruchsvoller: Einen Ball hin-und herwerfen und beim Abwerfen den Kindern eine Rechenaufgabe stellen. Beim Fangen muss das Ergebnis laut gerufen werden.

Tipp 4: Kindern Erfolgserlebnisse beim Rechnen verschaffen

Demotivierte Schüler und schlechte Noten sind häufig vor allem das Erzeugnis aus dem Teufelskreis “Unverständnis/schlechte Noten = Misserfolg –> wenig Selbstbewusstsein/Demotivation –> Unsicherheit/Angst –> schlechte Noten – …”

Diesen Zirkel können Sie ganz einfach durchbrechen, indem Sie Erfolgserlebnisse schaffen. Das fängt damit an, greifbar zu machen, welche Rolle die Mathematik im Alltag und der Welt spielt. (siehe Punkt 1 & 2). Auch Belohnungen können motivieren, doch es müssen nicht unbedingt materielle Belohnungen sein: Virtuelle Lernspiele und -Apps bieten eigene Belohnungssysteme, wie spannende Geschichten oder freischaltbare Kleidungsstücke für selbst erstelle Avatare.

Ebenfalls hilfreich ist es, dem Kind aufzuzeigen, was es schon alles kann und geschafft hat.

Tipp: In der scoyo Lernwelt können die Kinder in der “Kachelansicht” sehen, welche Themen sie bereits wie gut erarbeitet haben.

Tipp 5: Angst vor Noten nehmen

Ist der Teufelskreis erst einmal durchbrochen, kommt die Motivation und Sicherheit in puncto Mathematik fast von ganz allein
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Oft hängt Angst vor Mathe auch unmittelbar mit dem Negativerlebnis “schlechte Note” zusammen. Dann entsteht der oben beschriebene Teufelskreis und der Druck wächst. Eltern sollten Kinder bei schlechten Noten deshalb nicht schimpfen. Besser: Im Gespräch mit der Lehrkraft Kompetenzen und Defizite des Kindes genau analysieren und das Kind dann ganz gezielt in Mathe fördern. Auch hier ist es wieder wichtig, Erfolgserlebnisse zu schaffen und dem Kind zu zeigen, was es schon super kann.

Tipp 6: Ursachenforschung als Ausgang für gezielte Förderung in Mathe

Speziell im Schulkontext können Sie Ihr Kind im ersten Schritt vor allem fördern, wenn Sie (im besten Fall gemeinsam mit Ihrem Kind und der Klassnlehrkraft) analysieren, woran es bei Ihrem Kind beim Rechnen genau hapert. Denn die Ursachen für demotivierte Schüler und schlechte Noten können sehr vielseitig sein und müssen nicht unbedingt an Defiziten im Fach selbst liegen (möglich auch Probleme mit der Lehrkraft, Ärger mit MitschülerInnen, allgemeiner Schulstress, …)

Wenn wirklich die Mathematik selbst der Schwachpunkt ist, setzt eine nachhaltige Mathe-Förderung bei den Stärken und Schwächen an und trainiert beides. Über die Stärken werden Erfolgserlebnisse geschaffen, sodass ein Kompetenzgefühl erlangt wird. Dann klappt es auch mit dem ungeliebten Stoff, der mit gestärktem Selbstbewusstsein trainiert wird.

Tipp 7: Extra-Tipp für Rechenschwäche

Kinder lernen schon in der Grundschule die Grundlagen des Rechnens. Das “Zahlen zerlegen” zählt laut den Mathe-Didaktik-Expertinnen Ladel und Plüskow zu den essenziellen Weichen für ein Gelingen in den höheren Stufen. Der weiterführende Mathelehrstoff baut auf eben diesen Grundlagen auf und somit ist ein Verständnis für diese grundlegenden Mechanismen essenziell.

Manchen Kindern erscheinen Zahlen allerdings lediglich als Symbole, nicht aber als verwendbare Maßeinheiten. Grund hierfür ist in keinem Fall ein geringer IQ, sondern eine (temporäre) Teilleistungsschwäche, im Volksmund auch oft “Dyskalkulie” genannt. Diese Entwicklungsstörung macht Betroffenen das Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren schwer. Wer den Verdacht hat, dass das eigene Kind eine Rechenschwäche entwickelt, sollte sofort handeln. Und auf keinen Fall das Kind als unheilbar behandeln. Vielmehr ist es bei gravierenden Verständnisproblemen beim Rechnen wichtig, offen auf die Lehrkraft zuzugehen. Durch eine frühzeitige Diagnose und individuelle Lernförderung (in Form von einer Förderschullehrkraft) und außerschulische Unterstützung (z.B. dem schulpsychologischen Dienst) können (temporäre) Teilleistungsschwächen, alias Dyskalkulie, gut aufgefangen werden.

Tipp 8: Druck aus “Aufgabenberg Mathe” nehmen

Wir kennen das von uns selbst: Wenn der Aufgabenberg schier unüberwindbar ist und die Erfolgserlebnisse ausbleiben, setzt mindestens Demotivation, wenn nicht Panik ein. Sind die Mathe-Hausaufgaben jedes Mal wieder ein großer Streitpunkt, kann eine individuelle Absprache mit der Lehrkraft Abhilfe schaffen. Zum Beispiel, indem das (Haus-)Aufgabenpaket für eine Zeit lang kleiner geschnürt wird. Erfährt Ihr Kind das positive Erlebnis, die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen, ändert sich auch die Haltung und das Selbstbewusstsein Ihres Kindes gegenüber dem Rechnen.

Auch im Unterricht kann sich schnell ein “Themenberg Mathe” aufbauen – wenn sich ein Kind im Unterricht eher schlecht konzentriert, oder bei sehr umfangreichen Themen die Übersicht verliert. Dann kann es helfen, sich die betroffenen Themen noch einmal übersichtlich aufzuschreiben. Das ‘Cluster-Verfahren‘ zum Beispiel erleichtert eine übersichtliche Auflistung der wichtigen Punkte: In einer Art Mind Map werden Assoziationsketten erstellt und zeigen den Zusammenhang verschiedener Teilschritte nach dem Motto “was muss wann getan werden?”. Unüberwindlich scheinende Hürden werden dadurch in ihre einzelnen Bestandteile zersetzt und sind für das Kind übersichtlicher und leichter zu managen.

Tipp 9: Gruppenarbeit zwischen Kindern stärken

Gruppenarbeiten machen es gleich viel angenehmer, sich durch die Matheaufgaben zu kämpfen
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Kinder empfinden das Rechnen oder Mathe oftmals als langweilig, weil es viel um stures Aufgabenabarbeiten geht. Spaß und Kreativität – Fehlanzeige. Gruppenarbeiten mit anderen Kindern fördern in Mathematik nicht nur Spaß und Abwechslung, sondern auch das Aufgabenverständnis und die Problemlösungskompetenz in der Gruppe. Denn Kinder erarbeiten sich dann die Lösungswege kommunikativ – und auch kreativ. Dann ist es weniger Mathe, als Knobeln mit einem Freund. Warum also nicht einmal den Freund schon zur Hausaufgabenzeit einladen?

Tipp 10: Kinder beim Rechnen zur Selbsthilfe erziehen

Auch wenn Sie Ihrem Kind liebend helfend unter die Arme greifen und schnell selbst das Ergebnis errechnen würden: In der Schule und in der Klassenarbeit sitzen Sie auch nicht unterstützend neben Ihrem Nachwuchs. Stehen Sie aber zu Hause jederzeit zur Verfügung, verlässt sich Ihr Kind auf Ihre Rückendeckung, anstatt aus eigener Kraft nach der Lösung zu suchen. Besser deshalb: “Hilfe zur Selbsthilfe“. Auch wenn es schwer fällt, geben Sie Ihrem Kind lieber einen angemessenen Zeitrahmen zum Lösen der Hausaufgaben (oder einer Aufgabe) vor und gehen Sie im Anschluss den Lösungsweg gemeinsam durch. Das hilft den Kids nachhaltig und erzieht sie gleichzeitig zur Selbständigkeit. Außerdem lernt Ihr Kind, mit einer vorgegebenen Zeit zu haushalten.

Tipp 11: Wenn Hilfestellung, dann beim Herleiten unterstützen

Unterstützen Sie Ihr Kind beim selbstständigen Erarbeiten des Lösungsweges
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Will es partout nicht klappen mit einer Aufgabe, lernt Ihr Kind am meisten, wenn es versteht, was zu tun ist. Diktieren Sie also nicht einfach nur die Lösung, sondern setzen Sie sich gemeinsam mit dem Lösungsweg auseinander. Dabei können Sie Ihr Kind in Mathe am besten fördern, wenn Sie es Schritt für Schritt beim Herleiten des Ergebnisses unterstützen. Bei der Aufgabe 23-13 hilft es beispielsweise, die Rechenaufgabe in 23-3-10 zu zerlegen. Zeigen Sie Ihrem Kind die Zusammenhänge zwischen den Rechenarten auf. Zum Beispiel auch: Wer 4+3 rechnen kann, kann auch die Aufgabe 7-4 lösen.

Tipp 12: Textaufgaben bewältigen

Textaufgaben stellen für viele Schüler eine Herausforderung dar, aber warum eigentlich? Eine universelle Antwort gibt es nicht. Viel wichtiger ist es, sich mit den individuellen Problemen des Kindes auseinanderzusetzen. Liegt es am Textverständnis? Ist es das Übersetzen der Sprache in die Mathematik? Das Textverständnis kann zum Beispiel durch das Verwenden von “Mathe-Sprache” im Alltag trainiert werden – zum Beispiel: statt “in jedes Glas” einfach “pro Glas” sagen.

Ein Gespräch mit der Lehrkraft ist hier in jedem Fall sinnvoll, um die konkreten Defizite zu analysieren und gemeinsam eine Strategie zu erarbeiten.

Zur Erfrischung empfehlen wir die Lektüre der Kolumne von Christian Hanne: “Das Fach, dessen Namen nicht genannt werden darf”

Ihre scoyo Redaktion

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Welche Lerntypen gibt es? Tipps zur Lerntypbestimmung und passenden Hilfsmitteln

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Welcher Lerntyp ist Ihr Kind? Visuell, auditiv, motorisch, oder kommunikativ? Das herauszufinden kann das Lernen stark erleichtern
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Paul liebt Grafiken, Anna lauscht gebannt den Erläuterungen des Lehrers – jeder lernt anders. Wer einmal weiß, zu welchem Lerntyp er gehört, kann seine Techniken darauf einstellen. Das erleichtert das Lernen!

In diesem Artikel finden Sie Informationen zu folgenden Themen: anzeigen

Was sind Lerntypen?

Wer kennt das nicht (ob von sich selbst oder von seinem Kind): 30 Minuten vermeintlich konzentriert gelernt, nur um sich im Anschluss zu wundern, warum nur so wenig hängen geblieben ist…? Wir wissen also alle aus eigener Erfahrung, dass sich ein gewisser Zeitaufwand leider nicht immer in Lernerfolg niederschlägt. Das ist bei Kindern nicht anders und kann sehr unterschiedliche Ursachen haben (wandernde Gedanken, laute Umgebung, keine Motivation, …). Ein Stück weit liegt es aber immer auch an der verwendeten Lernstrategie. Welche Strategie wiederum erfolgreich ist, hängt von individuellen „Vorlieben“ ab, dem jeweiligen “Lerntyp”. Wir erklären deshalb, wie Sie mit Ihrem Kind die seinem Lerntypen entsprechende Lernvorlieben herausfinden können, damit alle nur so viel Zeit wie unbedingt notwendig fürs Schulstoff Pauken aufwenden müssen.

Schon im Jahr 1638 regte der Philosoph, Theologe und einer der ersten Pädagogen Johann Amos Comenius die Menschen dazu an, beim Lernen so viele Sinne wie möglich zu nutzen, um erfolgreicher zu lernen. Doch die Ausprägung der Sinnesorgane variiert von Mensch zu Mensch: So nimmt jeder den Lernstoff auf unterschiedliche Art und Weise am besten auf. Im Volksmund spricht man deshalb von verschiedenen Lerntypen, die mit unterschiedlichen Hilfsmitteln erfolgreich(er) lernen.

Dazu allerdings eines vorweg: Wissenschaftlich gesehen gibt es keine Beweise für die Existenz von bestimmten Lerntypen. Der Begriff “Lerntyp” wurde 1975 von Frederic Vester in seinem Buch “Denken, Lernen, Vergessen” erstmals verwendet und etablierte sich mit den Jahren. Allerdings unterliegt seine damalige Theorie berechtigter Kritik (dazu später mehr).

Jetzt fragen Sie sich vieleicht: Was jetzt, Lerntypen, alles Humbug? Kein Masterplan möglich? So ist es auch wieder nicht! Es mag die Lerntypen nach Vester nicht geben – Vesters Modell suggeriert eine starre Orientierung an einem Sinnesorgan –, doch kennen wir das Phänomen ja von uns selbst: Manche von uns können sich Gesagtes sehr gut merken, andere machen sich dafür lieber Notizen, andere müssen es einmal “angefasst” haben. Jeder hat also bestimmte Präferenzen, um Informationen besser aufnehmen und behalten zu können.

Entsprechend macht es auch Sinn, den persönlichen “Lerntyp” so früh wie möglich herauszufinden, um individuelle Präferenzen für sich einzusetzen zu wissen. Denn es gibt unzählige, kreative Lerntipps – wirklich effektiv sind sie jedoch nur, wenn sie auch zu dem eigenen Lernstil passen. Wichtig: Wie bereits erwähnt, den einen, isolierten Lerntypen gibt es nicht. Sie kommen grundsätzlich gemischt vor (allerdings dominiert meist eine Präferenz): z.B. lernen manche Kinder gut, indem sie sich eine Zusammenfassung schreiben (visueller Lerntyp), während es anderen beim Wiederholen des Stoffes hilft, durch das Zimmer zu laufen (motorischer Lerntyp). Machen Sie also gleich mit ihrem Kind gemeinsam den “scoyo-Lerntypentest” und probieren Sie unterschiedliche Hilfsmittel einfach einmal aus.

Welche Lerntypen gibt es überhaupt?

Der visuelle Lerntyp: 

Die dominanteste Präferenz dieses Lerntyps ist die visuelle Wahrnehmung. Visuelle Lerner können Informationen beim Lesen von Texten und Betrachten von Schaubildern besonders gut speichern. Zählt Ihr Kind zu diesem Lerntyp, so kann es helfen, den Lernstoff durch die Erstellung von Grafiken, Mind Maps und Lernpostern zu veranschaulichen, um ihn so besser zu verinnerlichen.

 Lernhilfen für diesen Lerntyp: Bücher, Skizzen, Bilder, Lernposter, Videos, Lernkarteien, Zusammenfassungen schreiben (z. B. als Spickzettel, den man natürlich in der Klassenarbeit nicht benutzt), bunte Textmarker 

Noch mehr Lerntipps zu diesem Lerntypen finden Sie in unserem Artikel “Der visuelle Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”

Der auditive Lerntyp: 

Bewegt Ihr Kind beim Lesen die Lippen mit oder verfügt es über eine schnelle Auffassungsgabe? Dies sind zwei mögliche Signale, die darauf hinweisen, dass Ihr Kind vielleicht zu den auditiven Lerntypen gehört. Auditive Lerner lernen am besten durch Zuhören. So kommen sie auch mit dem klassischen Frontalunterricht sehr gut zurecht. Auditive Lerntypen sollten Texte laut lesen und für eine ruhige Lernumgebung sorgen. Schlagen Sie Ihrem Kind doch einmal vor, Texte auf ein Tonband zu sprechen.

 Lernhilfen für den auditiven Lerntyp: Lernkassetten, Gespräche, Vorträge, Musik

Noch mehr Lerntipps zu diesem “Lerntypen” finden Sie in unserem Artikel “Der auditive Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”

Der motorische Lerntyp:

Das Prinzip “learning by doing” trifft auf diesen Lerntyp voll zu. Motorische Lerntypen speichern etwas am besten, wenn sie es selbst einmal ausprobiert haben. Und sie brauchen Bewegung beim Lernen. Hier gilt: je mehr, desto besser.

Wenn Ihr Kind also beim Lernen durch das Zimmer läuft oder auf dem Stuhl wippt, muss dies nicht immer ein Zeichen von Unkonzentriertheit sein – ganz im Gegenteil. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem Sie ihm die Möglichkeit geben mit anschaulichen Materialien wie Modellen und Experimentierkästen zu lernen. Auch Rollenspiele kommen diesem Lerntypen entgegen.

Lernhilfen für diesen Lerntyp: (rhythmische) Bewegungen, Nachmachen, Gruppenaktivitäten, Rollenspiele

Noch mehr Lerntipps zum motorischen Lerntypen finden Sie in unserem Artikel “Der motorische Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”

Der kommunikative Lerntyp: 

Für den kommunikativen Lerntyp ist das Sprechen, vor allem aber der Austausch mit anderen, ungemein wichtig. Er lernt am besten, indem er über den Stoff spricht: Er erklärt und diskutiert gerne und lernt aus diesem Grund am besten in der Gruppe.

Vielleicht können Sie Freunde oder Geschwister zum gemeinsamen Lernen gewinnen? Rollenspiele wie ein Interview oder ein Quiz kommen bei kommunikativen Lernern besonders gut an.

Lernhilfen für diesen Lerntypen: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen, Frage-Antwort-Spiele

Noch mehr Lerntipps zum kommunikativen Lerntyp finden Sie in unserem Artikel “Der kommunikative Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”

Lerntypentest: Zu welchem Lerntyp gehört mein Kind?

Wir haben einen Lerntypentest entwickelt, der Ihnen dabei helfen soll, die präferierten Lernmethoden und -mittel Ihres Kindes besser einschätzen zu können. Das Testergebnis hilft Ihnen für das jeweilige Schulfach passende Lernstrategien mit Ihrem Kind zu entwickeln. Wichtig ist dabei, dass Sie diese Strategien immer wieder variieren, um verschiedene Sinnesorgane anzusprechen. Finden Sie also gleich heraus, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört:

Kritik an dem Modell der Lerntypen

Noch einmal zu dem Konzept der Lerntypen: Das ursprüngliche Lerntypenmodell von Vester unterteilte vier Typen – den auditiven, den visuellen, den haptischen und den kognitiven Typ. Wissenschaftler wie zum Beispiel Prof. Maike Looß kritisieren die Logik hinter der Einteilung: So würde sich der Lerntyp 1-3 laut seiner Theorie allein durch Sinnesorgane Wissen aneignen. Das Wahrnehmen von Dingen wurde also gleichgesetzt mit dem Lernen von Dingen. Der dafür essentielle, kognitive Prozess ist dabei ein eigener Lerntyp. Heute weiß (nicht nur) die Forschung, dass Lernen ohne kognitive (verarbeitende) Leistungen (im Gehirn) nicht möglich ist. Jedoch hat sich inzwischen das Lerntypenmodell über Vesters Theorie hinaus “verselbstständigt”: Neue Lerntypen sind hinzugekommen, alte wurden entfernt. Sehr verbreitet sind inzwischen die vier Lerntypen “logisch-abstrakt”, “sicherheitsliebend”, “emotional” und “kreativ-chaotisch”. Diese Lerntypen werden beispielsweise in Vorträgen zum Thema “Lernen lernen” gerne vorgestellt. Denn wer hat nicht gerne eine Orientierung, wie das Lernen erfolgreich wird? Obendrein eine, die man selbst bestimmen kann?

In der Kognitivwissenschaft spricht man heute allerdings lieber von “Lernstilen”: Das sind kognitive und affektive Lern-Verhaltensweisen, die stabil bleiben. Kurzum: Präferierte Lernmethoden und Lernmittel. Sie beschreiben, ob Ihr Nachwuchs lieber mit Büchern, Videos oder in Lerngruppen lernt. Sein Kind zu “testen” macht deshalb also trotz allem Sinn. Das Ergebnis hilft Ihnen dabei, besser einzuschätzen, welche Art von Lernmethoden und Lernmitteln Ihr Kind (derzeit!) bevorzugt. Wichtig ist hier: Der Mix machts! Wie schon Comenius wusste: Menschen lernen am besten, wenn so viele Sinnesorgane wie möglich beansprucht werden. Desto komplexer sind die (kognitiven) Verarbeitungsprozesse im Gehirn und desto vielfältiger setzt sich das Wissen fest.

Eine Mischung aus visuellen und auditiven Aufgaben bietet beispielsweise die Lernwelt von scoyo, in der Kinder auf spielerische Art lernen. Die multimedial aufbereiteten Alltagsgeschichten fordern das Kind in verschiedenen Fächern und Schwierigkeitsgraden.

Beobachten Sie Ihr Kind also: Welche Art des Lernens macht Ihrem Kind am meisten Spaß, was bringt Erfolg? Probieren sie auch einmal gezielt andere Lernmethoden und -mittel aus, um zu schauen, ob die nicht auch die gewünschten Ergebnisse erzielen (oder gar bessere).

Was passiert beim Lernen im Gehirn?

Katharina Looks

Vom Schulbuch ins Langzeitgedächtnis
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Für alle, die wissen wollen, was beim Lernen im Gehirn eigentlich passiert und wieso wir uns manche Fakten besser merken können als andere.

In diesem Artikel

Viele vom Gehirn aufgenommene Informationen gehen nach wenigen Sekunden schon wieder verloren. Das Kurzzeitgedächtnis erreichen nur solche, die das Gehirn mit gespeichertem Vorwissen verknüpfen kann. Doch auch viele von ihnen sind nach spätestens 20 Minuten wieder gelöscht.

Alles, was wir nach einer Stunde immer noch behalten haben, ist bereits ins Langzeitgedächtnis gewandert. Doch was passiert da eigentlich beim Lernen im Gehirn, und wie behalten wir Informationen und Lerninhalte wirklich langfristig im Gedächtnis, auch länger als eine Stunde?

Das passiert beim Lernen im Gehirn

Äußerliche Reize lösen über die Sinneszellen die Aktivierung der Synapsen aus. Über diese wird nun die Information von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben. Je mehr Synapsen und Nervenzellen aktiviert sind, desto tiefer wird die Information im Gehirn verankert. So speichert das Gehirn zwischen 80 und 90 Prozent der Wahrnehmungen, die gleichzeitig durch Hören, Sehen und Erleben aufgenommen werden, von Beginn an. Wer etwas hört, vergisst es – wer etwas sieht und hört, erinnert sich – wer etwas tut, begreift es!

Interaktiv, mit Spaß und digitalen Medien? So geht Lernen in der scoyo Lernapp! Hier geht’s zum Testzugang:

Nachhaltiges Lernen durch Vorstellungskraft

Durch das Wiederholen beim Lernen passiert Folgendes im Gehirn: Die Synapsen werden regelmäßig neu aktiviert. Dadurch werden die Kontakte zwischen den Nervenzellen verstärkt. Etwas nicht nur einmal auswendig zu lernen, sondern ab und an zu wiederholen, fördert also das langfristige Speichern im Gedächtnis.

Noch einfacher geht´s, wenn wir das Lernen mit Geschichten, Bildern oder Anekdoten verknüpfen und wirkliches Interesse am Thema zeigen. Das liegt daran, dass sich unser Gehirn besser die Inhalte merken kann, auf die wir uns beim Lernen intensiv konzentriert haben und die wir uns vorstellen können. Deshalb eignen sich alltagsrelevante Beispiele und kreative Hilfsmittel optimal als wirklich nachhaltige Methoden zum Lernen für Schüler. Wenn sich Kinder selbstständig durch Ausprobieren die Lösung erarbeiten, sorgt dies für ein Aha-Erlebnis, das das Gehirn so schnell nicht wieder vergisst.

Doch auch die Emotionen, die wir durch andere Lernmethoden als stumpfes Auswendiglernen zutage fördern, begünstigen das langfristige Speichern der Informationen im Gedächtnis.

Emotionen und Assoziationen erleichtern das Lernen

Erinnern Sie sich an das spannendste Buch, das Sie je gelesen haben? Ein Buch, das Sie regelrecht gefesselt hat? Bestimmt, denn wenn Sie emotional in eine Handlung und Geschichte eintauchen, werden Sie diese so schnell nicht vergessen können.

Gabi Reinmann, Diplom-Psychologin und Hochschullehrerin, erklärt, dass Informationen oft mit verschiedenen Wahrnehmungen, Gefühlen und Erinnerungen verbunden werden. Das ermöglicht es, neu erlerntes Wissen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Zudem wirkt emotionale Verbundenheit mit einer Geschichte oder deren fiktiven Personen im Unterbewusstsein nach und unterstützt zusätzlich die sichere Abspeicherung des Wissens, z. B. beim Schlafen und Träumen.

Apropos Lernen im Schlaf: Israelische und amerikanische Forscher haben in einem Experiment zum räumlichen Lernen beobachtet, was im Gehirn beim Schlafen passiert, und herausgefunden, dass unser Gehirn während eines Traums neue Lerninhalte verarbeitet. Dies bestätigt Schlafforscher Jan Born, der sich mit dem Zusammenhang von Schlaf und Gedächtnis beschäftigt. Während des Schlafens, der Zeit, in der die äußeren Reize für das Gehirn ausgeschaltet sind, verarbeitet und filtert das Gehirn neue Informationen. Der Lernprozess funktioniert „wie im Schlaf“.

Wer beim Lernen Spaß hat erinnert sich schneller an Lehrstoff – Jetzt in die scoyo Lernapp eintauchen.

Der visuelle Lerntyp: Lernmethoden und Tipps

Katharina Looks

Wenn Ihr Nachwuchs besonders gut durch Bilder, Mindmaps und Videos lernt, sind diese Lerntipps genau das Richtige
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Skizzen, Diagramme, Videos – für den visuellen Lerntyp die perfekten Lernmittel! Wenn Sie das an Ihr Kind erinnert, gehört es wahrscheinlich zur Gruppe der visuellen Lerntypen. 5 Lerntipps für diesen Lerntyp gibt es hier.

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So wie es in vielen Sportarten Lang- und Kurzstreckenspezialisten gibt, die unterschiedliche Trainingsreize benötigen, kann es fürs Lernen extrem hilfreich sein herauszufinden, zu welchem Lerntypen man gehört. Denn mit diesem Wissen lassen sich besonders passende Strategien und Methoden für erfolgreiches Lernen entwickeln – das gilt für Jung und Alt!

scoyo-Redaktionstipp: Machen Sie mit Ihrem Kind den scoyo Lerntypentest!

► In dem Artikel “Welche Lerntypen gibt es? Tipps zur Lerntypbestimmung” erfahren Sie mehr über Lerntypen im Allgemeinen

Kinder, die gerne visuell lernen, profitieren von anschaulichem Bildmaterial, Videos und eigenen Notizen. Für Ihr Kind ist es also sehr wichtig, im Unterricht eigene Mitschriften zu machen, die es dann Zuhause in aller Ruhe lesen kann. Gibt es für ein Fach ein gutes Schulbuch mit ausführlichen Texten und einer Menge Bildmaterial (auch Grafiken und Tabellen) – wunderbar! Ein zusätzlicher Lernboost für den visuellen Lerntyp ist ein aufgeräumter Lernplatz mit wenigen optischen Reizen. Das fördert die Konzentration, denn Unordnung ist für visuelle Lerntypen ein Graus und lenkt sie leicht ab!

5 Lerntipps für den visuellen Lerntypen

Das Grundprinzip ist jetzt wahrscheinlich klar. Aber was sind konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für Ihren Nachwuchs? Wir haben 5 effektive Methoden für den visuellen Lerntypen gesammelt.

1. Bilder sagen mehr als tausend Worte

Bilder sind für den visuellen Lerntyp eines der wichtigsten Lernmittel. Wir meinen damit Bilder in all ihren Facetten, also beispielsweise Grafiken, Poster, Tabellen, Tafelbilder, Darstellungen auf Overheadprojektoren … Ob diese nun vom Lehrer, aus Schulbüchern, aus dem Internet, oder aus der eigenen Feder kommen, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die Inhalte für Ihr Kind übersichtlich visualisiert werden. Gerade wenn Ihr Kind selbst “Hand anlegen” muss, fördert das den Lernprozess enorm: Beim Erstellen einer Grafik oder eines Lernposters setzt es sich automatisch intensiv mit dem Lernstoff auseinander. Hier wird gefiltert, interpretiert , verarbeitet und das Wichtigste visuell dargestellt. Auch Mind Maps sind als abgespeckte Schaubild-Version ebenfalls bestens geeignet.

2. Karteikärtchen und Notizen (nicht nur) zum Vokabellernen

Auch wenn es simpel klingt: Karteikärtchen sind für den visuellen Lerntyp bestens geeignet, um sich Schulstoff einzuprägen. Klassisch kennt man sie aus dem Vokabeltraining. Hier können Sie noch einen Schritt weitergehen und die Vokabeln direkt auf den Gegenstand kleben (also “lamp” auf die Lampe im Kinderzimmer). So verbindet Ihr Kind die Vokabel gleich mit dem Objekt und hat ein Bild vor Augen. Damit aber nicht genug: Auch für Mathe-, Physik-, oder Chemie-Formeln und Wort-Definitionen in Heimat- und Sachkunde, Geschichte und Co. sind Karteikärtchen eine sehr geeignete Gedächtnisstütze.

3. Das Kopfkino zum Lernen nutzen

Geschichten regen bei vielen Menschen die eigene Fantasie an: Das Gehörte, bzw. Gelesene, wird im Kopf visualisiert und mit bunten Bildern ausgeschmückt. Das ist besonders beim visuellen Lerntypen der Fall – und zum Merken von Inhalten sehr praktisch! Also Lernstoff selbst lesen oder hören und Kopfkino an. Ihr Kind stellt sich damit seine eigenen Eselsbrücken und Zugänge zu dem Stoff her. Die sitzen am besten.

4. Lernvideos und Dokumentationen schauen

“Holt das Popcorn raus, jetzt wird ein Film geschaut!” – damit locken Sie den Nachwuchs doch bestimmt aus dem Zimmer. Auch wenn dann nicht die neueste Marvel-Verfilmung auf dem heimischen Bildschirm flimmert, sondern eine Dokumentation (über die Geschichte von Babylon, über Hexen, über Orcas, …) – Ihr Kind wird sich freuen, einen Film zu schauen, anstatt dröge vor dem Schulbuch zu sitzen. Eine win-win-Situation für alle: Die Kids sind happy, der Schulstoff sitzt wahrscheinlich besser und nachhaltiger und die Diskussion um das Lernen sparen Sie sich auch.

Extra-Tipp: Ob nun in der Mediathek der Öffentlich-Rechtlichen, über Streaming-Dienste wie Netflix oder auf YouTube: Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich über das audio-visuelle Medium Film zu bilden. So können Sie sich gleich als ganze Familie mit spannenden Themen auseinandersetzen und auftauchende Fragen zusammen klären.

5. Das Auge (und die Ohren) lernen mit 

Unsere Tipps zeigen: Die Grenzen zwischen Lerntypen sind fließend und sollten genutzt werden. Je mehr Sinne desto besser. Der visuelle Lerntyp erfasst Dinge zum Beispiel gut mit den eigenen Notizen – liest er diese noch laut vor, nutzt er gleich dazu sein Gehör (auditiv). Visuelle Lerntypen können das Lernen mit Karteikärtchen gut mit den Lernmethoden des kommunikativen Typs verbinden: Ihr Kind kann sich einen Lernpartner schnappen und die Kärtchen für ein Quiz nutzen. Je mehr Sinne angesprochen werden, umso besser.

Eine Mischung aus visuellen, motorischen und auditiven Aufgaben bietet beispielsweise die Lernwelt von scoyo, in der Kinder auf spielerische Art motiviert lernen. Die multimedial aufbereiteten Alltagsgeschichten fordern Kinder in verschiedenen Fächern und Schwierigkeitsgraden. 

Informationen zu den anderen Lerntypen

Lerntypen – (leider) kein perfektes Lernrezept

Noch einmal kurz zum Konzept der Lerntypen: Frederic Vester etablierte mit seinem klassischen Modell (auditiver, visueller, haptischer und kognitiver Lerntyp) 1975 den Begriff “Lerntyp”. Allerdings unterliegt dieses Modell berechtigter Kritik. Zum einen, weil sich die ersten 3 Lerntypen laut seiner Behauptung nur durch die Nutzung der jeweiligen Sinnesorgane Wissen aneignen. Der für das Lernen aber essentielle Prozess des kognitiven Begreifens definiert Vester als eigenen Lerntypen. Lernen ohne kognitive Leistung ist aber schlichtweg nicht möglich. Zum anderen entbehrte seine Theorie einer wissenschaftlichen Grundlage: Es gibt keine Studien, die die Existenz von Lerntypen bestätigen.

Nichtsdestotrotz hat sich das Lerntypen-Modell nicht nur in der Psychologie gehalten und wurde mehrfach angepasst, es ist auch überaus beliebt bei Lehrern, Eltern und Co. Wer hat schon etwas gegen einen Wegweiser zum heiligen Gral des erfolgreichen Lernens?

Der Lerntypenest soll deshalb nicht dazu dienen, Ihr Kind auf einen “Lerntypen” festzunageln, sondern soll eine Orientierung geben. Der scoyo Lerntypentest hilft dabei, die Präferenzen, die Ihr Kind beim Lernen hat, herauszufinden und dazu passende Lernstrategien zu entwickeln. Denn wenn Ihr Kind weiß, welche Lernmethoden und Lernmittel erfolgreich sind, gibt das Sicherheit und Selbstvertrauen.

Zu guter Letzt: Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, welche Lernstrategien gut passen und scheuen Sie sich nicht davor, diese auch wieder zu ändern!

Umfrage 2014: Spielend lernen in den Ferien

Katharina Looks

Die neusten scoyo-Umfragen zeigen: Mehr als die Hälfte der Kinder lernt in den Ferien. Oft kommt es dabei zu Streitsituationen in der Familie. Doch das muss nicht sein: Spielerisch vermittelt, lernt jedes Kind gern.

Umfrage 2014: Spielend lernen in den Ferien
© scoyo

Freunde treffen, Eis essen, Mathe pauken – auch in den Sommerferien gehört das Lernen für zwei Drittel der Schüler zum Alltag. Das zeigt sowohl eine forsa-Umfrage* unter 1.015 Eltern schulpflichtiger Kinder als auch eine FACT-Befragung** unter 960 sechs- bis 14-Jährigen im Auftrag von scoyo.

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt zudem: Die Zahl der lernenden Schüler bleibt konstant hoch – 2014 verbringen sie aber noch mehr Zeit mit dem Lernstoff. 44 Prozent der befragten Eltern gehen von mehr als zwei Stunden pro Woche aus – 2013 gaben das “nur” 35 Prozent an.             

Thema Lernen in den Ferien sorgt für Streit

Je mehr Ferienzeit die Schüler in das Lernen investieren, desto stärker sorgt das Thema für Streit in den Familien. Etwa die Hälfte der Erwachsenen, deren Kinder regelmäßig in die Bücher schauen, berichtet von Konflikten. Bei Familien, deren Kinder sich gar nicht mit Lernstoff beschäftigen, streitet nur ein Drittel ums Lernen.

Umfrage 2014: Spielend lernen in den Ferien
© scoyo

Eltern sollten kreativer werden, was Lernen angeht

“Konflikte entstehen vor allem dann, wenn Kinder nicht einsehen, warum sie für die Schule lernen sollen. Eltern sollten kreativ sein und nicht Dinge vorschlagen, die nach Schule ‘riechen'”, rät Bildungsexpertin Prof. Dr. Elke Hildebrandt von der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz. Mit Würfelspielen trainierten Kinder zum Beispiel Addieren und Multiplizieren, manche altersgerechte Computerspiele förderten – zeitlich angemessen begrenzt – die Konzentration. Und statt langweiliger Leseübungen zuhause könnten sich Kinder die Infotafeln im Zoo gemeinsam mit Familie und Freunden erschließen. Das deckt sich auch mit den Aussagen der befragten Kinder: 27 Prozent lernen in den Ferien am liebsten draußen, jedes fünfte Kind mit digitalen Medien.

Mädchen sind fleißiger als Jungen

“Wichtig ist, dass Kinder aus eigenem Antrieb lernen. Wenn sich die Inhalte in Spielen oder spannenden Abenteuern ‘verstecken’, lernen sie fast nebenbei. Das macht Spaß und bleibt im Kopf”, sagt Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. Laut FACT-Umfrage begeistern sich vor allem Mädchen auch in den Ferien für schulische Themen. Nur etwa jede Fünfte sagt, ihr mache das Lernen in der schulfreien Zeit gar keinen Spaß. Von den Jungen vertritt jeder dritte diese Meinung. Mädchen sind zudem fleißiger als ihre männlichen Altersgenossen: Drei von vier Schülerinnen geben an, regelmäßig in den Ferien zu üben, bei den Jungen sind dies zwei von drei.

Mit Spaß in den Ferien lernen – gemeinsam mit der Familie und kleinen Belohnungen

Je älter die Kinder, desto unmotivierter sind sie, Schulinhalte im Sommer zu vertiefen oder zu wiederholen. Üben noch drei von zehn Sechsjährigen gerne in der schulfreien Zeit, kann von den Zwölfjährigen nur noch einer von zehn diesen Eifer aufbringen. Dass sich die Motivation schon mit einfachen Mitteln steigern lässt, beweist der Ansatz der fünfköpfigen Familie Radermacher aus Efringen-Kirchen: So kontrollieren die elf- und 13-jährigen Söhne beim wöchentlichen Familiendiktat auch die Fehler der Erwachsenen oder sie spielen sich durch die Lernwelten von scoyo – manchmal angespornt durch Kuchen oder eine Fernsehstunde. Ursula Radermacher: “Auch in den Ferien müssen unsere Jungs lernen. Aber es soll Spaß machen und zeitlich in einem angemessenen Rahmen bleiben.”

Wie viel Lernzeit ist richtig?

Die Frage, wie dieser zeitliche Rahmen aussehen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das individuelle Pensum beeinflussen vor allem der aktuelle Lernstand, die Herausforderungen im neuen Schuljahr und natürlich die Begeisterungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen für ein Thema. Im Zweifelsfall kann auch die Lehrkraft einen individuellen Rat geben. Erziehungsberater und Autor Dr. Jan-Uwe Rogge etwa rät: “Ferienzeit ist Freizeit – sie sollte nicht mit schulischem Lernen in Zusammenhang gebracht werden.”

Prof. Dr. Elke Hildebrandt empfiehlt: “Wenn sich Kinder unter Leistungsdruck gesetzt fühlen und Ängste entwickeln, sollten sie in den Ferien nicht lernen. Wenn aber zum Beispiel wegen eines Schulwechsels Unterrichtsinhalte nachgeholt werden müssen, sollten zumindest drei Wochen ohne schulisches Lernen bleiben.” Schließlich lerne der Mensch ja sowieso unentwegt: Beim Spielen lerne man etwa kooperativ zu handeln sowie Frustration zu bewältigen, wenn der Mitspieler gewinne. “In den Ferien sollten Kinder vor allem ihren Interessen folgen”, sagt auch Daniel Bialecki. “Egal, ob sie dann ihren Schwarm auf ein Eis einladen, mit den besten Freunden eine Band gründen oder Englischvokabeln trainieren.”

Alle Artikel zum Thema Lernen in den Ferien mit vielen Tipps gibt´s hier: Übersicht Lerntipps für die Ferien

Umfrage 2013 zum Thema Lernen in den Ferien inklusive Expertentipps: Kraft tanken stärkt das Lernen.

* Die Ergebnisse beruhen auf folgenden Umfragen (April 2014):

  • Repräsentative, bundesweite forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 1.015 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren mit schulpflichtigen Kindern im Haushalt.
  • Bundesweite FACT-Online-Befragung im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 963 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.

Vokabeln lernen leicht gemacht: 7 Tipps, um sich die Wörter besser zu merken

Katharina Looks

Vor allem ungewöhnliche Wege führen zum Ziel und machen Kindern das Vokabelnlernen leichter
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To learn, apprendre, estudiar – Vokabeln lassen so manchen Schüler verzweifeln, dabei kann Sprachenlernen richtig Spaß machen! Glauben Sie nicht? Mit diesen kreativen Ideen wird es garantiert leicht(er), Vokabeln zu lernen.

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Üben, üben, üben – anders scheint das Lernen einer Fremdsprache nicht zu funktionieren. Doch sich täglich auf den Hosenboden zu setzen und stur Vokabeln zu pauken, hat noch nie Spaß gemacht – wahrscheinlich weder Ihnen, noch Ihren Eltern, noch Ihrem Nachwuchs.

In den höheren Klassenstufen, wenn mit jeder neuen “unit”, “unité” oder “unidad” ein Haufen neuer Vokabeln auf unseren Nachwuchs zukommt, ist Lernstress vorprogrammiert. Dieser erreicht seinen Höhepunkt am Tag vor einem Test, wenn die kleinen Sprachschüler noch dreißig Vokabeln in ihre rauchenden Köpfe hämmern müssen. Doch: Vokabeln lernen geht auch leichter!

Eine Sprache zu lernen, könnte so einfach sein …

Erinnern Sie sich daran, wie Sie sich damals Ihre Muttersprache angeeignet haben. Nein? Kein Wunder! Die Erstsprache lernen wir fast wie von selbst. Dabei ist es eine ganz besondere Herausforderung, die erste Sprache zu erlernen. Denn man muss sich nicht nur Wörter einprägen, sondern auch deren Bedeutung verstehen.

Trotzdem lernen wir unsere Muttersprache und die ersten Vokabeln viel leichter als alle weiteren Sprachen. Das liegt vor allem daran, dass Kleinkinder unbedingt sprechen lernen wollen. Sie möchten sich mitteilen und sind besonders motiviert, die Worte ihrer Eltern zu verstehen. Außerdem sind sie meist überall von ihrer Muttersprache umgeben. Geübt wird quasi von allein.

Mit einer Fremdsprache ist das anders. Die Kleinen gebrauchen sie im Normalfall nur in der Schule und während der Schularbeiten. Nach getaner Arbeit sind die Wörter schnell wieder aus dem Kopf und dem Sinn. Ein besonderer Lernanreiz, der die Schüler zum Vokabelnlernen motiviert, fehlt oft. Diese einfachen Lerntricks können helfen:

Vokabeln lernen leicht gemacht – unsere Tipps:

Tipp 1: Emotionen, Emotionen, Emotionen

Generell gilt: An Positives erinnert man sich immer gerne. Auch Schulinhalte, die mit positiven Emotionen verknüpft sind, behält das Gehirn schneller und vor allem länger im Gedächtnis.

Einen Film in Originalsprache zu schauen oder ein Buch in einer Fremdsprache zu lesen (bzw. einen Comic oder eine Kurzgeschichte), sind deshalb tolle Möglichkeiten, eine Sprache weiter zu vertiefen. Denn durch den Spaß beim (unterbewussten) Vokabelnlernen fällt es Ihrem Kind später leichter, sich zu erinnern.

Gleichzeitig motivieren die spannenden Geschichten zum Zuhören bzw. Lesen. Ein weiterer Pluspunkt: Kinder lernen dadurch “alltagstaugliche” Vokabeln ganz leicht nebenbei, die vielleicht so im Unterricht noch gar nicht vorgekommen wären.

Tipp 2: Vokabeln lernen kann lustig sein! Wiederholen mal anders

So trocken es auch klingen mag, mehrfaches Wiederholen hilft, sich Vokabeln besser einzuprägen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, wie man das spannend gestalten kann:

Tipp 3: Vokabeln lernen sich leichter im Zusammenhang

Es hilft Ihrem Kind ungemein, wenn es verschiedene Vokabeln, die zu einem Sachbereich gehören, zusammen erlernt. Zum Beispiel alles zum Thema Straßenverkehr, wie “car”, “motorbike”, “bicycle”, “crossroad”, “walker”, “traffic light”, “to ride”, “to drive”, “fast”, “slow” oder Vokabeln zum Thema Körper wie in der Abbildung.

Dabei stellt Ihr Kind automatisch Beziehungen zu und zwischen den Wörtern her. Durch diese Verbindung der Worte wird Ihrem Sprössling, wenn er sich an eine der Vokabeln erinnert, der Rest viel leichter einfallen.

In einem Lernplan, können Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind festlegen, welche Vokabel-Blöcke wann gelernt werden sollen und wie Ihr Kind sich dafür belohnen darf – Motivation pur!

Extra-Tipp: Stures Auswendiglernen war gestern. Heute weiß man, dass es den größeren Lernerfolg bringt, wenn man sich das Wort im Satzzusammenhang merkt. Versuchen Sie doch einmal anzuregen, dass Ihr Kind im Anschluss einen kurzen Satz mit dem gelernten Wort bildet. Ein Satz mit der Vokabel “to sit” (sitzen) könnte z.B. so lauten: “I am sitting in my chair” (Ich sitze in meinem Stuhl). “Chair” und “to sit” werden gleichzeitig in einen Kontext gebracht. So schlägt Ihr Kind mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Tipp 4: Weg vom Schreibtisch – lernen im ganzen Haus

Um das Vokabelnlernen abwechslungsreicher zu gestalten, haben wir diesen Tipp für Sie: Beschriften Sie doch mal alle möglichen Möbel und Gegenstände im Haus mit Vokabeln. Bunte Post-Its eignen sich dafür besonders gut und lassen sich rückstandslos wieder entfernen. Nachdem Ihr Kind die Vokabeln ein paar Tage lang vor Augen gehabt hat, können Sie die Zettel abnehmen. Sie werden erstaunt sein, wie nachhaltig diese Methode wirkt.

Eine Schnitzeljagd setzt dem Vokabelnlernen das i-Tüpfelchen auf. Schreiben Sie dazu auf die Rückseite der Post-Its eine weitere Vokabel, die zu einem anderen Objekt in Ihrer Wohnung oder auch draußen im Freien gehört. Ihr Kind hat nun die Aufgabe, die Vokabeln zu übersetzen und von Gegenstand zu Gegenstand zu laufen, bis es zum letzten Objekt gelangt. Dort wartet ein kleiner Schatz auf Ihren Sprössling.

Tipp 5: Vokabeln lernen leicht gemacht – mit dem Vokabel-Memory

Die bekannteste aller Vokabel-Lernmethoden ist wahrscheinlich der traditionelle Karteikasten. Auf die Vorderseite einer Karteikarte wird die fremdsprachige Vokabel geschrieben und auf die Rückseite die deutsche Übersetzung. Das ist effektiv, aber für manche Schüler vielleicht etwas zu trocken, um sich zum Lernen zu motivieren. 

Um etwas mehr Spaß und Spannung in diese Methode zu bringen, eignet sich das berühmte Memory hervorragend.

So geht´s:

Schreiben Sie mit Ihrem Kind die Vokabel auf ein Kärtchen und die deutsche Übersetzung auf ein anderes. Die Rückseiten der Karten bleiben leer. Machen Sie das mit allen Vokabeln, die der Schüler lernen muss – dann kann es losgehen! Aufgabe: Die Kärtchen gut mischen, mit der Rückseite nach oben hinlegen und dann die zusammengehörigen Pärchen finden. Wichtig ist es, am Ende nochmal alle Pärchen zu kontrollieren – nicht das Ihr Sprössling die falschen Pärchen lernt …

Wie beim traditionellen Karteikasten können auch bei diesem Memory die Vokabeln, die Ihr Kind bereits gelernt hat, zur Seite gelegt und immer neue Vokabeln hinzugefügt werden. 

Tipp 6: Goodbye! Au revoir! Adiós! Ich gehe auf Sprachreise

Nirgendwo lernt man Vokabeln leichter als in den Ländern, in denen sie gesprochen werden. Viele Veranstalter, wie TravelWorks oder Sprachdirekt, bieten Sprachreisen für Schüler in den Ferien an. Damit die Kinder trotzdem ihren wohlverdienten Urlaub bekommen, stellen die Veranstalter ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine, bei dem der Unterrichtsgedanke in den Hintergrund rückt. Die Reisenden lernen die einheimische Sprache bei Ausflügen, Freizeitaktivitäten und Co. Außerdem entdecken sie fremde Kulturen und sammeln wertvolle Erfahrungen fürs Leben.

Nicht jedes Kind traut sich eine weite Reise in ein fremdes Land zu, und das ohne Eltern. Aber auch schon ein Familienurlaub ins Ausland kann zum Vokabelnlernen motivieren. Sie können vorher wunderbar gemeinsam Sätze üben, die Sie vor Ort gebrauchen könnten, wie “Was kostet das?” oder “Wo ist der nächste Bahnhof?”.

Tipp 7: Vokabeln besser merken durch verrückte Merksätze

Originalität zählt, wenn Ihr Kind Vokabeln lernen soll. Lustige Dinge lassen sich einfach länger und nachhaltiger verinnerlichen. Nehmen Sie beispielsweise das englische Wort “hut” für Hütte. Es schreibt sich wie das deutsche Wort für den Hut, die Kopfbedeckung. Merkbeispiel: “Früher lebten die Menschen nicht in Hütten, sondern im Hut.” Diesen Zusammenhang werden Kinder nicht so schnell vergessen. Lernerfolg gesichert.

In diesem Video des YouTube-Kanals “Merken Lernen” erklärt Gedächtnis-Profi Christiane Stenger, wie sie Merksätze bildet und damit Vokabeln leichter lernt:

Welche Tipps zum Vokabelnlernen machen für mein Kind Sinn?

So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, wie Kinder am effektivsten und leichtesten Vokabeln lernen. Wurde vor vielen Jahren das Vokabelrepertoire strikt auswendig gelernt, würde heute niemand mehr diesen Rat erteilen – und das mit Recht!

Welche Methode für Ihren Sprössling die richtige ist, finden Sie heraus, indem Sie den Lerntyp Ihres Kindes bestimmen. Kann Ihr Kind sich Informationen besser merken, wenn es sie sieht? Bewegt es seine Lippen, wenn es leise liest? Oder spricht es gerne über bereits Gelerntes?

Auch Auswendiglernen mag heute in manchen Fällen noch funktionieren. Lernpsychologisch wird allerdings in Frage gestellt, ob das reine Pauken einen nachhaltigen Effekt hat und die Schüler nach dem Auswendiglernen in der Lage sind, die Sprache lebendig und flexibel zu beherrschen.

Fazit:

Welche Methode letztlich bei Ihrem Kind zum Erfolg führt, kann im Grunde nur die praktische Erfahrung zeigen – learning by doing. Probieren Sie ruhig ein wenig aus, mit welchem Weg Ihrem Kind das Vokabelnlernen leichter fällt und scheuen Sie nicht davor zurück, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.

10 Tipps: So macht Englisch lernen jedem Kind Spaß

Katharina Looks

Wo könnte man besser Englisch lernen als in England?
© Education First

Gute Englischkenntnisse sind heutzutage unglaublich wichtig – ein Must-Have. Leider ist Vokabeln lernen für viele Kinder ein No-Go. But don’t worry! Wir verraten 10 Motivations-Tipps, mit denen Englisch lernen Spaß macht.

12.04.2016, Gastbeitrag von Julie Bonnstädter

Noch nie war es so wichtig wie heute, verschiedene Fremdsprachen zu beherrschen. Vor allem Englisch ist für die Zukunft und auch für die spätere Karriere fast unerlässlich. Leider freut sich kaum ein Kind darauf, hunderte neuer Vokabeln zu pauken. Doch eine neue Sprache zu lernen, muss gar nicht langweilig sein! Mit diesen Tipps und Tricks macht Englisch lernen garantiert Spaß – sowohl Kindern als auch Eltern.

Englisch lernen – 10 Tipps für Eltern:

1. Interesse wecken

Es bringt nichts, wenn Sie Ihr Kind dazu „zwingen“, eine neue Sprache zu lernen. Stattdessen ist es wichtig, dass Ihr Kind aus eigenem Antrieb heraus Interesse an der neuen Sprache gewinnt. Dies steigert die Motivation, das Lernen macht Spaß.

So kann es funktionieren: Erzählen Sie Ihrem Kind doch einmal von der spannenden Geschichte Englands, zeigen Sie Bilder oder Videos von den schönen Gärten und Schlössern, den berühmten Sehenswürdigkeiten und tollen Landschaften, die das Land zu bieten hat. Oder integrieren Sie ein traditionelles englisches Gericht auf Ihrem wöchentlichen Speiseplan – wie etwa Fish & Chips oder Shepards Pie. Viele Kinder haben kleine und große Idole – und einige Schauspieler, Sänger und Bands kommen aus englischsprachigen Ländern. Wie toll wäre es, die Songtexte zu verstehen oder so fließend zu reden, wie sie es können?

2. Ziele setzen

Ist das Interesse des Kindes erst einmal geweckt, gilt es, ein Ziel zu setzen, für das es sich lohnt, zu lernen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Reise nach England, wenn das Kind die Sprache relativ gut beherrscht? Und wie toll wäre es, sich vor Ort verständigen zu können?

Ein klares Ziel vor Augen kann oftmals zu einer Extraportion Motivation führen. Ebenfalls wichtig: Mehrere, kleinere Ziele, die schnell Erfolge zeigen. Diese sollten natürlich nicht zu hoch angesetzt sein, jedoch auch nicht zu leicht erreichbar sein. Die Motivation gewinnt an Fahrt, wenn Ihr Kind sich diese Ziele selbst setzt.

3. Sprachreisen für Kinder

Es gibt kaum einen besseren (und schnelleren) Weg, eine neue Sprache zu lernen, als tagtäglich von dieser umgeben zu sein. Mittlerweile gibt es viele Veranstalter, die maßgeschneiderte Sprachreisen für Kinder und Jugendliche anbieten.

Ein solcher Anbieter ist EF Education First, welcher schon seit über 50 Jahren Sprachreisen ins Ausland anbietet. Bei EF können Kinder ab 10 Jahren in betreuten Gruppen in verschiedene Destinationen reisen – darunter auch England, Irland, Malta und die USA. Morgens lernen die Kinder hier in kleinen Klassen mit muttersprachlichen Lehrern und durch interaktive Lernmethoden (wie iPad Klassen, Rollenspiele und Präsentationen) die neue Sprache. Am Nachmittag wird das Gelernte dann gleich in der Praxis angewendet, wenn die Kinder verschiedene Freizeitaktivitäten ausüben oder als Gruppe das Gastland erkunden und in die Kultur eintauchen.

Sprachreisen bieten einen Mix aus Unterricht und Aktivitäten.
© Education First

4. Ein Besuch im Sommercamp

Alternativ zu Sprachreisen können jüngere Kinder in den Ferien auch spezielle Sommercamps besuchen (diese werden übrigens ebenfalls bei EF angeboten). Hier lernen die Kinder mit anderen internationalen Teilnehmern die neue Sprache durch fachkundige Experten. Das Besondere an solchen Camps: Sie orientieren sich an speziellen Interessen der Kinder, wie z. B. Fußball, Reiten, Mode, Tanzen oder Sport. Somit lernt Ihr Kind nicht nur Englisch, sondern kann nebenbei auch gezielt das Lieblingshobby ausüben.

5. Sprache in den Alltag einbauen

Wie wäre es mit etwas Abwechslung im Alltagstrott? Das geht ganz leicht: Begrüßen Sie Ihr Kind morgens doch einfach mal auf Englisch oder fragen Sie es auf dem Nachhauseweg in der neuen Fremdsprache, was es tagsüber alles gelernt hat. Am Anfang mag dies zwar sowohl für Sie als auch für Ihr Kind ungewohnt sein, doch mit etwas Disziplin (für beide) kann dies eine lustige und hilfreiche Abwechslung zum oftmals eintönigen Vokabeln lernen sein.

6. Kreativ werden

Kein Kind sitzt gerne stundenlang vor einem Buch oder wiederholt hundertfach Vokabeln. Für die richtige Motivation ist Kreativität gefragt! Wenn Sie Zeit haben, denken Sie sich doch einmal gemeinsam mit Ihrem Kind eine Geschichte auf Englisch aus, die Ihr Kind währenddessen mitschreibt. Natürlich muss es nicht zwingend eine Geschichte sein – wie wäre es mit Gedichten oder auch einem Lied? Spielerisch verpackt macht das richtig Spaß.

7. Gemeinsam lernen und Fortschritte messen

Alleine lernen kann schnell langweilig werden. Wie wäre es, wenn auch Sie Ihre Englischkenntnisse etwas auffrischen und gemeinsam mit Ihrem Kind die neue Sprache lernen? Lesen Sie gemeinsam ein Buch oder studieren Sie neue Vokabeln und prüfen Sie sich gegenseitig. Wenn Sie Interesse und Motivation zeigen, wird dies sicherlich auch auf Ihr Kind abfärben.

Übrigens, wenn Sie Ihre Lernfortschritte sowie die Ihres Kindes im Auge behalten wollen, können Sie den kostenlosen EFSET Englisch Test machen. Dieser Englisch-Einstufungstest eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene und gibt Ihnen eine akkurate Einschätzung über Ihr jetziges Sprachniveau. Zudem können Sie und Ihr Kind den Test wiederholen (so oft Sie wollen) und somit Ihren Fortschritt genau messen.

8. Spiele und Apps nutzen

Eine neue Sprache spielerisch zu lernen, weckt sicherlich das Interesse von vielen Kindern. Machen Sie doch einen gemeinsamen Spieleabend, bei dem Sie z. B. Memory auf Englisch spielen. Etwas anspruchsvoller sind spezielle Brettspiele auf Englisch, wie Englisch Electric (auf Amazon ansehen). 

Auch mit dem Tablet oder Smartphone können Kinder auf anspruchsvolle Weise schnell eine neue Sprache lernen, zum Beispiel durch qualitativ hochwertige Programme, die Spielen und Lernen verbinden, wie zum Beispiel die Online-Lernplattform scoyo

Beim Kauf von Apps achten Sie darauf, dass diese kindgerecht sind (z. B. keine Werbeinhalte oder Zusatzoptionen, die gekauft werden müssen). So kann der Nachwuchs sorglos unbeaufsichtigt spielerisch Englisch lernen.

9. Sprechen, sprechen, sprechen

Wer eine Sprache richtig lernen will, muss diese sprechen. Nur durch aktives und konstantes Training kann die Fremdsprache erlernt werden. Motivieren Sie Ihr Kind also dazu, so oft es geht Englisch zu sprechen, um das Sprachgefühl zu verbessern – sowohl zu Hause, als auch unterwegs oder sogar in der Freizeit mit Freunden. Übrigens: Vor allem am Anfang wird Ihr Kind Hemmungen und Angst davor haben, Fehler zu machen. Zeigen Sie ihm/ihr, dass dies vollkommen normal ist und dass man durch Fehler nur mehr lernen kann.

10. Filme und Serien im Original anschauen

Die meisten Kinder lernen visuell einfach besser – und auch schneller. Wie wäre es denn zum Beispiel, wenn Sie Ihr Kind die Lieblingsserien- oder Filme einfach mal in der Originalsprache anschauen lassen? Zu Beginn kann es oft schon helfen, den deutschen Untertitel mitlaufen zu lassen. Mit der Zeit kann dieser dann aber weggelassen werden. Ebenfalls hilfreich: Wenn man die Handlung nach der Sendung noch einmal wiederholt.

Über die Autorin

Julie Bonnstädter lebt seit mehreren Jahren in London und arbeitet alsBloggerin für den Sprachreisen-Anbieter EF Education First. Zu ihren Aufgaben zählen das Verfassen von Artikeln zum Thema Bildung und Kulturaustausch sowie ausgiebige Ratgeber rund ums Reisen. Ihr Interesse liegt vor allem im Bereich kulturelle Weiterbildung und Spracherwerb. Julie spricht mehrere Sprachen, darunter Englisch, Spanisch und Französisch, die sie durch ihre zahlreichen Auslandsaufenthalte erworben hat. Durch diese hat sie auch erfahren, wie wertvoll Mehrsprachigkeit und der Erwerb von interkulturellen Kompetenzen von klein auf ist.
Kontakt: julie.bonnstaedter@ef.com

7 Tipps für Lehrer: Lernmotivation von Schülern steigern

Katharina Looks

Zu viel Druck von außen: Die Lernmotivation sinkt
© iStock.com/robh

Oft sind Lehrer gezwungen, immer mehr Lernstoff bei wachsenden Klassengrößen zu bearbeiten. Viele Schüler verlieren dabei den Spaß am Lernen. Das muss nicht sein! scoyo verrät, wie Sie Ihre Schüler motivieren.

Inhalt dieses Artikels:

Zu Beginn ihrer Schulzeit saugen Kinder noch alles neu zu Lernende wissbegierig auf. Sie stellen viele Fragen, wollen Zusammenhänge erforschen und erzählen begeistert von den neuen Erkenntnissen. Dieses Lernen aus dem inneren Antrieb heraus wird auch intrinsische Motivation genannt und schafft laut Lernforschern die besten Voraussetzungen zum Lernen.

Zu viel Druck von außen: Die Lernmotivation sinkt

Doch Motivationsforscher weisen zunehmend auf die Diskrepanz zwischen Schulpraxis und den eigentlichen Bedürfnissen der Schüler hin. Je älter die Kinder werden, desto mehr nimmt der Leistungsdruck zu. Die extrinsische Motivation, also die Motivation von außen durch Belohnungen wie gute Noten, rückt in den Fokus. Dabei verlieren viele Schüler den Spaß am Lernen, der natürliche Wissensdurst nimmt ab und Lernfrust entsteht. In dieser Phase fällt es auch Lehrern schwerer, ihre Schüler zu motivieren.

Warum das so ist, versuchen Wissenschaftler aus Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaften seit vielen Jahren herauszufinden. Auch scoyo beschäftigte sich mit dieser Thematik und veröffentlichte ein Whitepaper zum Thema „Lernmotivation steigern“. Dabei stand die Frage im Zentrum, unter welchen Bedingungen, mit welchen Hilfsmitteln und Methoden Schüler besser lernen und sich nachhaltig und mit Freude Wissen aneignen.

Das wünschen sich Schüler: Projekte, Alltagsrelevanz, digitale Medien und mehr Eigenständigkeit

Aus der Motivationsforschung sind verschiedene Ansätze bekannt, wie Lehrer und Eltern Schüler motivieren können. Eine Studie zum Thema Lernen mit Spaß von scoyo zeigt, dass die Vorstellungen von Kindern, Eltern und Experten dabei nah beieinander liegen: Mehr Projektarbeit, alltagsrelevante Lerninhalte, ein breiter Medienmix und mehr eigenständiges Lernen sind wichtige Stichworte und Wünsche, um die Lernmotivation langfristig zu steigern. Außerdem stellte eine Schülerumfrage von scoyo heraus, dass Kinder sich am liebsten mit Lerninhalten beschäftigen, wenn sie in spannende Geschichten verpackt sind.

Auch Lehrer können mit ihren Schulklassen die Online-Lernplattform scoyo nutzen und den Schulstoff in fantasievollen Lerngeschichten nachbereiten, vertiefen und üben. Mehr Infos zu den Einsatzmöglichkeiten an Schulen und Lehreinrichtungen gibt es hier.

Neben dem „wie?“ stellt sich auch die Frage, „was“ die Schüler lernen. Im 21. Jahrhundert wird es immer wichtiger, Methoden kennenzulernen und anzuwenden, also das Lernen zu lernen. Denn Fakten lassen sich heute jederzeit im Netz recherchieren.

Doch wie können Lehrer diese Aspekte konkret in ihren Unterricht einbauen? Wir verraten Ihnen die besten Tipps, wie Sie ohne großen Aufwand die Lernmotivation Ihrer Schüler steigern können inklusive kreativer Lernmethoden für Schüler.

7 praktische Tipps für Lehrer, um Ihre Schüler langfristig zu motivieren:

  • Erklären Sie Ihren Schülern den Kontext des Lernstoffes, warum er im Alltag relevant ist und was die einzelnen Lernschritte sind. Wenn Schüler in den Lernprozess eingebunden werden, sind sie engagierter dabei.
  • Lassen Sie Ihre Schüler mit Kopf, Herz und Hand lernen. Unterschiedlich beanspruchte Sinne sprechen unterschiedliche Hirnregionen an. Schüler verarbeiten das Gelernte so intensiver und behalten es nachhaltig.
  • Verpacken Sie den Inhalt in spannende Geschichten, die vermitteln, in welchen Situationen das neue Wissen hilfreich sein könnte – entweder in Form von Projekten oder spielerisch mit digitalen Lehrmitteln. So lässt sich die Lernmotivation fast wie von selbst steigern.
  • Achten Sie auf einen guten Methodenmix im Unterricht von praktischen, lehrergesteuerten und computergestützten Lerneinheiten, um die Aufmerksamkeit zu erhalten und die Schüler zu motivieren.
  • Binden Sie auch Praktiker aus der Elternschaft in den Unterricht ein, um die Praxisrelevanz eines bestimmten Lernstoffs zu vermitteln.
  • Lassen auch Sie sich von Ihren Schülern Feedback geben und versuchen Sie aktiv, Dinge zu ändern. So schaffen Sie ein vertrauensvolles Verhältnis.
  • Behandeln Sie die Schüler als Individuen, indem Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Schüler eingehen und die verschiedenen Lern- und Motivationstypen berücksichtigen.

Die Motivationstypen auf einen Blick:

  • Peer-abhängiger Motivationstyp: Die meisten Schüler sind diesem Motivationstyp zuzuordnen. Sie sind stark von Klassenkameraden und Freunden beeinflusst.
  • Lehrer-abhängiger Motivationstyp: Bei diesem Motivationstyp haben die Lehrenden einen starken Einfluss auf die Lernbegeisterung der Schüler.
  • Peer- und lehrer-abhängiger Motivationstyp: Für die Schüler dieses Typs sind die Qualität der schulischen Beziehungen zu Lehrern und Klassenkameraden entscheidend.
  • Peer- und lehrer-unabhängiger Motivationstyp: Bei Schülern dieser Gruppe spielen weder der Klassenverband noch die Lehrenden eine Rolle für die Motivation. Sie passen am wenigsten in das traditionelle Schulsystem.